Judo Fallschule selbst beibringen bei Vereinseintritt?

vom 02.06.2010, 09:34 Uhr

Eine Freundin von mir wollte mit Judo angefangen und hatte mich gefragt, ob ich mit ihr in dem Verein ein Probetraining machen würde. Da hab ich auch zugestimmt. Allerdings hat meine Freundin dann mal einen der Trainer dort angerufen und wollte sich informieren. Dort wurde ihr gesagt, dass sie jederzeit gerne ein Probetraining machen kann, aber nur, wenn sie die Fallschule gelernt hat. Er hat ihr gesagt, dass das vorher aus versicherungstechnischen Gründen nicht erlaubt ist und dass das im Verein auch nicht beigebracht werden kann.

Ich habe mich dann doch sehr gewundert. Ist es überhaupt möglich, sich die Fallschule beim Judo denn wirklich selbst beibringen? Wie läuft das mit der Fallschule in anderen Vereinen ab? Was würdet ihr von so einem Verein halten, wenn so eine Aussage getätigt wird?

Ich habe zwar mit Judo jetzt keine Erfahrungen, aber als ich an meiner alten Uni mal ein Aikido-Probetraining gemacht habe, wurden solche Fallübungen in der ersten Übungsstunde erklärt und geübt. Deswegen würde ich auch eher von diesem Verein absehen. Allerdings ist das leider der einzige Verein hier, der Judo anbietet.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Meine aktive Judozeit ist zwar schon etwas her, aber ich bin dem Sport auch heute noch sehr verbunden und habe regen Kontakt zu meinem ehemaligen Verein. Daher weiß ich auch, dass den Anfängern dort - egal welchen Alters - auf jeden Fall die Grundzüge des Fallens beigebracht werden. Dies ist extrem wichtig und Voraussetzung für alles Weitere, da ohne diese Kenntnisse schon heftige Verletzungen auftreten können.

Trotzdem würde ich nicht einfach den Verein als schlechten Verein hinstellen wollen. Das Problem ist doch vielmehr, dass man als Außen stehender schlecht sagen kann, ob sich Deine Freundin, pepsi-light, einfach unklar ausgedrückt hat und vielleicht nicht gesagt hat, dass sie blutiger Anfänger ist oder aber ob der Verein aus welchen Gründen auch immer keine erwachsenen Anfänger aufnimmt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Als ich das gelesen habe, fragte ich mich gleich, was für eine Judoschule das denn bitte schön ist. Mein Sohn war in einem Stadtteilverein, der auch Judo angeboten hatte und dort gehörte es mit zu dem Aufwärmungsprogramm, das Fallen zu lernen. immer wieder wurde die Handstellung und Kopfstellung korrigiert, damit die Judoka richtig abrollen kann.

Sogar die Großen, die nach meinem Sohn dran waren, machten diese Übungen bevor sie mit dem eigentlichen Training anfingen. Denn auch dort waren immer Anfänger und Fortgeschrittene gemischt.

Vielleicht sollte deine Freundin nochmal auf der Seite des deutschen Sportbundes gucken, welche Vereine in ihrer Gegend auch noch Judo anbieten. Wenn dort nichts steht, kann man auch eine Liste der Vereine anfordern. So hatte ich das damals auch gemacht. So wie du mir den anderen Verein da beschreibst, wird ein Anfänger dort nicht froh. Unseren Kindern wurde immer beigebracht, das Judo auch bedeutet im Training Rücksicht zu nehmen auf die Fähigkeiten des Gegners.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Oh, jetzt sehe ich erst, dass es wohl der einzige Verein bei Euch im Ort ist. Dennoch kann ich nur auf meine Meinung in deinem anderen Thread dazu beharren. Ein solcher Verein erscheint mir durch und durch unseriös und ich habe noch nie von einem Judoverein gehört, indem man sich selbst das Fallen beibringen soll.

Um was für einen Verein handelt es sich dabei? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es wirklich so einen Verein gibt. Vielleicht könnt Ihr auch unter der folgenden Website der Budo Akademie Europa fündig werden. "Dojo" bezeichnet sozusagen die Übungshalle, in manchen Vereinen wird dieser Begriff genutzt, in anderen wohl eher weniger.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!

Ich bin gerade so ziemlich schockiert! Ich war zwar nie im Verein, aber wir haben Judo im Sportunterricht durchgenommen, und wenn es wohl nicht möglich wäre, einem die Fallschule beizubringen, dann hätten wir das doch in der Schule erst Recht nicht gemacht, aber gerade die Fallschule mussten wir jeden Tag üben!

Ich würde an deiner Stelle sehr vorsichtig bei diesem Verein sein, denn die Veranstalter können doch nicht einfach davon ausgehen, dass die Anfänger so was alleine zu Hause lernen können. An sich finde ich die Fallschule nicht schwer, man könnte es auch alleine hinkriegen. Aber wenn man niemals ein Beispiel gesehen hat, und es dann selber versucht, kann man sich schon ziemlich weh tun.

Auch wenn es der einzige Verein bei euch im Ort ist würde ich mich an deiner Stelle auf jeden Fall noch mal genauer über den Verein erkundigen, denn das mit der Fallschule, dass die nicht beigebracht wird, ist ein No-Go. Wenn schon diese wichtigen Grundlagen nicht angeboten werden, würde ich mir überlegen ob es sinnvoll wäre, dort zum Beispiel Würfe beigebracht zu bekommen, denn da wird man dann bestimmt auch nicht viel Hilfe und Darbietung erwarten können.

