Reisetipp: Sandakan und Umgebung (Sabah, Malaysian Borneo)

vom 31.05.2010, 15:11 Uhr

Wen es einmal nach Borneo verschlägt, der sollte neben dem indonesischen Teil, Sarawak und Brunei auch Sabah nicht außen vor lassen. Ich bin erst vor anderthalb Monaten nach Deutschland zurückgekehrt und habe davon ebenfalls anderthalb Monate in Sabah verbracht. Welchen Ort man unbedingt besuchen sollte, das ist die Stadt Sandakan in der Mitte des Staates.

Sandakan ist eine recht beschauliche Stadt, die den Eindruck macht, als wäre sie eingezwängt zwischen den Bergen auf der einen Seite und dem Meer auf der anderen Seite. Wie in jeder Stadt in Sabah hat man leider mit einer ganzen Menge aufdringlicher Männer zu kämpfen (vor allem als Frau natürlich), die einen auf den Straßen ansprechen und dubiose Sexangebote machen.

Das ärgert mich persönlich total und manchmal wollte ich das Hostel einfach nicht mehr verlassen, weil dieses ganze Gehupe, Gepfeife und "Hello, Lady, hello, hello!" einem irgendwann einfach nur noch sowas von auf den Geist geht. Geblieben bin ich ein paar Tage in der Winho Lodge und ein paar Tage im Sandakan Backpackers. Beide bieten sehr erschwingliche Preise, kostenloses Frühstück und kostenlose Internetnutzung an.

Sandakan ist ein perfekter Ausgangspunkt für Ausflüge in die nähere Umgebung, denn rund um Sandakan gibt es eine Menge zu sehen. Zum einen sind da die Gomantung Caves, zu denen ich bereits einen eigenen Thread erstellt habe. Dann gibt es die Sandakan crocodile farm, eine Art Zoo, der sich insbesondere den Krokodilen widmet. Auch andere Tiere gibt es hier zu sehen, allerdings steigen jedem europäischen Besucher bei den Haltungsbedingungen wohl die Zornestränen in die Augen.

Es sind wahre Horrorszenarien, die sich da abspielen. Vogelsträuße, die sich gegenseitig auffressen, perverse Krokodilshows, bei denen man eigentlich nur hofft, dass das große Krokodil den Dompteur endlich auffrisst und Tierkäfige, wie zum Beispiel für einen Haufen Makakenäffchen, die aus nichts weiter bestehen, als aus Betonboden und Gitter drumherum und lachhaft kleiner Größe. Auch Naschereien gibt es hier zu kaufen, aus allerlei Krokodilfleisch gemacht.

Ein Ausflugsziel der anderen Art ist die Orang-Utan-Auffangstation Sepilok, nicht weit entfernt von Sandakan. Dieses Erlebnis ist einfach atemberaubend. Sepilok kümmert sich um Orang-Utans, die durch die Palmölindustrie ihren natürlichen Lebensraum, den Regenwald, verloren haben, sowie um Tiere, die von Menschen beispielsweise durch Prostitution traumatisiert wurden und nie wieder im Wild Life Fuß fassen werden. Man bekommt die sympathischen und unglaublich menschlichen Affen zu Gesicht und das Herz geht einem auf. Die Auffangstation ist ein Traum für jeden, der die roten Männer aus dem Wald liebt und sie ist für einige Tiere die letzte Rettung.

In Sandakan selber wimmelt es außerdem nur so von Makaken, den frechen, kleinen, grauen Äffchen. Ich finde sie absolut liebenswert und faszinierend, allerdings sollte man doch aufpassen, dass sie einem noicht Sonnenbrille und Fotoapparat klauen. Auch mit Reißverschlüssen von Rucksäcken haben die Äffchen absolut kein Problem.

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es ist schön, dass es solche Auffangstationen gibt, aber doch schlimm für die Orang Utans, dass sie darauf angewiesen sind. Sicher würden sie sich ihr Futter lieber selbst von den Bäumen holen, anstatt es in einer Auffangstation abzuholen. Das entspricht nicht ihrem Trieb. Aber durch die gewissenlose Brandrodung der Palmöl-Industrie finden sie nicht mehr genug Futter. Darüber hatte ich mal einen Bericht geschrieben.

Die Palmöl-Industrie nimmt weder Rücksicht auf die Tiere, noch auf die in Urwäldern lebenden Eingeborenen. Die flüchten müssen und ebenso nicht mehr zurechtkommen. Haben die Orang Utans Hunger und wagen sich in die Palmöl-Plantagen, werden sie rücksichtslos abgeschossen.

Ist es eine Mutter mit Kind, die sie abgeschossen und das Kind an Privatpersonen verkauft, wo es dann in einen Käfig kommt. Es ist alles sehr traurig. Und was du geschrieben hast, dass die Affen sogar zur Prostitution gezwungen werden, einfach unfassbar. Ich glaube, das ist auch in Thailand so.

Wenn du als Frau so offensichtlich auf der Straße angemacht wirst, finde ich das nicht nur sehr unangenehm, sondern auch ganz besonders frech und unverschämt. Dagegen sollte die Polizei vorgehen, wenn sie nicht auch selbst mitmacht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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