Fliegerbombe bei Entschärfung explodiert

Im niedersächsischen Göttingen sind am Dienstagabend bei der Explosion einer Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg 3 Menschen ums Leben gekommen, 2 weitere wurden schwer verletzt und schwebten zunächst in Lebensgefahr. Inzwischen sind die Schwerverletzten aber wieder außer Lebensgefahr. Bei den 3 Toten handelt es sich um Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes des Landes Niedersachsen.

Die Bombe sollte gestern Abend um 22:30 Uhr entschärft werden. Doch ca. 45 Minuten vor der Entschärfung explodierte die Bombe bei den Vorbereitungsmaßnahmen für die Entschärfung. Die Evakuierungsmaßnahmen waren zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon sehr weit fortgeschritten, sodass nicht noch mehr Menschen zu Schaden kamen. Die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes hatten gerade begonnen, mit einem Wasserschneider die ersten Vorbereitungen zur Entschärfung des Säurezünders vorzunehmen. Bei diesen Arbeiten ist die Bombe explodiert.

Für die Entschärfung der Bombe waren ca. 7200 Menschen in einem Umkreis von 1000 Metern evakuiert worden. Als ein Bereich von 300 Metern um den Fundort der Bombe geräumt war, hat der Kampfmittelräumdienst mit den Vorbereitungsmaßnahmen zur Entschärfung der Bombe begonnen. Insgesamt waren 13 Mitarbeiter im Einsatz. Diese hatten vor ein paar Tagen bereits eine ähnliche Bombe entschärft. Bei diesem Einsatz verlief alles reibungslos.

Dies zeigt eben doch, wie lange Kriegsfolgen erhalten bleiben. Glücklicherweise gab es hier in Deutschland kaum Minen. Sonst hätten wir wesentlich mehr Tote. Inzwischen ist auch alles so weit mechanisiert, dass Roboter vieles abnehmen können. Es ist schade, dass der Krieg auch heute noch Opfer fordert.

Dieser Fall hat gezeigt, dass auch von Blindgängern nach wie vor eine gewisse Gefahr ausgehen kann. In den meisten Fällen können die Fliegerbomben aus dem zweiten Weltkrieg entschärft oder gesprengt werden, ohne dass dabei jemand zu Schaden kommt. Ein gewisses Restrisiko bleibt aber immer bestehen.

Mich würde es wahnsinnig nerven, wenn ich meine Wohnung verlassen müsste, weil meine Wohngegend wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe evakuiert würde. Aber dieser Fall zeigt dann doch recht eindrucksvoll, dass eine solche Evakuierung sehr sinnvoll ist, sonst hätten vielleicht noch mehr Personen verletzt oder getötet werden können.