Mankell schickt Wallander in den Ruhestand
Mit den Büchern um Kommissar Kurt Wallander erlangte der schwedische Schriftsteller Henning Mankell große Berühmtheit. Allerdings verkündete er nun, dass mit "Der Feind im Schatten", was ja im April diesen Jahres erschien, die Reihe um Wallander zu Ende sei. Liest man das Buch, wird es am Ende auch deutlich.
Kennt ihr die Reihe? Wenn ja, wie gefällt sie euch und mögt ihr den Kommissar? Findet ihr die Entscheidung des Autors richtig, dass er, obgleich außerordentlich erfolgreich, die Reihe nun abschließt?
Ich habe alle Fälle von Mankells Wallander verschlungen, die meisten sogar mehrfach. Den letzten Band habe ich aber noch nicht gelesen, da warte ich noch auf die Taschenbuchausgabe. Allerdings erinnere ich mich dunkel, dass eigentlich schon nach "Die Brandmauer" Schluss sein sollte und da auch im Handlungsverlauf Andeutungen dieser Art gemacht wurden. Anschließend erschien aber erstmal "Vor dem Frost" in dem Kurt Wallander immerhin noch als Nebenfigur auftaucht, auch wenn seine Tochter Linda eigentlich die Hauptperson des Falles ist. Das fand ich schon ein wenig komisch, vor allem, dass er da so gut mit Martinson auskam, der ihm ja in "Die Brandmauer" in den Rücken gefallen war. Trotzdem war ich davon ausgegangen, dass es nun bestenfalls noch mit Linda weiterginge und Kurt dann in Rente geht. Da war ich schon einigermaßen erstaunt, dass nun doch noch ein neuer Band erschienen ist. Es bleibt also abzuwarten, ob es das diesmal wirklich gewesen ist, oder wider Erwarten doch noch was kommt.
Ich bin da etwas zwiegespalten. Zum einen finde ich die Wallander-Reihe super und würde gerne noch ein paar Geschichten mit ihm lesen. Auf ander anderen Seite kann ich aber verstehen, dass Henning Mankell vielleicht irgendwann keine Lust mehr hat immer mit ein und derselben Figur bzw. ihrem Umfeld zu agieren. Man denke an Arthur Conan Doyle und seinen Sherlock Holmes, den er nicht wieder los wurde. Vielleicht hat er einfach keine Lust mehr auf Kurt Wallander und wenn dem so ist, warum sollte er dann weiter schreiben? Ganz abgesehen davon, dass dann oft auch die Qualität leidet, wenn man so etwas nicht aus Inspiration sondern unter druck von außen schreibt. Insofern werde ich den eigentümlichen Kommissar wohl vermissen, gestehe es dem Herrn Mankell aber zu, dass er einen Schlusstrich ziehen will.
In Interviews hat Henning Mankell nun ja schon mehrfach gesagt, dass es keine weiteren Wallander-Bände geben wird. Beim Ende von "Der Feind im Schatten" wird das meiner Ansicht nach auch klar, dass er da wohl wirklich einen Schlussstrich gezogen hat.
Mir geht es da aber wie Dir, ich finde es einerseits schade, aber andererseits klasse vom Autor, dass er jetzt, auf der Höhe des Erfolgs, den Kommissar ruhen lässt. Denn nachdem die Reihe ja sehr erfolgreich wurde, erwartete doch fast jeder, dass der jeweils neue Band den Vorgänger noch toppte. So etwas geht aber nicht uferlos.
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