Schönes Leben mit hohen Schulden
Da ich zwar ein Wohndarlehen habe, aber sonst zum Glück mit keinem Cent verschuldet bin, kenne ich mich in diesem Bereich nicht so gut aus, ab wann es eben zu Pfändungen und dergleichen kommt und wie das ganze vor sich geht. Allerdings beobachte ich schon seit geraumer Zeit die Situation meiner Nachbarn, die auch gleichzeitig meine Freunde sind und ich muss sagen, dass mich da einiges schon verärgert.
Meine Nachbarn sind hoch verschuldet, die genaue Schuldensumme kenne ich nicht, aber ich weiß von ihren eigenen Angaben, dass die Summe im sechsstelligen Bereich liegt. Das Pärchen ist verheiratet. Er hat einen undefinierbaren Beruf er kann mir selber keine genauen Angaben darüber machen. Er arbeitet laut seinen eigenen Aussagen in der Versicherungsbranche, ist aber nicht angestellt, selbständig ist er auch nicht, ein fixes Gehalt oder ein regelmäßiges Einkommen bekommt er demnach auch nicht. Er meint, er lebt von Provisionen. Meiner Meinung nach, kommt auch ein wenig Schwarzarbeit hinzu, aber das ist eine reine Vermutung ohne jeglichem Beweis!
Sie ist derzeit in Karenz und bekommt Kinderbetreuungsgeld, sonst nichts. Sie sind übrigens verheiratet, falls das erheblich sein sollte, das Kind ist 15 Monate alt. Da sie meine Nachbarn sind, leben sie so wie ich in einer geförderten Mietwohnung, das heißt, dass man bei finanzieller Schwäche Wohnbeihilfe bekommt, die nichteinmal wenig ist. Sie haben auf diese Beihilfe verzichtet, weil sie laut ihren eigenen Aussagen nicht angeben können, was er verdient oder wo er arbeitet, weil er "nichts" ist. Ich habe ihnen mehrmals erklärt, dass man nicht "nichts" sein kann, man ist entweder in einem Arbeitsverhältnis, oder selbständig oder meinetwegen auch arbeitslos oder in Notstandshilfe, aber mir ist es ein Rätsel, wie man "nichts" sein kann. Allein das ist eben für mich ein Zeichen, dass da eventuell auch Schwarzarbeit im Spiel ist.
So, jetzt ist diese Famile jedoch hoch verschuldet und es steht auch immer wieder ein Gerichtsvollzieher vor der Tür. Sie hatten auch lange kein Auto, weil das eben sofort verpfändet werden würde. Derzeit fahren sie zwar eines, sogar ein recht großes, genau Angaben dazu habe ich nicht bekommen, nur dass sie dieses Auto irgendwie auf einen anderen Namen angemeldet haben, um eben eine Verpfändung zu umgehen.
Was mich jetzt an dieser ganzen Situation nur ein wenig aufregt ist, dass sie eigentlich in Saus und Braus leben! Sobald sie ein wenig Geld durch eben diese angeblichen Provisionen bekommen haben, starten sie noch am gleichen Tag zum ToyRus um die abenteuerlichsten Spielsachen für die Kleine zu kaufen. Dann geht die Kleine natürlich auch noch in Babyschwimmen, aber nicht nur das, sie geht auch in musikalische Frühförderung, dann haben sie noch eine Saisonkarte für den Märchenpark und für den Tierpark in Schönbrunn und selbstverständlich ist nur das beste und teuerste Gewand für sie und die Kleine gerade gut genug, weil es ist ja besonders lustig, wenn auf dem Body "kleines Schleckermäulchen" draufsteht, wo dann ein einziger Body schonmal 15 Euro kosten kann.
So in etwa geht es natürlich weiter. Auch beim Essen natürlch keinerlei Sparmaßnahmen in Sicht. Sie gehen regelmäßig auswärts in Restaurants essen und lassen es sich auch so sichtlich gut gehen. An wertvollen Gegenständen haben sie in der Wohnung zwar nichts besonderes, aber das liegt eben daran, dass das sonst eben verpfändet werden würde.
