Richtige Kindergartenwahl

vom 07.06.2010, 11:32 Uhr

Wir sind im Dezember neu in unser Wohngebiet zugezogen. In diesem Wohngebiet befindet sich ein evangelischer Kindergarten und ein Stückchen weiter ein katholischer Kindergarten. Beide sehen äußerlich so wie von innen ganz nett aus und haben einen Spielplatz außen. Die Erzieherinnen, die man so sieht und mit denen ich auch schon zum Teil gesprochen habe, machen einen sympathischen Eindruck.

Unser Sohn ist nun 16 Monate alt und wir hatten uns vorgestellt, dass er, wenn er drei Jahre alt ist, auch in den Kindergarten gehen soll. Da die Wartezeiten in einigen Kindergärten sehr lange sind und nicht alle Kindergärten die Kinder nach dem Geburtsdatum aufnehmen, sondern teilweise auch nach dem Anmeldedatum, habe ich mich ein wenig in den zwei Kindergärten erkundigt und würde nun meinen Sohn gerne in einem der beiden anmelden.

Da die Angebote und Förderungen der Kinder in beiden Kindergärten allerdings sehr unterschiedlich sind, weiß ich noch nicht genau, welcher Kindergarten für uns in Frage kommt und in welchem ich dann unseren Sohn anmelden werde. Im evangelischen Kindergarten wird zunächst gewartet bis alle Kinder da sind. Solange, meistens eine Stunde, ist eigenständige Beschäftigung unter Aufsicht eines Erwachsenen vorgesehen. Danach geht man in seine Gruppe, in der gemeinsam gefrühstückt wird, bevor man zusammen spielt und bastelt. Damit ist der Vormittag auch schon um und die Kinder können entweder abgeholt werden oder bekommen ein Mittagessen und verbringen auch den Nachmittag dort, wo dann vermehrt an bestimmten Projekten gearbeitet wird, was vor allem den größeren Kindergartenkindern angeraten wird, dass sie da mit machen, da dort auch die Förderung für den Übertritt an die Schule stattfindet. Im zweiten Kindergarten sieht das Programm eher weniger geordnet aus. Da entfällt die erste Stunde mit dem freien Spielen und es geht sofort los mit etwas gemeinsamen. Gefrühstückt haben sollten die Kinder schon zu hause, aber es gibt auch dort dann etwas später noch ein zweites Frühstück. In diesem Kindergarten werden weniger Projekte gemacht, stattdessen wird mehr gespielt. Das findet zwar auch unter Anleitung der Erzieherinnen statt, aber ich hatte das Gefühl, dass dort nicht so viel Wert auf gemeinschaftliches Spielen gelegt wird. In diesem Kindergarten (katholisch) gibt es nicht so viele Gruppen wie in dem anderen, der um einiges größer ist.

Nach welchen Kriterien habt ihr den Kindergarten für eure Kinder ausgesucht? Hattet ihr mehrere Kindergärten zur Auswahl? Was wird in diesen Kindergärten angeboten bzw. was sollte in einem Kindergarten angeboten werden? Spielte die Kindergartengröße eine Rolle bei eurer Wahl?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hi,

also ich habe mal einen Einblick bekommen in die "Arbeit" eines Kindergartens als ich dort ein Praktikum absolvierte. Bei mir war das der "evangelische" Kindergarten, also eine einheitliche Vorgehensweise scheint es wohl nicht zu geben.

Ich hatte es mir so vorgestellt, dass alle Kinder einen relativ geregelten Tagesablauf dort haben. Ich wusste auch nicht, dass es Zeiten gibt im Kindergarten, wo man sich vollkommen selbst beschäftigen kann. Für mich war Kindergarten in meiner Vorstellung hauptsächlich geprägt von gemeinschaftlichen basteln, spielen, singen und (vor)lesen.

