Integrative Beschulung behinderter Kinder?
Eigentlich habe ich nie daran gezweifelt, dass ein Kind, das lediglich körperlich behindert ist, auf jeden Fall zusammen mit allen anderen Kindern eine Regelschule besuchen sollte. Behinderte Kinder, so denke ich, werden irgendwann zu behinderten Erwachsenen und müssen sich somit, insofern sie sich nicht vollkommen abschotten wollen, irgendwie in die Gesellschaft eingliedern. Warum also nicht schon im jungen Alter damit anfangen, damit es später dann nicht mehr so schwierig ist?
Eine Bekannte von mir brachte mich allerdings dazu, über diese felsenfeste Meinung noch einmal nachzudenken. Sie selbst ist blind und geistig absolut fit, weswegen ihre Eltern damals beschlossen, sie auf eine reguläre Grundschule und anschließend auch auf ein normales Gymnasium zu schicken. Sie erzählte mir, dass sie sich dort oftmals sehr unglücklich und außen vor gefühlt habe, was mir doch sehr nahe ging.
Ein großes Problem bei ihr war, dass die Interessen der Mitschüler sich sehr von den Ihrigen unterschieden. In der frühen Grundschulzeit standen Ballspiele, Rennspiele und allgemein das Austoben auf dem Programm. Logischerweise konnte meine Bekannte da kaum mithalten, denn so schnell zu rennen, wie alle Anderen, war ihr unmöglich. Die Lehrerin führte zwar damals ein Gespräch mit der Klasse, aber viel veränderte sich daraufhin nicht. Meine bekannte konnte sich aufgrund des Spielverhaltens ihren Mitschülern kaum annähern und jenen war es zu langweilig, ihre Freizeitbeschäftigungen auf Unterhaltungen zu beschränken, was sich meine Bekannte gewünscht hatte. Denn Gespräche sind ja für sie die einzige Möglichkeit, sich ein Bild von den Leuten zu machen.
Dieser Konflikt verschärfte sich im Gymnasium nur. Die meisten pubertierenden Mädchen in ihrem Alter waren zwar jetzt durchaus zu Unterhaltungen bereit, wählten aber Themen, bei denen sie nicht mithalten konnte. Die Interessensgebiete der Mitschülerinnen lagen hauptsächlich bei Mode, Schminke, dem Fernsehprogramm und Stars. Dass ein blindes Mädchen nicht mitreden kann, muss gar nicht einmal darauf zurückzuführen sein, dass es sich nicht für Mode interessiert; aber wie soll sich jemand, der es nun einmal nicht sieht, über die Wirkung einer bestimmten Farbe oder das Aussehen eines Stars unterhalten? Das Gespräch mit den Lehrern blieb auch hier wirkungslos. Man muss den Mitschülerinnen zu Gute halten, dass sie sich Mühe gaben, aber auf die Dauer konnte sich keine der Parteien so weit verbiegen, dass man miteinander harmonierte.
Zudem brauchte meine bekannte in ganz alltäglichen Dingen Hilfe. Das fing damit an, dass manchmal Kurse in Räume verlegt wurden, deren Lage ihr nicht genau bekannt war und hörte damit auf, dass es manchmal Arbeitsmaterial gab, dass nicht in der für sie benötigten, digitalisierten Form zur Verfügung stand, weswegen Mitschüler gebeten wurden, ihr den Text vorzulesen. Das klingt an sich noch nicht nach einem Drama, allerdings fühlten sich die Mitschülerinnen sehr schnell von meiner Bekannten ausgenutzt und ließen sie das auch spüren. Sie ärgerten sich darüber, dass ihre Hilfe für selbstverständlich genommen wurde und dass das Helfen nicht mehr freiwillig sei, sondern man schon einen Rüffel von den Lehrern bekäme, wenn man einmal gar keine Lust dazu hätte und das blinde Mädchen ignoriere.
Meine Bekannte fühlte sich irgendwann so unwohl, dass ihr der Schulbesuch zu wider war. Sie schwänzte zwar nie, aber machte jedes Mal drei Kreuze, wenn das Wochenende eingeläutet wurde und sie die Klassenkammeraden zwei Tage lang nicht sehen musste. Ohne übertreiben zu wollen, kann ich durchaus sagen, dass diese Jahre für sie einem Spieß-Routen-Lauf glichen, den sie nur damit beendet hätte, sich selbst von ihren Mitschülern abzuschotten, womit das Gefühl, nicht dazu zu gehören, aber nicht vermindert worden wäre.