Jetzt frage ich mich, wie es zu so einer Situation kommen kann? Er hat eben kein Angestelltenverhältnis und demnach kann auch sein Gehalt nicht verpfändet werden, aber ist das eine Lücke, gegen die der Staat nichts machen kann? Wie kann es sonst zu so einer Situation kommen? Ehrlich gesagt, ärgert mich diese Sache schon, weil sie wirklich auf Kosten anderer leben und das finde ich einfach ungerecht. Jeder muss sich sein Brötchen hart verdienen und die können in Saus und Braus leben und haben scheinbar keinen wirklichen Nachteil, außer eben dass der Gerichtsvollzieher und teilweise sogar schon die Polizei vor der Tür steht, aber sie meinen das macht ihnen mittlerweile nichts mehr aus, weil sie zeigen denen einfach dass keine wertvollen Geräte da sind und Spielsachen dürfen nicht gepfändet werden.
Falls sich jemand in diesem Bereich auskennt, wäre ich sehr froh darüber, wenn es eine Erklärung dazu gibt, wie es eben zu solchen Situationen kommen kann. Ich wohne übrigens in Österreich, weil da wird die gesetzliche Lage ja auch wieder eine andere als in Deutschland sein. Das Pärchen kommt ursprünglich übrigens aus Deutschland und haben auch beide Staatsbürgerschaften, falls das von Bedeutung sein sollte.
Den Sachverhalt kenne ich in sehr ähnlicher Form von meinen eigenen Eltern. Allerdings ist es bei ihnen wirklich nicht ganz so extrem wie bei deinen Nachbarn. Das ist schon ein starkes Stück, wenn dann auch noch der Gerichtsvollzieher dauernd vor der Türe steht und deutet ja nur an, dass sie eben nicht nur verschuldet sind, sondern offenbar auch zahlungsunfähig und damit auch außer Stande diese Kredite zurückzuzahlen.
Meine Eltern haben vor vielen Jahren zwei große Kredite aufgenommen als sie ein Haus kauften und eine Firma übernahmen. Bis heute ist nichts davon abbezahlt (bei so einer hohen Summe wäre das aber auch unrealistisch!), aber sie haben trotzdem ein Leben, bei dem ich mich frage, wie das funktionieren kann. Meine Mutter kauft dauernd Kleidund und Schmuck, wirklich tagtäglich, als sei es ein Hobby und dazu kommen teure Urlaube und ein insgesamt sehr dekadenter Lebensstil. Wenn ich wüsste, dass ich bei der Bank vielleicht 200.000 Schulden habe, würde ich vermutlich eher nicht 2 Wochen Urlaub auf der Aidia machen, sondern mir eher bewusst machen, dass ich mich eben einschränken muss. Doch sie haben dafür auch Argumente. Sie könnten ja schließlich ab jetzt nicht 20 Jahre lang nur verzichten. Dabei erkennen sie nicht, dass es auch noch etwas gibt zwischen total Konsumwahn und totalem Verzicht.
Ich vermute, bei deinen Nachbarn wird es ähnlich sein. Sie wissen, dass sie Schulden haben und denke sich eben, dass sie ja auch nicht mehr tun können als sie Raten dafür zu bezahlen - Dann wird man früher oder später sicherlich leichtsinnig, gönnt sich hier und da mal was und lässt es sich damit gut gehen. Und ich denke auch, dass es dann einfach zur gewohnten Zustand wird und man sich den leicht schönreden kann: Vor allem, wenn man weiss, dass der Zustand der Schuldenfreiheit praktisch unerreichbar ist.
Ja, das Argument, dass man dann wohl irgendwann einmal resigniert mit dem Wissen, all diese Schulden wohl niemals zurückzahlen zu können, kann ich durchaus nachvollziehen, auch wenn ich es natürlich nicht in Ordnung finde. Was ich eben an der Sache besonders krass finde, ist, dass sie gar keine Schulden zurückzahlen! Laut ihrer eigenen Aussage, wären sie ja dumm, wenn sie das machen würden und das finde ich echt ärgerlich.
Natürlich ist es nicht angenehm, wenn ständig der Gerichtsvollzieher vor der Türe steht und ich möchte auch niemals in diese Situation kommen, aber eigentlich fragt man sich dann schon, warum man sich dann das Leben aus Schuldenfreier so schwer macht. Da er eben kein geregeltes Einkommen hat, kann ihm ja nicht einmal das Gehalt gepfändet werden. Hätte er ein Arbeitsverhältnis, würde er ja auch nur das Existenzminimum von dem Gehalt bekommen und so könnte er sich diesen Lebensstil gar nicht leisten. Aber gibt es denn für Selbständige oder was auch immer er ist keine Lösung diesbezüglich?
