Kaffee: früher Luxus, heute Alltag

vom 03.06.2010, 13:50 Uhr

Die gute Tasse Kaffee am Morgen gehört für viele von uns zum Frühstück, manchmal muss sie auch das Frühstück ersetzten. Wir trinken heute den Kaffee ganz selbstverständlich und machen uns keine Gedanken darüber, wie kostbar er früher war. Er gehört zu unseren Grundnahrungsmitteln, ob Kaffee, Saft, Tee, Bier oder Wasser, er ist immer vorhanden und wird fast den ganzen Tag über getrunken.

Heute gibt es unzählige Sorten, neben der normalen Tasse Kaffee mit Milch oder Zucker trinken wir ihn oft als Cappuccino, Espresso oder Latte macchiato. Früher aber war er ein absolutes Luxusgut, was heute leider vergessen worden ist. Es ist noch gar nicht lange her, aber vor etwa 60 Jahren gab es für die meisten überhaupt keinen Kaffee, er war schlichtweg zu teuer. Da wurde er durch Malzkaffee ersetzt, auch Muggefug genannt, unter anderem war da auch die Wurzelknolle des Chicorée enthalten.

Damals war Kaffee etwas für die reichen Leute, später hielt er auch Einzug in die guten Stuben des Mittelstandes. Dort kam er aber erst nur an Feiertagen oder besonderen Festtagen auf den Tisch, später gehörte er dann, sofern man ihn sich leisten konnte, auf den Sonntagskaffeetisch. Zur guten Lebensart gehörte sonntags ein Stück selbst gebackener Kuchen auf den Kaffeetisch und dann eine schöne Tasse guten Kaffee. Auch gehörte es zum guten Ton, seinen Gästen eine gute Tasse echten Kaffee zu servieren. Dies war ein Zeichen des Wohlstandes. Heute kann man sich das nicht mehr vorstellen, aber noch immer bietet man seinen Gästen gerne eine Tasse Kaffee an, das kommt wohl noch aus dieser Zeit.

Heute ist der Kaffee so günstig, dass er für jedermann zu kaufen ist. Ich kann mich noch an meine erste eigene Wohnung erinnern und daran, dass ich selbst einkaufen musste. Es gab die Zeit, da kostete das Pfund Kaffee 8 bis 10 DM und das war viel Geld, denn dafür musste man teilweise über eine Stunde arbeiten gehen. Heute ist er für viel weniger Geld zu bekommen und wird leider nicht mehr so geschätzt wie früher, als eine Tasse Kaffee noch etwas Besonderes war.

Allerdings kann man auch heute noch viel Geld für Kaffee ausgeben. Es gibt immer mehr kleinere Kaffeeröstereien, die ihre eigenen Produkte verkaufen. Diese sind wesentlich hochwertiger und auch besser und intensiver im Geschmack. Diese Qualität hat auch heute seinen Preis. Wer an einer solchen Kaffeerösterei mal vorbeigeht, der sollte dort innehalten und einmal eine Tasse Kaffee trinken. Man merkt sofort, dass dieser Kaffee etwas Besonderes ist, und fühlt sich vielleicht wie unsere Großeltern, die sich sonntags eine Tasse Kaffee gönnten.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also ich bin nicht so der typische Kaffeetrinker, so dass ich auch so gut wie nie Kaffee Zuhause habe. Für mich ist es weiterhin eine Art von Luxus, den ich mir dann und wann gönne, wenn ich wirklich Lust darauf habe. Meistens bin ich dann auch nicht allein, so dass ich mich gerne mal verabrede zu einer Tasse Kaffee, die dann vom Preis her auch schon mehr zum Luxusgut zählt, da ich, wenn ich schon mal Kaffee trinke, dann auch etwas Besonderes haben möchte. Ich kaufe dann also einen Kaffee mit Karamell Geschmack oder ähnlichem, ich mag die Atmosphäre in Läden wie Starbucks oder vergleichbaren Lädem, so dass ich wirklich erst dann zufrieden bin, wenn auch auf dem Kaffee dieses Schokoladenpulver oben auf der Sahne drauf ist und ich ein Glas Wasser bereit stehen habe. Das ist für mich Kaffee trinken. :top:

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei meinen Großeltern gab es immer zwei Sorten Kaffee. Den günstigen, schon fertig gemahlenen, Kaffee aus dem Supermarkt für den alltäglichen Gebrauch und einen teureren Kaffee in ganzen Bohnen, der am Sonntag und zu besonderen Anlässen frisch gemahlen wurde.

