4 Jahre und schon Spielzeug-Pistolen ?

vom 20.06.2010, 13:18 Uhr

Also mein kleiner Bruder ist 4 Jahre alt geworden und ist von Waffen jeglicher Art sehr begeistert und spielt damit den ganzen Tag. Seine tausend Autos (das ist nicht übertrieben!) lässt er liegen und schießt uns dann Tod mit seiner Soft-Air ohne Kugeln. Muss man sich da Sorgen machen oder sollte man ihm das abgewöhnen, da ich nicht will, dass er so einen verdorbenen Charakter hat wie mein anderer Bruder der nur noch vor seinem Ballerspiel sitzt und am Wochenende die Rekorde von 10 Stunden und mehr pausenlos vor dem Computer hat.

Benutzeravatar

» 2X Razr X2 » Beiträge: 384 » Talkpoints: 5,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nunja, so wie du das beschreibst könnte ich mir vorstellen dass dein kleiner Bruder das von deinem anderen Bruder so gesehen hat und er vielleicht einfach nachahmt oder so.

Ich hatte in dem Alter eine Spielzeugpistole die zwar kleiner war als eine richtige Pistole und gelb, aber einer echten doch sehr ähnlich war. Meine Eltern und meine Schwester haben das so gehandhabt dass ich, jedesmal wenn ich auf einen von ihnen gezielt habe, die Pistole abgeben musste weil man damit eben nicht auf Menschen zielt. Ich habe daraufhin sehr schnell das Interesse daran verloren und mich anderen Dingen zugewandt.

Vielleicht kannst du deinem kleinen Bruder ja auch erklären dass es in Wirklichkeit nicht so ist wie im Computerspiel, und deinem anderen Bruder dass er darauf achten soll dass der Kleine von seiner Spielerei nicht soviel mitbekommt.

» ChiaraMondkind » Beiträge: 8 » Talkpoints: 2,87 »


Also ich vertrete die Meinung, dass Spielzeugpistolen nicht gut für Kinder sind. Meine Jungs haben nur an Fastnacht welche bzw. wenn sie sich mal verkleiden, was ja nicht oft vorkommt. Die Kinder sind oft aggressiver als andere Kinder. Bei meinem Sohn in der 2 Klasse ist ein Junge, der spielt nur so aggressives Zeug.

Er hat Spielzeugpistolen, Ballerspiele, einen Boxer-Sack. Der Bub ist auch in der Schule sehr aggressiv und schlägt auf andere Kinder ein. Meine Kinder wissen, dass ich sowas nicht mag und meiden diese Dinger. Auch mag ich nicht, dass sie später einmal Ballerspiele spielen. Da gibt es andere nettere Spiele. Entweder sie spielen dass, oder sie spielen nichts.

Benutzeravatar

» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Spielzeugwaffen gehören nicht in Kinderhände und wenn sie wirklich an Karneval mal eine Pistole bekommen, dann dürfen sie nicht auf Menschen oder Tiere zielen. So habe ich es bei meinen Kindern gehandhabt und ich denke, dass ich es so verkehrt nicht gemacht habe. Es gibt genug Mord und Totschlag. Das muss man nicht noch symbolisieren, indem die Kinder mit Spielzeugwaffen auf Menschen und Tiere zielen.

Ich würde dem Kind die Waffen wegnehmen und es ihm aber auch erklären, warum ich das mache. Denn eine Spielzeugwaffe kann zwar niemanden weh tun, aber sehr erschrecken und wenn man als Kind auch mit einer Spielzeugwaffe auf einen Menschen zielt, so hat man als 4 jähriges Kind ja doch ein Ziel, warum man gerade dieses Ziel benutzt. Vielleicht redet man da mal mit dem Kind, warum es gerade zum Beispiel auf den Bruder zielt. Man sollte ihm mal sagen, dass er, wenn es eine echte Waffe wäre dann sterben würde oder dass es ihm dann sehr weh tun würde. Und ich bin davon überzeugt, dass ein 4 jähriges Kind sowas versteht.

