Freund drückt sich bei Gartenarbeit
Das sind so typische Probleme, die meistens bei alten Ehepaaren auftreten. Dabei seid ihr doch beide noch relativ jung, oder? Du scheinst insgesamt sehr gefrustet zu sein und diese Garten-Geschichte war nun wieder der alte Aufhänger, der auch den ganzen anderen Frust zutage gefördert hat. Zudem habt ihr offensichtlich ganz andere Vorstellungen von einem gemeinsamen Leben. Dies ist ja nicht dein erster Thread, in dem du von deinem Freund und den Problemen in eurer Beziehung berichtest. Dabei entsteht immer wieder das gleiche Bild - du bist die brave Hausfrau, die sich um alles sorgen muss und an der alles hängen bleibt. Dabei entwickelst du spezielle Ansprüche, erwartest dass dein Freund diesen von dir aufgestellten Regeln folgt und bist dann enttäuscht, wenn er sich anders verhält. Dein Freund hingegen hat offensichtlich gemerkt, dass er sich dir gegenüber so verhalten kann, da du vielleicht mal ein bisschen motzt, dich dann aber wieder schnell einkriegst und weiterhin artig deine Sachen im Haushalt erledigst. Zudem sieht er vieles offensichtlich wohl nicht so eng, so dass ihr schon grundsätzlich unterschiedliche Einstellungen zu verschiedenen Themen habt. Eines dieser Themen ist wohl generell die Ordnung, wozu ich nun auch die Sache mit dem Garten zählen würde.
Du schreibst ja immer, dass du nicht arbeitest. Daher finde ich es absolut gerechtfertigt, dass du auch die Sachen im Haushalt alleine erledigst. Dein Freund muss schließlich auch für dich das Geld mit verdienen, sofern du nicht zufällig genug eigenes Geld auf der hohen Kante hast, um dich selbst finanzieren zu können. Das bisschen, was bei zwei Personen an Hausarbeit anfällt, kannst du doch sicher alleine machen. Auch die Gartenarbeit würde ich da einbeziehen. Während dein Freund vielleicht 40 Stunden oder mehr arbeiten geht, kannst du doch locker den Haushalt und Garten in Schuss halten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du jeden Tag acht Stunden mit diesen Arbeiten beschäftigt wärst. Abgesehen davon müsste jeder durchschnittliche Berufstätige diese ganzen Aufgaben im Haushalt auch noch nach seiner richtigen Arbeit erledigen. Ich finde es nicht ungerecht, dass dein Freund dir nicht immer hilft. Es ist sogar nett, wenn er es doch tut.
Dass dein Freund zwischendurch mal länger wegbleibt, ist dann ein Ärgernis, wenn ihr eine klare Verabredung getroffen habt, die dann nicht eingehalten werden. So etwas würde mich auch sauer machen, allerdings handelt es sich nur um Gartenarbeit - und da ist es doch egal, ob man mal ein oder zwei Stunden später oder früher beginnt. Solange man alles schafft, ist es doch egal, wann man etwas tut. Wenn dein Freund ansonsten viel zu tun hat, ist es doch völlig in Ordnung, wenn er auch seine Freizeit genießt. Vielleicht kannst du das schlecht nachvollziehen, weil du eben genug Freizeit hast. In den Semesterferien denke ich auch immer, dass man doch eigentlich reichlich Zeit hat. Im laufenden Semester gibt es dann auch Tage, and denen der Tag ruhig mehr Stunden haben sollte. An Stelle deines Freundes hätte ich schon gar keine Lust, nach hause zu kommen, wenn da die Freundin sitzt und einem wieder eine Szene macht, weil man mal eben bei einem Freund vorbeigefahren ist.
