Wie qualitativ gut ist eigentlich die Recherche im Internet?
Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit muss ich jetzt über die Anfänge der Suchttherapie recherchieren. Hier bieten sich natürlich mehrere Möglichkeiten an und ich werde sicherlich auch mehrere unterschiedliche Quellen dazu nutzen. Eine Variante ist natürlich das Internet und eine andere beispielsweise die städtische Bibliothek. Hier könnte ich das dort vorhandene Archiv zur gezielten Suche verwenden.
Aber wie sieht es mit dem Internet aus? Werde ich dort beispielsweise auch konkrete und sachkundige Informationen zu diesem interessanten Thema erhalten. Diese Informationen müssen daher schon einen gewissen Wahrheitsgehalt haben, d.h. sie dürfen auf keinen Fall nur erfunden sein. Welche Sicherheit bietet mir das Internet hier überhaupt? Es können ja auch beispielsweise in einem solchen Beitrag aus dem Netz fachliche Fehlinformationen vorhanden sein. Lässt sich so etwas auch im Vorfeld prüfen? Welches ist daher die sicherste Recherche Methode.
Eigentlich hast Du ja auch bei Büchern keine Qualitätsgarantie. Aber hier besteht insbesondere bei wissenschaftlichen Arbeiten noch eine nachgeschaltete Kontrolle, bevor die Bücher eben erst veröffentlicht werden. Ganz anders natürlich mit Informationen im Netz. Hier besteht ja für jeden die Möglichkeit, seine Sicht der Dinge (sei diese richtig oder falsch) zu veröffentlichen. Wenn Du nun hier auf Berichte stößt, die Dir inhaltlich plausibel erscheinen, aber dennoch falsch sind, hast Du schlicht Pech gehabt.
Leider bleibt einem nicht viel anderes übrig, als seine Informationen immer wieder zu prüfen. Eben - wie früher - gegen althergebrachte Quellen wie Bücher. Sich nur auf die Ergebnisse der schnellen und kostenlosen Online Suche zu verlassen, ist gefährlich. Bestes Beispiel sei mal genannt der Name des Hr. Guttenberg oder auch (in klassischen Quellen) die Länge des Rheins. Fehler, die sich durch Copy&Paste verbreitet haben, weil Autoren nicht gründlich genug geprüft haben, was sie übernommen haben.
Werde ich dort beispielsweise auch konkrete und sachkundige Informationen zu diesem interessanten Thema erhalten.
Im Internet findet man nicht zu allem etwas, aber wenn man google richtig bedienen kann, hilft das ungemein.
Diese Informationen müssen daher schon einen gewissen Wahrheitsgehalt haben, d.h. sie dürfen auf keinen Fall nur erfunden sein. Welche Sicherheit bietet mir das Internet hier überhaupt?
Das kommt auf die Quelle an. Die Adresse jedes Links steht unter den Suchergebnissen. Da mir die letzten Wochen von Medizinern immer wieder Fachbegriffe zu möglichen Folgeerkrankungen einer sehr speziellen Entzündung um die Ohren geworfen wurden, die ich bis dato nicht einmal buchstabieren konnte, musste ich ebenfalls ein wenig "recherchieren". Zu meiner Überraschung habe ich recht wenig vertrauenswürdiges gefunden.
Die besten Quellen waren Seiten von Universitäten. Spezialisierte Seiten konnten mir dann auch weiterführende Informationen oder Ähnliches geben, aber selbst das war mit Vorsicht zu genießen.
Wikipedia hat mich schwer enttäuscht, ca. 50% der Fakten zu den Krankheiten (okay, diese sind nicht so häufig als dass sie jeder kennt bzw teilweise gibt es nicht mal ansatzweise Heilmöglichkeiten) waren einfach komplett falsch.
Der Vorteil vom Internet ist natürlich, dass man aktuelle Informationen erhält. Zum Beispiel neue Verfahren und Erkenntnisse. Da können Büchereien oft nicht mithalten, aber die Glaubhaftigkeit der Informationen müssen immer prüfbar sein. Selbst Artikel, die auf etwas Korrektes verweisen, können Fehlinformationen enthalten.
Meine Empfehlung: google, erster Blick auf die Adresse der Website. Zweiter Blick auf den Inhalt. Nicht nur einen Artikel über ein Thema lesen, sondern 2,3 oder 4 Artikel von komplett unterschiedlichen Quellen schnell überfliegen, den Inhalt grob vergleichen, ob es Abweichungen bei den Fakten gibt, etc. Wenn alles in Allem nichts einzuwenden gibt, kann man von vertrauenswürdigem Inhalt ausgehen.
Die Sache hat einen doch etwas feierlichen Hintergrund, nämlich der 20. Jahrestag der Suchtberatung nach der Wiedervereinigung. Und es soll eben auch ein Rückblick auf die zarten Anfänge beispielsweise auch aus der DDR-Zeit gegeben werden.
Sachen aus der ehemaligen DDR lassen sich nicht immer auf Richtigkeit prüfen, wenn man wie ich die damalige Zeit nicht so mit erlebt hat. Daher werde ich wohl mehrere Quellen zur direkten Recherche nutzen, um ein optimales Ergebnis zu erhalten.
