Dummes Kind

vom 26.04.2007, 07:07 Uhr

Ich weiß, eine komische Frage, aber irgendwie lässt mich das nicht los. Was genau ist ein dummes Kind oder woran merkt man, ob ein Kind dumm ist oder nicht? Ab welchem Alter lässt sich das feststellen, falls überhaupt? Schließlich können kleine Kinder nicht wirklich einen IQ Test machen. Aber Intelligenz müsste sich ja schon früh feststellen lassen.

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» Player » Beiträge: 100 » Talkpoints: 0,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wer spricht denn von dummen Kindern? Meinst du ungebildete oder geistig behinderte?

Ich würde erstmal sagen: es gibt gar keine dummen Kinder. Oder doch?

Jakob Weber meint: " Das Volk ist dumm"

und Forrest Gump: "Dumm ist der, der Dummes tut."

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» Deli » Beiträge: 918 » Talkpoints: 6,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Player hat geschrieben:Hallöchen zusammen
Ich weiß, eine komische Frage, aber irgendwie lässt mich das nicht los…. Was genau ist ein dummes Kind oder woran merkt man, ob ein Kind dumm ist oder nicht? Ab welchem Alter lässt sich das feststellen, falls überhaupt? Schließlich können kleine Kinder nicht wirklich einen IQ test machen…. Aber Intelligenz müsste sich ja schon früh feststellen lassen.
LG


Definiere 'dumm'.
IQ Test heißt ja nur Intelligenzquotient, und selbst dann... Intelligenz lässt sich an so vielen Sachen ausmachen; und so einen Test macht man ja nur eimmal, an einem Tag... wenn es grad kein guter Tag ist, dann kriegt man im Zweifel ein falsches Ergebnis... wirklich etwas großes aussagen tun solche Tests also vermutlich eh nicht. Wenn man sowas trotzdem machen lassen möchte, dann kann ich mir aber gut vorstellen, dass das bei Kindern besser funktioniert als bei Teenagern oder Erwachsenen, denn bei Kindern kann man nichts abfragen, was man vorher irgendwie gelernt haben könnte (was zB einfach nur Fleißarbeit gewesen wäre, und kein 'Talent' in dem Sinne).

» pitti » Beiträge: 641 » Talkpoints: 29,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn Du nach den nur teilweise sicheren IQ-Tests gehst, ab einem IQ von unter 85 (also der Abweichwert von 15 abgezogen vom Durchschnitt 100) hat es geistige Nachteile gegenüber anderen.

Ansonsten kann ich Dir ja mal das sagen, was so in etwa auch in einem meiner etwas älteren Medizinbücher steht:

IQ 85–70 = Lernbehinderung
IQ 69–50 = leichte Intelligenzminderung
IQ 49–35 = mittlere Intelligenzminderung
IQ 34–20 = schwere Intelligenzminderung
IQ<20 = schwerste Intelligenzminderung

IQ Test wurde ursprünglich aus einem Test (so 1912) entwickelt, der die Leistungsfähigkeit von Kindern feststellen sollte. IQ-Tests sind recht früh durchführbar, je nachdem wie derjenige den Test annimmt, also wie ernst er ihn macht, da ansonsten das Ergebnis verfälscht wird (Unkonzentriertheit, Prüfungsangst, Stress, Unlust).

Achso, ab dem doppelten Abweichungswert nach oben spricht man von Hochbegabung, also ab 130.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Mich hat das Thema irgendwie festgehalten da das letztens in meinem Freundeskreis heiß diskutiert wurde und wir uns nicht einig waren deswegen war es gut ein paar "fremde" Meinungen zu hören. Ich finde "dumm" ist sehr sehr schwer zu definieren, die einen halten manche Dinge schon längst für dumm, während wiederum andere daran nichts dummes finden können. Also eine stark subjektive Angelegenheit?

Ich weiß nur eins für mich: an der schulischen Leistung lässt sich Dummheit bzw. Intelligenz auf keinen Fall feststellen!

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» Player » Beiträge: 100 » Talkpoints: 0,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das verwundert auch kaum, da in der Schule (also deutschen Schulen) bis auf wenige lobenswerte Ausnahmen ja nicht objektiv sondern subjektiv unterrichtet wird, sprich: Der Lehrer mag dich, gute Noten, und umgedreht + das verkorkste deutsche Schulsystem, das Unterforderte und Überforderte ausgrenzt (und die sich dann zusammen auf der Sonderschule treffen), ein Stephen Hawking oder Winston Churchill hätte bei uns ja nicht einmal die 8te Klasse überstanden, so traurig wie es ist.

