Themen in Ethik
Ich habe aufgrund meiner Religionszugehörigkeit das Fach Ethik gewählt. Nun soll jeder einen Vorschlag zum Unterricht mitbringen und zwar, was er gerne in Ethik machen würde.
Ich habe da schon ein paar Vorstellungen : Jeder für sich oder in kleinen Gruppen könnte ein Referat oder Projekt machen, was über ein bestimmtes Thema geht. Eventuelle Themen wären da Stars und Idole oder Menschenrechte. Diese Form des Unterrichts mag ich sehr, da man sich dadurch auch schon für die Oberstufe vorbereiten kann.
Man kann natürlich auch Themen ganz klassisch durchnehmen, was ich bei unserer aktuellen Lehrerin aber recht unangebracht finde. Sie ist schon ziemlich alt und sie ist nicht mehr so ganz klar im Kopf. Sie teilt zu einem Thema, welches wir 2 Monate durchnehmen, immer 5 Arbeitsblätter aus. Das sind jedes mal die Gleichen.
Vermutlich werden dann so ein paar Spaßbremsen bei uns in der Klasse wieder irgendwelche langweiligen Themen mitbringen und diese werden dann genommen.
Ich überlege, ob ich den Kurs wechseln sollte, um endlich mal etwas Anderes zu erleben und von dieser Lehrerin weg zukommen.
Was hättet ihr für Vorschläge für den Unterricht? Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Also zuerst einmal das mit dem Kurs wechseln. Ich hatte in der zehnten Klasse auch eine völlig unnormale Lehrerin. Wir haben in dem ganzen Schuljahr circa zwei Seiten in unserem Hefter aufgeschrieben und mussten dann in Arbeiten mindetsens fünf Seiten schreiben obwohl wir ja überhaupt nichts zum lernen hatten. Unser ganzer Ethik-kurs war in diesem Jahr total schlecht und auch ich, obwohl Ethik immer zu meinen Lieblingsfächern zählte, weil es da so einfach war gute Noten zu bekommen.
Ich hatte mir auch überlegt zu wechseln, doch hatte ich dann bedenken, dass ich nach zehn Jahren Ethik wohl kaum in Religion wechseln kann. Ich würde dort wahrscheinlich schon nach einer Stunde wieder rausfliegen weil ich nichts wüsste. Also hane ich mich entschieden zu bleiben, und im nächsten Jahr musste diese Lehrerin zum Glück die Schule wechseln.
Du musst natürlich selber wissen was du machst, aber vielleicht löst sich dein Problem ja auch von selber.
Ein Thema, welches ich ganz interessant finde, ist die Todesstrafe. Da kann man ja allgeimein ersteinmal in einem Vortrag sagen wo es sie noch gibt und welche Methoden. Danach könnte jeder seine Meinung sagen ob er dafür ist poder dagegen und dann könnte man darüber diskutieren.
Danke für deine Antwort. Also schwierig sind die Arbeiten bestimmt nicht bei uns, es kommt halt das dran, was wir Ewigkeit lang besprochen haben. Eine sichere 1 ist auch immer drin. Aber darum geht es mir ja auch nicht. Wie du schon sagtest, werde ich wohl ernsthaft über einen Kurswechsel nachdenken müssen. Da dies aber die ganze Klasse macht, könnten wir uns vielleicht auf einen Protest einigen und uns für einen anderen Lehrer einsetzen.
Es mag schon sein, dass deine Lehrerin im Fach Ethik eher schwierig ist, allerdings finde ich einen Protest der ganzen Klasse eher deplatziert. Es wird immer Lehrer geben, mit deren Unterrichtsweise oder Persönlichkeit man nicht zufrieden ist, aber daran sollte man sich gewöhnen und keinen Aufstand veranstalten, insofern der Unterricht keine komplette Katastrophe ist. Umso mehr würde ich an deiner Stelle jetzt die gegebene Chance ergreifen und dich mit möglichst vielen, interessanten Themenvorschlägen in die Unterrichtsgestaltung einbringen; das kann die Unterrichtsstunden doch nur besser machen.
