Mutter schreibt Spickzettel für die Tochter!

vom 03.06.2010, 10:06 Uhr

Eine meiner Freundinnen hat eine Tochter, die jetzt in der vierten Klasse ist. Bei der letzten Klassenarbeit wurde ein Mädchen beim Spicken erwischt. Wie sich dann später herausstellt und wie das Mädchen später dann auch unter Druck und völler Verzweiflung gestand, hat ihre Mutter ihr den Spickzettel am Morgen in die Hand gedrückt. Es war auch deutlich nicht die Schrift des Kindes. Also wurde die Mutter vorgeladen und konnte das dann auch nicht mehr abstreiten. Sie hat tatsächlich ihrer Tochter einen Spicker geschrieben, damit es bei der Klassenarbeit gut abschneidet.

Jetzt kommt aber eigentlich erst der Knaller: Sie hat das gemacht, weil sie wollte, dass ihre Tochter sehr gut abschneidet, damit sie die Versetzung ins Gymnasium noch schafft und nicht zur Realschule muss! Ich kann das nicht kapieren. Das Kind wird doch niemals dort bestehen können, wenn die Mutter alles nur ermogelt. Das muss ihr selbst doch auch mal klar werden. Habt ihr als Mutter sowas schon gemacht? Könnt ihr verstehen wie man seinem Kind sowas antut?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das ist mal ein starkes Stück und ich bin doch wirklich betroffen, was manche Eltern ihren Kindern antun. Ich kann die Beweggründe der Mutter nachvollziehen, also dass sie eine bessere Schulbildung für ihre Tochter haben möchte (als sie vermutlich hat) und die Tochter die beste Ausbildung geniessen soll, mit der ihr dnan alle Möglichkeiten offenstehen. Nachvollziehen kann ich diese Gründe, aber verstehen nicht.

Dem Kind ist doch nicht durch ein einzige gute Arbeit in der vierten Klasse geholfen. Wenn man dem Kind helfen möchte, dann sollte man ihm Nachhilfe zukommen lassen, aber selbst das denke ich wird nicht sehr viel bringen. Denn wenn ein Kind schon in der vierten Klasse auf Nachhilfe angewiesen ist, dann wird es auf dem Gymnasium nicht lange bestehen können. Und das Kind aufs Gymnasium zu schicken, obwohl es nur knapp oder gar durch spicken die Qualifikation geschafft hat, ist mehr als unfair dem Kind gegenüber, denn es wird keine Freude an der Schule haben. Dann sollte man eher schauen, dass es die mittlere Reife sehr gut abschliesst und dann über einen Wechsel in die gymnasiale Oberstufe nachdenken. Von einem Wechsel während der Mittelstufe, also 7. oder 8. Klasse, wie es auch gerne gehandhabt wird, würde ich auch eher absehen.

Aus meiner Schulzeit kenne ich noch ein Mädchen, wo die Eltern auch nur auf Sonderantrag ihre Tochter aufs Gymnasium schicken konnten, da sie eigentlich keine ausreichenden Leistungen vorweisen konnte. Sie hat dann mit mir gemeinsam auf dasgleiche Gymnasium gewechselt, aber musste nach zwei Jahren die Schule aufgrund zu schlechter Leistungen verlassen. Das hätte man ihr ersparen können, wenn die Eltern nicht so ehrgeizig gewesen wären. Leider weiss ich nicht, was dann später noch aus ihr geworden ist.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das ist ein total unverantwortliches Verhalten der Muttter. Sie erzieht ihre Tochter mit dem Hinweis, daß man mit Mogeln und Betrügen im Leben weiterkommt. Sie rechtfertigt ihr Handeln sogar noch und gesteht nicht ein, daß sie einen Fehler gemacht hat. Wie soll das junge Mädchen denn lernen, was Recht und Unrecht in dieser Beziehung ist? Wo bleibt die Vorbildfunktion der Mutter?