In diesem evangelischen Kindergarten jedoch liefen die Kinder so gut wie dies ganze Zeit über kreuz und quer durch die Gegend und suchten sich selbst ihre Beschäftigung. Die Kindergärtnerinnen saßen fast den ganzen Tag an einem kleinen Tisch und es gab Kaffee und auch Kuchen. Sie schienen generell nicht allzu interessiert. Es war nicht geordnet und das wichtigste erschien mir für die Kindergärtnerinnen, dass die Kinder wieder einräumten, was Sie zum spielen benutzt hatten. Der stundenlange "Lärm" (Kindergeschrei) schien da niemanden zu stören. Also fing ich einfach mal an, ein Bild zu malen, natürlich wurden die Kinder darauf aufmerksam, und so hatte ich schnell einen Tisch voller Kinder, die doch alle gerne dasselbe malen wollten oder zumindest ausmalen wollten. Ich war einfach nur froh, als dieses Praktikum zu Ende gewesen ist, da ich diesen ungeordneten Kindergarten einfach nur als schrecklich empfand.

Ich selbst würde von einem Kindergarten erwarten, dass mein Kind einen relativ durch geplanten Tag dort erlebt. Ein gemeinsames Frühstück wäre mir aus heutiger Sicht auch sehr wichtig. Ich denke mit einem vernünftig geplanten Tag vergeht der Tag für die Kleinen schneller und weniger langweilig und vor allem aber auch ruhiger. Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn man den ganzen Vormittag und einen Teil des Nachmittags so einem Lärm ausgesetzt ist. Eigentlich hielt ich mich zu der Zeit auch überhaupt nicht für Lärm empfindlich. Viele Aktivitäten kann man ja auch so planen, dass man sie halt ein paar Tage hintereinander immer wieder als Beschäftigung aufgreift oder so.

Ich habe mich dann auch unterhalten mit einer Bekannten, die in dem anderen freien Kindergarten ihr Praktikum absolviert hat. Da sah es wohl vom Ablauf her so ähnlich aus, wie in meiner Vorstellung von einem Kindergartenalltag. Sie hatte hauptsächlich Spaß an Ihren Tätigkeiten, hat zusammen mit den Kleinen gebastelt, gesungen, man wurde halt beschäftigt und sie selbst durfte sich halt auch gut in den Ablauf mit einbringen. Es war relativ abwechslungsreich.

Das sind die Punkte, die mir wichtig wären. Nachdem was Du bisher geschrieben hast, käme mir bei Dir der evangelische Kindergarten als einigermaßen geordnet vor, der katholische hingegen wie ein absitzen der Zeit.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich selbst musste natürlich noch nie einen Kindergarten auswählen, allerdings erinnere ich mich noch sehr gut an die Auswahlkriterien, die damals bei meiner Schwester und mir eine Rolle spielten. Sie setzten sich aus vielen unterschiedlichen Faktoren zusammen. In unserer Wohnumgebung befanden sich ein katholischer und ein von der Arbeiterwohlfahrt geführter Kindergarten in unmittelbarer Nähe. Wir entschieden uns nach einigen Überlegungen für Letzteren.

Wir Kinder sind nie getauft worden und unsere Eltern sind auch nicht gläubig, deswegen sollte in diesem Kindergarten auf keinen Fall gebetet werden. Wir waren jetzt nicht so kritisch, dass das Feiern von Weihnachten und Ostern von der Familie nicht geduldet wurde, aber es war eben auch nicht gewünscht, dass die Religion übermäßig praktiziert wurde, was aber im katholischen Kindergarten der Fall gewesen wäre.

Auch der Betreuungsschlüssel war damals wichtig. In dem katholischen Kindergarten gab es für eine Gruppe von 25 Kindern 2 Erzieherinnen, in dem anderen Kindergarten standen einer Gruppe von eben dieser Stärke drei Erzieherinnen zur Verfügung, was uns natürlich deutlich besser gefiel.

In ihrem Beschäftigungsangebot unterschieden sich die Einrichtungen nicht besonders voneinander. Beide boten natürlich die Beschäftigung in der Gruppe an, allerdings wurde auch Wert darauf gelegt, dass die Kinder für eine gewisse Zeit des Tages alleine spielten. Beide Einrichtungen unternahmen zudem beinahe täglich einen Ausflug an die frische Luft, der sich meist auf den eigenen Garten beschränkte.