Ich denke, dass Kaffee auch heute noch eine Art Zeichen des Wohlstandes sein kann. Damit meine ich aber nicht nur die exklusiven Sorten, die ziemlich teuer sein können, sondern auch den Kaffee von Starbucks und Co. Denn in gewissen Kreisen ist der große Kaffeebecher in der Hand ja genauso ein Accessoire wie die teure Handtasche, mit dem man zeigt, dass man es sich leisten kann 5 Euro oder mehr für einen Kaffee auszugeben.

Aber generell ist es wahrscheinlich eher so, dass heute der Luxus beim Kaffee trinken nicht das Produkt ist, sondern die Zeit, die man sich dafür nimmt. Ich komme am Tag bestimmt auf sechs bis acht Tassen Kaffee, aber wenn ich ihn in einem Café trinke, oder wenn ich mir die Zeit nehme um Milch aufzuschäumen und alles schön zu dekorieren und ohne Ablenkung zu trinken, genieße ich meinen Kaffee viel mehr, als wenn ich eine Tasse trinke, während ich an meinem Schreibtisch arbeite.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Heute sind so gute Kaffeesorten leider kaum noch bekannt. Auch ich kenne den guten Kaffee nur noch von früher, wenn es bei meinen Eltern Kaffee gab. Ich selbst habe ja auch nur eine Padmaschine und dieser Kaffee ist nicht mit frisch geröstetem Kaffee zu vergleichen.

Es ist schon interessant zu sehen, wie sich die Entwicklung des Kaffees im Laufe der Zeit verändert hat. Es stimmt schon, dass es früher deutlich teurer war. Denn es war auch ein großer Aufwand, an die Bohnen zu kommen, die mit einem Schiff geholt werden mussten.

Ich bin dennoch froh, dass man heute Kaffee auch zu erschwinglichen Preisen bekommen kann. Dabei rede ich aber nicht von den billigen Röstungen von Aldi oder dergleichen, die wirklich nicht gut sind. Es gibt auch heute noch erschwinglichen Kaffee bei Tchibo beispielsweise, der wirklich gut ist, wenn auch nicht direkt aus einer kleinen Rösterei.

Ich selbst zähle mich auch zu den Kaffeetrinkern. Ich genieße gern eine Tasse Kaffee zum Frühstück am Wochenende. Unter der Woche trinke auch kaum noch Kaffee, da habe ich mein Verhalten ein wenig umgestellt. Dennoch mag ich Kaffee sehr gerne und wollte nicht darauf verzichten. Dabei bin ich aber eher auf den normalen Kaffee aus, höchstens noch mit Milch angereichert. Ich mag diese neumodischen Kaffeespezialitäten dabei nicht, die meistens mehr Zucker als wirklich guten Kaffee beinhalten und dabei auch über den eigentlichen Kaffeegeschmack hinweg täuschen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bei uns zuhause war eigentlich Kaffee nie ein Luxusartikel und auch bei meiner Oma war Kaffee ein Alltagsgetränk. Sicherlich war es im Krieg und auch kurz danach nicht üblich, dass man überall Kaffee getrunken hat. Aber ich kenne aus meiner Kindheit und die ist ja schon eine Weile her, auch nur den Kaffeegeruch zur Kaffeestunde. Wir hatten nie sonderlich viel Geld. Aber dennoch war immer Kaffee im Haus. Ich kenne es nicht anders.

Heutzutage habe ich eine Padmaschine und oftmals auch 4-5 verschiedene Kaffeesorten zur Auswahl. Mein Besuch kann meist wählen zwischen mehreren Sorten. Luxus war Kaffee eigentlich für mich und auch für meine Eltern und Großeltern nicht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das Schönste am Morgen ist nun mal der Kaffee. Eine oder zwei Tassen Kaffee mit Milch gehören zum Frühstück dazu. Aber auch Kaffee alleine würde schon reichen. Es ist zwar kein Weltuntergang für mich, wenn es mal keinen Kaffee gibt, dann tut es auch Schwarzer Tee. Ich kann mich noch an Geburtstage meiner Patentante erinnern, wo es nachmittags immer Kaffee zu Kuchen und Torte gab. Sie sah mich schon immer abwartend an, ob ich was sagte. Dann machte sie mir Kakao. Damals war ich 16 Jahre und konnte den Kaffee einfach nicht trinken, weil er mir nicht schmeckte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Es ist schon richtig, dass Kaffee heutzutage nicht nur ein Verbrauchsgetränk, sondern sogar ein regelrechtes Modegetränk ist. Nicht ohne Grund gibt es mittlerweile nicht nur Kaffee in allen Variationen, sondern auch irgendwelche Küchen- oder Wohnungsdekoartikel im Kaffeedesign und teilweise auch mit entsprechendem Duft.