Natürlich wird jeder von uns, zumindest kann ich mir das gut vorstellen, mal in der Schule gemogelt haben. Aber ich denke, daß man sich darüber im Klaren gewesen ist, etwas unrechtes zu machen. Die Angst davor erwischt zu werden und das Wissen die Note nicht mit rechtschaffenden Mitteln erreicht zu haben, ist schon eine Art Bestrafung. Aber in diesem Fall wird durch das Handeln der Erziehungsberechtigten dem Kind gezeigt, daß daran nichts verwerfliches ist. Das prägt sich wohlmöglich in das Bewußtsein des Mädchens ein und sie wird vielleicht als Mensch keine oder weniger Skrupel haben, Ziele auch mit solchen Mitteln erreichen zu wollen. Das kann sich spätestens im Berufsalltag sehr negativ auf das Leben auswirken.

Ein anderer Aspekt ist die falsche Schuleinstufung. Wenn man schon weiß, daß das Kind Probleme mit der Leistung hat, dann muß man andere Wege einschlagen. Oder man unterstützt den Schüler mit sinnvolleren Methoden, wie Hausaufgabenunterstützung oder ähnlichem. Falls es dann immer noch nicht zu den gewünschten Noten kommt, sollte man das Kind nicht dazu zwingen in ein Gymnasium zu gehen. Wie sollen die Zensuren denn da erst ausfallen? Das Kind könnte sich als Versager fühlen, wenn es nur miese Noten mit nach Hause bringt. Das wirkt sich wiederum auf das Selbstbewußtsein aus. Dieses ist wiederum in einem gewissen Maße dringend nötig, um "heil" durch die Pubertät zu kommen.

Gegen den Wunsch seinem Kind eine gute Schulbildung zu ermöglichen, ist nichts einzuwenden. Es ist besonders in der heutigen Zeit, mehr wie verständlich. Aber es kann nicht nur "Einsteine" geben. Und wenn man wirklich alle Register im Lernen gezogen hat, sollte man seinem Kind vermitteltn, daß es auch akzeptiert wird, wenn es kein Superschüler ist. Möglicherweise kann man seinen Zögling dadurch ermutigen und bekräften, später im reiferen Alter, seinen Weg zu finden. Es heißt ja nicht, daß man nach der Mittleren Reife mit dem Lernen aufhören muß.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das überrascht mich inzwischen schon fast gar nicht. Immer wieder höre ich in letzter Zeit von Eltern, die versuchen ihren Kindern Schulformen oder Berufsrichtungen aufzudrängen, denen sie nicht gewachsen sind. Was ich in diesem Fall auch besonders erschreckend finde, ist einfach die Tatsache, dass das Mädchen, dass schon alleine in der Grundschule nicht zurecht kommt, ins Gymnasium gehen soll! Ich weiß nicht, ob sich da inzwischen viel geändert hat, aber von den Schülern, die ich so aus der Hausaufgabenbetreuung kenne, weiß ich dass die Aufgaben in der Grundschule eigentlich noch genauso einfach sind, wie zu meinen Zeiten. Das sind Aufgaben, die die meisten zukünftigen Gymnasiasten mit Bravour und mit geringem Zeitaufwand zu lösen wissen. Wenn aber eine Schülerin in der Grundschule schon nicht klarkommt, wie soll sie dann bitte ein Gymnasium schaffen?

Das wäre doch schlichtweg unmöglich. Sie würde wahrscheinlich ständig Nachhilfe brauchen und sich überfordert fühlen, unter großem Druck stehen und es irgendwann einfach nicht mehr schaffen. Aber gut, vielleicht würde die Mutter dieses Problem auch ganz toll lösen, indem sie ihr noch mehr Spicker mit auf den Weg gibt. Irgendwann lernt das Mädchen dann, wie man es richtig macht und kommt gut durch die Arbeiten, bis sie mal erwischt wird oder beim Abitur jämmerlich scheitert. Sowas kann man einem Kind doch nicht antun!

Mich wundert es außerdem ein bisschen, wieso die Mutter möchte, dass gerade diese Klassenarbeit so gut geschrieben wird. Wäre das Mädchen gut in der Schule, wäre eine Klassenarbeit doch wohl nicht ausschlaggebend. Es zählt an der Grundschule doch das Gesamtbild, wie gut der Durchschnitt ist und wie das Kind zurecht kommt. Da kann eine gute Arbeit nichts dran ändern, wenn das Kind in den vergangenen Jahren nur mittelmäßig bis schlecht in der Schule war, wird sie auch nicht ins Gymnasium kommen, weil sie auf einmal in der vierten Klasse bessere Arbeiten schreibt. Aber wer weiß, vielleicht hat sie sich durch die letzten Arbeiten auch schon mit Hilfe der Spicker ihrer Mutter durch gemogelt.

