Karotten als Vorspeise fördert Gemüseverzehr bei Kindern

vom 05.06.2010, 19:09 Uhr

Ich habe neulich eine interessante Studie gelesen, wobei es um das Gemüseessen bei Kindern ging bzw. wie man Kinder von sich selber aus dazu bekommt, dass sie mehr Gemüse zu sich nehmen. In dieser Studie wurde geschrieben, dass Kinder, denen man als Vorspeise Karotten anbot, auch im Hauptgang vermehrt zu Gemüse griffen, im Gegensatz zu Kindern, die keine Karotten als Vorspeise angeboten bekommen hatten.

Die Kinder aßen nicht nur aufgrund der vorab gereichten Karotten mehr Gemüse als die Kinder, die keine Karotten bekommen hatten, sondern sie griffen auch beim Hauptgang zu mehr Gemüse (in der Studie gab es zum Hauptgang Brokkoli als Gemüse und Nudeln). Anscheinend verdreifachte sich die Menge, die die Kinder an Gemüse aßen im Vergleich zu den Kindern, die vorab keine Karotten bekommen hatten. Allerdings, so hieß es in der Studie, würden die Kinder nur dann mehr Gemüse essen, wenn sie hungrig seien und auch sonst keine weitere Alternative zu den Karotten angeboten bekommen würden.

Wenn diese Studie wirklich so funktioniert hatte, wäre das sicherlich ein guter und vor allem gesunder Trick, um Kindern das Gemüseessen schmackhafter zu machen. Vielleicht werde ich diesen Trick auch mal bei meinem Sohn anwenden, sollte er einmal das Gemüseessen verringern oder gar verweigern.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Diese Studie habe ich noch nicht gehört, klingt aber interessant. Gab es auch eine Erklärung dafür, warum das so ist, also welcher Inhaltsstoff der Karotte eben dieses Bedürfnis steigern soll? Ich denke, dass viele Kinder gerne Karotten essen, weil sie eben auch ein wenig süßlich schmecken und weil sie den Geschmack schon kennen, weil viele ja bereits zum Beginn der Beikost mit diesem Gemüse Erfahrung machen. Dass es jedoch den Guster auf weiteres Gemüse steigern soll, habe ich nicht gewusst.

Bei meinem Sohn ist es sehr unterschiedlich. Phasenweise isst er so ziemlich jedes Gemüse und auch in jeder Form und dann verweigert er wieder alles und will nur Reis, Nudeln oder Quinoa alleine ohne irgendetwas dazu. Oft hilft es auch, das Gemüse einfach in einer anderen Form zuzubereiten, so kann man Gemüsemuffel auch ein wenig überlisten oder eben auch andere Gemüsesorten auszuprobieren.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Solche Studien sind ja ganz nett, aber ich frage mich immer wieder, wie es denn scheinbar so häufig dazu kommt, dass Kinder mit solchen Tricks überlistet werden müssen, um Gemüse zu essen. Eigentlich sollte es sich doch herumgesprochen haben, dass da von Anfang an etwas nicht optimal gelaufen ist, wenn Kinder kein Gemüse mögen.

Aber zu der Studie an sich. Natürlich ist es schön, dass man bei einem Kind so die Aufnahme von Gemüse steigern kann. Allerdings funktioniert dieser Trick ja augenscheinlich nur für die aktuelle Mahlzeit und ist daher vielleicht einmal sinnvoll. Aber um dauerhaft den Konsum von Gemüse zu erhöhen scheint mir diese Methode für den täglichen Gebraucht einfach zu umständlich.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



JotJot hat geschrieben:. Eigentlich sollte es sich doch herumgesprochen haben, dass da von Anfang an etwas nicht optimal gelaufen ist, wenn Kinder kein Gemüse mögen.


Inwiefern die Aussage der Studie nun stimmt oder nicht, sei nun dahingestellt. Kinder die allgemein kein Gemüse wollen, werden wahrscheinlich auch schon ein Theater aufführen, wenn sie vorher Karotten essen sollen. :wink: Aber es ist durchaus normal, wenn ein Kind zumindest phasenweise Gemüse verweigert, da muss nicht unbedingt etwas schief gelaufen sein.

Da mein Sohn zahlreiche Allergien auf Lebensmittel hat und ich selber auch sehr auf eine ausgewogene Ernährung achte und vorlebe, ist mein Sohn von Geburt an diese Ernährung eben auch mit viel Gemüse gewöhnt. Trotzdem hat auch er immer wieder Phasen, wo er Gemüse allgemein verweigert. In diesen Phasen hätte ich aber eben auch ein Problem ihm vorher Karotten zu geben.

