Schüler von Busfahrer gefesselt
Bei uns in der Stadt war wieder ganz großes Kino, als ein Busfahrer einen kleinen Jungen mit Kabelbindern im Bus gefesselt hat, als der kleine Junge nach mehrmaligen Ermahnen nicht ruhig sitzen wollte. Eine Anzeige hat der Busfahrer auch noch bekommen obwohl eine eindeutige öffentliche Kündigung ausgesprochen wurde.
Der kleine Junge war ein 3. Klässler, der mit seiner ganzen Klasse einen Ausflug machen wollte. Der Junge aber rannte im Bus rum und wollte einfach nicht still sitzen. Außerdem hat er sich in die Unterhose gepackt, selbst dran gerochen und dann mit der Hand andere Kinder und den Bus angeschmiert hat. Dies finde ich nicht ok vom Kind her, aber es ist doch trotzdem keine Rechtfertigung für das Fesseln von einem Kind. Was meint ihr dazu?
Ich frage mich gerade, wo denn da der Lehrer war. Natürlich ist das eine stressige Situation mit so einer kleinen Nervesäge, ich spreche da aus Erfahrung. Und speziell dieser Knirps war ja ein echter Sonnenschein, wenn die Berichte stimmen. Aber eigentlich hätte doch da auch der Lehrer dieser dritten Klasse anwesend sein müssen, zum einen um das Kind zu maßregeln, zum anderen um den Busfahrer in seine Schranken zu weisen. Darum bin ich gerade etwas irritiert über diese Geschichte.
Natürlich hat sich der Busfahrer hier falsch verhalten und ich finde sowohl die Kündigung als auch die Anzeige gerechtfertigt. Man sollte da auch nicht "obwohl" formulieren, denn die beiden Dinge haben nichts miteinander zu tun. Das eine ist eine Maßnahme des Arbeitgebers, der das Verhalten seine Mitarbeiters als Grund für die fristlose Kündigung verwendet. Das andere ist eine strafrechtliche Konsequenz, die der Vorfall für den Mann hat, das hat aber mit seinem Arbeitsverhältnis nichts zu tun.
Hallo,
also den Vorfall finde ich absolut unakzeptabel. Erstmal scheint das Kind keine besonders gute Erziehung genossen zu haben, wenn es so ein unappettitliches Theater veranstaltet. Aber es ist eben ein Drittklässler und besonders als Busfahrer hat man täglich mit Kindern in dem Alter zu tun und sollte wissen, wie man sich zu verhalten hat.
Ich finde es auch nicht richtig von dir formuliert, wenn du sagst, er hätte eine Anzeige bekommen, OBWOHL er schon öffentlich gekündigt wurde - ich finde nicht, dass eine Kündigung ein Grund ist, auf eine Anzeige zu verzichten. Ich meine, wie traumatisiert muss denn das Kind (trotz wirklich schlechtem Benehmen) jetzt denn bitte sein? Das war Freiheitsberaubung und ich kenne zwar den Fall nicht, aber ich kann mir auch kaum vorstellen, dass die zuständigen Aufsichtspersonen, Lehrer oder ähnliche, nichts unternommen haben. Aber ich als Elternteil würde auch auf jeden Fall rechtliche Schritte gegen den Busfahrer einleiten. Einen kleinen Jungen mit Kabelbindern zu fesseln - das sind für mich schon fast kriminelle Züge.
Für mich hört sich nach einem echt grausigen Kind an, womit es nicht einfach ist auszukommen. Das kommische ist doch, wo war die Lehrperson? Ein Busfahrer wird ja wohl kaum eine ganze Schulklasse ohne Lehrkräfte versorgt haben. War die Lehrkraft etwa auch schon überfordert. Trägt sie dann nicht Mitschuld?
Ich sehe das so: Der Busfahrer hat keine körperliche Gewalt eingesetzt. Er hat nur versucht das Kind, welches eine Gefahr für sich und seine Mitschüler darstellte, ruhig zu stellen. In so einem Fall sehe ich das angebracht. Es heißt doch man darf in Bussen nicht rennen. Hätte er gebremst, wäre der Junge noch durch die Scheiben geflogen. Und das restliche Verhalten ist doch schon sexuelle Belästigung, auch wenn es noch ein Kind ist.
Allerdings würde ich so einen Jungen erst gar nicht zu einem Ausflug mitnehmen.
JeanSmith hat geschrieben:Ich sehe das so: Der Busfahrer hat keine körperliche Gewalt eingesetzt. .
Natürlich ist es eine körperliche Gewalt, wenn der Busfahrer das Kind mit Kabelbindern festbindet und das hätte er keinesfalls machen dürfen, auch wenn dieses Kind wohl wirklich mehr als nur über die Grenzen ging und sicher alles andere als ein akzeptables Verhalten hatte.
Wie auch schon andere nachgefragt haben, würde mich auch interessieren, was die Lehrerin dabei gemacht hat, weil du hast ja geschrieben, dass es ein Ausflug war, demnach müsste ja auch zumindest eine Lehrkraft anwesend gewesen sein.