Dadurch dass du dich offensichtlich auch immer aufregst, dann aber doch wieder alles machst, was gemacht werden muss (notfalls auch alleine), sieht dein Freund auch einfach keine Notwendigkeit, dir zu helfen. Die Arbeit wird ja doch gemacht und du bist dir selbst untreu, indem du dich zwar beklagst, aber dann doch alles machst. Wenn ich ernsthaft und berechtigt keine Lust hätte, etwas komplett alleine zu machen, würde ich es nicht machen. Ich denke nicht, dass man die Situation von dir und deinem Freund vergleichen kann, eben weil du eigentlich viel mehr Zeit haben solltest. Falls ihr aber beide arbeiten gehen würdet, würde ich die Sachen an deiner Stelle komplett liegen lassen - bis er eben auch mal anfängt, etwas im Haushalt zu machen. Zur Not liegt das schmutzige Geschirr dann auch mal zwei Wochen herum. Das ist dann eben so. Falls mir das alles dann immer noch nicht gefallen würde, würde ich ausziehen. Eine gemeinsame Wohnung ist schließlich kein Muss.
Wenn ich das lese kommt mir das ganze sehr bekannt vor. Mein Partner war auch immer der Ansicht, dass Unkraut entfernen und alles was mit dem Garten zu tun hat meine Arbeit wäre. Das war immer ein Streitpunkt zwischen uns beiden.
Oft war es dann so, dass wir ausgemacht haben, dass wir uns im Garten treffen und gemeinsam die Gartenarbeit erledigen und genau dann musste er länger arbeiten. Ich muss dazu sagen, dass er sein eigener Chef ist. Ich kam mir oft sehr veräppelt vor.
Wir haben uns einen aufgelassenen Tennisplatz gepachtet und haben den komplett neu als Garten gestaltet. Als wir das erste Mal dort waren, war überall noch der Tennissand. Den haben wir entsorgt und dann haben wir den Platz wieder mit Erde aufgefüllt. Wir haben eine Gartenhütte gebaut, ca. 40 m² geplastert und viele, viele Meter Zaun errichtet. Dann waren noch die ganzen Beete anzulegen, die wir teilweise mit einbetonierten Randsteinleisten gemacht haben etc. Also wirklich auch mit schwerer Arbeit.
Er hatte immer die Einstellung, dass der Garten meine Arbeit ist und so kam ich mehrere Male alleine an, als es hieß, der Zaun muss gemacht werden, die Hütte muss verspachtelt und gestrichen werden, der Schotter muss aufgeteilt werden und noch andere Sachen. Ich habe kein Problem damit, wenn ich solche Arbeiten mal mache, aber eben nicht ständig alleine und so viel. Oft habe ich mich immer wenn ich mich geärgert habe in die Arbeit gestürzt. Was hat mir das ganze gebracht? 2 Sehnenscheidenentzündungen, 2 gebrochenen Zehen, einen Schnitt mit anschließender Blutvergiftung, eine Blasenentzündung und einen Hexenschuss.
Nachdem mir das alles passiert war habe ich mir gesagt, dass ich auch nichts mehr mache, wenn er nichts macht. Wenn er dann nicht da war, habe ich mich in die Sonne gelegt oder habe mir meine Freundin eingeladen oder einfach mal gemütlich einen Kaffee getrunken. Sehr zum Ärger von meinem Partner.
Er fing dann an mir Vorwürfe zu machen, dass ich faul wäre und nichts mache. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich schon genug gemacht habe und auch Tätigkeiten die für eine Frau nichts sind, egal wie es mir danach gegangen ist. Er hat mir nie geholfen Betonsäcke in den Garten zu liefern (1 Sack hat 40 kg). Dann habe ich zu ihm gesagt wer von uns beiden faul wäre und habe gesagt, dass ich die ganzen "Männerarbeiten" ab sofort nicht mehr mache.
Ich habe dann wirklich 2 Wochen nichts gemacht und er musste alles alleine machen und hat dann glaub ich auch gemerkt, was ich geleistet habe und dass das oft wirklich schwere Arbeiten waren. Er hatte oft Blasen an den Händen und kam dann zu mir und hat sich entschuldigt.