Ich kann verstehen, dass es für manche Eltern nicht so einfach ist, wenn ihr Kind dann doch nur auf die Realschule kommt, anstatt auf das Gymnasium. Aber das muss man akzeptieren und wenn das Kind nun mal nicht den Ehrgeiz aufbringen kann ein Abitur zu schaffen, dann sollte man es auch nicht dazu zwingen, dass geht immer schief. Niemand kann von dem Kind erwarten, dass es auf dem Gymnasium plötzlich viel besser lernt, als früher. Außerdem besteht meines Wissens nach auch noch nach der Zehnten Klasse auf der Realschule die Möglichkeit, auf das Gymnasium zu wechseln und dort ganz normal Abitur zu machen. In einigen Fällen ist es nun mal besser, dass Kind auf die Realschule zu schicken, den Lernerfolg zu beobachten und dann zu entscheiden. ob man es vielleicht doch noch auf das Gymnasium schicken kann. Die Entscheidung ist also nicht endgültig.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es fällt mir wirklich schwer, mir vorzustellen, dass eine Mutter so gedankenlos handelt, obwohl ihr mit ein bisschen Nachdenken doch wirklich klar gewesen sein müsste, dass sie ihrer Tochter damit absolut nichts Gutes tut und sie sicherlich in Schwierigkeiten bringen wird.

Meine Mutter hat sich früher so manches Mal mit mir hingesetzt und für Klassenarbeiten einen so genannten „Spickzettel“ erarbeitet, auf dem ich die wichtigsten Informationen in der Pause oder unmittelbar vor der Arbeit noch einmal nachlesen konnte, was mich immer beruhigt hat. Weil ich diese Zusammenfassung selbst geschrieben habe, brauchte ich den Zettel aber ohnehin nicht mehr, da der Stoff sich durch das Aufschreiben ausreichend in meinem Kopf festsetzte.

Zwischen meiner Mutter und mir gab es immer die Vereinbarung, dass ich diese Zettel vor der Klassenarbeit in meine Tasche zu stecken und nicht mehr anzusehen hätte. Weil ich das sowieso wusste, hätte sie mir das nicht unbedingt sagen müssen, aber somit machte sie vor mir noch einmal ihren Standpunkt deutlich. Könnte es sein, dass besagte Mutter ihrem Kind auch nur so einen Spickzettel für die Pause geschrieben hat und die gewünschte Anwendung von der Tochter missverstanden wurde? Das ist nicht gerade wahrscheinlich, aber die einzige Entschuldigung, die mir einfällt.

Ansonsten kann ich die Beweggründe der Mutter zwar nachvollziehen, da heute sogar für einige Ausbildungen Abiturienten vorgezogen werden, aber das ist trotzdem kein Grund, die Tochter zum Unterschleif anzustiften. Wenn Lernen in einer angemessenen Menge nicht genügt, sollte die Tochter eben eine für sie geeignete Schulform, hier wohl eine Realschule, besuchen, zumal man ja nach der mittleren Reife durchaus noch das Abitur absolvieren kann. Ich denke aber, dass der Mutter durch das Gespräch mit der Lehrerin klar geworden sein dürfte, dass sie in ihrem Engagement deutlich zu weit gegangen ist und ihre Tochter nicht derart unter Druck setzen sollte. Trotzdem kann ich bei solcherlei Handlungen eigentlich nur den Kopf schütteln, denn das derlei der Tochter nicht hilft, müsste einer erwachsenen Frau mit ein bisschen hausverstand wirklich klar sein.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass meine Mutter damals soweit gegangen wäre. Sie war zwar auch immer hinter her und nachgesehen, dass ich auch einigermaßen gute Noten schreibe. Aber, dass sie mir einen Spickzettel schreiben würde, hätte ich zu keinem Zeitpunkt erwartet.

Gerade in der Grundschule kann ich ein solches Verhalten auch nicht nachvollziehen. Schließlich ist das Kind dann noch recht jung und versteht den großen Zusammenhang wahrscheinlich noch gar nicht so recht. Ich zumindest konnte mir damals noch nicht genau vorstellen worin am Ende der Unterschied zwischen Realschule und Gymnasium liegt.

