Vor Klausur denken, dass man nichts kann - was tun?
Oftmals wenn in meinem Studium wieder Klausuren anstehen, habe ich das Gefühl, dass ich gar nichts kann, obwohl ich meistens doch recht gut vorbereitet bin. Ich denke dann immer, dass ich ja nicht alle tausend Bücher der Literaturliste durchgearbeitet habe und deswegen bestimmt keine gute Note schreibe oder durchfalle.
Jetzt wüsste ich gerne, was man dagegen tun kann? Mir fällt da nichts ein, außer eben noch mehr lernen. Aber vor den Klausuren bin ich wirklich praktisch den ganzen Tag am Lernen, so dass ich dann echt schon totale Kopfschmerzen habe und mehr lernen geht meistens wirklich nicht. Habt ihr irgendwelche Ideen für mich?
Wenn man bis zum letzten Moment lernt, dann ist man meist so unter Hochdruck und so verkrampft, dass das eher kontraproduktiv ist. Ich habe zwei volle Studiengänge durchgezogen und habe eigentlich nie bis zum letzten Moment gelernt, sondern mir lieber vorgestellt, welche Fragen kommen könnten und mir überlegt, wie ich sie beantworten könnte. Da kommt es aber sicherlich auch darauf an, ob man ein reines Paukfach studiert oder eines, bei dem zum Wissensgerüst auch die Argumentation dazu kommt.
ich denke also, ein Mediziner, der irgendwelche Muskeln, Knochen oder Sehnen beim Namen benennen muss, der wird anders pauken müssen als ein Historiker, der natürlich auch einen Überblick über die Zeit, um die es in der Klausur geht, haben sollte, ber mit Argumentation doch noch einiges reißen kann. Da wo es die Möglichkeit gibt - z.B. vielfach bei den Juristen - sollte man auf jeden Fall versuchen, an Klausurenkursen teilzunehmen. Da wird z.T. jede Woche eine Klausur geschrieben, und man lernt da einfach Tecniken und erwirbt Routine, die einem das Klausurenschreiben erleichtert, insbesondere wenn man dann auch noch zu den wöchentlichen Besprechungen geht, bei denen die Musterlösung erörtert wurde.
Vor allem sind das dann eben Klausuren, deren Benotung nicht in irgendwelche Vor- oder Prüfungsnoten einfließt.
Zwar bin ich nur Schülerin, was bedeutet, dass eine Klausur sich aus weit weniger Stoff zusammensetzt, aber ich denke, dass das die Vorbereitung betreffende Konzept ähnlich ist. Da ich selbst auch zu denjenigen gehöre, die sich vor einer Klausur immer verrückter machen, als es eigentlich sein müsste, was sich aber in den letzten Jahren schon um ein Vielfaches gebessert hat, möchte ich dir einige Tipps geben, die dir vielleicht helfen könnten, die Panik in den Griff zu bekommen.
Eure Professoren informieren euch doch umfassend über den Stoff, nicht wahr? Mir persönlich hilft es immer, den zu lernenden Stoff auf einer Liste niederzuschreiben. Was ich schon gelernt habe, wird abgehakt, bei einer Wiederholung der Lerninhalte erhält das Thema, insofern ich mich bei der Wiederholung sicher gefühlt habe, ein zweites Häkchen. Wenn ich am Tag vor der Prüfung die Liste betrachte und neben jedem Thema zwei dieser Häkchen sehe, fühle ich mich beruhigt und weiß, dass ich alles in meiner Macht stehende getan habe, um mich vorzubereiten.
Sehr geholfen haben mir in der Vergangenheit auch schon Lerngruppen mit Freunden. Wenn ich mir bei einem Thema besonders unsicher war, habe ich mich zu diesem Bereich abfragen lassen. Die Fragen der Freunde unterscheiden sich zwar von denen des Prüfenden, aber wenn die einen Fragestellungen sicher beantwortet werden können, entwickelt man auch ein besseres Gefühl für die später folgende Prüfung. Auch, wenn man selbst in der Lage ist, Verständnisfragen von Kommilitonen zu beantworten, vermittelt das meist ein Gefühl von Sicherheit.
Zudem gibt es ja immer eine Notenliste, die dem Schüler oder Studenten anzeigt, wo er momentan steht. Anhand dieser Liste lässt sich leicht ausrechnen, welche Note in der nächsten Klausur geschrieben werden muss, um die aktuelle Gesamtnote beizubehalten. Ich beispielsweise bin eine gute Schülerin, die meist in der Klausur eine vier oder fünf schreiben müsste, um den Gesamtschnitt massiv zu verschlechtern. Die Betrachtung der Notenliste erhöht zwar nicht das Gefühl, sich gut vorbereitet zu haben, aber wenn man weiß, dass in der Prüfung keine Bestnote benötigt wird, geht man viel lockerer an die Sache heran. Das Gefühl, nichts zu können, verschwindet auch alsbald, wenn der Druck einmal verschwunden ist.
Daran erinnere ich mich auch noch sehr gut, mir ging es auch meist so, dass ich dachte, ich kann bestimmt nichts oder mir fällt nichts ein. War aber stets unbegründet, wenn ich gelernt hatte, hatte ich das auch im entscheidenden Moment parat, ich merkte dann, wie mir eines nach dem anderen doch einfällt.
Das hast Du bei bereits geschriebenen Klassenarbeiten oder bei mündlichen Prüfungen sicherlich auch schon gemerkt. Man hat vorher das Gefühl, alles ist weg, dann kommt eine Frage oder man liest ein Stichwort und schon ist das Wissen wieder da. Und genau das solltest Du Dir auch verinnerlichen. Wenn Du gelernt und das Gelernte verstanden hast, dann ist das auch in Deinem Gedächtnis abrufbar.
