Was mit Rasenschnitt noch machen außer kompostieren?

vom 17.06.2010, 17:53 Uhr

Der Sommer ist da und das Gras wächst wieder wie verrückt (das soll keine Beschwerde gegen den Sommer sein). Ich denke die meisten Gartenbesitzer kennen dieses "Problem". Ich habe ebenfalls einen Garten von circa 800m², den ich natürlich regelmäßig mähen muss.

Das Problem bei mir ist nur, dass mein Kompost überläuft, weil so viel Material einfach nicht in der kurzen Zeit verrotten kann (obwohl ich schon 2 Komposte besitze). Deshalb bin ich auf der Suche nach einer Verwendung für den Rasenschnitt, um meine Kompost ein wenig zu entlasten und gleichzeitig den Rasen sinnvoll umzusetzen.

Ideen hatte ich auch schon, zum Beispiel überlege ich das Gras auf einer großen Folie auszubreiten und anschließend einige Tage trocknen zu lassen, damit man entweder (falls das Gras lang war und mit Sense entfernt wurde) es eventuell als Heu für Tiere verwenden kann oder (bin mir nicht sicher in wie fern dies funktioniert) es im Winter im Kamin verbrennen könnte.

Was macht ihr mit eurem Gras? Gibt es überhaupt eine sinnvolle Verwendung, wenn man es nicht kompostieren will oder führt kein Weg darum das Gras auf diese Weise natürlich zu entsorgen?

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» boveman » Beiträge: 442 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe auch das Problem, im Sommer viel rasen mähen zu müssen. Die Entsorgung über den Komposthaufen schaffe ich mit der Menge, die bei uns anfällt, nicht.

Ich hatte erst einen rasenmäher, der das Gras mulcht, also als kleingehäckseltes Gras auf der Wiese zurücklässt. Dies soll als Dünger fungieren, wird bei starkem und schnellem Wachstum aber schnell zum Problem, da es einfach zu viel Material ist und so den Rasen verfilzen lässt und ihm die Luft zum atmen nimmt, da der Boden dann mit einer Schicht dieses Materials bedeckt ist.

Momentan mache ich es so, dass ich das Mähgut ein paar Tage im Garten lagere und wenn es etwas eingetrocknet ist, in die Biotonne schmeisse. Durch das Trocknen verliert es mehr als die Hälfte an Volumen und nimmt nicht so viel Platz weg.

Ideal wäre wohl ein regelmäßiges Mähen mit zwei oder drei Mulchgängen pro zehn Mähvorgängen, so hat der Rasen Nährstoffe durch das Mulchgut und das Volumen des zu entsorgenden Mähgutes ist nicht zu viel.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also wer viel Rasenschnitt hat und der Komposter voll ist, der kann mit diesem Rasenschnitt seine Hecken (falls vorhanden) mulchen, dass heißt, dass der Rasenschnitt unter den Pflanzen auf dem Boden verteilt wird. Dies bietet mehrere Vorteile:

1. Der Rasenschnitt wird beseitigt
2. Der Hecke werden Nährstoffe hinzugeführt
3. Die Mulchschicht schützt vor Austrocknung
4. Das WICHTIGSTE: Es wächst kein Unkraut mehr

Die Mulchfunktion des Rasenmähers mag ich nicht allzu sehr, da dass nicht aussieht wenn der Schnitt noch auf dem Rasen liegt und er teilweise den Rasen zerstören kann. (gleiches Prinzip wie der Heckenmulch, da drunter wächst nichts mehr)

Wenn du diese Möglichkeit nicht hast gibt es in vielen Kommunen Sammelorte für Rasenschnitt und Biomasse, wo man es einfach abladen darf.

» Franzl » Beiträge: 14 » Talkpoints: 0,04 »



Also vom Trocknen als Heu würde ich dir abraten. Das ist einmal gar nicht so einfach und du willst ja auch gesundes Heu herstellen und keins, was den Tieren hinterher schadet oder Giftstoffe enthält. Und deswegen sollte man so was nicht einfach selbst machen, wenn man das nicht kann.

Aber vielleicht hast du ja selber ein Kaninchen oder kennst Leute, die eins haben. Dem könntest du das Gras dann einfach in den Futternapf geben, da sie das ganz gerne fressen. Das kannst du natürlich auch bei anderen Tieren, wie beispielsweise Meerschweinchen machen.

Ansonsten würde ich dir einfach vorschlagen, nicht immer gleich alles zu mähen, sondern vielleicht immer nur die Hälfte des Gartens. Dann hast du nicht so viel Gras auf einmal und kannst es dann wenigstens einigermaßen verwerten oder aber kompostieren.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



pepsi-light hat geschrieben:Dann hast du nicht so viel Gras auf einmal und kannst es dann wenigstens einigermaßen verwerten oder aber kompostieren.

Hinsichtlich des Kompostierens würde die Halbierung wohl nichts bringen, weil die Taktung immer noch zu hoch wäre. Es geht ja gar nicht darum, dass er in einem Jahr die erste Hälfte und im nächsten Jahr die zweite Hälfte mäht. ;)

In so einem Fall würde ich einfach so vorgehen, wie hier zum Teil auch schon vorgeschlagen wurde. Weil der eigene Kompost die Biomasse schlicht nicht verarbeiten kann, solltest Du nicht lange zögern, und den Rest über die Biotonne entsorgen. Das Volumen direkt nach dem Schnitt ist da übrigens locker 2/3 größer, als es nach dem Wasserentzug ist. Somit sind auch Sorgen, dass die Tonne dadurch schnell blockiert wäre, sicher unbegründet.

Tipps bzgl. einer weiteren sinnvollen Verwertung stünde ich hingegen immer skeptisch gegenüber. Denn man muss sich einfach auch die Frage stellen, wie viel Nutzen ein bestimmter Aufwand bringt und ob sich letztlich die Rechnung lohnt. Wobei ich mir Rechnung und Lohnen nichts meine, was sich in Euro beziffern ließe. Sondern einfach die Frage, ob es einen solchen Gewinn bedeuten würde, wenn Du z.B. das Gras zu Heu machen würdest anstatt eben doch einfach die Biomülltonne damit zu füllen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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