Mir muss auch keiner das Märchen vom engagierten Lehrer erzählen, das hab ich selber schon erlebt. Wenn mal ein fähiger Referendar kommt, ist der nach 10 Jahren genau da wo der Rest ist: Es kümmert ihn einen Dreck, was mit seinen Schülern ist, ist ja auch klar - alles Arbeit die nicht bezahlt wird und wenig anerkannt wird :wink:. Das ist aber kein Grund, es nicht zu tun. Es gibt soviele ehrenamtlich tätige, denen wird das auch weder bezahlt noch gedankt.

Dumm ist einfach immer relativ zum Betrachter zu sehen, für jemand mit einem IQ von 150 ist auch jemand mit einem IQ von 120 dumm (bzw. ungebildet), für den 120 jemand mit 100 usw., oder was für Maßstäbe man persönlich hat. Ich finde z. B. Menschen mit einem (starken Dialekt dumm und baurig, egal wie intelligent sie wirklich sind (da ich finde, es ist das Mindeste seine Sprache zumindest zu 99 % in Wort und Schrift zu beherrschen), aber dass sehen diejenigen bestimmt anders, und finden an mir andere Sachen dumm, z. B. das ich kein Fußball mag :wink:.

Ich benutz dumm eh nur sehr ungern in Bezug auf Menschen, da ich denke, dass es eher "ungebildet" heissen müsste (Ja ich glaube noch an den sokratischen Dialog :D), denn dumm sind für mich wirklich nur Menschen, die selbst nach langem Erklären oder halt nicht einmal im sokratischen Dialog etwas verstehen oder sehen - also nicht soweit denken können, wie ihnen die Sabber am Mund runterläuft :D.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Also, ich finde ja auch, der Begriff "dumm" ist ein viel zu schwammiges Wort. Dumm definiert eigentlich jeder für sich anders. Das an einem IQ-Test fest zu machen, halte ich persönlich für sehr schwierig. Zum einen, weil es ganz verschiedene Intelligenz-Tests gibt, die auf unterschiedliche Dinge abzielen. Außerdem braucht man für diese Test oft nämlich schon ein zwar geringes aber doch notwendiges Vorwissen, und wenn ein Kind da einfach Defizite hat oder nicht so sicher im Umgang mit bestimmten Techniken ist, dann kann man es ja nicht gleich "dumm" nennen, nur weil es vielleicht keine so guten Testergebnisse hat.

Abgesehen davon, gibt es ja auch so eine Art von emotionaler Intelligenz (für die mittlerweile sogar auch Tests entwickelt werden). Ihr werdet mir wohl zustimmen, dass ein mathematisches Genie mit einem IQ von 150 nicht zwangsläufig mit seinen Mitmenschen umgehen kann.
Und da muss man nämlich auch ganz einfach eine gewisse Begabung für haben. Nicht jeder Mensch ist schließlich dazu fähig, Vertrauen zu seinen Mitmenschen aufzubauen etc.

Und dann, schlussendlich ist da ja noch die Frage, ob man jemanden jetzt für "dumm" hält, der es "von der Natur nicht so mitgegeben bekommen hat", sprich, der ein bisschen länger braucht, bis er es versteht und so weiter.
Oder sind die Leute, die wir für dumm halten nicht eher die, die ignorant sind, nichts wissen WOLLEN, viel zu schnell aufgeben und sich am Ende auch noch mit ihrer Unwissenheit brüsten?!

Lange Rede, kurzer Sinn. Man kann meiner Meinung nach objektiv nie sagen, dass jemand dumm ist. Man kann meinetwegen behaupten, dass seine kognitiven Fähigkeiten nicht so gut ausgeprägt sind in bestimmten Bereichen, oder seine sozialen Kompetenzen zu wünschen übrig lassen, aber DUMM ist nun wirklich einfach nur eine Beleidigung.

» Dottilie » Beiträge: 11 » Talkpoints: 0,00 »



Ich denke, dass es keine wirklich "dummen" Kinder gibt, da dieser Begriff immer davon abhängt, worauf man ihn bezieht. So kann man bestimmt jedes Kind in einer gewissen Hinsicht als "dumm" bezeichnen, wenn man einen entsprechenden Aspekt zugrunde legt.

Einen IQ-Test können Kinder aber wirklich schon sehr früh machen, ich denke, dass das in etwa ab dem Vorschulalter geht. Unser Nachbarskind hatte im Alter von ca. 5 Jahren einen IQ-Test gemacht, bei dem sogar eine überdurchschnittliche Begabung vorlag.