Was Du nicht machen solltest, ist kurz vorher noch lernen. Auch am Vortag möglichst nicht. Ist weit besser, wenn Du Dich da ganz entspannst, keine großen geistigen Herausforderungen. Iss Dein Lieblingsessen, lenk Dich mit leichter Unterhaltung ab (Lieblingsserie, Filme, die Du magst, ein entspannender Roman, Spieleabend mit Freunden, usw.). Dann biszt Du entspannt und gut drauf, hast eine viel positivere Einstellung.
Also wenn du schreibst, dass du meist eigentlich doch recht gut vorbereitet bist, dann scheinst du ja mit den Klausuren am Ende doch gar nicht so ein Problem zu haben, wie du vorher immer denkst. Wenn die Noten in Ordnung sind oder du zumindest alle bestehst, falls die Note egal ist, dann würde ich mir da erstmal gar nicht so den Kopf zerbrechen. Du scheinst dich dann ja doch schon ganz gut vorzubereiten. Natürlich kann mit sicher immer irgendwie intensiver vorbereiten und wenn man nur 2-3 Tage früher anfängt zu lernen.
Aber man muss auch mal wissen, wann es gut ist bzw. wann man genug für die Klausuren gelernt hat. Bei mir gibt es immer mal wieder in einigen Fächern Altklausuren aus den letzten Jahren. Die schaue ich mir dann an, wenn ich meine ich wüsste genug und gucke eben wie weit ich damit bei den alten Klausren komme und kann mich so dann orientieren, wo ich einen guten Wissensstand habe und welche Themen ich mir nochmal anschauen sollte oder ob ich die Zeit dann schon lieber für ein anderes Fach nutzen sollte. Meist häufen sich die Klausuren dann ja doch gegen Ende des Semesters und nicht immer reicht die Zeit zwischen zwei Klausuren. Von daher ist es da schon wichtig sich die Zeit gut einzuteilen und eben auch mal zu wissen, wann es für die eine Klausur reicht um für die andere mehr Zeit zu haben.
Was Du auch nicht vergessen darfst: Das, was in den Klausuren und mündlichen Prüfungen drankommt, ist ja das, was bis dahin schon gelernt wurde. Wenn Du also nicht die meiste Zeit blau gemacht hast, hast Du von dem Stoff also auf jeden Fall in Vorlesungen und durch selbständiges Lernen einiges mitbekommen. Gar nichts zu wissen scheidet allein aus dem Grund also schon aus.
Im Studium ist das ja nun nicht so wahnsinnig viel anders als in der Schule. Als Schüler ist es ja auch so, dass man den aktuellen Lernstoff möglichst auch vor der angekündigten Arbeit schon einigermaßen drin haben sollte. Beim Studium kommt es zwar dann weit mehr auf selbständiges Lernen an, aber dennoch ist es ja so, dass Du da nicht nur kurz vor den Prüfungen schnell, schnell alles Wissen einpaukst, sondern eben längerfristig schon lernst.
Ich bekomme immer vor den Klausuren gesagt, ich solle mich doch am Tag davor einfach entspannen. Die meisten Lehrer und Trainer sagen das immer wieder, aber die meisten Schüler halten sich eben nicht dran, weil es ihnen nicht in Ordnung erscheint, den Tag vor der Klausur einfach nichts zu tun. Ich selbst mache das in der Schule nicht, wenn der Stoff einfach ist. Dann lasse ich mir meistens jede Menge Zeit und gucke mir das Zeug einfach am Tag vor der Klausur an. Das reicht ir dann. Wenn es aber viel und schwieriger Stoff ist, gönne ich mir tatsächlich ab und an mal den freien Tag. Dann wird der Kopf ein bisschen leere, man ist entspannter und kann sich bei der Klausur so auch besser konzentrieren. Es spricht Lichts dagegen, sich am Abend noch mal kurz den Stoff vor Augen zu führen und ihn zu wiederholen, nur lernen sollte man nichts mehr.
Es kann auch helfen, in Lerngruppen zu lernen. Dann hast du nämlich einen Vergleich und weißt, wie gut die anderen und eben auch die guten Schüler vorbereitet sind. Wenn du ähnlich viel oder sogar mehr kannst, als sie, dann solltest du dir wirklich keine Sorgen machen. Vor Klausuren und Prüfungen machen sich immer die meisten Leute verrückt, dass ist normal. Ich finde ein bisschen Aufregung gehört auch einfach dazu. Ich schreibe beispielsweise auch immer sehr gute Noten, wenn ich nervös bin, als wenn ich schon fast gelangweilt dasitze, solche Nervosität kann also manchmal durchaus auch die Konzentration fördern.
Also früher war das bei mir auch immer so ähnlich, dass ich vor Klausuren total aufgeregt war und immer dachte ich schaff das nicht, ich kann das Alles überhaupt nicht. Da hat bei mir auch nie was geholfen. Auch wenn ich mich vor der Klausur nochmal mit dem Hefter hingesetzt habe und nochmal alles durchgegangen bin hat das nichts geholfen. Es hat erst aufgehört, wenn ich meine Klausur vor mir liegen hatte und gesehen habe, dass ich das Alles kann.
Später hat sich das bei mir dann von alleine geändert. Vor den Klausuren war ich so gut wie nicht mehr aufgeregt und dachte immer, das schaff ich schon irgendwie. Meist hatte ich dann nur noch ein schlechtes Gefühl, wenn ich meine Klausur vor mir liegen hatte und bemerkte, dass ich überhauptnichts weiß.
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