Wenn sie die Situation nicht derart maßlos ausnutzen würden und wenigstens einen Willen zeigen würden, dann hätte ich doch um ein vielfaches mehr Verständnis für sie, aber so regt es mich ehrlich gesagt echt nur auf, wenn sie mit all den teuren Sachen vorbeiwandern und ja, da ist sicher auch ein wenig Neid dabei, wenn ich ehrlich bin. Ich möchte nicht sagen, dass es mir schlecht geht, aber finanziell ist es vor allem als Alleinerzieherin oft hart und genau genommen gehe ich dann ja auch für meine Nachbarn und Leute die genauso sind arbeiten und ich strudel mich da teilweise echt ab, arbeite nebenbei zumindest soweit es geht.
Auch andere Freundinnen vom Babytreffen gehen teilweise in der Nacht noch zum Heurigen kellnern, damit ein wenig mehr Geld ins Haus kommt und dann erzählt diese Nachbarin auch noch frech, dass sie kein Interesse am Arbeiten hat, weil ihre kleine Maus ihre Aufmerksam keit braucht. Ach ja, die Putzfrau, die wohl gemerkt zweimal wöchentlich kommt habe ich auch noch vergessen zu erwähnen und sie zahlen dieser Putzfrau freiwillig 10 Euro pro Stunde, obwohl sie nur 8 Euro verlangen würde. Und da fehlen mir irgendwann einmal echt die Worte!
Vorbildlich ist das schon mal auf keinen Fall. Ich finde das in diesem Fall zwar nett, dass die Eltern sich so um das Kind bemühen, aber was hilft es dem Kind, wenn sie so tief in Schulen stecken? Ich meine, es ist sicherlich toll für die Kleine, dass sie so viel Aufmerksamkeit bekommt, dass sie schöne Spielsachen hat, Schwimmen geht, musikalisch gefördert wird und in den Freizeitpark darf. Das wünschen sich sicherlich viele Kinder. Ich denke mal, dass das Pärchen die Kleine nicht unter den Schulden leiden lassen will. Das ist zwar sehr schön, denn schließlich belastet Kinder sowas schon auch sehr. Aber das Kind ist doch gerade mal 15 Monate alt, wie soll das denn in der Zukunft weitergehen?
Wenn das Kind in die Schule kommt, Klassenfahrten bezahlt werden müssen, die Kleidung teurer wird, Schulsachen und so weiter gebraucht werden. Ich glaube dann wird es schon etwas schwieriger werden, für das ganze aufzukommen und dem Kind ein schönes Leben und eine schöne Zukunft zu bieten. Eine Zukunft ohne Schulden wäre da natürlich weit mehr von Vorteil. Ich weiß nicht, wie Eltern so denken können und ihre Probleme so sehr in den Hintergrund rücken können? Das macht einem doch das ganze Leben kaputt, wenn man sich zu Hause immer nur das Minimum leisten kann, weil sonst alles verpfändet wird. Das wird sicherlich auch dem Kind icht entgehen, und wenn sie sich nicht endlich mit den Schulden befassen und alles immer weiter aufschieben, wird das Kind noch viel mehr darunter leiden, als wenn man jetzt auf einige tolle Sachen verzichten würde und sich der Schulden annehmen würde.
Ich denke mal das Paar ist sich hier ihrer Lage noch nicht so ganz bewusst und denkt das würde keine Konsequenzen für sie haben. Ich frage mich allerdings auch, wie der Gerichtsvollzieher es zulassen kann, dass sie noch eine Putzfrau bezahlen. Oder weiß er davon etwa gar nichts? Das ist schon wirklich sehr extrem und ich bin froh, dass solche Menschen die absolute Ausnahme sind, denn ich wäre mit einem solchen Fall in meinem Freundes oder Verwandtenkreis wahrscheinlich überfordert.
Nein, der Gerichtsvollzieher weiß von der Putzfrau natürlich nichts, sie ist keine offiziell angestellte Putzfrau und demnach kann er es natürlich auch nicht kontrollieren. Die Kleine liegt den beiden zwar schon am Herzen, das ist unbestritten und natürlich wollen sie ihr auch alles ermöglichen, aber was mich sehr nervt ist, dass sie manchmal schon krampfhaft versuchen das Geld beim Fenster rauszuwerfen, Hautsache der Staat bekommt es nicht.