Außerdem ist es doch wirklich nicht schlimm, wenn das Kind zunächst einmal eine Realschule besucht und dort zunächst einmal einen Abschluss macht. Schließlich ist doch dort der Stoff auch etwas einfach als auf dem Gymnasium, wodurch zunächst einmal ein besserer Realschulabschluss entstehen würde, als auf dem Gymnasium. Ein Wechsel an ein Gymnasium ist doch anschließend auch noch lange nicht ausgeschlossen.

Bevor man seinem Kind dann einen Spickzettel schreibt, sollte man sich am Tag vor der Klausur mit dem Kind einmal zusammen setzen und noch einmal versuchen ihm den Stoff zu erklären, sodass es den Stoff auch richtig versteht und eben den Zettel gar nicht mehr nötig hat. Aber solche Fälle sind mittlerweile leider keine Einzelfälle mehr. Auch bei mir im Jahrgang haben verschiedene Schüler durch spicken sich eine bessere Note "erschlichen" ohne, dass sie wirklich etwas dafür getan haben.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann so etwas nicht verstehen. Ich würde es schon meinem Kind nicht unbedingt zugestehen, dass es einen Spickzettel benutzt, wobei ich sagen muss, dass ich es früher auch getan habe und insofern es sicher meinem Sohn später auch nicht explizit verbieten werde. Wenn er sich Spickzettel machen sollte, dann bitte ohne mein Wissen. Was diese Mutter aber bewußt gemacht hat, kann ja wohl nicht ihr Ernst sein. Sie möchte, dass ihr Kind bei einer Klassenarbeit betrügt und sich auf diese Weise eine Note erschleicht, die es normalerweise nicht bekommen würde, außer es würde mehr lernen und deshalb dann besser in der Klassenarbeit abschneiden. Wenn sie so etwas anfängt, kommt das Kind nicht weit. Spätestens im Gymnasium dann, hinkt das Kind den anderen in den Leistungen hinterher, weil es vielleicht nicht ganz so schlau ist, um am Gymnasium bestehen zu können.

Ich finde ein sehr gutes Realschulzeugnis ist bei weitem besser wie ein Zeugnis vom Gymnasium bzw. einem Abitur, das man gerade so mit Ach und Krach bestanden hat. Als guter Realschüler kann man sich immer noch alles offen halten, indem man dann zum Beispiel sein Fachabitur macht und so zu einem höheren Schulabschluss wie dem Realschulabschluss kommt.

Außerdem ist ein Kind in der 4. Klasse noch anfällig für das Nachmachen der Eltern. Eltern haben in diesem Alter immer noch eine Vorbildfunktion. Sieht es, dass seine Mutter solche Methoden benutzt, damit das Kind in der Schule besser ist, könnte das Kind später auch auf die Idee kommen, zu betrügen, damit es besser in der Schule ist bzw. es könnte sogar soweit gehen, dass es auch in anderen Dingen versucht zu betrügen und das nicht nur bei die Schulleistungen der Fall ist. Als Elternteil sollte man seinen Kindern gewisse Werte mitgeben. Und dazu zählt bestimmt nicht, wie man am besten betrügen kann, um sich Dinge zu erschleichen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also dass die Mutter schon den Spickzettel schreibt finde ich wirklich heftig! Ich bin eigentlich kein strikter Gegner von Spickzetteln. Eine Lehrerin aus meiner Schulzeit hatte eigentlich eine recht gesunde Einstellung dazu. Sie meinte, dass ein Spickzettel in der Regel bei weitem nicht das Lernen ersetzt und man sich auch gar nicht so wenig mit dem Stoff auseinandersetzt, wenn man einen guten Spickzettel gestalten möchte.

Das kann ich eigentlich nur bestätigen. In meiner Klasse gab es viele, die geschummelt haben und ich gehöre auch dazu. :wink: Allerdings war in den höheren Klassen oder eben auf der Uni der Stoffumfang derart groß, dass man dann schon kreativ werden musste. Ohne Lernen wäre wohl keine Prüfung positiv ausgegangen. Ich habe den Spickzettel eher als Denkhilfe für Black-outs gehabt. Meine Spickzettel konnte auch nur ich entziffern, weil sie derart klein geschrieben waren und eigentlich jedes Wort extreme Abkürzungen waren, damit mehr draufgeht.