Jetzt machen wir das so, dass er mir beim Unkraut etc. hilft und ich ihm dafür auch bei den schwereren Arbeiten. Das einzige was er überhaupt nicht macht sind Sachen die mit Blumen zu tun haben. Er mag sie weder einpflanzen noch zurückschneiden.
Rede einfach mal mit deinem Freund drüber, dass du das nicht ok findest und wenn du das gleich machen würdest wie er würde der Garten bald wie ein Urwald ausschauen. Vielleicht braucht er das mal als Anstoss. Mach dir ein paar schöne Stunden im Garten wenn er nicht da ist und lass die Arbeit Arbeit sein.
PalmitosPark hat geschrieben:Ich habe ihm dann gesagt, dass ich schon genug gemacht habe und auch Tätigkeiten die für eine Frau nichts sind, egal wie es mir danach gegangen ist. Er hat mir nie geholfen Betonsäcke in den Garten zu liefern (1 Sack hat 40 kg). Dann habe ich zu ihm gesagt wer von uns beiden faul wäre und habe gesagt, dass ich die ganzen "Männerarbeiten" ab sofort nicht mehr mache.
Schade, dass solche sexistischen Äußerungen oft genug von Frauen selbst kommen. Ich finde es normal, dass Frauen ganz normal mit anpacken und fand es auch sexy, wenn meine Freundin Holz gehackt oder die Motorsäge angesetzt hat. Frauen können all das, was Männer auch machen. Schade, dass du dieses Vorurteil aus der Steinzeit der Geschlechterproblematik verwendest, um deinem Freund klar zu machen, dass du nicht alleine etwas tun willst. Sage ihm doch einfach, dass du keine Lust hast, alles zu machen, während er nichts tut (vorausgesetzt, dass du noch andere Dinge tust, als dich nur um den Garten zu kümmern).
Dass du dich mehrfach verletzt hast, liegt übrigens nicht daran, dass dein Partner dir nicht geholfen hat, sondern daran, dass du dich falsch bewegt und falsch belastet hast. Vieles kann man im Vorfeld anders lösen (durch das Tragen von Arbeitsschuhen, Handschuhen und durch warme Kleidung (Stichwort: Blasenentzündung)). Solche Probleme können jeden treffen, der nicht vorbereitet ist und lassen sich im Allgemeinen auch vermeiden. Wenn dein Freund dabei gewesen wäre, hättest du dir durch falsches Verhalten dennoch den Zeh brechen können - das ist also überhaupt kein Argument.
Ich habe solche Geschichten auch schon oft von unterschiedlichen Leuten gehört aber kann es ehrlich gesagt nicht so ganz verstehen. Ich würde es überhaupt nicht einsehen, dass mein Freund einfach weg fährt und ich dann die Gartenarbeit alleine machen sollte. Ich denke auch nicht, dass ich dies tun würde. Ich bin der Meinung, dass es sehr wichtig ist, dass man solche Arbeit gemeinsam macht. Mein Freund würde wahrscheinlich auch gar nicht auf die Idee kommen sich dann dabei einfach abzusetzen. Das käme bei uns nicht in Frage.
Ich weiß aber, dass so etwas bei vielen Leuten ein Problem darstellt. Ihr solltet mal in Ruhe darüber sprechen, dass die Gartenarbeit einfach eurer gemeinsamer Job ist. Wenn es natürlich hierbei dann schwerere und leichtere Tätigkeiten gibt dann kann ich es schon verstehen, dass dann der Mann die schweren Sachen übernimmt und die Frau dann halt die leichteren Dinge tut. Wenn es allerdings nur leichte Tätigkeiten gibt dann bin ich der Meinung, dass diese dann zwischen den beiden Personen aufgeteilt werden sollten. Alles andere ist doch wirklich unfair.
