Langzeitarbeitslosigkeit und Abbau des Bildungsstandes
Durch eine langjährige Arbeitslosigkeit sinkt bei den betreffenden Personen leider in enormer Weise auch der Bildungsstand. Das haben jetzt detaillierte Untersuchungen in Mecklenburg Vorpommern ergeben. Manche Bewerber sind durch die lange Arbeitslosigkeit nicht mehr in der Lage, einen fehlerfreien Lebenslauf zu formulieren.
In einigen anderen Bereichen des persönlichen Lebens sieht es ähnlich erschreckend aus. So wird der Sinn beispielsweise in behördlichen Briefen einfach nicht mehr verstanden. Daraus ergeben sich selbstverständlich Folgen und unter Umständen sogar auch finanzielle Einbußen. Auch die ganz normale Allgemeinbildung ist dabei betroffen. Viele Bewerber haben beispielsweise auf einfachste Fragen keine Antwort. Auch das persönliche Erscheinungsbild ist dadurch sehr stark in Mitleidenschaft gezogen.
Diese Entwicklung ist schon sehr beängstigend und wirft doch schon einige interessante Fragen auf. Gerade bei den Jugendlichen ist der geistige Abbau doch sehr gravierend. Wenn man hier nicht etwas unternimmt, wird man später die Folgen überhaupt nicht mehr beseitigen können. Wo soll diese negative Entwicklung noch hinführen? Eine Trendwende ist hier leider nicht in Sicht.
Also ich denke, dass ist auch gar nicht so verwunderlich. Wenn man mal annimmt, dass ein Teil der Langzeitarbeitslosen zum Beispiel sich nicht selbst mehr aufraffen können, um sich irgendwie mit irgendetwas zu beschäftigen. Dazu kommt dann das Fernsehen, welches ja auch immer mehr Sendungen ausstrahlt, die wirklich nicht viel bilden. Aber wie gesagt, muss das ja auch nicht auf alle zutreffen.
Ich denke das Fernsehen oder direkt gewisse Sendungen sind wohl nicht nur die Ursache des Übels. Falsche Erwartungen und das nicht reale Einschätzen der vorhandenen Situation treffen wohl mehr den wunden Punkt. Ein gewisses Wunschdenken in Bezug auf die wirtschaftliche Lage ist nicht eingetroffen.
Man kann sich mit dem Problem der Arbeitslosigkeit noch nicht richtig auseinander setzen. Die betroffenen Personen haben einfach den richtigen Umgang damit noch nicht gefunden. Leider macht dieses Verhalten eine sogenannte Vorbildfunktion auf die jüngere Generation.
Verwunderlich finde ich das Ergebnis nun wirklich nicht, allerdings ist es für mich fraglich, ob es wirklich der langen Arbeitslosigkeit zuzuschreiben ist, wenn bestimmte Dinge zunehmend schwerer fallen und scheinbar der Bildungsstand sinkt.
Fakt ist aber auch, dass es immer schwerer wird behördliche Briefe zu verstehen, da dort immer noch viele amtliche Formulierungen benutzt werden, die mit der Alltagssprache kaum noch etwas zu tun haben. Und da die Vorgaben eher mehr als weniger werden, sind dann auch entsprechende Schreiben schwer zu verstehen.
Außerdem fällt es auch Arbeitnehmern schwer einen vernünftigen Lebenslauf zu formulieren, die lange in einer Stellung sind und für die es daher nicht nötig war, immer mal wieder Veränderungen zu beachten.
Und so sehe ich auch bei anderen Dingen, dass da die Arbeitslosen nur ein Abbild der gesamten Gesellschaft sind, wobei da eben die Langzeitarbeitslosen eher betroffen sind, weil da manch einer eben schnell in ein tiefes Motivationsloch fällt.
@JotJot
Das hat die von mir besagte Studie auch bewiesen, dass auch andere Personen mit der Zeit einen sogenannten Bildungsabbau erfahren. Allerdings zeigt uns diese Studie auch wieder typische Situationen die eben ortsbedingt sind, denn sehr viele Leute sind hier schon über 15 Jahre arbeitslos.
Hier muss sich unbedingt etwas ändern, denn ansonsten werdensich hier keine neuen Firmen ansiedeln. Gerade in Bezug auf Umschulungen und auch Weiterbildungen ist das Ergebnis noch deutlicher. Langzeitarbeitslose schaffen es hier beispielsweise zu 80 Prozent nicht, eine Umschulung mit anerkannter Prüfung abzuschließen. Wer beispielsweise den Abschluss erreicht hat, hat auch nur fast ausreichende Leistungen dabei erzielt.
Hallo karlchen66, ich finde es durchaus wichtig festzustellen, dass der Verfall der Bildung eben nicht nur die Arbeitslosen betrifft sondern im Prinzip den größten Teil der Bevölkerung, nur dass es eben bei Langzeitsarbeitslosen leider noch schneller bergab geht. Das heißt doch aber eigentlich, dass nicht nur die Langzeitarbeitslosen stärker gefördert werden müssen, sondern das insgesamt dafür gesorgt werden muss, dass Bildung nicht nur in der Schule erworben wird, sondern dass man ein Leben lang lernen muss. Diese Tatsache ist ja nicht neu, nur wird sie immer wichtiger und das für immer größere Teile der Bevölkerung. Hier muss ein Umdenken erfolgen und das nicht nur seitens der Politiker/des Staates etc. sondern aller Bürger.
