Baby vor Tür ausgesetzt

vom 21.01.2008, 15:26 Uhr

In Heinsberg (nördlich von Aachen) wurde ein Säugling vor einer Haustür gefunden. Bewohner fanden das Kind , nachdem eine unbekannte Person an der Haustür klingelte. Das Kind wurde in Handtüchern mit niederländischen Aufschrift eingewickelt. Hinweise der Mutter des 1-2 Tage Neugeboren gäbe es nach Polizeimeldungen noch nicht.

Man geht aber davon aus, dass es bei der Mutter um eine Niederländerin haltet. Das Haus , vor dem das Kind gefundern wurde, liegt nur einen Kilometervon der Deutsch-Niederländischen Grenze entfernt. Im Krankenhaus stellte man fest, dass das Kind aufgrund der Nabelschnur unfachmännig zur Welt kam. Anscheinend war die Mutter in einer Notlage und suchte sich bewusst ein Haus mit anwesenden Bewohnern aus, damit man das Kind schnell findet.

Die arme Mutter. Sie scheint das Kind ungern abgegebn zu haben. :(. Was soll man machen. Manchmal ist das Schicksal hart und man kann nichts dagegen unternehmen. Na wenigstens hat sie das Kind nicht getötet wie andere verzweifelte Frauen.

Benutzeravatar

» *ilias* » Beiträge: 638 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Schönen Tag mal an alle zusammen!

Ich finde das ziemlich komisch bzw kann die Leute irgendwie nicht verstehen, die ihr Baby abgeben, obwohl ich es wirklich versuche. Ich würde da eher an ein Schwangerschaftsabbruch denken, bevor ich dann mein Kind irgendwo wem Fremden liefere, wobei ich dann nicht weiß, ob ich jemals mein Kind wiedersehen werde oder nicht. Es sind so viele Fragen ungeklärt bzw offen, das könnte ich nicht mit meinem Gewissen klären.

Natürlich wird sie sich in einer Ausnahmesituation befinden, denn wer gibt wohl sein eigenes Kind freiwillig in fremde ungewisse Hände? Sie hatte es wie gesagt sicherlich nicht leiht, bzw war, wie mein Vorposter geschrieben hat, sicherlich in einer Notlage. Kann die Reaktion dennoch nicht verstehen, ein Kind ist doch kein Spielzeug, dazu benötigt man Erfahrung, Vernunft und Verantwortung.

War wohl zum Teil leider nicht gegeben. Mich macht so eine Situation ziemlich traurig, wenn ich mich in die Lage des Babys gerade versetze. Ok. zur Zeit wird es andere Sorgen haben a la "Ich bin hungrig, will was essen" (*g*), aber wenn er/sie als Jugendlicher aufgeklärt wird, dass die Mutter ihn/sie abgegeben hat, macht es mich nachdenklich...

Mit freundlichen Grüßen,
ofliii

Benutzeravatar

» ofliii » Beiträge: 111 » Talkpoints: -1,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


...aber wenigstens hat die Mutter es vor einem belebten Haus ausgesetzt. Natürlich gibt es Babyklappen etc., aber wieviele Kinder werden einfach weggeworfen oder umgebracht?! Ich denke, dass diese Mutter in einer sehr großen Notlage war, weil sie anscheinend wollte, dass ihr Baby gefunden wird und es demnach gut hat und es trotzdem nicht behalten hat.

» sultana » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,55 »



Bei den aktuellen Meldungen kann man wirklich froh sein, dass sie das Kind nicht umgebracht hat, sondern ausgesetzt. Und dass sie sogar geklingelt hat an dem Haus, zeigt ja wohl, dass sie sich doch um ihr Kind "gekümmert" hat. Wenn die Mutter selbst nicht in der Lage ist, das Kind und sich durchzubringen oder sich in einer anderne Notlage (wie z.B. familiäre Konflikte etc.) befindet - hat sie dennoch ein Stückchen weit mütterlich reagiert. Denn sie hat gezeigt, dass sie ihr Kind in guten Händen wissen möchte.

Babyklappen schön und gut, aber ob da oben welche Vorhanden sind ist ausserhalb meines Wissenstandes. Und selbst wenn 5 km weiter eine gewesen wäre, da muss man auch erstmal hinkommen als gerade entbundene Mutter. Ich find nichts gravierend verwerfliches jetzt an dem Fall, vielleicht "überlegt" sie es sich ja noch anders und holt das Kind wieder zu sich zurück.

