Bald kein Alice mehr
Im November letzten Jahres wurde Hansenet, und damit auch dessen DSL-Marke Alice, an Telefonica verkauft. Das spanische Telekommunikationsunternehmen ist zugleich auch die Muttergesellschaft von O2. Insofern lag es nah, beide Marken zusammenzuführen. Und auch wenngleich Alice wohl (nicht zuletzt wegen der charmanten Dame aus der Werbung) zu den bekannteren DSL-Marken in Deutschland gehört, ist ihre Zeit gezählt. In Zukunft wird auch das DSL-Angebot unter dem Namen O2 firmieren. In einem Zeitraum von rund zwei Jahren soll die Marke "Alice" durch "O2" ersetzt werden.
O2 bietet ja bereits jetzt schon unter dem eigenen Namen DSL-Dienste an, wenngleich noch nicht mit dem gewünschten Erfolg. Kommen nun aber die derzeitigen gut 2 Millionen Alice-Kunden dazu, kann man das Münchener Unternehmen dann wohl tatsächlich zu den größeren Playern in diesem Markt zählen. Ob es allerdings reicht, die Vorherrschaft von Telekom und Vodafone zu brechen, wird erst die Zukunft zeigen.
Es ist ja nur konsequent, wenn jetzt hinzu gekaufte Unternehmen eingegliedert werden und das Produktportfolio vereinheitlicht wird. Ansonsten hat der Einkauf ja auch nicht den Effekt von Kostenreduzierung bzw. das Unternehmen (in dem Fall Telefonica) müsste praktisch das Marketing und den Vertrieb von (oder für) zwei Unternehmen betreiben. Ebenso bei Service usw. Da ist es sicher effektiver und effizienter eben nur ein Produktspektrum über beide Unternehmen anzubieten (wobei die beiden Unternehmen ja zusammenschmelzen und sich eben vereinen sollen).
Ähnlich geht ja auch Vodafone vor. Nach der Übernahme von Arcor gibt es ja auch keine DSL Dienstleistungen von Arcor mehr. Lediglich deren Maildienste sind noch unter dem Namen zu haben.
Wie z.B. in anderen Branchen (Automobilebranche, Energiebranche) scheint auch hier das Geheimnis des Erfolgs ausschließlich in der Größe und damit in der Konsolidierung des Marktes zu liegen. Die kleinen Anbieter werden weggefegt bzw. noch nicht mal gegen den Willen der Besitzer/Gründer aufgekauft. Das ist aber letztlich zum Nachteil des Verbrauchers, weil eine kurzfristige Verbilligung später immer auch vom Verbraucher zu bezahlen ist.
Ich bin von der Meldung ehrlich gesagt schockiert. Denn mit O2 möchte ich nichts mehr zu tun haben, da habe ich solche schlechten Erfahrungen mit gemacht, dass ich keinerlei vertragliche Beziehung mit der Firma haben möchte. Als bisheriger Alice Kunde werde ich mir dann wohl einen anderen Anbieter suchen müssen. Mich würde es aber auch nicht wundern, wenn auch andere Alice Kunden dann den Provider verlassen.
Die großen Haie kaufen mal wieder die kleinen Fische auf. Alice wird von O2 übernommen, Arcor wurde von Vodafon aufgekauft. Die Telekom selbst besitzt ja den Großteil des Netzes. Bald haben wir nur noch drei große Anbieter. Die Konkurrenz lässt nach und die Preise werden womöglich wieder steigen. Letztlich sind wir dem Ganzen ja wie beim Benzin, Gas, Wasser und Strom hilflos ausgeliefert.
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