Die Kleine soll ihre Spielsachen haben, aber muss man die immer gleich beim ToysRus kaufen, da gibt es auch genügend billigere Alternativen und da muss es nicht gleich das Gegenteil mit Kik sein. Dann sind sie ja unlängst auch noch zum Frisör zu dritt gegangen. Soweit in Ordnung, auch wer Schulden hat, soll mal einen Frisör besuchen. Wir wohnen am Land und da gibt es genügend gute und nette, aber nein, die sind alle zu minderwertig. Sie sind 80km nach Wien in die Innenstadt zu einem angesagten Frisör gegangen und es sind hauptsächlich diese Sachen, die mich aufrgen. Die Kleine hätte bei DM sogar einen gratis Haarschnitt bekommen! Aber das ist ja nicht gut genug oder wie auch immer.
Ich frage mich nur, warum man in solchen Fällen nicht wirklich was machen kann, es ist wirklich schon derart provozierend. Wenn er angestellt wäre, würde es sowieso nicht gehen, weil da wird eben auch das Gehalt bis zum Existenzminimun gepfändet, aber er ist ja selbständig und lebt eben irgendwie von Prämien, da ist ja dann auch gleich der nächste Pfusch irgendwie da. Der gibt das alles ja sicher nicht an, weil sonst würde das doch auch gepfändet werden oder? Ich kenne mich eben in dem Bereich nicht so aus, aber haben da Selbständige wirklich ein besseres Schuldnerleben als Angestellte?
Ich hätte große Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass ich Leute, an deren Lebenswandel ich so viel auszusetzen habe, als Freunde bezeichnen könnte. Freundschaft ist für mich etwas, was beinhaltet, dass man den anderen respektiert.
Eine andere Frage ist sicherlich, ob ich Leute, die so undurchsichtig ihr Geld verdienen und sich um ihre Schulden offenbar nicht scheren, als Freunde betrachten würde. Da scheint es mir doch sehr an Verantwortungsbewußtsein und charakterlicher Integrität zu fehlen. So gesehen wären das sicherlich nicht Leute, mit denen ich mich näher abgeben möchte, und dann sollen die doch tun, was sie wollen. Ich will es so nicht, aber ich würde sie auch nirgends anschwärzen oder hinhängen.
Das meiste, was man tut, rächt sich - früher oder später, im konkreten Fall vielleicht dadurch, dass sie ein materialistisch eingestelltes Kind großziehen, das alles vorne und hinten reingeschoben bekommt und die Eltern irgendwann, wenn sie alt snd und keine nennenswerte Rente haben, sich selbst überlässt, weil es nichts mehr zu holen gibt.
Da du in einem anderen Land lebst und ich da die Sozialgesetzgebung nicht kenne, kann ich dir auf deine Situation oder eher die deiner Nachbarn wenig Auskunft geben. Vor allem da ich auch nur die Schilderungen deiner Nachbarn kenne.
Hier in Deutschland würde das nach den typischen Stammtischparolen über die ach so bösen Hartz 4 Empfänger klingen. Die beziehen Geld vom Staat, welche sie nur versaufen, in Zigaretten und Luxus stecken und gehen dafür nicht arbeiten. So sieht man es hier im Fernsehen, so wird es von allen nach außen propagiert. Die Realität sieht oft anders aus. Ich bin mal so frei und nehme mich als Beispiel. Weil ich es leid bin, das nur über Leute die man kennt, hergezogen wird. Ich beziehe eine kleine Rente aufgrund von Erwerbsunfähgkeit. Auch ich beziehe staatliche Leistungen, in meinem Fall Wohngeld. Ach ja in Deutschland beziehen auch viele Arbeitnehmer Wohngeld. Und ich liege mit meinem momentanen Einkommen monatlich durchschnittlich gerade noch über dem Hartz 4 Satz. Beide Leistungen zusammen gehen hier nicht, wobei erst der Wohngeldbedarf geprüft wird und wenn das nicht ausreicht, kann man halt Hartz 4 beantragen.