Ich habe in einigen Kindergärten gearbeitet. In dem einen Kindergarten, in dem ich Praktikum gemacht habe, waren Spielzeugwaffen sogar erlaubt und ab und an wurden sie dann aus einer Kiste geholt und sogar kleinere Kinder taten so, als würden sie getroffen und schmissen sich auf den Boden. Bei mir kämen keine Spielzeugwaffen ins Haus. Besonders nicht bei so kleinen Kindern.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das Problem hier ist ja nicht das vierjährige Kind, welches sich mit Waffen "beschäftigt" bzw. das Totschießen spielt, sondern die Quelle, woher es eben die entsprechenden "Kenntnisse" und "Handlungen" her hat. Ich weiß zwar nicht, wo der kleine Groß geworden ist. Wenn es aber nicht gerade ein Vorort von Kabul ist, dann ist es nämlich nicht so, dass das Spiel mit Schusswaffen durch das Abschauen bei Erwachsenen kommt.

Entweder hat hier Dein anderer Bruder einen "unguten" Einfluss auf den kleinen Bruder, was sich tatsächlich gemäß Deiner Befürchtung negativ auswirken kann. Dann solltest Du Deinem Bruder eben nahebringen, dass er für sich selbst seine Zeit so totschlagen kann. Aber dafür sorgen muss, dass der kleine Bruder dies eben nicht miterleben muss! Das sollte nicht zu viel verlangt sein.

Oder aber der Kleine hat dieses "Wissen" durch Fernsehkonsum erworben. Dann müsste man an anderer Stelle eingreifen. Und hier wären in erster Linie die Eltern heranzuziehen. Aber das verursacht in jedem Fall wesentlich mehr Arbeit, als es eben mit Fernsehen als Babysitter ist! Wer hier nicht bereit ist, sich der Sache zu stellen, bekommt so ein "Problem" eben nicht in den Griff.

Leider ist es auch noch so, dass idR. weitere Defizite der Fehlentwicklungen einhergehen, so dass die Probleme, welche man im Moment gerne kleinredet, später zu echten "Schwierigkeiten" werden, welche dem Kind einen großen Teil der Zukunft rauben könnten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich bin auch der Meinung, dass Spielzeugwaffen nicht für kleine Kinder geeignet sind. Ich könnte zwar jetzt auch kein konkretes Alter nennen, ab dem ich sagen würde, dass Spielzeugpistolen in Ordnung sind; dabei kommt es immer darauf an, wie weit das Kind entwickelt ist; ab 4 Jahre ist definitiv zu jung, um mit einer Softair (wenn auch ohne Kugeln) zu spielen. Es hat schon einen Sinn, dass Softairs erst ab 16 Jahren freigegeben sind. Diese Altersgrenze ist schon sehr sinnvoll. Aber in den Händen von Kindern haben Spielzeugwaffen jeglicher Art haben meiner Meinung nach nichts zu suchen.

Es liegt in der Verantwortung der Eltern, dass ihr Kind gar nicht erst eine Spielzeugwaffe in die Hände bekommt. Denn wenn ein Kind einmal angefangen hat, damit zu spielen, und Gefallen daran gefunden hat, ist es natürlich schwer dem Kind zu erklären, warum es plötzlich nicht mehr damit spielen darf. Das Kind wird es nicht verstehen, weil es ja vorher auch immer damit spielen durfte. Also sollte es gar nicht erst soweit kommen, dass ein Kind überhaupt so etwas wie eine Softair oder andere Spielzeugwaffen in die Finger bekommt.

» Sebbe2307 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 14,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein Spielzeuggewehr kein Spielzeug ist und somit nichts in den Händen von Kindern zu suchen hat! Es käme für mich nie in Frage, dass ich unserem Sohn (er wird bald drei Jahre alt) eine Waffe kaufe und ich gehe sogar so weit, dass ich behaupte, dass unser Sohn so etwas bisher noch gar nicht kennt!

Ich würde daher einfach einmal mit deinen Eltern darüber sprechen. Da du ja "nur" der Bruder bist, kannst du ohnehin nicht wirklich etwas unternehmen. Sprich deinen Eltern gegenüber also einfach deine Sorgen aus und versuche ihnen klar zu machen, dass dein Bruder auch ohne Waffen gut zurecht kommt. Außerdem kannst du natürlich versuchen deinem Bruder andere Spiele und Spielzeuge schmackhaft zu machen, sodass er gar nicht mehr mit der Waffe spielen möchte.

Benutzeravatar

» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^