Umgangskalender für getrennte Eltern

vom 01.07.2010, 12:47 Uhr

Seit einiger Zeit gibt es im Internet einen sogenannten Umgangskalender, der getrennt lebenden Eltern die Absprache und den Kontakt zueinander erleichtern soll. Denn eines ist klar, auch wenn Eltern getrennt leben ist es in der Regel das gemeinsame Ziel, dass die Kinder nicht darunter leiden müssen. Trotzdem kommt es in der Realität recht häufig vor, dass man sich eben doch noch nicht so grün ist, wie es sein müsste, um wirklich völlig unvoreingenommen über bestimmte Themen reden zu können.

Hier soll nun der Umgangskalender helfen, zu finden unter www.umgangskalender.de Nach einer kostenlosen Testphase ist es für 5 Euro pro Nutzer möglich, hier Terminabsprachen zu tätigen, also wann ist das oder wann sind die Kinder bei welchem Elternteil. Aber auch Termine der Kinder sollten eingetragen werden. So muss sich so schnell keiner mehr benachteiligt fühlen, wenn es um Terminvereinbarungen geht und selbst wenn man sauer ist, wird eine Eskalation vermieden. In dem Kalender können aber auch wichtige Informationen, wie beispielsweise Kleider- und Schuhgröße, Telefonnummern für Notfälle usw. usf. vermerkt werden. Eben alles was untergehen, aber im Zweifelsfall wichtig sein könnte.

Nun könnte sicher der ein oder andere meinen, dass ein solcher Kalender völlig unnötig sei. Ich denke aber, dass die Idee durchaus gut und die Umsetzung sinnvoll ist. Denn ganz oft ist es doch so, dass bei einer Trennung Gefühle im Spiel sind, die sich nur schwer unterdrücken lassen und die daher zu noch mehr Ärger führen können. Sicher sind persönliche Absprachen von Angesicht zu Angesicht wesentlich besser, aber wenn es wirklich nicht anders geht, dann sollte man ruhig solch eine Hilfe in Anspruch nehmen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Eigentlich sollten getrennt lebende Eltern, den Kindern zuliebe, auch miteinander reden. Das Kind sollte eigentlich sehen, dass es immer noch beide Eltern hat und dass es auf beide Elternteile zählen kann. Ob dieser "Online-Kalender" dabei hilft wage ich zu bezweifeln und ich denke, dass man da auch kostenfrei etwas machen kann, ohne dass man sich gleich in die Haare bekommt. Das Geld sollten die Eltern lieber für das Kind ausgeben als für so einen Umgangskalender.

Das Jugendamt hilft in jeder Hinsicht dabei, wenn sich Eltern nicht einig sind und sie haben auch solche Art von Kalendern ausliegen, wo man die Zeiten und alles eintragen kann. Nur muss man da auch wenigstens miteinander telefonieren und sprechen um die Kalender zu aktualisieren. Für das Kind ist es bestimmt nicht gut, wenn die Eltern nur noch via Internet in Kommunikation treten und kein persönliches Wort miteinander reden. Diese Kalender vom Jugendamt sind kostenlos und man bekommt Hilfe der Mitarbeiter.

Man darf ja nie vergessen, dass man sich als Ehepaar oder Paar überhaupt ruhig trennen kann, aber man immer noch Eltern bleibt. Nicht nur Vater und Mutter alleine gesehen, sondern eben Eltern. Für das Kind es ist sehr wichtig, nicht nur den Papa und die Mama zu haben, sondern sagen kann, dass es Eltern hat. Und wenn man nur noch durch diesen Umgangskalender miteinander in Verbindung ist, dann ist man irgendwann nur noch Mama und Papa einzeln gesehen, auch für das Kind.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Eigentlich sollten getrennt lebende Eltern, den Kindern zuliebe, auch miteinander reden.

Eigentlich ja und ich bin auch immer der Typ, der sich dann eher mal zurück nimmt. Andererseits merken aber auch die Kinder ziemlich genau, wenn es wirklich zwischen den Eltern nicht mehr geht. Außerdem werden einige Kinder auch als Boten der Eltern missbraucht. Wenn ein solcher Kalender schon hilft, dass die Kinder nicht mehr Botschaften im eigenen Interesse ausrichten müssen, dann finde ich ein solches Tool schon sinnvoll.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



So ein Onlinekalender ist aber auch nur sinnvoll, wenn beide Elternteile im Besitz eines Internetzugangs sind. Wäre bei mir gar nicht möglich, da mein Nochgatte nichtmal einen PC besitzt, geschweige weiß wie er damit umgehen müsste.

Und ich denke, wenn die Eltern nicht miteinander reden können, dann gibt es genug Möglichkeiten ausserhalb des Internetes. Denn allein das Jugendamt bietet die Vermittlung an und auch Diakonie und andere soziale Einrichtungen stehen da helfend zur Seite.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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