Damit, dass ein Kind dumm ist, meint man ja in der Regel, dass es in der Schule nicht so mitkommt und Sachen nicht gleich versteht. Das merkt man meiner Meinung nach im Laufe der Grundschulzeit und spätestens dann, wenn es auf eine weiterführende Schule geht.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde auch, dass es keine dummen Kinder gibt. Nicht nur der Intelligenzquotient macht die Intelligenz des Kindes aus. Es gehört noch so viel mehr dazu. Sicherlich hängt es auch davon ab, wieviel Eindrücke ein Baby bekommt und wie sich die Erziehung durch die Eltern gestaltet. Liegt ein Baby nur im Bettchen und hat kaum Möglichkeiten durch ein Spielzeug was dazuzulernen, hat es später viel Nachholebedarf, was ein Kind dann aber kaum noch aufholen kann. Gehen die Eltern aber mit dem Baby viel spazieren, kann es sich viel umschauen und Eindrücke sammeln, hat es viel Spielzeug, wird viel mit ihm gesprochen und gespielt, wird es geliebt, wird es sich ganz anders entwickeln und hat dadurch einen gewaltigen Entwiicklungsvorteil.

Ein Kind kommt also nicht dumm zur Welt - ausser es ist geiistig schwer behindert. Dann ist es aber auch nicht dumm, sondern hat eine Behinderung. Es kommt darauf an, wie die Eltern es fördern und liebhaben.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Oh, ich hätte auch nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber es gibt in der Tat dumme Kinder - selten dumme Kinder. Ich kenne da genau zwei Stück. Das eine ist damals bei meiner "Feststellung" 4 gewesen, das andere 5. Ich denke, dass man das vorher auch nicht einschätzen kann, ob das Kind mal dumm wird oder nicht. In den ganz jungen Jahren spricht man von einer Entwicklungsverzögerung. :wink:

Ich weiß auch nicht, warum Kinder genau dumm werden. Liegt das an den Genen oder liegt das an der mangelhaften Erziehung der Eltern? Wissen kann man sich aneignen, aber wahre Intelligenz - die Fähigkeit zu denken - kann man die erlernen in jungen Jahren oder nicht? Wenn ich so darüber nachdenke, würde ich defintitiv nein sagen.

Jedenfalls war das eine Kind dumm, weil es der Lernmethode "Lernen durch Schmerz" völlig unbeeindruckt gegenüber trat. Wir hatten bei einer großen Familiengeburtstagsfeier einen großen Kleiderständer aufgestellt. In ca. 25-30 Zentimetern Höhe war noch einmal eine Stange zur Stabilität eingesetzt. Das fast 5 jährige Kind setzte sich auf die Stange und wollte eine Rolle rückwerts daran absolvieren. Dies ging natürlich nur soweit, bis der Boden den Kopf nicht vorbei ließ. Das Kind stieß sich also am selbigen. Und es weinte sich danach 3 Minuten bei Mutti aus, die noch meinte, dass es das jetzt bitte nicht mehr tun sollte, weil es ja weh tut. Hm, denkste, das Kind machte in den nächsten 5 Minuten nochmal genau dasselbe mit dem Ergebnis, dass es erneut zu Mutti weinen ging und man den Kleiderständer wegräumte. Entschuldigt, aber das finde ich schon ganz schön dämlich.

Ich glaube, wenn ein Kind nicht aus solchen Erfahrungen lernt, dann ist es irgendwie dumm. Jedes normale Kind greift nie wieder mit Absicht auf die heiße Herdplatte, wenn es das einmal getan hat. Ein Kind, dass es aber immernoch nicht verstanden hat - vor allem ab 4 Jahren - das ist wirklich nicht besonders klug.

Es gibt auf der Welt eindeutig kluge und eindeutig dumme Menschen. Oder zumindest dümmere. Viel dümmere. Sicherlich kann man einem Kind viel beibringen, aber das Denken nicht. Das muss einfach in den Genen liegen, wie will man das denn lernen. Man kann sich jede Menge Wissen aneignen und kluge Eltern werden dafür sorgen, dass das Kind eben diese entsprechende Bildung bekommt, aber nicht jede Mutter ist zwangsläufig dafür verantwortlich, wenn ihr Kind einfach nicht so klug ist, dass es studieren kann, dass es in die Realschule gehen kann...manche müssen eben auf die Förderschule, egal, wie gut die Eltern auch für Lernmöglichkeiten gesorgt haben. Wobei solche Kinder ja auch nicht dumm sein müssen. Bei vielen Förderschülern ist genau das andere das Problem: sie können denken, aber können sich nicht genug und nicht im richtigen Tempo Wissen aneignen, was ja in der Schule sehr wichtig ist.

Ich denke, dass sich die Dummheit eines Kindes in ihrem Verhalten wiederspiegelt, siehe oben. Ich denke schon, dass man das auch schon bei einem Kind merkt. Ok, vielleicht nicht bei jedem, aber bei durchaus einigen. Bei einem Baby sicherlich nicht, aber dann so ab 3 kann ich es mir schon vorstellen.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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