Keine Ahnung, was ein Busfahrer in so einem Fall konkret machen soll, aber wenn das Kind eine Gefahr für die Sicherheit war, müsste der Fahrer denke ich wohl eher ein Weiterfahren verhindern als das Kind zu fesseln.
Das Verhalten des Kindes ist natürlich nicht in Ordnung und ich denke auch nicht, dass es für die anderen Kinder und den Busfahrer zumutbar ist, sich mit einem Störenfried dieser Art auseinanderzusetzen. Es wäre Aufgabe des Lehrers gewesen, dieses Kind zur Räson zu bringen. Wo war der Lehrer zu der Zeit, als das Kind sich so aufgeführt hat?
Trotz allem darf man das Kind natürlich nicht mit Kabelbindern oder anderen Hilfsmitteln dieser Art fesseln. Auch wenn der Busfahrer sicher sehr überfordert war mit der Situation und nicht wusste, wie er mit dem störenden Kind umgehen sollte, hätte er sich etwas anderes überlegen müssen. Falls das Kind schon direkt zu Beginn der Fahrt aufmüpfig war, hätte man ja auch die Eltern informieren und das Kind direkt wieder abholen lassen können.
Das Benehmen des Kindes ist echt ungeheuerlich. Aber was der Busfahrer gemacht hat ist nicht weniger ungeheuerlich. Beide verdienen eine Strafe. Bevor man allerdings das Kind bestraft sollte man sich vielleicht auch für die Hintergründe seines Verhaltens interessieren. Es kann ja durchaus sein, dass es in seinem Elternhaus auch Probleme gibt, die das Kind dann nur mit in die Schule nimmt und deshalb solche Sachen macht und nicht still sitzen kann. Der verantwortliche Lehrer hätte das Kind ermahnen müssen und ihm gegebenenfalls Strafen androhen. Zuhause hätte er dann das Elterngespräch suchen müssen und die Angelegenheit im Bus mit den Eltern bereden müssen.
Der Busfahrer hätte in dieser Situation toleranter sein müssen und den Lehrer mit der Betreuung des Kindes beauftragen bzw. ihm sagen müssen, dass er das Kind unter Kontrolle bekommen soll. Dass er jetzt, nach seinem Handeln, mit den Konsequenzen leben muss, hat er sich selber zuzuschreiben. Auf keinen Fall darf er Hand an das Kind anlegen und es mit Kabelbinder festschnallen.
Eigentlich hätte der Busfahrer - nach Aufforderung an die Begleitperson das Kind zu einem angemessenen Verhalten zu bewegen - die Fahrt abbrechen müssen, die ganze Gruppe samt Begeleitperson raussetzen müssen mit der Begründung "Tut mir leid, aber ich kann so nicht für einen unfallfreien Transport stehen". Jede Wette, auch da wäre da Geschrei groß gewesen.
Auf den Strecken wo ich unterwegs bin (als Fahrgast) sind oft Schulklassen und mehr als einmal hab ich erlebt, wie aufgedrehte Kinder zu Beinahunfällen führten und die Lehrer sich solange nicht zuständig fühlten, bis die ganze Gesellschaft bei der nächsten Haltestelle vor die Tür gesetzt wurde.
Es ist nicht okay ein solchen Wanst an den Bus zu fesseln, aber es ist nachvollziehbar. Ein tobendes Kind ist eine Gefahrenquelle für den ganzen Bus und für den Straßenverkehr.
Das war nicht richtig vom Busfahrer, aber irgendwie kann ich ihn auch verstehen. Weil wenn das Kind rumrennt und der Busfahrer bremsen muss, kann sich das Kind schwer verletzen. Kinder können einen kann schön auf die Palme bringen, dadurch war er bestimmt sehr verzweifelt und hat es deshalb getan.
Ich frage mich auch, warum der Lehrer nichts getan hat, eigentlich ist es ja seine Aufgabe auf die Kinder aufzupassen und darauf zu achten, das sie sich ordentlich benehmen. Es wäre toll, wenn man das noch erfahren würde.
Es ist doch vollkommen irrelevant, wie sich das Kind verhalten hat. Wenn das Kind nun den Busfahrer körperlich bedroht hätte, könnte man diese Maßnahme vielleicht mit Notwehr erklären, aber das war hier ja offensichtlich nicht der Fall.
Wenn der Busfahrer sich nicht anders zu helfen wusste als das Kind zu fesseln, war er wohl anscheinend nicht ausreichend für seine Aufgabe qualifiziert. Natürlich stellt sich hier auch die ganz große Frage, wo da eine Aufsichtsperson für die Kinder abgesehen vom Busfahrer war (denn ein Busfahrer kann ja die Kinder nicht während der Fahrt gleichzeitig beaufsichtigen), aber das rechtfertigt doch diese Straftat nicht.
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