In deinem Fall, Nettie, würde ich mich ebenfalls für den evangelischen Kindergarten entscheiden. Deine Beschreibung klingt danach, als würde man sich dort sehr vielfältig mit den Kindern beschäftigen. Auch, dass die Kinder bereits spielerisch auf die Schule vorbereitet werden, gefällt mir sehr gut; dann ist die Schule später nicht so ein Sprung ins kalte Wasser.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In meiner Gemeinde gibt es leider nur einen einzigen Kindergarten mit dem ich jedoch auf keinen Fall zufrieden bin. Es gab einen Tag der offenen Tür und ich bekam ein Schreiben dass ich an dem Tag dorthin gehen soll um eine Voranmeldung zu machen. Die Anmeldung braucht man bei uns nicht einmal in Frage zu stellen, da es eine Gemeindepflicht gibt, so gesehen muss ich mehr oder weniger meinen Sohn in diesen Kindergarten geben. So brauchen sie sich auch nicht extra darum kümmern, weil sie so auch immer genügend Kinder haben werden.

Das hat man dann auch sehr gemerkt. Ich habe schon beim Reingehen es ein wenig traurig gefunden, dass ich keine Kinderzeichnungen oder auch keine Bastelarbeiten der Kinder vorgefunden habe. An einer Wand waren zwar liebe Heinzelmännchen oder so als Scherenschnitt mit den Kindernamen darauf und die waren optisch wirklich nett, aber ein Kind hat da sicher nicht einmal mitgeholfen, das haben die Kindergärtnerinnen also alleine gemacht. Toll, dass sie das können. :wink:

In diesem Kindergarten gibt es auch nicht wirklich einen Rythmus. Als ich mit meinem Sohn dort war, war auch gerade freie Zeit. Das ist an sich sicher nichts Schlechtes. Ich halte es sogar gut, dass die Kindergartenzeit keine Daueranimation ist sondern dass eben auch Freiräume gegeben werden. Ich habe dann die Situation ein wenig beobachtet. Die Kinder sind wirr umher gelaufen und haben halt verschiedenes gemacht, während die Kindergärtnerin in einer Ecke gesessen ist und ein privates Buch gelesen hat. Es hat sie nicht einmal gestört, dass ich in der offenen Tür gestanden bin.

Nach 10 Minuten ist sie dann doch sichtlich genervt aufgestanden und zu uns gekommen. Meinen Sohn hat sie nicht einmal begrüßt. Sie hat nur zu mir kurz ein Hallo gesagt und gefragt ob ich wegen der Anmeldung da bin. Ich habe daraufhin ja gesagt und dass ich noch ein wenig auf die Leiterin warten müsse. Danach ist sie ohne irgendwas zu sagen weitergegangen.

Die freie Zeit für die Kinder würde mich nicht einmal so stören, aber es hat mich schon sehr gestört, dass sich die Kindergärtnerin abgeseilt hat und sich nicht integriert hat. Ich habe es auch auffällig gefunden, dass die Kinder das scheinbar schon akzeptiert haben und sie in Ruhe gelassen haben. Schade eigentlich.

Ich werde meinen Sohn nun nach langem Kampf mit den Gemeindebehörden in einen anderen Kindergarten geben können. Wie gesagt, das ist nicht ganz so einfach, weil ich ihn rein theoretisch eben in unsere Gemeinde geben müsste, aber wenn man Begründungen hat, ist es schon möglich in einen anderen zu gehen. Der Kindergarten dort ist eine ganz andere Welt. Ich war schon ein paar Mal ohne Ankündigung dort und jedesmal war ein total liebes Programm. Sie haben auch einen großen Gartenbereich mit vielen Klettergerüsten und dergleichen. Das war für mich zum Beispiel auch ein Argument, der mir wichtig war, dass die Kinder möglichst viel draußen sind und nicht immer nur drinnen.

In diesen Kindergarten kommt man hinein und man weiß sofort welche Themenwoche sie haben. Das letzte Mal war es das Thema Feuerwehr. In der einen Gruppe hatte die Kindergärtnerin gerade einen Feuerwehrhelm und ein paar Ausrüstungsgegenstände und erklärte diese. Die Kinder saßen in einem Kreis um sie und haben ganz gespannt zugehört. In der nächsten Gruppe hat die Kindergärtnerin gerade ein Buch über die Feuerwehr vorgelesen und die Kinder haben dann dazu auch Geschichten erzählt. Und die dritte Gruppe war gerade im Speisesaal zur gemeinsamen Jause.