Nun frage ich mich, ob Integration tatsächlich immer empfehlenswert ist. Bei meiner Bekannten relativierte sich beispielsweise die Situation, als ihre Mitschüler ins Alter von etwa fünfzehn oder sechzehn Jahren kamen, vernünftiger wurden und sie mit ihrer Behinderung und den daraus resultierenden Einschränkungen zu akzeptieren lernten. Natürlich hat das Mädchen durch diese Erfahrung ein sehr dickes Fell bekommen, aber andererseits frage ich mich, ob man ihr das hätte zumuten müssen, schließlich gibt es Blindenschulen, an denen sie Gleichgesinnte getroffen und sicherlich auch Freunde gefunden hätte.
Versteht mich nicht falsch, ich bin keinesfalls dafür, behinderte Menschen von allem Anderen abzuschotten, denn ich schätze sie ebenso, wie jeden anderen Menschen auch und denke nur darüber nach, welche Methode angenehmer und vorteilhafter für sie sein könnte. Ich bin ja selbst hin- und hergerissen, was ich für das beste halte und weiß mir momentan keine definitive Antwort auf diese Frage. Was denkt ihr über diese Thematik? Könnt ihr über positive oder auch negative Integrationserfahrungen berichten? Gibt es vielleicht Methoden, die das Gelingen einer Integration auf jeden Fall positiv beeinflussen würden? Wie würdet ihr es handhaben, wenn ihr selbst ein behindertes Kind hättet? Oder gibt es vielleicht einen optimalen Mittelweg, der darin bestehen könnte, das Kind so lange auf einer speziellen Schule zu unterrichten, bis potenzielle Mitschüler reif genug wären, das Kind auf einer Regelschule zu akzeptieren?
Behinderte Kinder benötigen in den meisten Fällen eine andere schulische Förderung als beispielsweise völlig gesunde Kinder. Das hat nichts mit Ausgrenzung oder sogar Abwertung der Kinder zu tun, sondern mit den speziellen Krankheitsbildern der einzelnen behinderten Kindern.
Bei jedem Kind wirkt sich eine Behinderung egal welcher Art auch völlig anders aus. Jedes behinderte Kind geht mit seiner speziellen Behinderung anders um. Selbst dieser Umgang mit der eigenen Behinderung kann sich mit zunehmenden Alter stark verändern. Diese Aspekte sollte man daher unbedingt bei der Schulbildung behinderter Kinder berücksichtigen.
Das ist beispielsweise in ganz normalen Schulen mit nicht behinderten Schülern schwer in der Praxis zu verwirklichen. Hier bräuchte man dann zusätzliches pädagogisches Personal, welches sich dann speziell nur um die behinderten Schüler kümmern müsste. Dann könnte man dieses benötigte Personal gleich in dafür entsprechende Bildungseinrichtungen einsetzen.
Mein Sohn hat schwere Neurodermitis, jedoch wirklich im ungewöhnlich starken Bereich, so dass auch er als behindert eingestuft worden ist. Ich habe das lange nicht nachvollziehen können, aber nach und nach habe ich sehrwohl gesehen, dass mein Sohn in zahlreichen Situation auf zusätzliche Hilfe angewiesen ist.
Mein Sohn ist derzeit 17 Monate und ich werde versuchen, dass er mit 3 Jahren in einen Kindergarten integrierbar ist. Mir wurde zur Wahl gestellt, ihn in einen Kindergarten für Behinderte zu geben oder in einen normalen Kindergarten. Ich habe mich prinzipiell für den normalen Kindergarten allerdings in einer Nachbargemeinde entschieden. Es ist noch nicht ganz fix, ob er dorthin gehen darf, weil es schon ein wenig ein bürokratischer Kampf ist, weil er nur unter der Bedingung in diesen Kindergarten gehen kann, wenn ihm von der Gemeinde ein eigener Betreuuer zugewiesen wird, was natürlich wieder mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
Ich habe mir natürlich auch überlegt, ob ich ihn in einen Kindergarten für behinderte Kinder geben soll, dort hätte er es auf den ersten Blick vielleicht sogar ein wenig leichter. Der Zustand der Haut ist oft derart massiv, dass er ebenfalls viele Sachen nicht machen darf und das fängt zum Beispiel beim Sandspielen an, weil wenn das Gesicht eine einzige offene wunde Fläche ist, darf er natürlich auch nicht im Sandkasten spielen. Genauso darf er wahrscheinlich extreme Herumtobspiele, wo man stark ins Schwitzen kommt nicht ganz mitmachen und so weiter.