Ich habe also auch schon sehr viele Spickzettel geschrieben und finde nichts Böses daran. Allerdings ist Schummeln mit Spickzettel in der vierten Klasse wahrlich zu früh! Und dann ist er ja auch noch von der Mutter geschrieben und das geht dann ja wirklich nicht! Ich würde das auch niemals für meinen Sohn machen und auch wenn ich mich hier nicht sehr negativ über Spickzettel geäußert habe, werde ich meinen Sohn niemals extra dazu motivieren! Ich werde aber auch nicht ausrasten, wenn er eines Tages einmal erwischt werden sollte. Nur wenn er eines Tages schummeln sollte, dann muss er sich seine Schummler zumindest selber schreiben.

Dann finde ich ja vor allem noch die Begründung der Mutter äußerst fraglich und heftig. Zu Schummeln, damit man ins Gymnasium kommt, ist wirklich ein starkes Stück, was noch dazu überhaupt nichts bringt. Der Schuss wird eher in die verkehrte Richtung losgehen und das Kind wird womöglich einfach nur überfordert sein und dann erst recht die Motivation und Freude am Lernen verlieren.

Ich kann das von mir persönlich nur berichten. Ich war in der Volksschule / Grundschule sehr schwach und habe auch schon öfters negative Noten geschrieben. Aus diesem Grund bin ich danach dann auch statt ins Gymnasium auf eine Hautpschule gekommen. Dort gab es wirklich gute Pädagogen, die mir in erster Linie das Lernen gelernt haben. Mit der Zeit ist mir dann der Knopf aufgegangen und ich habe es dann trotz Hauptschule bis zu einem Studienabschluss geschafft. In einem Gymnasium wäre ich einfach nur überfordert gewesen und wäre wohl nie auf einer Uni gelandet, einfach weil ich dann womöglich nie gelernt hätte, das Lernen auch schön sein kann! Motivation heißt das Zauberwort und nicht Schummler schreiben!

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann das schon irgendwie nachvollziehen. Wenn man teilweise erlebt, was Kinder auf einer normalen staatlichen Realschule so alles erleben „dürfen“, mit wem sie gemeinsam die Schulbank drücken, dann kann ich es schon verstehen, dass einige Eltern mit aller Macht versuchen ihr Kind wenigstens aufs Gymnasium zu hieven, wenn es denn finanziell für eine Privatschule nicht reicht.

Ich bin auch eine der Mütter, die ihr Kind bestmöglich unterstützt und ich würde es gern sehen, dass mein Kind aufs Gymnasium geht, ansonsten würde ich es sicher auf einer Privatschule unterbringen. Denn die Sekundarschule vor Ort (auf der Real- und Hauptschüler und künftig auch L-Schüler unterrichtet werden) ist wirklich nur noch ein Sammelbecken für die Reste - traurig aber wahr.

Trotzdem würde ich sicher nicht so weit gehen, meinen Kind Spickzettel zu schreiben, die es dann einsetzen sollte. So verlockend die Idee auch ist: wenn der Stoff grundsätzlich nicht verstanden ist, dann nützen meiner Meinung nach auch die besten Spickzettel nichts mehr. Denn da stimme ich tournesol durchaus zu: um einen vernünftigen Spickzettel zu erstellen und auch nutzen zu können, muss man sich mit dem Stoff beschäftigen. Immerhin kann man da keine Romane verfassen sondern muss kurz und knapp die Quintessenz notieren.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es mag schon sein, dass es ein Kind nach dem Gymnasium leichter hat, aber deswegen sollte man seinen Nachwuchs keinen Spickzettel schreiben. Erstens steht jetzt die Mutter selber da wie ein Idiot und zweitens bringt es dem Kind überhaupt nichts, im Gegenteil, wie man sieht schadet es nur.

Ich hatte in der Schule eine Lehrerin, die behauptet hat, dass es sie absolut nicht stört, wenn die Kinder Spickzettel schreiben, da sie dabei etwas lernen. Allerdings meinte sie auch, dass diese nicht benutzt werden dürften. Damit, dass man beim Schreiben etwas lernt, damit, hatte sie total recht, aber in diesem Fall hat der Zettel sicher nichts geholfen, nur, dass die Mutter jetzt vielleicht eine Ahnung vom Lernstoff hat.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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