» Tomsschatzz » Beiträge: 46 » Talkpoints: -0,98 »


Okay, also jetzt muss ich grad erstmal schlucken! Bitte was hat der Trainer gesagt? Das kann doch nicht sein. Gerade beim Anfänger Training wird ohne Ende Fallschule gemacht und es ist auch der Job der Trainer die Fallschule ordentlich zu vermitteln, das kann nicht sein das man nicht vorher am Training teilnehmen kann. Selber vermitteln kann man sich die Fallschule schon nur ist es recht schwierig wenn du nicht zumindest einen Menschen hast der öfters mal drüber schauen kann.

Also ich bin immer noch platt von dieser Aussage des Trainers und kann dir bzw. euch nur empfehlen das ihr euch mal nach einem anderen Dojo in eurer Nähe sucht oder einem ordentlichen Verein. Des Weiteren würde ich an eurer Stelle die Info auch mal an den DJB (Deutscher Judo Bund) weiterleiten, die sind immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern und so eine Negativ Werbung für den Verband könnte sie interessieren.

» Yalcinator » Beiträge: 450 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe mal über einen sehr kurzen Zeitraum Judo gemacht und das ist auch schon einige Jahre her. Aber trotzdem kann ich dazu etwas sagen: Das, was du da erzählst, kommt mir eigentlich schon wirklich komisch vor. Das kann eigentlich so nicht richtig sein. Die Fallschule ist schon eine Grundlage für Judo und sie ist deswegen auch extrem wichtig. Natürlich ist es nicht unbedingt das Schönste, was man machen kann und auch nicht besonders lustig oder interessant, aber trotzdem ist es absolut notwendig, dass man die Fallschule wirklich richtig lernt.

Und richtig lernen heißt für mich eigentlich, dass man das unter professioneller Anleitung tut, sodass man auch weiß, ob man es denn nun richtig macht oder nicht, woran man noch arbeiten muss, bzw. eigentlich schon im ersten Schritt, dass man sich nicht direkt selber verletzt. Denn das wäre ja eigentlich sehr kontraproduktiv: Beim Fallen kann nun einmal eine Menge falsch gehen und das ist ja der Grund dafür, warum man in der Fallschule das richtige Fallen lernt. Wenn man nun schon bei den Übungen für die Fallschule Fehler macht oder es möglicherweise falsch lernt, kann das wirklich schwerwiegende Verletzungen nach sich ziehen.

Aus diesen Gründen kann es eigentlich auch nicht im Interesse des Judovereins sein, wenn die Mitglieder die Fallschule nicht ordentlich können, selbst wenn es nur um ein Probetraining geht. Dabei kann man sich ernsthaft verletzen und das kann auch nicht gut für den Judoverein sein und das spricht auch nicht unbedingt für ihn. Aber wenn es wirklich der einzige im Umkreis ist, würde ich vielleicht mal vorsichtig schauen, wie das Training dort so ist und die Probe trotzdem einmal machen, um zu sehen, wie es sonst so mit der Gesundheit gehalten wird.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So was hab ich ja noch nie gehört: dass man die Fallschule beherrschen muss, um ein Probetraining zu machen! Absoluter Quatsch. Ich mache jetzt schon seit 30 Jahren Judo und wir hatte bestimmt mehre hundert Probeschüler. Die haben einfach das mitgemacht, was man als Anfänger auch kann. Und vor allem war die Fallschule teil des Probetrainings.

» LaraS » Beiträge: 4 » Talkpoints: 0,89 »


Als ich damals Judo gelernt habe, so wurden uns zunächst die verschiedenen Falltechniken beigebracht. Fall seitwärts und später Durchreißer wurden solange geübt, bis auch der letzte Mann sie beherrschte. Natürlich haben wir dann zu Hause auch noch weiter geübt, sehr zum Leidwesen der Nachbarn. Aber die Falltechniken bei Trainingsbeginn vorauszusetzen, ist meines Erachtens absoluter Schwachsinn. Da würde ich mir an eurer Stelle einen anderen Verein suchen.

Immerhin wollt ihr ja dorthin, um Judo zu lernen und nicht, um das Erlernte vorzuzeigen. Natürlich muss es sich bei dem Training um einen Anfängerkurs handeln. Ansonsten wärt ihr ja auch heillos überfordert. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass Judo nicht leicht zu erlernen ist, weil man dafür viel Ausdauer und Körperbeherrschung braucht. Die Falltechniken sind dabei natürlich von äußerst großer Bedeutung, da man so die Verletzungsgefahr minimieren kann. Klar könntest du versuchen, die Falltechniken aus Büchern zu erlernen, aber dann ist die Gefahr, etwas falsch zu machen und sich zu verletzen, besonders groß. Immerhin gibt es da niemanden, der dich kontrollieren könnte. Daher solltest du das auf jeden Fall sein lassen. Melde dich lieber bei einem anderen Judokurs an, wenn du die Möglichkeit dazu hast.

» bigfoot11de » Beiträge: 575 » Talkpoints: 3,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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