Formel 1: Red-Bull-Piloten schießen sich gegenseitig ab!

vom 31.05.2010, 10:03 Uhr

Hallo,
gestern fand ja in der Formel 1 der Große Preis der Türkei in Instanbul statt. Sieger wurde McLaren-Pilot Lewis Hamilton vor seinem Teamkollegen Jenson Button und Red-Bull-Pilot Marc Webber. Michael Schumacher (Mercedes) wurde Vierte und erlangte somit seine beste Saisonleistung.

Bis zur 40. Runde gab es jedoch eine Doppelführung der beiden Red-Bull-Piloten Marc Webber und Sebastian Vettel und es sah schon nach einem sicheren Doppelsieg aus. In der 40. Runde versuchte jedoch Vettel, der zu diesem Zeitpunkt dicht hinter seinem Teamkollegen war, diesen zu überholen was in einem Crash endete! Sebastian Vettel drehte sich und schied schließlich aus, Marc Webber konnte sich noch als Dritter ins Ziel retten.

Nach dem Rennen ging natürlich die Suche nach dem Schuldigen los. Vettel sieht sich selbst im Recht, da er schneller war als Webber und dieser ihn hätte vorbeiziehen lassen sollen. Auch das Red-Bull-Teamchef Christian sah die Schuld bei Webber:" Marc hätte Sebastian Platz lassen müssen". Marc Webber sah die Sache natürlich anders, für ihn war Sebastian Vettel Schuld an dem Unfall.

» josey » Beiträge: 346 » Talkpoints: 4,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hinterher im Bericht haben sie gesagt, dass die Schuld beim Team zu sehen ist. Marc Webber hat vom Team nicht gesagt bekommen, dass Vettel doch um einiges schneller unterwegs war und dass er ihn vorbei lassen soll, weil er eben schneller war und wenn man sich die Zeitlupe genau angesehen hat, dann ist auch Webber nicht ganz gradeaus gefahren und hat nach links gezogen und so gab es nicht nur einen Schuldigen, der diesen Crach verursachte..

Das Team hat einfach nicht richtig zusammengearbeitet und wenn Webber durchs Teamradio gesagt bekommen hätte, dass Vettel schneller ist, dann hätte das vermieden werden können. Ich fand es traurig, dass Vettel durch so eine Unachtsamkeit von allen Seiten ausgeschieden ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Stimmt, Vettel war in der Rennphase schneller unterwegs als Webber. Soweit ich weiß, darf es doch in der Formel1 keine Stallorder mehr geben, oder ? Hätte das Team Webber gesagt, dass er Vettel vorbei lassen soll, dann wäre das Geschrei um die Fairness und um Stallorders wieder groß gewesen.

Soweit ich heute gelesen habe, hat es anscheinend doch einen subtilen Hinweis an Mark Webber gegeben, das Vettel schneller unterwegs ist als er. Das dieser sich aber nicht so leicht überholen läßt ist doch klar. Schließlich hat er dieses Jahr, die in seinem Leben wohl einmalige Chance Weltmeister zu werden.

Für mich persönlich ist es sehr schwer einem der beiden die direkte Schuld an dem Unfall zu geben. Vettel war deutlich schneller unterwegs und an Webber fast vorbei, dies hätte Webber meiner Meinung nach akzeptieren müssen und ihn vorbei lassen. Auf der anderen Seite hätte sich Vettel mit dem Doppelsieg begnügen können und das Rennen nach Hause fahren. Das beide sich in dieser Situation die Schuld in die Schuhe schieben ist verständlich.

Fakt ist nur, dass das der großer Verlierer an dem Tag das komplette Team ist. Red Bull hat schon während der Saison mit den Ausfällen am Anfang viele Punkte liegen lassen, die evtl. in der Endabrechnung fehlen könnten, damit einer der beiden Weltmeister wird. Zudem wird es in den nächsten Tagen im Team bestimmt spührbar unruhiger werden. Mal schaun auf welche Seite sich der Teamchef stellen wird und wie er die Wogen glätten wird.

» DerRaucher » Beiträge: 161 » Talkpoints: 9,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge



DerRaucher hat geschrieben:Stimmt, Vettel war in der Rennphase schneller unterwegs als Webber. Soweit ich weiß, darf es doch in der Formel1 keine Stallorder mehr geben, oder ? Hätte das Team Webber gesagt, dass er Vettel vorbei lassen soll, dann wäre das Geschrei um die Fairness und um Stallorders wieder groß gewesen.

Es wurde gesagt, dass es keine Stallorder ist, wenn man Webber darauf hingewiesen hätte, dass sein Teamkollege schneller ist. Das konnte Webber im Rückspiegel ja nicht so erkennen. Es muss ja im Teamradio nicht heißen, dass er ihn vorbei lassen muss. Webber hat ja nicht mal gewußt, dass er so schnell war, dass er ihn auch ohne Anstrengung überholen konnte. Und wenn jemand so viel schneller ist, dann sollte man ihn auch vorbei lassen, ehe es crasht. Und dann sollte man auch nicht leicht nach links ziehen und das überholende Fahrzeug provozieren.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Meine Güte, das ist halt ein Rennsport. Und da sollen die auch ruhig ein Rennen fahren. Früher bei Ferrari haben immer alle gemeckert, dass sei kein richtiger Sport, wenn Schumacher von seinen Teamkollegen vorbei gelassen wurde, ob nun direkt auf der Strecke oder weil sein Kollege mal etwas länger an der Box stehen musste. Nun fahren die beiden Red Bull-Piloten halt ein richtiges Rennen und es meckern genauso alle rum.