Um dich möglicherweise auf ein paar Ideen zu bringen und dich für ein Thema zu begeistern, möchte ich dir von meinem Ethik-Unterricht dieses Jahr erzählen, den ich bisher sehr gut fand. Unser erstes Thema waren Philosophen, insbesondere haben wir Kant behandelt. Ich muss zugeben, dass der kategorische Imperativ und die vier Kardinaltugenden nicht gerade besonders spannend waren, aber man kann das Thema nach dem Lesen von Texten dazu noch ausweiten und über die Anwendung im Alltag sprechen, was wiederum zu sehr schönen Grundsatzdiskussionen führt. In diesem Zusammenhang sprachen wir dann auch über die Menschenbilder von Hobbes und Rousseau, was zu sehr hitzigen Gesprächen führte. Sehr vereinfacht ausgedrückt unterscheiden sich die beiden Bilder darin, dass der Mensch im Einen von Geburt an böse und egoistisch ist, im Anderen als guter Mensch geboren ist, der durch die Gesellschaft verdorben wird.
Nach diesem halben Jahr fand bei uns ein Lehrerwechsel statt. Unser neuer Ethiklehrer beschränkt sich nicht derart lange auf ein Thema, sondern spricht mit uns viele verschiedene Themengebiete an. Wir haben beispielsweise Rassismus behandelt, wozu wir zuerst die Geschichte „Saisonbeginn“ von Elisabeth Langgässer besprachen, die vor allem die Ignoranz gegenüber dem Judenhass behandelt. Danach weiteten wir das Thema aus, indem wir über Prävention sprachen und erörterten, wie man Menschen diesbezüglich am besten aufklären könnte. Wenn ihr im Unterricht genügend Zeit habt und euch das Thema interessiert, könntet ihr auch das Tagebuch der Anne Frank lesen, das die ganze Problematik meiner Meinung nach sehr ausführlich und bewegend schildert.
Momentan ist unser Lehrer der Meinung, dass wir einen Rhetorik-Kurs nötig haben, weswegen er gerade Diskussionsrunden mit uns führt, bei denen wir am Ende jeder Stunde das Thema für die nächste Stunde mitgeteilt bekommen, auf das wir uns dann vorbereiten können. Typische Themen für so etwas sind die Notwendigkeit der Überwachung des Internets oder die drohenden Gefahren durch zu viel Forschung. Auch haben wir bereits ausführlich über verschiedenes Weltgeschehen diskutiert, der Irakkrieg beispielsweise war ein sehr großes Thema.
Auch deine Idee, über Stars und Idole zu sprechen, gefällt mir, wobei ihr dann nicht nur Stars an sich erörtern könnt, sondern aufgrund des Faches wohl darüber diskutieren werdet, warum Stars überhaupt derart verehrt werden und ob dieser Hype überhaupt positiv ist. Vielleicht könnt ihr auch über Kinder-Stars sprechen und hinterfragen, ob es ratsam ist, wenn sie schon so früh ins Geschäft einsteigen dürfen.
Als zusätzlicher Themenvorschlag fiele mir noch die Behandlung von verschiedenen Sekten ein, was ich persönlich in der neunten Klasse sehr interessant fand. Wir haben damals über Narconon, Scientology und viele weitere Gruppierungen gesprochen. Über dieses Thema lassen sich auch sehr leicht Referate halten, indem man die Klasse in kleine Gruppen einteilt und jeder Gruppe eine Sekte zuteilt, über die recherchiert werden soll.
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass du im Grunde durchaus den Kurs wechseln kannst. Ich selbst war nie religiös und hatte aber ab der 2. oder 3. Klasse Religion, weil ich meine Ethiklehrerin nicht leiden konnte. Später bin ich dann wieder in Ethik gewechselt, weil wir in Religion (das trifft natürlich nicht auf alle Schulen zu), zu wenig abwechslungsreichen Stoff hatten.
Eventuell kann es auch etwas bringen, wenn man sich an den Lehrer direkt wendet. Man kann durchaus anbringen, dass du der Meinung bist, dass die Themen sich ähneln und du für XY wärst. Natürlich muss man dann auch immer zur Problemlösung beitragen, indem man Vorschläge zur Verbesserung parat hat.
Ich war mit meinem Wechseln zurück zu Ethik sehr zufrieden. Es lag vermutlich aber daran, dass wir gerade auch Philosophen und später Freud hatten und ich mich sowieso dafür interessiert habe - zuminest eher als für die Bibel...
Solange du eine Wahl hast, solltest du sie eventuell auch ergreifen. Die Wahl hat man nun leider nicht bei jedem Fach. Glücklich wirst du durch Nichtstun allerdings nicht (ich musste mich 2 Jahre für einen Wechsel einsetzen und war mehr als glücklich mit dem Resultat).
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