Mir gefällt an diesem Kindergarten besonders, dass es eben einen Tagesrythmus gibt und es eben keine reine Aufbewahrungsstätte ist, wo die Kinder mehr oder weniger sich selbst überlassen sind. Die Kinder bekommen dort genauso ihre Freiräume und das ist auch gut so, aber es ist eben kein unkoordinierter Haufen wie in meiner Gemeinde.

Demnach würde ich dir wohl eher zu dem Kindergarten mit dem Rythmus raten. Ich glaube auch bei diesem Thema muss man sich einfach auf seinen Instinkt und sein Bauchgefühl verlassen. Ich habe mir immer schon überlegt, wie es meinem Sohn wohl gehen wird, wenn er dann mit drei in den Kindergarten kommt und ob er sich dort dann wohl fühlt und irgendwie habe ich immer ein schlechtes Gefühl gehabt, wenn es um das Thema Kindergarten ging. Dieses Gefühl hat sich mit dem Kindergarten in den mein Sohn nun gehen wird, komplett geändert. Ich freue mich jetzt schon auf die Zeit, wo mein Sohn dort sein kann. Ich gebe ihn zwar trotzdem erst mit drei in den Kindergarten, einfach weil ich es vorher nicht für richtig halte, aber dort habe ich ein wirklich gutes Gefühl, dass er dort eine schöne Zeit verbringen wird.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Den richtigen Kindergarten auszuwählen ist sicher nicht einfach und der erste Eindruck ist sicher auch ganz wichtig. Trotzdem würde ich mich darauf allein nicht verlassen, denn immerhin ist das ja ein Meilenstein für ein Kind, wenn es dann mit drei Jahren auf einmal in den Kindergarten kommt.

Wichtig finde ich immer das pädagogische Konzept, das heute jeder Kindergarten ausgearbeitet hat. Natürlich ist ein solches pädagogisches Konzept allein ziemlich nichts sagend, denn wie es umgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt. Allerdings kann man anhand des Konzeptes doch wesentlich besser darüber urteilen, was denn nun in der Praxis dort läuft. Dieses Konzept kann man in der Regel als Kopie bekommen oder aber im Kindergarten beziehungsweise beim Träger einsehen.

Mindestens genauso erwähnenswert finde ich, dass der erste Eindruck zwar durchaus wichtig ist, aber eben auch mal täuschen kann. So gibt es auch mal Zeiten in denen der Eingangsbereich unserer Kita recht steril und lieblos aussieht, das ändert sich aber schnell, weil dann immer entweder etwas renoviert wurde oder aber umdekoriert wurde. Ebenso gibt es manch Erzieher, die mit den Kleinen nicht so recht können, aber aus verschiedenen Gründen eben diese Gruppe ausnahmsweise übernehmen müssen. Und überhaupt ist das doch auch tagesabhängig.

Dann würde ich auch die Projektarbeit nicht überschätzen. Denn die Haupttätigkeit eines Kindes ist immer noch spielen. So kenne ich es aus der ersten Zeit meines Kindes in der Kita auch, dass immer wochenweise Projekte angeboten wurden. Das war zwar nicht schlecht, aber gerade die jüngeren hat das noch sehr überfordert. Mittlerweile ist es so, dass die großen Kinder sich ein Projektthema aussuchen, dass dann an ein höchstens aber zwei Tagen pro Woche bearbeitet wird. So ist es auch nicht weiter traurig, wenn ein Kind mal krank ist; es versäumt nicht alles oder einen großen Teil. Bei den ganzen tollen Projekten sollte man nämlich auch nicht vergessen, dass mit zunehmenden Alter die Schulvorbereitung einen immer größeren Platz einnimmt. Trotzdem brauchen aber auch die Großen immer noch Freiräume zum freien Spiel, dass dann keinen Erwachsenen braucht, kann man sich mit knapp eineinhalb-Jährigen sicher schwer vorstellen.

Da ich sehr ländlich wohne, war mir immer wichtig, dass die Kita wohnortnah ist. Dann war mir schon der Betreuerschlüssel und der Umgang mit den Kindern wichtig. Gerade zu letzterem Punkt muss ich sagen, dass einen Monat vor dem Eintritt meines Kindes in die Kita der komplette Erzieherstamm ausgewechselt wurde. Wäre das nicht passiert, dann hätte ich mein Kind lieber in die fünf Kilometer entfernte Kita gebracht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


So wie es klingt, hast du dich ja schon entschieden. Ich denke, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Vor allem muss das Gesamtkonzept stimmen - und zwar in erster Linie für die Eltern. Die Erziehung der Eltern und die Erziehung im Kindergarten muss sich irgendwo ähneln. Wenn man da vollkommen verschiedene Methoden anwendet, werden weder Eltern noch Kind noch Kindergarten damit glücklich.