Das Vettel es probiert, wenn er schneller ist, ist logisch und auch richtig so. Wenn er schneller fahren kann, dann muss er doch versuchen vorbeizukommen, schließlich will doch jeder gewinnen. Das gilt aber eben genauso für Webber. Wieso sollte er freiwillig den Vettel vorbeilassen? Es geht um den Sieg und es geht für beide um die WM.

Klar ist es am Ende blöd gelaufen, dass einer ausgeschieden ist und der andere nur noch Dritter ist. Aber sowas passiert halt. Und ich denke, dass wenn dann schon beide die Schuld trifft. Vettel zieht klar nach innen, weil er denkt er wäre vorn und Webber macht keinen Platz, damit Vettel die Kurve anfahren kann. Und wenn da halt keiner nachgibt, dann kracht es.

Aber Red Bull ist derzeit wohl eh so stark, dass sich durch das Türkei-Ergebnis nicht viel ändern wird, nur das Webber nun wieder die Nase deutlicher vorn hat vor Vettel.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Selbstverständlich gibt es keine Stallorder mehr (was ich auch für absolut nachvollziehbar finde), jedoch haben die Teams nach wie vor Möglichkeiten den langsameren Fahrer auszubremsen und dem schnelleren Fahrer "Vorfahrt zu gewähren". Entweder mithilfe von speziell getimten Boxenstopps oder bestimmten Funksprüchen. Es wird halt nicht mehr "Lass ihn vorbei" in den Funk gesprochen, sondern etwas anderes, eventuell sogar codiertes. Das Resultat sollte jedoch eigentlich das gleiche sein.

Wie es im Fall Mark Webber und Sebastian Vettel ist, kann ich leider nicht beurteilen. Doch völlig egal, ob es ein Missverständnis war oder ein nicht vorhandener Funkspruch: Die beiden dürfen so niemals kollidieren. Das sind doch weltklasse Fahrer und zudem aus einem Team. Deshalb suche ich die Ursache für den Unfall viel eher bei den Fahrern selbst: Wer hat denn jetzt nach links oder rechts gezogen? Ich habe mir die Wiederholung aus mehreren Perspektiven mittlerweile zur Genüge angeschaut und kann es nicht abschließend sagen. Weder Webber noch Vettel machen, als sie nebeneinander fahren, eine auffällige Lenkbewegung. Zudem war der Zusammenprall noch vor dem Bremspunkt. Wie ist der Unfall also zustande gekommen? Das würde mich viel eher interessieren.

» Razor » Beiträge: 404 » Talkpoints: 5,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Unsere lieben Red Bulls. Eigentlich könnten sie die Formel 1 dominieren aber wieso tun sie es nicht? Die Antwort konnte man bei diesem Crash mal wieder überdeutlich sehen.

Das Team hat sich nicht im Vorfeld auf einen Fahrer an Nummer Eins und einen an Zwei festgelegt. Die Folge daraus ist, dass beide Fahrer ohne auf den anderen zu achten ihr bestes geben. Jeder der beiden will besser sein als der andere. Das ist natürlich verständlich. Die beiden sitzen in den vielleicht allerbesten Autos die die Formel eins in diesem Jahr sieht. Ein gutes Auto gibt Selbstbewusstsein. Das ist den beiden zum Verhängnis geworden. Keiner der beiden wollte diesen Unfall und keiner hatte auch wirklich was aktiv dafür getan. Man könnte sagen es war einfach Pech. Keiner hat in Richtung des anderen gelenkt, das konnte man aus den Bildern deutlich sehen. Sie waren einfach zu nah beieinander. Keiner hat nachgegeben, verständlich denn beide hatten das Auto um zu gewinnen. Und dann kam halt einfach das Pech noch dazu. Wahrscheinlich war da nur eine winzig kleine Kleinigkeit wie eine Bodenwelle oder so die eines der Auto leicht versetzt hat und schon, krach.
Keiner hat meiner Meinung nach deswegen eine wirklich direkte und unmittelbare Schuld. Aber verbockt haben sie es beide. Beide hätten mit gesundem Menschenverstand das verhindern können.

Für Mark währe es am einfachsten gewesen. Er hätte Sebastian einfach Platz lassen müssen, der währ vorbeigefahren und in der nächsten Kurve hätte er ihn dann wieder gehabt. (siehe Maclaren)

Für Sebastian währe es auch durchaus möglich gewesen. Denn egal was ihm die Box sagt, im Auto sitzt er. Wenn er aufgepasst hätte, hätte er bemerken können das Mark nicht "wie besprochen" platz macht. Egal was die Box sagt auch er hätte bremsen können.

Warum beide es nicht getan haben ist allerdings ganz einfach erklärt. Beider habe diese Saison eine riesig große Chance Meister zu werden. Für Sebastian ist es nach letztem Jahr einfach das einzige Ziel was er haben kann. Für Mark ist dieses Jahr vielleicht seine letzte Chance noch mal so gut zu sein. Wenn beide das im Hinterkopf haben und ehrgeizige Piloten sind dann ist es ja schon von vornherein klar, dass so was irgendwann passiert.

Ich sage das Team kann nicht ewig beide so fahren lassen. Es müssen für beide klare Regeln festgelegt werden. Meiner Meinung nach kann man Teamintern kein privates Rennen ausfahren, das geht nicht gut.

» foxie170 » Beiträge: 8 » Talkpoints: 4,06 »



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