Kochkurse an englischen Schulen bald Pflicht
Da immer mehr Menschen in Großbritannien übergewichtig sind und dies meist auf schlechtes Essen zurückzuführen ist gibt es nun einen wichtigen Wendepunkt in der Schulpolitik Großbritanniens: Kochkurse sollen nun als Pflichtfächer eingeführt werden um Jugendlichen zwischen 11 und 14 beizubringen, wie gesunde Mahlzeiten aus frischen Zutaten zubereitet werden können.
Und die Bevölkerung ist zur Mitwirkung aufgerufen, denn Erziehungsminister Ed Balls rief diese dazu auf, Vorschläge für klassisch englische oder internationale Gerichte einzusenden um diese künftig auf den Lehrplan des neuen Fachs zu setzen. Natürlich liegt hier das Hauptaugenmerk auf gesundem Essen, vor allem angesichts der Tatsache, dass die Briten gerne zu fetthaltigem oder frittiertem neigen.
Mit den Kochkursen ist es natürlich nicht getan, denn das ganze ist Teil einer neuer Kampagne zur Bekämpfung des Übergewichts, da laut Studien 2020 mehr als 80 % der britischen Bevölkerung übergewichtig sein dürfte ausgehend vom derzeitigen Wachstum und Entwicklungsstand.
Sowas sollte man auch bei uns einführen. Schaden kann es nicht, denn schaut man sich mal um, dann ist es vielleicht nicht so schlimm wie in England, aber so ein paar Kilo weniger im Durchschnitt könnten oft nicht schaden.
Ich bin jedesmal wieder erstaunt, egal in welchen Supermarkt man geht, aber die Kunden greifen wirklich teilweise völlig wahllos nach irgendwelchen Fertiggerichten ohne auch nur einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen. Klar, wenn man eh nicht weiss, was das ein oder andere auf der Liste bedeutet, dann nimmt man es halt mit.
Und die Supermärkte in England bieten noch viel mehr von den Fertigsachen an. Kilometerlange Regale mit Fertigessen jeder Art, da muss man sich nit wundern, wenn die Kinder nicht kochen können, schließlich haben es die Eltern ja auch schon verlernt.
Ich finde es eine sehr gute Idee, sollte man in Deutschland auch unbedingt einführen. Gerade im Zusammenhang mit der Einführung von Ganztagesschulen wäre es doch toll, wenn die Schüler auch lernen würden, was sie dann zu essen bekommen.
Und der finanzielle Vorteil für die Gesellschaft ist dabei ein richtig guter Nebeneffekt. Nicht nur, dass der Einzelne weniger leidet, weil man sich mit etwas weniger Speck auf den Hüften die ein oder andere Krankheit ersparen kann, auch die Krankenkassen müssen natürlich diese Krankheiten nicht bezahlen.
Moin,
die Idee, Kochkurse einzuführen finde ich auch toll. Hier in Deutschland war es ja mal in Gespräch, aber -natürlich- wurde das erst einmal abgeschmettert. Ich weiss nicht, von welcher Seite aus die Idee kam und wer dagegen war. Aber es war mal in der Diskussion.
Bei den Briten hat Jamie Oliver ja durchaus versucht, zumindest das ungesunde Schulessen durch Frischgekochtes und wesentlich Gesünderes zu ersetzen. Bei den Kids und auch bei den Eltern ist er auf mangelnde Gegenliebe gestossen. Vielleicht hat das ja jemand mitbekommen. An einer Schule haben Eltern sogar ihren Kindern über den Schulzaun dann wieder Fast Food und lauter ungesundes Zeugs überreicht, weil die Kids sonst gar nichts (?) gegessen haben. Ich fand das ziemlich erschreckend.
Wenn aber nun die Kochkurse "gesetzlich angeordnet" sind, sieht die Sache wieder anders aus. Es ist sicherlich eine Umgewöhnung, aber eine recht schöne. Kochen mit Anderen macht mehr Spass und es ist doch meistens so, dass man experimentierfreudiger ist, als wenn man alleine am Herd steht.
Was mich bei den Briten etwas erstaunt, ist, dass sie ja ein Ampelsystem haben, mit denen die Nahrungsmittel gekennzeichnet sind. Das Eingangsposting klingt fast so, als würde es gar nicht so ankommen.
Für Deutschland wäre es zumindest auf Hinblick der Fertignahrungprodukte doch auch absolut sinnvoll.
LG Steph
Dass etwas gegen das Übergewicht getan werden musst, und das in vielen Ländern dieser Erde, ist wohl richtig. Die Frage ist doch nur, mit welchen Mitteln.
Ob Pflichtkochkurse dazu wirklich geeignet sind, bezweifle ich mal. Wie schon beim Thema Benimmunterricht an Schulen fördern??? bin ich auch hier der Meinung, dass gesunde Ernährung von den Eltern vorgelebt und getragen werden muss. Die Reaktion auf die Jamie-Oliver-Kost spricht da wohl leider Bände. Hier muss wohl erst mal die Einsicht der erziehenden Generation vorhanden sein, ehe bei den Erzogenen etwas wirkt.