In diesen Phasen macht es durchaus Sinn, ein wenig auszuprobieren, wie man dem Kind Gemüse schmackhafter machen kann. Viele geben in diesen Phasen dann auf und sagen allgemein, dass ihr Kind eben kein Gemüse mag und gewöhnen dem Kind dann andere Sachen an. Wie gesagt, ich hinterfrage die Aussage der Studie auch, aber wenn sie ein paar Leute dazu motiviert, auf diese Art und Weise den Kindern das Gemüse wieder schmackhafter zu machen, dann hat die Studie schon wieder ihren Sinn. :wink:

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



tournesol hat geschrieben:Diese Studie habe ich noch nicht gehört, klingt aber interessant. Gab es auch eine Erklärung dafür, warum das so ist, also welcher Inhaltsstoff der Karotte eben dieses Bedürfnis steigern soll?

Diese Erklärung gab es nicht, aber es wurde geschrieben, dass es auch mit anderem Gemüse als Vorspeise funktionieren würde und nicht nur mit Karotten.

Ich denke auch, dass man Karotten deshalb genommen hat, da sie zum einen sehr bekömmlich sind und zum anderen einen leicht süßlichen Geschmack haben, den Kinder gerne mögen. Außerdem kennen Kinder Karotten von ihren Anfangsmahlzeiten, da häufig in den Gläschen Karotten sind oder man am Anfang diese vor allem geben soll, wenn das Baby auf Beikost umgestellt wird.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Eine solche Studie halte ich für Geldverschwendung ;). Wie schon gesagt wurde, werden Kinder, die Gemüse sowieso nicht gern essen durch Möhren auch nicht plötzlich Gemüse futtern.

Kinder, die gerne Gemüse essen, oder es zumindest nicht meiden, ist es egal, ob sie nun drei Erbsen deswegen mehr essen, oder nicht und auch für Eltern spielt es deswegen im Grunde auch keine Rolle.

Interessant wäre dann auch, wieviele Studienteilnehmer es gegeben hat, wie alt diese waren und über welchen Zeitraum man dies getestet hat. Möglicherweise lag es bloß an der Jahreszeit oder einem ganz anderen Faktor, den man nicht berücksichtigt hat.

Gerade wenn es so wenig Angaben über eine solche Studie gibt, bin ich erst recht skeptisch. Meiner Meinung nach sollte man da besser in anderes investieren.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


tournesol hat geschrieben:Aber es ist durchaus normal, wenn ein Kind zumindest phasenweise Gemüse verweigert, da muss nicht unbedingt etwas schief gelaufen sein.

Phasenweise und dann auch nur einige Gemüsesorten, das kenne ich auch und ist auch sicher kein Problem. Denn die Auswahl ist ja in der Regel so groß, dass man dann problemlos auch auf andere Gemüsesorten ausweichen kann.

Aber, wenn sich Nettie auf diesen Artikel hier (Klick bezieht, dann scheint es schon so, als seien Karotten als Vorspeise die Lösung für Gemüsemuffel. Und wenn ein Kind nun absolut gar kein Gemüse mag, dann ist eben etwas nicht richtig gelaufen.

@Winny2311, der Link dürfte auch Deine Fragen klären. Getestet wurden 51 Vorschulkinder.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



@JotJot
Danke, online habe ich die Studie nicht gefunden gehabt, sonst hätte ich sie mit angeführt, um Unklarheiten zuvor zu kommen.

Ich würde auch nicht unbedingt sagen, dass wenn ein Kind Phasen hat, in denen es kein Gemüse mag, dass dann etwas falsch gelaufen ist. Mein Sohn hat gerade auch so eine Phase, in der er bestimmte Lebensmittel einfach nicht mehr ißt, die er seither gegessen hat. Dafür ißt er aber auch Lebensmittel, die er seither nur angeschaut aber nicht einmal probiert hat. Daher denke ich, dass es ein typisches Verhalten von Kindern darstellt, wo man sich zunächst einmal keine Gedanken machen braucht. Erst, wenn diese Phase länger anhält, sollte man sich Gedanken machen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@Nettie, wir haben auch gerade die Phase "Bitte keinen Spinat" hinter uns und das obwohl mein Kind den lange mochte; derzeit muss aber immer noch alles ohne Zwiebeln gereicht werden. Und da gibt es sicher noch einige Sorten, die mein Kind derzeit absolut nicht mag. Aber das heißt ja nicht, dass es dann gar kein Gemüse mag. Diese Phasen kennt wohl auch jeder, der regelmäßigen Kontakt zu Kindern hat.

Fakt ist aber auch, dass es genügend Kinder gibt, die jede Art von Gemüse ablehnen und das nicht nur phasenweise. Für mich hörte sich das Fazit der Studie an als ob man auch die Gemüsehasser so dazu bewegen kann, Gemüse zu mögen. Und das glaube ich nicht, weil da (zumindest in meinen Augen) etliches verkehrt gelaufen ist. Und es schwer ist, diese Kinder (wieder) zu Gemüsefreunden zu machen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Gut, die Kinder, die nie Gemüse von ihren Eltern zu essen bekommen haben, bei denen kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sie plötzlich Gemüse essen sollten, wenn sie Karotten zur Vorspeise bekommen. Die werden sie vermutlich auch verweigern, da sie im Grunde genommen Gemüse ja dann gar nicht kennen. Dass da dann etwas schief gelaufen ist, ist auf jeden Fall klar.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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