Dennoch merkt man sogar als jemand, der häufig Kaffee trinkt, durchaus einen Unterschied zwischen einem üblichen Verbrauchskaffee, nämlich dem eher kostengünstigen, und einem qualitativ hochwertigeren Kaffee. Ich erinnere mich insofern auch noch gut daran, dass meine Schwester einmal sehr lange nach einer Möglichkeit gesucht hat, an einen Jamaica Blue Mountain Coffee heranzukommen, der nicht gerade günstig aufzutreiben war. Und ich weiß auch noch, wie gut diese Kaffeebohnen rochen und schmeckten, das war mit dem Kaffee, den wir hier billig einkaufen und häufig trinken, überhaupt nicht vergleichbar.

Und so denke ich mittlerweile, dass es sich mit dem Kaffee ähnlich verhält wie beispielsweise mit der Schokolade: es gibt ein großes und sehr vielfältiges Angebot, das auf verschiedene Geschmäcker zugeschnitten ist. Beinahe jeder findet etwas in diesem Bereich, das ihm schmeckt. Dennoch gibt es eben die ganz günstige Schokolade, die definitiv Abstriche in Sachen Geschmack macht, außerdem die mittelpreisige, die zwar gut schmeckt und die man in der Regel wohl auch häufiger essen kann, weil sie weder sonderlich teuer ist noch schwer zu erstehen, und dann gibt es eben die teure und qualitativ hochwertigere, erlesenere Schokolade, bei der man den qualitativen Unterschied zur günstigeren Schokolade tatsächlich auch deutlich herausschmeckt.

Beim Kaffee ist es doch nicht wirklich anders, und ich habe hier auch inzwischen selbst die Erfahrung gemacht, dass der teurere Kaffee eindeutig der ist, der mir wesentlich besser schmeckt. Ich kaufe ihn aber auch deutlich seltener als den günstigen, den ich häufiger einfach nur verbrauche, weil er eben etwas Besonderes bleiben und nicht zur Gewohnheit werden soll. Und daher meine ich, dass man eigentlich nichts Negatives darin sehen muss, dass Kaffee heutzutage eher ein Verbrauchsgetränk geworden ist, denn man hat immer noch die Möglichkeit, sich die besonderen Kaffeesorten mal einzuverleiben und sich aufgrund der Popularität, die der Kaffee in den letzten Jahren erlangt hat, auch etwas mehr über die Hintergründe des Anbaus, der Ernte und der Produktion zu informieren, indem man entsprechende Museen und Ausstellungen besucht.

Allein das ist doch ein wirklich schöner Nebeneffekt der Tatsache, dass Kaffee heutzutage eher „in aller Munde“ ist. ;)

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich muss gestehen, dass ich Kaffee nicht als Luxus bezeichnen würde, da dieses Getränk für mich absolut normal ist. Immerhin trinke ich jeden einzelnen Tag mindestens eine Tasse Kaffee, wobei ich den Kaffee in erster Linie nur deshalb trinke, um richtig wach zu werden. Zwar schmeckt mir dieses Getränk auch sehr gut, wobei ich wahrscheinlich eher auf einen Tee zurück greifen würde, wenn es mir einzig und allein um den Geschmack gehen würde. Von daher nutze ich in erster Linie die aufmunternde Wirkung und ich brauche dieses Getränk morgens auch einfach immer, da ich mich sonst richtig schlapp fühle.

Bei mir ist es auch so, dass ich mir sehr oft in der Uni zwischendurch einen Kaffee hole, wenn ich Lust darauf habe. Außerdem kaufe ich mir auch ganz gerne immer wieder einen Kaffee in der Bäckerei, wenn ich unterwegs bin. Dabei kostet das Getränk dann auch wirklich nicht besonders viel und ich kann es mir dann auch ab und zu einfach so gönnen, wobei ich das Getränk dann auch nicht als Luxus bezeichnen würde.

Es kommt eigentlich wirklich selten vor, dass ich es mir mit einem Kaffee gemütlich mache, nur um das Getränke genießen zu können. Meistens mache ich etwas anderes nebenbei, während ich eine Tasse Kaffee trinke und nur dann, wenn ich in ein Café gehe, um mich dort mit einer Freundin zu treffen, dann genieße ich das Getränk dann auch so richtig, wobei es für mich dann trotzdem eher selbstverständlich ist, das Getränk zu trinken.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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