Außerdem ist fraglich, ob denn mit einer besseren Bildung potentieller Arbeitnehmer wirklich neue Arbeitgeber in eine Region gezogen werden können. Ganz ehrlich: das bezweifle ich ganz stark. Sicher scheinen gut ausgebildete Arbeitnehmer wichtig zu sein, aber wichtiger sind halt noch die Kosten und die steigen dann aber auch mit besser ausgebildeten und damit zu entlohnenden Arbeitnehmern.
Die Bildung schwindet ja auch, wenn man einfach kaum noch ein soziales Umfeld hat und sich nur zu Hause aufhält. Es ist ja selbstverständlich, dass jemand, dass seit vielen Jahr schon arbeitslos ist, nicht mehr so viele Freunde hat, sich einfach auch schämt für seinen Lebensstandard und deshalb kaum noch Kontakt pflegt. Für mich ist es nur die logische Konsequenz, dass die Bildung bei solch einer Person auch darunter leidet.
Aber ich möchte auch nicht bezweifeln, dass es nicht auch anders ginge, würde man wollen. Ich denke, dass jeder zu Hause (gerade in Anbetracht der vielen Zeit, die man ja hat!) sehr viel für seine Bildung tun könnte. Das fängt schon damit an, dass man wirklich viel lesen könnte und man hat sicherlich auch das Geld dafür, sich beispielsweise in Bezug auf Fremdsprachen weiterzubilden. Es wird sicherlich auch einem Langzeitarbeitslosen nicht daran mangeln, sich mal einen Vokabeltrainert für zehn Euro zu leisten. Von daher denke ich einfach, dass es wirklich möglich ist, sich in einer jahrelangen Arbeitslosigkeit geistig fit zu halten; es mangelt wohl eher an der Lust daran, was ich gut verstehen kann.
Ich habe hier aber direkt Mecklenburg Vorpommern gemeint, denn hier gibt es durch die spezielle Infrastruktur auch gewisse Unterschiede zu anderen Bundesländern oder Stadtstaaten. In diesem Bundesland gab es sehr wenig produzierende Betriebe oder Firmen. Diesen Zustand hatten wir hier allerdings schon sehr lange vor der Wende.
Daher ist auch speziell in Mecklenburg Vorpommern die Langzeitarbeitslosigkeit das Hauptproblem. Mit diesem Zustand entwickeln sich leider auch alle anderen negativen Folgen. Das Problem dabei ist nur wie man diesen vorhandenen Zustand gründlich verändern kann. Man kann es nicht mit anderen Bundesländern einfach vergleichen, denn man muss dabei die gewissen Besonderheiten beachten.
Ebenso wirkt sich ein längerer Krankenhausaufenthalt auf die geistigen Fähigkeiten negativ aus. Ich denke, die Erkenntnisse sind nicht Neues und auch nicht mehr oder weniger besorgniserregend. Schließlich hilft gegen den geistigen Verfall wie auch gegen den körperlichen Verfall ausschließlich das Training der entsprechenden Bereiche. Und wer sich eben geistig nicht fordert bzw. nicht gefordert wird, büßt viel Potential ein. Aber das bedeutet auch nicht, dass das irreparabel verloren gehen würde.
Hätten diese Langzeitarbeitslosen in der durch die Arbeitslosigkeit frei werdenden Zeit genügend anderer Anreize, sich geistig fitt zu halten, würde hier auch keine Schwächung vorkommen. Eigentlich sollte ganz das Gegenteil passieren und durch Bildungsmaßnahmen könnte man die Fähigkeiten der Arbeitslosen erhöhen! Doch leider passiert dies nicht von außen und der arbeitslose Mensch selbst kann recht einfach in eine Antriebsstarre geraten, aus welcher er allein nicht mehr herausfindet.
Und letztlich führt dies dann wirklich dazu, dass man sich selbst aufgibt und dies verstärkt die Tendenz, dass das Umfeld einen ebenfalls abschreibt. Eine Spirale nach unten, welche aber systembedingt ist.
Die hier genannte Spirale nach unten ist in der Tat schon sehr schlimm, denn die Leute werden richtig krank. Das ist ein sogenannter schleichender Vorgang, der in den meisten Fällen leider von anderen Personen nicht erkannt wird. Hier müssen andere Wege gegangen werden und nach anderen Lösungen gesucht werden. Man kommt nicht mehr selbst aus dem sogenannten Teufelskreis.
Bei den sogenannten Umschulungen sollte man beispielsweise ansetzen. Hier darf nur gefördert werden, was aus einen gewissen praktikablen Nutzen bringt. Bekommt man nach einer Umschulung keine Arbeit oder beispielsweise kein Praktikum, macht die ganze Sache wenig Sinn. Es muss auch beispielsweise bei den unwilligen Arbeitslosen härtere Maßnahmen angewandt werden, denn auch hier findet der sogenannte Abbau statt.
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