Jetzt wird mein Sohn natürlich sehen, wie lustig es für andere Kinder ist, im Sandkasten zu spielen oder dergleichen und es wird ihm an manchen Tagen wohl auch sicher schwer fallen, da nicht zur Gänze mithalten zu können. Dennoch halte ich es für wichtig, dass er genau diese Punkte auch lernt, weil sie eben Alltag sind.
Ich hatte letzte Woche auch ein Gespräch mit der Kindergartenleiterin, wo wir unter anderem auch die Essenssituation besprochen haben. Da er eben eine strikte Diät einhalten muss, ist es klar, dass er das normale Kindergartenessen nicht mitessen darf. Das ist nicht so das Problem, ich werde ihm einfach immer vorkochen und das Essen mitgeben. Die Leiterin meinte dann, dass normalerweise auch immer ein Obstkorb in jedem Gruppenraum steht, zu dem alle Kinder auch freien Zugang haben. Sie hat mir angeboten, diesen Obstkorb zu entfernen, wenn mein Sohn dann da ist. Ich habe dieses Angebot zwar sehr nett gefunden aber ebenfalls verneint, weil auch das muss mein Sohn lernen, dass da eben ein Obstkorb steht, von dem sich gesunde Kinder bedienen können und er eben nicht und auf andere Sachen zurückgreifen werden muss.
Ich kann mir schon vorstellen, dass das teilweise eine ziemlich harte Schule für ihn werden wird, aber ich denke, dass es wichtig ist, dass er da durchgeht. Ich bin jedoch schon sehr erleichtert, dass er eine eigene Eingliederungshilfe bekommen wird, die mehr oder weniger nur für ihn zuständig ist und eben auch aufpasst, dass er sich nicht in eine Sandkiste stürzt, bei anderen mitnascht oder die ein Stopp setzen wird, wenn es für meinen Sohn zu viel wird und er eine Auszeit braucht.
Ich denke dass das blinde Mädchen sich wohl auch leichter getan hätte, wenn sie eine Integrationshilfe bekommen hätte. Ich bin eigentlich sogar ein wenig verwundert, dass sie keine bekommen hat, weil ich das eigentlich schon oft gehört, dass es auch in der Schule solche Begleitpersonen gibt, die dann eben vorlesen, in die andere Klasse helfen und so weiter. Dann wäre zumindest schon einmal das Problem gelöst, dass sich die anderen Mitschüler diesbezüglich genervt fühlen. So eine Integrationsklasse klappt meiner Meinung nach jedoch auch nur, wenn diesbezüglich viel mit der ganzen Klasse gearbeitet wird, und da reicht ein einmaliges Gespräch bei weitem nicht aus!
Mein Cousin ist körperlich stark behindert und war eine zeitlang in einer Grundschule, in der außer ihm auch nur behinderte Kinder waren. Wir haben alle bald gemerkt, dass er unterfordert ist und dass die anderen ihn einfach nerven. Er wollte eher zu den anderen Kindern und mit denen 'normal' sein. Also wurde er in der 2. Klasse dann in eine andere Schule gesteckt. Das ist eine ganz besondere Form von Schule, die speziell auf die Vermischung behinderter und nicht behinderter Kinder ausgerichtet ist. Auch Eltern mit nicht behinderten Kindern schicken ihre Kinder auf diese Schule, weil sie beispielsweise großen Wert darauf legen, dass ihre Kinder einfach auch mal mit solchen anderen Fällen in Kontakt kommen, weil sie außerdem lernen sollen, zu helfen und weil sie auch von den behinderten Kindern lernen sollen. Das finde ich einfach wunderbar!