Offensichtlich ist es dir schon wichtiger, dass eine gewisse Ordnung herrscht. Ich persönlich schätze freies Spielen schon, aber Förderung in der Kindergartenzeit und gewisse Zeiten muss es meiner Meinung nach einfach geben. Für mich klingt deswegen Kindergarten Nummer eins schon besser.

Empfehlenswert ist immer auch eine Probewoche oder etwas in der Art. Ich bin durchaus der Meinung, dass sich ein Kind auch wohlfühlen muss, und das deckt sich leider nicht immer mit der Meinung der Eltern. Nicht, dass ein 3-jähriges Kind alleine entscheiden könnte, aber Eltern merken an der Ausgeglichenheit des Kinder schnell, ob es sich wohl fühlt und ob man das Kind die restlichen drei- vier Jahre getrost den Erzieherinnen überlassen kann.

Man darf nicht vergessen, dass das Kind ab diesem Zeitpunkt an einen Großteil der Zeit dort verbringen wird. Im Grunde mehr aktive Zeit als mit den Eltern.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Für mich war das allerwichtigste Kriterium für den passenden Kindergarten eindeutig die Atmosphäre! Es war für mich enorm wichtig, dass mein Sohn und auch ich mich im Kindergarten sofort wohl und willkommen gefühlt haben. In meinen Augen bringt es absolut nichts, wenn das Kind die beste und tollste Förderung bekommt, wenn es nicht gerne hingehen möchte und man jeden Morgen einen großen Kampf mit den Kind ausstehen muss.

Es kann aber auch sein, dass ich diese Einstellung nur habe, weil ich weiß, dass mein Sohn zu Hause gefördert wird. Ich weiß ja, dass mein Mann und ich uns intensiv mit unserem Sohn beschäftigen, sodass es mich nicht stören würde, wenn mein Sohn vormittags "nur" spielt. Zudem finde ich sofort die Förderung der Kinder mithilfe von Projekten als auch das Freispiel sehr wichtig.

Ich würde an deiner Stelle also absolut nach dem Bauchgefühl gehen. Geh noch einmal in beide Kindergärten und nimm am Besten auch gleich dein Kind mit. Vielleicht merkst du ja, welcher Kindergarten euch beiden besser gefällt und gehst nicht (nur) nach dem Angebot, das der Kindergarten zu bieten hat.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde, dass man möglichst nach seinem Bauchgefühl gehen sollte, wenn einem eine Einrichtung also von Anfang an irgendwie eigen vorkommt, weil da beispielsweise ein kühles Klima unter den Erzieherinnen herrscht oder dergleichen, würde ich davon gleich Abstand nehmen.

Ich habe es so gemacht, dass ich verschiedene Eltern befragt habe, und da gab es dann einen Kindergarten 2 Straßen weiter von mir, der örtlich eigentlich günstig gewesen wäre, aber wo mir mehrere Eltern, die einander nicht kannten, unabhängig voneinander abrieten.

Umgekehrt rieten mir einige Eltern zu einer Einrichtung, die ca. 2 Kilometer von mir entfernt ist, ich habe mich dann für diese entschieden und es bis heute nicht bereut.

Man kann also durch Mund-zu-Mund-Propaganda viel erfahren, und gerade, wenn mehrere Eltern Ähnliches berichten, kann man davon ausgehen, dass die Schilderungen wahrheitsgemäß sind. Ich würde mich daher nicht auf das Urteil einer einzelnen Person verlassen, aber mit mehreren Eltern, die schon ältere Kinder haben, reden, so findet man Einiges heraus.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde nur nach deiner Erzählung her die erste Einrichtung wählen, was sich aber natürlich schwer sagen lässt, da ich den Kindergarten ja nun nicht selber kenne.