Wenn man mein Leben von außen betrachtet: Ich stehe ziemlich spät auf, in meinem Kleiderschrank findet man viele Markenklamotten, ich habe einen PC, eine teuere Armbanduhr, Handy,esse regelmäßig und wenn ich es wollte wäre es auch regelmäßig drinne mal nicht selbst zu kochen, ich hätte dieses Jahr mehrfach verreisen können, gehe regelmäßig zu Therapien, die mich keinen Cent kosten, bekomme Oberarztbehandlung- nur um mal ein paar Sachen zu nennen.
Und nun sehen wir mal die Realität an. Ich bekomme Oberarztbehandlung, weil es zeitweise die einzige Möglichkeit war, überhaupt ambulant behandelt zu werden. Stationär bekomme ich die nicht unbedingt. Ich würde auch gerne freie Arztwahl haben. Habe ich aber nicht. Den PC habe ich bekommen, zum Sonderpreis und gebraucht, bevor ich Rente bezogen habe und es ist mein einziger Kontakt zur Außenwelt. Die Markenkleidung stammt zum Teil auch noch aus besseren Zeiten. Oder ich bekomme mal was geschenkt. Oder ich suche so lange, bis ich die Markenkleidung zum selben Preis bekomme, wie Kleidung bei H & M. Ja das geht. Und stattdem kaufe ich halt auch mal nur ein Teil, welches ich dann ewig trage statt mehrere in billigeren Läden, die nicht lange halten. Meine Armbanduhr habe ich mehr oder weniger geliehen bekommen. Das Handy ist auch eine Leihgabe und die Nummer haben vielleicht vier Leute, die mich erreichen können müssen oder ich sie erreichen können muss. Unter anderem um mich zu schützen. Die Therapien gehören zum Komplettpaket einer Behandlung, die ich nicht bekommen würde, wenn ich freie Arztwahl hätte. Und das Material zahle ich auch nicht regelmäßig. Dafür erledige ich halt andere arbeiten am Therapieort. Und ich schlafe im Endeffekt nicht viel mehr als andere Menschen auch. Ich schlafe nur zu anderen Zeiten, weil ich mich damit abgefunden habe, das ich einen anderen Tagesrhytmus habe, der mich noch dazu am Leben hält. Und den Urlaub- einmal will mein Vater mit aller Gewalt mit mir verreisen und ich habe eine Einladung zu einer Freundin, die alle Kosten übernimmt. Und dann hat man mich die letzten Jahre oft mit viel Gepäck das Haus verlassen oder Heim kommen gesehen. Da ging ich ins Krankenhaus oder kam Heim. Das sieht aber niemand, das dies kein Urlaub ist.
Ich glaube nun sieht manches anders aus. Und genauso sollte man halt auch mal überlegen, was die Nachbarn oder die Leute auf die man neidisch ist, sonst noch haben oder auf was sie eventuell verzichten.
Ich kenne dich auch nur vom Lesen und versuche mir ein Urteil zu verkneifen, weil ich die ganze Situation nicht kenne. Aber an manchen Stellen frage ich mich auch, du jammerst rum das du kein Geld hast und was du alles nicht bekommst, machst nun aber eine große Reise mit deinem Sohn. Du sagst es ist die einzige Möglichkeit, weil deine Krankenkasse keine Therapien mehr bewilligt. Soweit ich mich erinnern kann, warst du aber bereist mit ihm zur Kur. Auch hier werden nur alle paar Jahre Kuren bewilligt. Und nicht jährlich. Das ist nun mal das System. Und ich frage mich auch oft, ob das Reiseziel wirklich zu der Erkrankung deines Sohnes passt- aber im Endeffekt, kenne ich mich nicht wirklich damit aus und denke du wirst schon das richtige mache. Aber wenn ich nun auch so neidisch wie du wärst, würde ich auch überlegen ob es die Nordsee nicht auch getan hätte.
Und zum Thema Auto und so. Hier darf man ein Auto haben, in einer bestimmte Preisklasse. Und wenn ich mich nicht irre, ist es, wenn es zur Berufsausübung benötigt wird und abbezahlt ist auch nicht pfändbar.
Hier ist man auch pfändbar, wenn man kein Einkommen hat. Sprich es gibt Sachen die darf man haben und andere nicht. Wenn der Gerichtsvollzieher in der Wohung teueren Schmuck oder Elektrogeräte findet, darf er die durchaus mitnehmen, auch wenn kein Einkommen da ist. Allerdings dürfen Hartz 4 Leistungen nicht gepfändet werden.