Ich bin mit den Informationen aus dem Internet inzwischen wirklich vorsichtig. Wir hatten vor einigen Jahren an unserer Schule mal einen Vorfall, bei der zwei Schüler ein Geschichtsreferat gehalten haben. Die Informationen hatten sie sich alle aus dem Internet gesucht und zwar insbesondere von dem umstrittenen Online Lexikon Wikipedia. Das Referat wurde gehalten und die Schüler machten sich fleißig Notizen. Am Ende lachte der Lehrer sich halb tot und forderte die Schüler auf das ganze Zeug wieder zu vergessen, weil es völliger Quatsch gewesen sei. Ein anderes Mal hatte eine Klassenkameradin sich über den Unterrichtsstoff im Internet informiert, weil sie krank war und über Wochen zu Hause blieben musste. In einer Physikklausur schrieb sie dann auch sehr interessante Dinge. Die Lehrerin hatte Nachsicht, weil das Mädchen ihr die Internetseite zeigte, aber ich denke dass man in einigen Fällen weniger Glück hat.
Ich würde mir Informationen aus dem Internet nur von bestimmten Seiten besorgen. Auf Wikipedia und Co sollte man sich wirklich niemals verlassen. Anschließend würde ich dann auch besser mal gucken, ob die Informationen auf anderen Seiten gleich sind, also mit mehreren Quellen vergleichen. Auch Bücher würde ich hierbei zu Rate ziehen. Sich nur alleine auf die Informationen aus dem Internet zu verlassen, wäre mir viel zu riskant. Es gibt genug Schlaumeier, die meinen sich mit ihrem Wissen eine seriös wirkende Website aufbauen zu müssen, auf der aber letztendlich nur Müll steht.
Also ist das gute alte Lexikon wohl noch die beste Alternative, um einige gesicherte Informationen zu bestimmten Themen zu bekommen. Was nützt die ganze Online Recherche, wenn man dann diverse Nacharbeit damit hat. Oder gibt es auch spezielle oder sogar spezifische Lexika, die man auch beispielsweise im Internet bedenkenlos zur Recherche nutzen kann?
Die Literatursuche bei sachgebietsübergreifenden Themen ist nie besonders einfach. Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist es bei dir einerseits Thema Sucht, an das man sich ja auch aus vielen verschiedenen Perspektiven annähern kann und dann auch noch eine Chronlologische, also geschichtliche Komponente. Steckt glaub ich eine Menge Arbeit drin.
Ich empfehle auf jeden Fall bei wissenschaftlicher Literatur anzufangen. Gib verschiedene Stichpunkte in die Suchmaske deiner Bibliothek ein. Ansonsten hab ich immer gute Erfahrungen mit Diskussionspapieren von Unis oder Instituten, das sieht man dann entweder an der Adresse oder oft auch mit einem Logo eines Ministeriums, dass Förderungen zuschiesst etc. So habe ich zum Beispielt eine riesen Menge frei zugänglicher PDF Dateien erhalten. Zwar zu völlig nderen Themen, aber die gibts bei deinem, zumindest was Sucht angeht, sicher auch!
Viel Erfolg!
Über Suchttherapie gibt es doch ziemlich viel Literatur. Die meisten Bücher haben Akademiker geschrieben, die sich jahrelang mit dem entsprechendem Thema auseinandergesetzt haben. Glaubst du wirklich, dass das falsch ist?
Fakt ist, dass die meisten Autoren in eine bestimmte Richtung tendieren, was die Meinung über ein bestimmtes Thema betrifft. Und da musst du natürlich aufpassen, dass du dir am Ende nicht selber widersprichst, wenn du ein Buch auseinanderflückst, was sich nicht mit deiner Meinung deckt. Denn auch du solltest am Ende eine haben.
Im Internet kann man vieles finden und einiges ist einfach auch aus der entsprechenden Literatur. Ich persönlich verlasse mich am Ende aber immer auf Fachliteratur. Auf Bücher kann man sich doch eher verlassen.
Hallo karlchen66, ganz einfach: die Recherche im Internet ist immer so gut, wie der der sie durchführt. Vielleicht hilft Dir der Thread weiter: Wichtig: Internet Inhalte auf Glaubwürdigkeit prüfen. So kannst Du zumindest die gefundenen Informationen schon mal grob abklopfen.
Hallo JotJot, das möchte ich nicht so direkt bestätigen, denn selbst wenn man sehr gut recherchiert findet man im Internet mindestens 80 Prozent Fehlinformationen. Ein gutes und immer aktuelles Beispiel ist dafür der Anbieter Wikipedia. Die dortigen Informationen zum Thema Kaufsucht sind mehr als haarsträubend.
Natürlich bekommt man auch total korrekte Informationen aber man muss dafür auch relativ lange suchen Google und Co. bringen leider nur in den wenigsten Fällen wirklich geeignete Suchergebnisse zu bestimmten Themen oder auch speziellen Fragen.
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