Freizeittipp München: das Hofbräuhaus
Wer sich in der Nähe von München aufhält, der sollte unbedingt in München das Hofbräuhaus besuchen. Wer einmal da war, wird von dem Flair des Hofbräuhauses begeistert sein. Das Hofbräuhaus liegt nur ein paar Gehminuten weg von dem berühmten Marienplatz.
Betritt man das Hofbräuhaus, ist man erst einmal von der durchaus nicht immer frischen Luft und dem Lärm überrascht. Vorne am Eingang steht die Security und die passen auch wirklich auf, das nichts passiert. Ich habe mich trotz der vielen Hundert angetrunkenen Menschen immer sicher gefühlt. Geht man dann weiter in das Hofbräuhaus hinein, fallen einem die hohen Räume mit ihren vielen, bunten Verzierungen und Bemalungen auf. Der Begriff „urig“ trifft es wohl am besten.
Wer bei gutem Wetter kommt, der kann auch innen im Biergarten wunderbar sitzen und dort essen und trinken. Dafür bekommt man innen mehr von der zünftigen Musik mit, die immer im Hofbräuhaus spielt. Man setzt sich an einen Tisch und gehört sofort zu denen, die schon vor einem dort Platz genommen haben. Irgendwie sind alle gut gelaunt und man kommt sehr gut ins Gespräch.
Die Preise sind angemessen und auf keinen Fall zu teuer, da habe ich für meine Maß oder ein Essen in anderen Biergärten oder Biergaststätten schon wesentlich mehr gezahlt. Wir waren jetzt schon ein paar Mal da und haben von der Grillhaxe über Salat mit Spanferkel-Kotelett, Spanferkel, Kaiserschmarrn und die guten Weißwürste alles gegessen und waren immer begeistert von den Speisen. Der Service brachte alles sehr schnell und die Qualität und auch die Portionen waren sehr gut, einzig die Knödel waren immer etwas zu hart.
Wer sich an allem sattgesehen hat, der sollte mal das Personal betrachten. Die rennen nämlich den ganzen Tag herum und bedienen uns immer mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. Ich habe mich oft gefragt, wie man bei so vielen betrunkenen Menschen und vor allem bei dem Lärm über so lange Zeit so gelassen und freundlich bleiben kann.
Auf jeden Fall gehört das Hofbräuhaus zu den Sehenswürdigkeiten von München, am Wochenende ist es leider immer viel zu voll, wer seinen Aufenthalt dort wirklich genießen möchte, der sollte unter der Woche dort vorbeischauen. Nach einem Besuch weiß man auch, warum das Hofbräuhaus in der ganzen Welt bekannt ist. Es ist genau so in Amerika, wie auch in Japan ein Begriff. Das hat seinen Grund, es ist einfach einzigartig. Wir besuchen es jedes Mal, wenn wir in München sind und wenn es nur für eine Portion des leckeren Kaiserschmarrn ist.
In so ziemlich allen klassischen und kommerziellen Reiseführern steht dann tatsächlich ach das Hofbräuhaus als die Sehenswürdigkeit angepriesen, so dass die Gaststätte tatsächlich überwiegend von Touristen heimgesucht wird. Nichts desto trotz gibt es dort die reservierten Krüge für die Stammgäste, um auch ein wenig echten lokalen Flair bieten zu können. Aber ob das reicht, um als echtes bayrisches Wirtshaus fungieren zu können?
Ich für meinen Teil finde, dass das Hofbräuhaus eben genau dazu führt, dass das Klischee über die Bayern weltweit verbreitet wird. Ein biersaufendes, rauchendes und Blasmusik lauschendes Völkchen. Ohne selbst aus Bayern zu sein oder das Bundesland verteidigen zu wollen, muss man doch sagen, dass gerade für München diese Klischees nicht stimmen. Dann schon eher die Schickimicki Vorurteile.
Wenn man dann die hier gelobte Atmosphäre gut heißen mag, dann nur, weil es im Gegensatz zu den sog. Festzelten nicht überall nach Urin stinkt. Und wer im Raum sitzt, in dem die zünftige Musi spielt, wird vermutlich Tage brauchen, um seine Ohren wieder frei zu bekommen. Ich kann mir jedenfalls diesen Krach in der Lautstärke und Dauer auch als Mittel in für Guantanamo einsetzen.
Für mehr als ein Durchlaufen hat es bei mir leider nicht gereicht. Evtl. bin ich hier einfach nicht unempfindlich genug oder kam zu einer falschen Zeit. Die Redseligkeit und Freundlichkeit der Leute war jedenfalls eindeutig dem Alkoholmissbrauch zuzuschreiben. Aber es war eher eine Ausgelassenheit, die sicher schnell auch kippen könnte. Ebenso war es so, dass die Kapelle in dem Moment auch extra laut gespielt hat und die Luft wirklich nicht die Beste war.
Ehrlich gesagt kann ich mir keine Speise Vorstellen, die mich in so eine Situation in den heiligen Hallen des Hofbräuhauses gehalten hätte. Dafür war ich letztlich zu sehr um meine Gesundheit und mein Wohlergehen (dazu zählt auch das Wohlfühlen) besorgt. Es gibt in meinen Augen sicher vieles, was in München sehenswert ist. Das genannte Hofbräuhaus aber würde ich mir sparen.
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