Betreuer oder Bevollmächtigter?

Habt ihr eigentlich mal darüber nachgedacht, was geschehen würde, wenn ihr oder nahe Angehörige durch eine Krankheit, Behinderung nach Unfall oder durch Alter, vielleicht verbunden mit Alzheimer oder zunehmender Demenz, nicht mehr in der Lage seid/sind, eure Angelegenheiten zu regeln? Da gibt es ja einerseits die Möglichkeit, dass vom Gericht ein ehrenamtlicher oder berufsmäßiger Betreuer eingesetzt wird; andererseits wird empfohlen, selbst Vorsorge zu treffen und eine Vorsorgevollmacht zu erteilen.

Über die Arbeit von Betreuern ist wenig bekannt. Wenn über sie in den Medien berichtet wird, dann geht es meistens darum, dass sie sich unrechtmäßige finanzielle Vorteile verschafft haben oder dafür sorgen, dass alte Leute ins Heim müssen. Es gibt aber auch Fälle, bei denen sich Bevollmächtigte erst ins Vertrauen geschlichen haben und dann das Vermögen derer, die ihnen vertraut haben, beiseite geschafft haben. Anders als die Betreuer, die vom Gericht überwacht werden, können die Bevollmächtigten ja weitgehend machen, was sie wollen, denn wenn jemand erst mal alt, dement und hilfsbedürftig ist, kann er sich kaum noch wehren.

Denkt ihr über so etwas manchmal nach, oder wird das Thema verdrängt, weil es Angst macht und weil die Hoffnung besteht, selbst nie in eine Situation zu kommen, in der man jemanden braucht, der die eigenen Angelegenheiten regeln muss.

Also ich würde in einen solchen Fall für einen Betreuer tendieren. Allerdings sollte es sich dabei um einen Berufsbetreuer mit einer fundierten Ausbildung handeln. Gerade in solchen Situationen benötigt man umfangreiche Hilfe, die allerdings vom rein fachlichen Aspekt stimmen sollte. Und das kann eigentlich ein Berufsbetreuer mit einer entsprechenden beruflichen Erfahrung viel besser erledigen als eben ein Angehöriger.