Liebe Grüße
sorae

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Hallo,

es ist eigentlich schon traurig, wenn ein Baby ausgesetzt wird, hätte ja auch die Möglichkeit einer Adoption geben können. Diese Frau muß wirklich verzweifelt gewesen, das sie das Baby weggegeben hat. Nur man kann ja nicht in jeden einzelnen Menschen hineinschauen.

Trotzdem ist es doch gut das sie es an ein belebtes Haus, abgelegt hat und nicht wie andere Mütter ihre Babys einfach töten. Naklar tut mir jetzt das Baby, wahnsinnig leid, so ganz ohne Mutter.

Man weiß aber nie vielleicht meldet sich die Mutter ja noch, und will ihr Baby doch wieder zu sich nehmen.

» czirnia.st » Beiträge: 338 » Talkpoints: -0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mir scheint es auch so zu sein, dass die Frau in einer großen Notlage war und gar nicht mehr klar denken konnte. Dennoch hat sie es so abgelegt, dass sie relativ sicher sein konnte, dass ihr Kind gefunden wird. Was geht nur in so einer Mutter vor?

» Mahasiswa » Beiträge: 12 » Talkpoints: 2,50 »


Ich habe ehrlich gesagt kein Verständnis für das Handeln dieser Mutter. Falls es sich bei der Mutter wirklich um eine Niederländerin handelt, die über die Grenze gefahren (oder gegangen) ist, um das Kind dann auszusetzen, hat sie ja immerhin eine Strecke auf sich genommen. Selbst wenn die Frau aus einer Stadt direkt hinter der Grenze kommt, hat sie es immerhin geschafft, sich mit einem Neugeborenen auf den Weg zu machen und dieses dann ein bisschen entfernt von ihrer Heimat auszusetzen. Bei solchen Leuten frage ich mich, warum sie es nicht geschafft haben, wenige Kilometer weiter zu fahren und das Kind in die Babyklappe eines Krankenhauses zu legen. Nur dort ist es legal und vor allem sicher, sein Kind abzugeben, wenn man es definitiv nicht bei sich behalten kann oder möchte.

Dass man froh sein kann, dass die Frau ihr Kind nicht getötet hat, ist wohl ein schwacher Trost. Für Mütter, die ihr Kind töten, weil sie keinen Ausweg sehen (wollen), habe ich noch weniger Verständnis als für diejenigen, die ihre Kinder irgendwo aussetzen. So etwas ist einfach abartig. Selbst wenn die Frau von der Schwangerschaft vorher nicht mitbekommen hat, muss sie einfach einen Moment darüber nachdenken, was sie da tut, wenn sie ihr Kind tötet oder es irgendwo aussetzt, wo es sterben könnte.

Babyklappen gibt es sicher nicht in jedem Kuhdorf. Allerdings gibt es auch in solchen extremen Situationen meistens (immer?) eine Lösung. Trotz der emotionalisierten Situation muss es einen Weg geben, um in eine Nachbarstadt zu gelangen, die eine Babyklappe hat, selbst wenn die Mutter kein eigenes Auto hat, was mittlerweile wohl nicht mehr so wahnsinnig häufig vorkommt, zumindest bei Mädels über 18. Ich finde es überhaupt nicht verantwortlich, wenn Mütter ihre Kinder zur Adoption freigeben oder in die Babyklappe legen. Oft zeugt das von sehr viel Verantwortungsbewusstsein und das Kind wächst vielleicht besser auf als das bei seiner leiblichen Mutter der Fall wäre. Aussetzen ist keine echte Alternative, sondern verantwortungslos.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann es auch nicht verstehen, was in einer Mutter vorgehen muss, ein Kind einfach vor eine Türe zu legen auch wenn sie sich vorher davon vergewissert hat, das auch die Bewohner zu Hause sind und das Kind so auch schnell gefunden wird. In jeder Großstadt gibt es doch eine Babyklappe und diese Lösung finde ich dann auch besser als dann ein Kind vor die Türe zu legen, man kann ja nicht wissen, ob das Kind dort gut aufgehoben ist. bei der Babyklappe wird es erst einmal gründlich untersucht und versorgt und die Mutter kann per Fußabdruck und anderen Nachweisen sich ihr Kind auch noch wiederholen. Also ich finde es ist besser das Kind dann in eine der Babyklappen abzugeben als es vor eine Türe zu legen, aber natürlich finde ich es noch besser wenn sich die Mutter Hilfe und Unterstützung vom Amt holt oder sich in einem Mutter-Kind-Heim vorstellt es gibt so viele Anlaufstellen für Mütter die Hilfe brauchen und es ist auch keine Schande nach Hilfe zu bitten und diese auch anzunehmen.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke man sollte es nicht verurteilen, wenn eine Mutter ihr Kind abgibt. Eine Mutter sollte immer im Interesse des Kindes handeln, und manchmal ist es einfach das Beste, wenn dass Kind nicht bei seinen Eltern aufwächst. Nicht jede Mutter ist in der Lage ihr Kind aufzuziehen, ob es jetzt Familiäre oder Finanzielle sind, es gibt so viele Möglichkeiten, wo ein Kind einfach bei ihrer Mutter nicht am Besten aufgehoben ist.