Die Kinder dort fühlen sich alle total wohl und der Umgang miteinander ist der entspannt . Die Eltern sind alle total entspannt und überzeugt von dieser Schulform. Ich finde das eine grandiose Lösung und finde es toll, dass es hier so etwas gibt. Ich denke auch wirklich nicht, dass man so etwas falsch machen kann. Der Unterricht wird ganz normal geführt.
Ich finde es sehr spannend, wie weit hier die Meinungen auseinandergehen. Dies bestätigt mich nur noch einmal darin, dass es in diesem Punkt wohl keine pauschale Lösung geben wird und dass von Kind zu Kind individuell entschieden werden sollte.
Meine blinde Bekannte hatte in der Anfangszeit ihrer Regelbeschulung in der Tat eine Integrationshilfe. Das war in einem Jahr ein Zivildienstleistender, im nächsten Jahr eine junge Frau, die ihr freies, soziales Jahr absolvierte. Die Bekannte gab aber irgendwann an, dass sie keine Integrationshilfe mehr benötige, was auch der Wahrheit entsprach, da sie ihren Alltag weitgehend zu meistern wusste. Die Hilfe, die ich in meinem vorigen Beitrag angesprochen hatte, beschränkte sich eben nur auf das Vorlesen eines Textes, was durchschnittlich einmal die Woche vorkam, und das Führen zu unbekannten Räumen, das noch seltener vorkam. Für diese Kleinigkeiten eine Begleitung neben sich sitzen zu haben, empfand meine Bekannte irgendwann als unnötig.
Auch durfte sie feststellen, dass die Integrationshilfe für die anderen Kinder einen weiteren Hemmschuh darstellte. Wenn ein blindes Kind ständig von einem Erwachsenen geführt wird und die ganze Zeit mit diesem verbringt, animiert das andere Kinder erfahrungsgemäß eher selten, sich dazu zu gesellen. Die soziale Isolation durch diese Integrationshilfe war auch der Grund für das Abschaffen selbiger, wobei sich ja das Verhältnis zu den Klassenkameraden weiterhin nicht verbesserte.
Sehr interessant finde ich das von Sippschaft erwähnte Konzept, von dem ich zuvor noch nicht gehört habe. Handelt es sich hierbei nur um eine Grundschule, oder kann man auch andere Abschlüsse erwerben? Der Lösungsansatz gefällt mir nämlich eigentlich noch am besten, da ein behindertes Kind sowohl unter „Leidensgenossen“ ist und Erfahrungen austauschen kann, als auch den Kontakt zur „normalen Welt“ nicht verliert.
Hier werden immer die Meinungen zu bestimmten Punkten auseinander gehen, denn ein behinderter Mensch kann beispielsweise beruflich nicht jeden Beruf ausüben. Diesen Grundgedanken darf man auf keinen Fall verdrängen und man sollte damit auch ehrlich umgehen. Nur wenn man dazu in der Lage ist, werden beispielsweise kombinierte Schulformen einen Nutzen bringen.
Ziel der Schulbildung ist die Vorbereitung auf das zukünftige Berufsleben. Es lassen sich durchaus auch Schulformen mit nicht behinderten Schülern in die Praxis umsetzen. Allerdings muss der behinderte Schüler auf jeden Fall den für seine Bedürfnisse passenden Beruf finden. Alles andere wäre nämlich an einer Integration total vorbei.
Ich denke, echte Integration ist nur dann möglich, wenn in der Segregation (um mal ein drastisches Wort zu benutzen) bereits durch ausreichende Anerkennung "im eigenen Kreise" eine gewisse Selbstsicherheit erreicht wurde. Damit will ich sagen: Wenn ein einzelner, "andersartiger" Mensch in eine ansonsten homogene Gruppe geworfen wird, wird die Integration von beiden Seiten sehr schwerfallen, weil eben immer nur auf die Andersartigkeit dieses Menschen geachtet wird.
In diesem konkreten Fall würde ich zum Beispiel davon ausgehen, dass es besser wäre, wenn zwei etwa gleich große Gruppen von blinden und sehenden Kindern gemeinsam unterrichtet werden würden. Sicher würden zunächst mal beide Gruppen jeweils unter sich bleiben, es ist sogar wahrscheinlich, dass auch später die meisten Freundschaften jeweils innerhalb einer Gruppe entstehen - aus rein praktischen Gründen, die ja im Eröffnungsbeitrag schon beschrieben würden. Trotzdem würde es meiner Meinung nach nicht zu starken Ausgrenzungen kommen, weil ja nicht eine Gruppe jeweils als "die Norm" wahrgenommen werden kann, sondern eben beide gleichwertig sind.
