Entführte Bankiersfrau Bögerl ist tot
Die vor mehreren Wochen aus ihrem Haus in Heidenheim entführte Bankiersfrau Maria Bögerl wurde gestern abend von Wanderern tot in einem Waldstück 10 Kilometer von ihrem Wohnort aufgefunden. Ein Spaziergänger wurde am Donnerstagabend durch seinen Hund auf eine Frauenleiche am Waldrand aufmerksam gemacht. Bisher war noch nicht sicher, ob es sich bei der Leiche um die 54-jährige Maria Bögerl handelt, jedoch wurde dies inzwischen von der Polizei bestätigt.
Bisher ist nicht sicher, warum die Polizei die Leiche in dem Waldstück trotz intensiver Suche nicht gefunden hat. Auch ob das betreffende Waldstück überhaupt von der Polizei durchkämmt wurde, ist Medienberichten zufolge noch ungewiss. Die Fundstelle befindet sich nur unweit von der Stelle entfernt, an der eigentlich vor mehr als zwei Wochen die Lösegeldübergabe an den Entführer scheiterte.
Es ist immer wieder sehr traurig wenn man darüber liest, dass sich immer wieder Menschen finden, die auf diesem abscheulichen Weg an eine schnelle und unkomplizierte Selbstbereicherung glauben. Hier gilt das Mitgefühl der Hinterbliebenen Familie, für die ab nun nichts mehr so sein wird, wie es war. Ich denke, dass das massiv Einfluss nehmen wird auf das weitere Leben. Privat und auch beruflich!
Wie kann es sein, dass die Verbrecher in dem Fall je davon ausgehen konnten, durch die Entführung, also den Raub eines Menschen, einen Plan ausgearbeitet zu haben, der es zulassen würde, dass sie die Beute (also das Lösegeld) bekommen und die entführte Person wieder freigelassen werden kann?
Auch wenn die hier erpresste Summe recht gering zu sein scheint und die Täter als "unsichtig" auszuweisen scheint (eine Millionenforderung wäre wahrscheinlich wenig realistisch) muss hier den Tätern doch immer bewusst gewesen sein, dass das freilassen des Opfers sehr unwahrscheinlich ist. Es muss doch von Anfang an klar gewesen sein, in letzter Konsequenz auch einen Menschen töten zu müssen. Und genau hier stelle ich mir die Frage, wie viel Umsicht wirklich im Spiel gewesen ist. Denn für weit weniger als 500 000 Euro so ein Risiko einzugehen bzw. bereit zu sein, den letzten Schritt zu gehen, zeugt wirklich von wenig Überlegung.
Ich bin weit weg von Rachegelüsten. Aber ehrlich gesagt kann man wirklich nur hoffen, dass die Mörder möglichst bald gefasst werden. Das wird die Frau sicher nicht wieder lebendig machen. Aber ein klein wenig Genugtuung gegenüber der Familie sei hier gestattet. Außerdem sollte so was ein Zeichen sein, für all jene, die selber glauben, eine perfekte Entführung oder Lösegeldforderung sei jenseits von Hollywood möglich.
Malcolm hat geschrieben:Auch ob das betreffende Waldstück überhaupt von der Polizei durchkämmt wurde, ist Medienberichten zufolge noch ungewiss.
Es ist mir unbegreiflich, dass es möglich ist, Einsätze (von Hundertschaften) zu überwachen oder anzuordnen, wenn später angeblich nicht mehr exakt nachvollzogen werden kann, was gemacht wurde. Als ob es sich hier um eine unkoordinierte Aktion von Grundschülern gehandelt hätte.
Da hoffe ich doch wirklich sehr, dass man den stümperhaften Tätern nicht stümperhafte Ermittler entgegen setzt.
xxxschooter303 hat geschrieben:Es ist kein Scherz aber würde man die Todesstrafe in Deutschland wieder einführen gäbe es möglicherweise weniger Morde.
Was ja in den Staaten, in denen die Todesstrafe noch vorhanden ist und auch praktiziert wird, praktisch jährlich Bewiesen wird. So liegt die Mordrate in den USA oder auch in beiden Kongos bei praktisch 0. Oder aber ich irre und es ist jedem vernünftig denkenden Menschen klar, dass die Todesstrafe nicht als wirksames Mittel dazu dient, die mutmaßlichen Mordgründe aufzuheben oder die Täter entsprechend von der Tat abzuhalten.
Daher muss man dir in dem Punkt Recht geben, dass so eine Aussage sicher kein Scherz sein kann. Vielmehr firmiert es unter Blödsinn. Und das ist vornehm und zurückhaltend ausgedrückt!
In den USA gibt es doch jede Menge Morde, weil die Todesstrafe überhaupt nicht abschreckt. Im Gegenteil besteht immer die Gefahr, dass Unschuldige hingerichtet werden, die man dann nicht wiederbeleben kann, nachdem sich ihre Unschuld herausgestellt hat.
Abgesehen davon ist für mich der Gedanke, dass der Staat das Töten von Menschen dadurch bestraft, dass er selbst organisiert tötet, schon sehr gewöhnungsbedürftig.
Im übrigen ist es meiner Meinung nach besser, 100 Schuldige laufen zu lassen, als einen Unschuldigen zu verurteilen und hinzurichten.
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