Trotz aller Einwände, finde ich das Leben meiner Nachbarn weiterhin alles ander als in Ordnung es hat nämlich nichts damit zu tun, dass sie wegen Arbeitslosigkeit vom Staat leben, sondern dass sie den Staat in provozierender Art abzocken, anders kann man es nicht bezeichnen.
Sie geben sich nicht einmal die Mühe nach billigeren von mir aus auch Markenprodukten zu suchen, sie geben bewusst extra viel Geld aus, weil sie es eben laut ihren eigenen Aussagen nicht den Schuldnern geben wollen, weil jeder der den Schuldnern Geld zurückgibt, ist selber Schuld und diese Einstellung finde ich einfach nur krass.
Ja, mein Sohn hat eine Kur bewilligt bekommen, aber das hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass man sehr hohe Schulden macht und sie nicht zurückbezahlt! Und ja, ich fahre mit meinem Sohn weil bisher sonst nichts geholfen hat in einen mehrwöchigen Urlaub, der wohlgemerkt von keinem einzigem Cent durch die Krankenkasse oder den Staat finanziert wurde, sondern durch meine Ersparnisse aus früheren Zeiten. Ich würde auf keinen Fall fahren, wenn ich verschuldet wäre! Und das Geld für den Urlaub habe ich mir hart erarbeitet und zwar nicht schwarz sonder regulär, es wurde also auch versteuert!
Und auch wenn du wegen deiner psychischen Erkrankung Arbeitsunfähig bist und deswegen auf Kosten des Staates wohnst ist das noch immer eine andere Sache das sind ja komplett verschiedene Situationen. Wenn das so in Ordnung ist, wie meine Nachbarn leben, dann hören wir doch einfach alle zum Arbeiten auf und leben in Saus und Braus!
Es soll keiner am Hungertuch nagen, wir leben in einem Sozialstaat und das ist auch gut so. Man soll aufgefangen werden, wenn es einmal zu Engpässen oder schwierigen Situationen kommt, aber dann sollte man auch bereit sein, dafür etwas zu machen.
Und ja, ich stehe dazu. Jemand der so hoch verschuldet lebt, sollte zwar auch die Möglichkeit haben sich mal was leisten zu können, aber wenn man sich in so einer Situation regelmäßig eine Putzfrau leisten kann, die dann auch noch freiwillig höher bezahlt, zu einem stark überteuerten Frisör geht und das auch mit einem 15 Monate alten Kleinkind, wöchentlich zumindest einmal im Märchenpark ist, sich ausschließlich teure Kleidung kauft ohne sich umzusehen, ob sie irgendwo billiger sind, sie gleichzeitig ein nicht kleines Auto fahren können, weil sie eben auch hier trixen konnten indem sie es bei wem anderen angemeldet haben, damit es nicht verpfändet wird, und so weiter und so fort, also wenn all das möglich ist, dann finde ich weiterhin, dass da was falsch läuft!
Ich verstehe es nicht so ganz, warum sich einige so viele Gedanken über Fremde machen. Und was dies bezwecken soll. Wenn jemand bei mir Schulden hat und ich hätte das Gefühl, dass Geld vorhanden ist, dann könnte ich dies nachvollziehen. In diesem Fall gäbe es allerdings einige Möglichkeiten.
Wobei man auch als verschuldeter Mensch das Recht hat, Freunde zu haben, die einem helfen und zum Beispiel kostenfrei ein Auto leihweise zur Verfügung stellen. In Deutschland zum Beispiel gibt es Hartz4, davon können sich einige Tabak und andere Genussmittel finanzieren. Wer darauf verzichtet, hätte zum Beispiel durchaus das Geld zur Verfügung eine Putzfrau zu bezahlen.
Ich bin auch manches Mal skeptisch, wenn Menschen zu genau nachfragen. Oftmals habe ich das Gefühl, dass es weniger darum geht, sich darüber zu unterhalten, sondern dass man vielmehr die Informationen danach nutzt, um sich wie in diesem Fall darüber aufzuregen. Jedoch ohne wirklichen Einblick in das Leben der Menschen zu haben. Es gibt auch Personen, die Erkrankungen haben, die man ihnen nicht sofort ansieht- und die auch nicht damit hausieren gehen.