Dennoch hört sich das erste Angebot geordneter und auch abwechslungsreicher an. Erstmal finde ich es sehr gut, dass schon das erste Essen gemeinsam ist und vorher die Kinder alle miteinander spielen. Hierbei sind dann ja auch die unterschiedlichen Altersgruppen gemischt und das ist für das Miteinander ja immer sehr wichtig. Auch das mit den Projekten am Nachmittag, die teilweise auch zur Vorbereitung für die Schule dienen, hört sich sehr gut an. Es ist sehr wichtig, dass die Kinder gewisse Dinge mitgegeben bekommen, bevor sie in die Schule gehen, damit es dort dann auch reibungslos ablaufen kann und ihnen die Eingewöhnung leichter fällt.

Ich habe mich auch mal mit meiner Mitbewohnerin unterhalten, die ist fast fertig mit ihrem Studium zu so eine Art Kindheitspädagogin und auf den Bereich Kindergarten spezialisiert. Sie findet es allgemein immer sehr wichtig, dass eine Ordnung im Kindergarten ist, es mehrere Projekte mit Themen wie Wasser oder so gibt an denen alle Gruppen teilnehmen können. Oder wie es mit Kleinigkeite gehandhabt wird wie zum Beispiel Ritualen: das beim Tschüss sagen immernoch mal gewunken wird vom Fenster aus, oder so etwas. Auch sollte man vielleicht einfach mal einen halben Tag im Kindergarten verbringen, oder sich mit anderen Eltern dort unterhalten, denn die Wahl eines Kindergartens kann wirklich sehr entscheidend und wichtig sein.

Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich dir raten auch mal zu versuchen herauszufinden wie die Kindergärten mit kranken oder kränklichen Kindern umgehen. Ich kenne nämlich leider einige Kindergärten wo kranke Kinder ans offene Fenster gesetzt werden. Bei mir selbst war es auch so. Ansonsten nimm einfach den Kindergarten wo du und dein Kind sich am meisten wohl fühlen. Den wo du dein Kind am besten gefördert siehst. Ein guter Kindergarten hat auch kein Problem damit, wenn man vor Eintritt einfach mal einen Tag vorbei kommt mit Kind um sich zu entscheiden. Sonst nutze doch einfach so etwas und gucke, dir die Kindergärten mit deinem Kind einfach genau an, beobachte den Rhytmus, dann sollte dir dies vielleicht leichter fallen. Oder frage die Mütter deren Kinder dort sind, die werden immer eine gute Quelle sein.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Als wir für unsere Tochter den Kindergarten ausgesucht haben, haben wir vor allem darauf geachtet, was zu ihr passt.
Wir haben bei uns im Ort zwei Kindergärten zur Auswahl. einer ist katholisch, der andere städtisch, wobei beide Kinder aller Kofessionen und Religionen annehmen. Ansonsten unterscheiden sich die Kindergärten total voneinander. Der städtische Kindergarten setzt noch voll auf feste Gruppen für die Kinder, der katholische dagegen hat die Räumlichkeiten nach Themen aufgeteilt. Es gibt da einen Raum, in dem gebastelt, gemalt und gewerkelt wird und einen, in dem es Brettspiele und Puzzels usw. gibt. Dazu kommt noch ein kleiner Raum zum Träumen, in dem auch die Spielküche und die Rollenspielgarderobe untegebracht sind. Der städtische Kindergarten hat diese Dinge auch alle in jeder Gruppe.
Ein großer Unterschied zwischen den beiden Kindergärten besteht auch im Aussengelände. Der städtische Kindergarten hat eine Fläche von einem Viertel Fußballfeld, der katholische dagegen ungefähr soviel wie ein ganzes Fußballfeld und dieses Aussengelände wird auch genutzt, egal wie das Wetter ist (es sei denn es regnet Bindfäden). Im Winter wurde auf dem Rutschehügel sogar gerodelt.
Nun hat unsere Tochter einen ziemliche Bewegungsdrang und spielt auch gerne draußen. Dazu kommt noch, dass sie gerne mal die Spielpartner wechselt, da her war sie aus unserer Sicht im katholischen Kindergarten besser aufgehoben, was sich auch im nachhinein bewahrheitet hat.

Wir haben also eher auf rein subjektive Dinge als auf statistische Merkmale, wie Betreuungsschlüssel oder pädagogisches Konzept geachtet.

» hasiteddy » Beiträge: 66 » Talkpoints: 9,73 »


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