Wenn dein Freund keine Lust auf eine bestimmte Sache hat, dann könnte er doch während dieser Zeit eine andere Arbeit im Garten machen, oder? Vielleicht solltet ihr euch beim Frühstück mal darüber austauschen, welche Tätigkeiten so anliegen und dann darüber sprechen, wer welche Arbeit machen möchte. Es ist natürlich auch wichtig, dass man das ein bisschen selbst bestimmen kann und nicht einfach von dem anderen dazu gezwungen wird. Ich kann schon verstehen, dass man sich nicht zu einer vollkommen schrecklichen Arbeit zwingen lassen will, wenn man die gerade an dem Tag einfach nicht machen möchte.
Natürlich spielt es sicherlich auch eine Rolle, wer die Planung des Garten übernommen hat. Wenn der Garten genau nach deinen Vorstellungen angelegt wurde und dein Freund eigentlich einen viel pflegeleichteren Garten wollte dann kann ich schon verstehen, dass er keine Lust darauf hat diesen zu pflegen. Wenn also wirklich nur deine Vorstellungen im Garten verwirklicht wurden dann finde ich schon, dass du auch den größten Teil der Arbeiten dort übernehmen solltest. Ich finde, das gehört dann einfach dazu.
Abschließend kann man aber sagen, dass ein Gespräch miteinander immer am meisten hilft. Es ist immer wichtig, dass man mit offenen Karten spielt und über alles spricht. Wenn man sich nur hinter dem Rücken des Partners über diesen aufregt dann nützt das nun wirklich nichts. Das macht einem dann nur selber Ärger und bewegt nichts. Du solltest deinem Freund also sagen, dass dich sein Verhalten stört und dass du dir wünschst, dass er ein bisschen fairer bei der Arbeitsteilung der Gartenarbeit ist.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dich das Verhalten deines Freundes wurmt. Was ist denn, wenn du den Garten einfach auch mal liegen lässt oder die Arbeit im Haus vernachlässigst? Du kannst ja dann sagen, dass du bei einer Freundin ein Bierchen trinken warst und einfach keine Lust dazu hattest. Sicherlich ist das nicht gerade die "erwachsene" Art an sein Ziel zu kommen, aber wenn es hilft, warum sollte man das nicht ausprobieren. Dein Freund wird wohl keine Lust haben, dass die Wohnung im Dreck versinkt und (ich nehme mal an, dass du für ihn kochst ) er nichts zu essen bekommt.
Ich finde es wirklich mehr als frustrierend, wenn der Partner nicht mithelfen kann. Ich bin absolut faul was Hausarbeit angeht und habe da wirklich keine Lust mehr zu, wenn ich den ganzen Tag arbeiten war und finde es echt ätzend. Aber wenn mein Freund dann anfängt aufzuräumen, helfe ich ihm natürlich auch, weil ich es unfair finde, wenn er es dann alleine machen muss.
Das soll nun kein persönlicher Angriff sein, aber ich habe hier gerade gelesen, dass du zur Zeit nicht arbeiten gehst. Wenn das ein dauerhafter Zustand ist und du sonst nicht viel zu tun hast, dann könnte ich deinen Freund schon verstehen. Bei mir war es mit meinem Ex Partner nämlich so, dass ich den ganzen Tag in der Schule war (was jetzt nicht so anstrengend ist, aber immerhin habe ich etwas gemacht ) und er lag Zuhause nur faul herum und hat wirklich gar nichts getan. Das hat mich schon sehr aufgeregt und ich habe es absolut nicht eingesehen, ihn noch dabei zu unterstützen, wenn er dann dann mal endlich aufgeräumt hat, da er einfach morgens Zeit genug hatte, während ich unterwegs war und da finde ich es schon blöd, wenn ich dann noch großartig mithelfen muss, obwohl ich sowieso schon so eingespannt bin. Wenn du aber mit den Kindern und dem Haushalt so eingespannt bist, dann finde ich schon, dass er dir auf jeden Fall helfen sollte, denn alles andere ist wirklich unfair.
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