Ich weiß selbst auch, dass sehr viele Leute auf Kosten anderer Leben. Aber dieses ständige Gerede davon, dass arme Menschen auf Kosten der Steuerzahler leben, nervt mich teilweise wirklich. Der Steuerzahler zahlt eine Menge Geld dafür, dass Beamte sehr viel Geld bekommen und ihnen bei absoluten Fehlentscheidungen kaum Konsequenzen drohen. Aber es sind längst nicht nur die Beamten. Das Tragödie der LoveParade ist nach einem Jahr so gut wie vergessen. Damit wollte eine Stadt ihren Ruf aufpolieren. Der dazugehörige Bürgermeister kann mittlerweile auch wieder auf Veranstaltungen gehen und sein Gesicht in die Kamera halten ohne mit Eiern beworfen zu werden- und verdient wahrscheinlich mehr, als diese Familie in einem ganzen Jahr. Der Veranstalter betreibt weiterhin erfolgreich seine Fitnessstudio-Kette und wurde auch nie zur Rechenschaft gezogen. Wenn ich ein Konzert im nächsten Jugendzentrum veranstalte und dabei auch nur ein Teenie stirbt- und sei es aufgrund einer Vorerkrankung würde ich zur Rechenschaft gezogen werden!
Es werden ganze Parkhäuser gebaut, die kein Mensch braucht- nachweislich. Daran sind zig Personen beteiligt, die horrende Summen für ihre Arbeit bekommen. Und sich solche gravierenden Fehler scheinbar leisten können. Wenn die kleine Kassiererin sich einmal vertippt, gibt es teilweise eine Abmahnung. Da frage ich mich ehrlich gesagt eher, wie so etwas sein kann! Das sind Summen die mich wesentlich mehr aufregen, als die Tatsache, dass man für ein paar Euros eine Märchenparkkarte kauft. Ganz abgesehen davon, dass sich Jahreskarten meist schon beim zweiten, spätestens beim dritten Besuch rechnen und selten nicht mehr kosten als ein Computerspiel! Bevor man meinem Kind ein Computerspiel wegpfänden würde, würde ich das Geld auch lieber in einen Märchenpark investieren- ganz abgesehen davon, dass ich dies sowieso für sinnvoller halte. Warum sollten Kinder leiden, weil ihre Eltern Schulden haben?!
Was mich sehr wunderte, war der Begriff Freundschaft im Eingangsposting. Leute, die auf eine solch hinterhältige Art im Internet über mich herziehen, würde ich persönlich niemals als Freunde bezeichnen. Ebenso möchte ich nicht mit Menschen befreundet sein, deren Lebensart, Einstellungen und Verhaltensweisen mich derart aufregen!
Mit Mutmaßungen darüber, was in Deinen Nachbarn genau vorgeht und was hinter dem Beruf des Mannes in dieser Geschichte stecken kann, will ich mich an dieser Stelle mal zurückhalten, denn dazu haben meine Vorredner schon gesagt. Und auch, wenn ich Trias erstem Satz durchaus beipflichten kann, will ich trotzdem noch etwas dazu sagen, weil ich grundsätzlich doch nachvollziehen kann, dass Du Dich über das Verhalten Deiner Nachbarn aufregst. Ich weiß zwar, dass ich in solchen Situationen oft der Meinung bin, dass mich die genauen Hintergründe nicht weiter zu interessieren haben und solche Menschen ihr Leben gern mal irgendwann komplett gegen die Wand fahren, aber Einzelfälle regen mich dann doch auf, vor allem immer solche, in denen es genügend Berührungsflächen gibt, das scheint auch hier bei Dir der Fall zu sein, weil es eben Deine Nachbarn sind und Du somit ständig mit dieser Provokation konfrontiert wirst.
Was mich beschäftigt, ist vor allem die Frage danach, wie es sein kann, dass jemand von sich selbst sagt, er sei dermaßen hoch verschuldet, aber ganz offenbar die Möglichkeit hat, mit Geld um sich zu werfen, sofern welches verfügbar ist. Ich kenne nun die Situation in Österreich nicht, aber ich denke, dass es in dieser Hinsicht doch ähnlich funktionieren wird wie in Deutschland: es gibt genügend Gläubiger, die eine Kontopfändung versuchen, was bedeutet, dass auf das eigene Konto nicht mehr zugegriffen werden kann, weil alles, was darauf eingeht, direkt an den Gläubiger übergeht, der einen berechtigten titulierten Anspruch hat. Sollte Dein Nachbar seine Provisionen also nicht komplett bar auf die Hand bekommen, so muss es doch Zahlungseingänge auf seinem Konto geben, die dementsprechend auch irgendwann einmal hätten gepfändet worden sein können, ich würde fast „müssen“ sagen wollen. Bei Schuldensummen dieser Art kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass es nicht genügend Gläubiger gibt, die diese Möglichkeit zur Eintreibung in Betracht ziehen, und offenbar kommt der Gerichtsvollzieher ja auch oft genug vorbei, sodass man daraus schließen kann, dass es in dieser Geschichte mehr als einen Gläubiger gibt, bei dem die Schuldensumme offen ist.