Auch wenn der Vergleich etwas hinkt, möchte ich hier als Beispiel meine Schule nennen. Ich war auf einer Schule, die etwa zur Hälfte aus französischen und zur Hälfte aus deutschen Kindern bestand (wobei beide Teile dabei recht multikulturell gemischt waren, aber im Vergleich waren eben die eine Hälfte deutsche und die andere französische Staatsbürger). Die meisten meiner guten Freunde waren kamen immer von der deutschen Seite und generell blieben die meisten unter sich. Dennoch gab es nie Abwertungen oder Diskriminierungen und es fiel allen leicht, zu Mitgliedern der anderen Gruppe Kontakte zu knüpfen, weil es eben nicht nötig war, den eigenen Status durch Abgrenzung zu etablieren.
Die von meiner Vorrednerin beschriebene Abgrenzung darf man nun nicht immer als einen negativen Aspekt betrachten, denn es kann hier auch zu positiven Aspekten kommen. Abgrenzung heißt auch in gewisser Weise eine Selbsterkennung. Diese führt dann weiter zum Aufbau von gegebenen Realitäten. Nur auf einer realen Basis lässt sich auch Integration erreichen.
Man kann hier nichts erzwingen, sondern nur gewisse Schritte Stück für Stück aufbauen. Daher plädiere ich immer für kleine Schritte am Anfang, damit man auch größere Ziele erreichen kann. Diese größeren Ziele helfen dann beispielsweise behinderte und nicht behinderte Schüler in gleichem Maße. Das soll ja schließlich Integration direkt bewirken.
karlchen66 hat geschrieben:Die von meiner Vorrednerin beschriebene Abgrenzung darf man nun nicht immer als einen negativen Aspekt betrachten, denn es kann hier auch zu positiven Aspekten kommen. Abgrenzung heißt auch in gewisser Weise eine Selbsterkennung. Diese führt dann weiter zum Aufbau von gegebenen Realitäten. Nur auf einer realen Basis lässt sich auch Integration erreichen.
Ich wollte auch nicht zum Ausdruck bringen, dass Abgrenzung generell etwas schlechtes ist. Abgrenzung von anderen ist sehr wichtig für die Entwicklung der eigenen Identität und die Stärkung des Gruppenzusammenhaltes.
Das Problem entsteht doch aber dann, wenn aus Abgrenzung Ausgrenzung wird, weil ein einzelner oder eine Minderheit von einer machtstärkeren Mehrheit abgewertet wird. Und genau das wollte ich damit zum Ausdruck bringen: Wenn man nur ein einziges behindertes Kind in einer Klasse mit nichtbehinderten Kindern unterrichtet, liegt es nahe, dass dieses leicht ausgegrenzt wird - selbst ohne Boshaftigkeit der anderen Kinder, eine Behinderung bringt eben gewisse Andersartigkeiten mit sich, die es schwer machen, eine einzelne Person als gleichwertig zu betrachten. Wenn es aber eine in sich starke Gruppe Andersartiger gibt, ist es viel weniger wahrscheinlich, dass eine Ausgrenzung dieser Art stattfindet, weil das Selbstbewusstsein der einzigen Gruppenmitglieder dann ja schon mal gar nicht von ihrer Integration in die andere Gruppe abhängt.
Eine sogenannte Ausgrenzung heißt auch auch, dass gewisse Situationen einfach ausgeschlossen werden müssen. Daher klingt es in erster Linie für eine Laien abschreckend. Aber es sollen mit der Abgrenzung schon im Vorfeld negative Einflüsse beseitigt werden.
Jede Art einer Behinderung bringt auch spezielle Begleiterscheinungen mit sich, sodass man hier auch Sachen mit speziellen Maßnahmen begegnen muss. Diese ganze Arbeit im Vorfeld bleibt anderen Personen total verborgen und leider kann sich hier auch kein sogenannter Laie in die Situation speziel hinein versetzen. Das macht eine Integration zusätzlich schwer ohne es zu wollen.
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