Natürlich könnte man sagen, warum bekommt man es überhaupt, ich denke das kann man nicht beurteilen, solange man nicht selbst in der Situation war. Nur weil ich mein Kind weggebe, weil ich denke dass es wo anders besser aufgehoben ist, heißt das ja noch lange nicht, dass ich bereit bin mein Kind abzutreiben. Auch ist es ja nicht endlos lange Möglich, also es passiert ja durchaus, dass Frauen es zu spät merken, gerade wenn es ungeplant ist, weil sie nicht damit rechnen.

Das Baby vor der Tür aussetzen ist natürlich sehr riskant, denn man weiß einfach nie wann das Kind gefunden wird. Deswegen bin ich der Meinung, es sollte mehr Babyklappen geben. Dies würde meiner Meinung nach die Gefahr senken, dass Kinder absichtlich oder unabsichtlich getötet werden. Den so haben Mütter eine anonyme Alternative, welche sie sonst nicht haben, denn man kann im Krankenhaus zum Beispiel offiziell sein Baby nicht anonym abgeben.

Ich denke es ist schwer nachzuvollziehen, was in einer Frau vorgeht, die ungewollt Schwanger wird und nicht weiß was sie tun soll. Ich denke es ist eine schwere Entscheidung, die manchmal einfach nicht leicht zu treffen ist. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie schlimm es sein muss, irgendwo heimlich alleine ein Kind auf die Welt zu bringen, und zu wissen, dass man keine Chance für das Baby im eigenen leben sieht. Ich finde man sollte niemanden Verurteilen, der eine solche Entscheidung trifft ohne in der Situation gewesen zu sein, sondern sollte solche Frauen durch Babyklappen und ähnliche Projekte unterstützen.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Was auch immer die Mutter veranlasst haben könnte, ihr Neugeborenes einfach vor die Haustür von fremden Menschen abzulegen, wie ein paar Brötchen, die der Bäcker morgens bringt, werden wir wahrscheinlich nie erfahren und das Baby später auch nicht. Hoch anzurechnen ist es ihr, dass sie dafür gesorgt hat, dass das Baby sofort gefunden wird bei der Kälte. Und trotzdem ist es eine Frau, die durch die Geburt des Kindes zur Mutter geworden ist.

Ob sie das Kind nun vor eine fremde Tür gelegt hat oder ob sie sorgfältiger - wie eben eine Mutter handeln würde - mit ihm umgegangen wäre. Und doch hat es den Anschein, dass sich diese fremde Frau Gedanken um das Kind gemacht hat, wenn auch nicht viele. Sicherlich hatte sie die Hoffnung, dass diese fremden Menschen gut zu ihrem Kind sein würden und es in die richtigen Hände geben würden. Warum ihr das selbst nicht möglich war, darüber kann man nur Mutmaßungen anstellen.

Dieses kleine Wesen wird nun sicherlich erst einmal in die Hände eines Krankenhausarztes kommen und sorgfältig untersucht werden. Erst dann wird sich das Jugendamt darum kümmern und wenn die Mutter sich nicht melden sollte, es bestimmt als Adoptivkind vermitteln. Hoffen wir, dass es in die liebevollen Hände einer Mutter kommt, die sich schon lange nach einem Kind sehnt und zu einem Vater, der es liebt hat.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^