Der andere Punkt, den ich nicht verstehe, ist, dass der Schuldner vor dem Gerichtsvollzieher bisher noch keine eidesstattliche Versicherung abgegeben hat, denn wenn der Gerichtsvollzieher so häufig erscheint, läge das doch irgendwann mal auf der Hand. Diese eidesstattliche Versicherung ist zwar ein Bestandteil des deutschen Rechts und ich weiß nicht, wie sie in Österreich heißt, aber ich vermute, dass es eine solche Versicherung auch in Österreich geben könnte. Wenn dem so ist, wundert mich, dass insofern noch nichts passiert ist, denn diese Versicherung an Eides statt hat durchaus ihre Berechtigung.
Was Dich wohl besonders ärgert, ist diese Dreistigkeit, mit der Deine Nachbarn demonstrieren, welche Tricks und Kniffe sie beherrschen, um sich bei denkbar schlechter Ausgangslage ein traumhaftes Leben zu ermöglichen. Ich kann schon nachvollziehen, dass Dich das unglaublich ärgert, aber ich meine, dass ihre eigene Dummheit sie irgendwann zur Strecke bringen wird. Sämtliche Informationen, die Du hier erläutert hast, haben sie Dir wohl freiwillig gegeben und ich denke, das ist wiederum Teil ihrer Charaktere, dass sie also genau dieses Leben entsprechend dann so sehr genießen, wenn sie anderen davon mitteilen können. Sie werden also sicherlich nicht nur Dir erzählen, dass sie ihre Putzfrau nicht angemeldet haben und überbezahlen oder dass sie extrem überschuldet sind und sich trotzdem ein Leben ermöglichen, das ihnen keine Wünsche offenlässt.
Allerdings denke ich, dass sie sich doch genau damit in eine weitere Gefahr begeben, denn irgendwann erzählen sie dies möglicherweise doch einmal jemandem, der eine entsprechende Meldung an die Behörden macht, an den Gerichtsvollzieher vielleicht, für den Fall nämlich, dass es in Österreich auch so etwas wie die hier bekannte eidesstattliche Versicherung gibt und die Angaben, die Deine Nachbarn in diesem Zusammenhang gegenüber dem Gerichtsvollzieher gemacht haben, offenbar falsch sind. Dann erwartet Deine Nachbarn nämlich in der Tat eine strafrechtliche Konsequenz, die sie vielleicht mal wieder auf die richtige Spur bringt – vielleicht. Und ebenfalls vielleicht meldet einmal jemand dem Finanzamt diese Unstimmigkeiten in Bezug auf die Angaben Deines Nachbarn über sein Einkommen und äußert den Verdacht der Schwarzarbeit etwas lauter. Auch das hätte negative Konsequenzen für Deine Nachbarn, im Prinzip gibt es doch von überall Konsequenzen zu befürchten, sofern die jeweiligen Behörden nur mal unterrichtet worden sind.
In jedem Fall aber bleibt Dir die Gewissheit, dass es nicht wirklich viele Menschen gibt, die mit einem Verhalten dieser Art langfristig durchkommen. Aber ganz generell solltest Du wohl verinnerlichen, dass Du doch ein großes Glück hast, weil Deine Einstellung im Vergleich zu der Deiner Nachbarn das bessere ist, das Dich langfristig viel mehr sichert und Dich niemals in Situationen wie diese hier diskutierte bringen wird. Wenn der Kontakt zu diesen Menschen für Dich eine Provokation darstellt, geh ihnen doch aus dem Weg, sag ihnen, dass Du keinen Kontakt willst und geh Deinen eigenen Weg. Für Dich wäre das sicherlich die beste Lösung.
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