Hallo zusammen,
sicherlich muss man sagen, der Grundgedanke bei der ganzen Sache ist nicht falsch, jedoch wird er kaum durchgeführt werden können. Wenn ich mir überlege, dass dieser Kurse dann für elf bis vierzehnjährige Kinder durchgeführt werden würden, dann drängt sich nämlich bei mir der Gedanke auf "welches Kind im alter zwischen elf und vierzehn wird sich jeden Tag zu Hause hin stellen und kochen". Die Antwort darauf kann ich mir selbst geben, denn es werden wohl kaum mehr als 5% sein, wenn denn überhaupt so viele. Viele Kinder lassen sich doch lieber von Mama bekochen, warum auch nicht, denn von Mama schmeckt es am besten (ob Gesund oder nicht lass ich einfach mal dahin gestellt).
Das Problem ist aber meiner Meinung nach auch ein anderes. Viele Mütter müssen heutzutage auch arbeiten, was bedeutet die Mütter haben viel weniger Zeit und möchten abends nicht noch vorm Herd stehen, sondern packen lieber eine fertig Pizza in den Backofen, weil es schneller geht und sie dadurch mehr Freizeit haben.
Ich selbst habe auch Kochunterricht in der Schule gehabt, allerdings meine Frage dazu, was bringt es, wenn man zwar zwei Jahre lang Kochunterricht hat, zu Hause jedoch nicht kocht, und viel wichtiger noch, was bringt es wenn das ganze dann noch nur zwei bis drei Stunden die Woche sind. Meiner Meinung nach bringt es gar nichts. Denn der Unterricht besteht nicht nur aus Kochen, sondern auch aus Theorieunterricht in dem dann die Lebensmittel erörtert werden. Wenn man dann überlegt wieviele Stunden man einfach nur mit Theorie verbringt, dann macht das ganze wenig Sinn. Sicherlich ich weis danach das eine Gurke wenig Vitamine enthält, aber viel Wasser, mir die Paprika mehr Vitamine liefert, etc., aber ich weis deswegen noch lange nicht wie ich die Zutaten dann auch Sinnvoll zubereite.
Liebe Grüße von der
Laufmasche
Laufmasche hat geschrieben:Das Problem ist aber meiner Meinung nach auch ein anderes. Viele Mütter müssen heutzutage auch arbeiten, was bedeutet die Mütter haben viel weniger Zeit und möchten abends nicht noch vorm Herd stehen, sondern packen lieber eine fertig Pizza in den Backofen, weil es schneller geht und sie dadurch mehr Freizeit haben.
Hier zeigt sich in meinen Augen das wirkliche Problem: Für Pizza und auch einige andere Gerichte trifft es durchaus zu, dass das Fertiggericht schneller zubereitet ist, als das eigenhändig zubereitete. Es gibt aber auch genügend Gerichte, bei denen der Zeitaufwand für das Fertiggericht genauso groß und manchmal sogar etwas größer ist, als der Zeitaufwand des eingenhändig zubereiteten Gerichts. Für mich muss hier erst mal das große Umdenken beginnen: Es muss nicht jeden Tag etwas super leckeres und total aufwändig gekochtes Essen sein. Daneben gibt es auch etliche Gerichte, die einfach zuzubereiten sind und ein Stück weit nebenher gekocht werden können.
Ich habe das damals auch bei Jamie Oliver gesehen und war erstens total geschockt, was bei den Kindern da als Schulessen angeboten wurde (Pommes und anderes fettiges Zeug, was es bei uns nie in der Schule gab) und ich war auch geschockt von der Unerfahrenheit der englischen Kinder.
Die konnten noch nicht mal einfache Gemüsesorten benennen.
Ein größeres Problem als das Essen in der Schule wird aber auch das Elternhaus sein.
Denn wenn die Kinder da nur an Fettiges gewöhnt werden, dann können sie ja nichts anderes kennen und mögen.
Aber ich fände es gut, wenn die Schulküchen da mal reagieren würden und mal ein paar normale gesunde Sachen kochen würden und gar nicht erst Pizza, Pommes und Burger anbieten würden.
Grooovegirl hat geschrieben:Die konnten noch nicht mal einfache Gemüsesorten benennen.
Hallo zusammen,
traurig aber wahr, solch ein Test wurde auch mal bei deutschen Kindern durchgeführt (ich glaube es war Stern TV), aber auch diese konnten sehr viele Gemüsesorten nicht benennen, wie zum Beispiel verschiedene Kohlsorten. Es ist also nicht nur bei den Engländern der Fall, sondern auch hier in Deutschland, vielleicht sogar direkt in der naheliegenden Nachbarschaft
Liebe Grüße von der
Laufmasche
Das ist ja interessant, allerdings habe ich auch schon gehört, dass in Deutschland Kochkurse an Schulen angeboten werden, wenn auch wohl eher auf freiwilliger Basis.
Meiner Meinung nach sind hier bisher 2 Probleme angesprochen worden: Die schlechte Ernährung aus Zeitmangel (Fertiggerichte) oder die schlechte Ernährung aus Unwissenheit. (wahlloses Einkaufen). Verpflichtende Kochkurse könnten in beiden Fällen doch zumindestens einen Beitrag dazu leisten, die gesundheitsbewußte Ernährung zu fördern. Daher bin ich sehr dafür, sowas auch bei uns einzuführen.
Ist eigentlich keine schlechte Idee, mit den Plichtkochkursen in der Schule, könnte man auch bei uns einführen, nur bei uns ist es noch auf freiwilliger Basis.
Ein Zeichen wird auf jeden Fall gesetzt, zum Thema gesundes Essen, und das halt auch Selbstgekochtes besser schmeckt als immer nur Fast Food.
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