Koffer wurde abgelehnt wegen angehefteter Deutschland-Fahne
Eine Kollegin hat mir erzählt, dass ein Junge (17) aus ihrer Reisegruppe, auf seinem Koffer, eine XXL-Deutschland-Fahne angeheftet hatte. Der junge Mann, der an der Koffer-Abgabestation arbeitete wollte den Koffer nicht annehmen, da er angeblich kein Deutschland-Fan(wahrscheinlich wegen der Fußball-Weltmeisterschaft) ist, und er, solange die Fahne an dem Koffer hängt, den Koffer nicht annehmen wird.
Die Reiseführerin (meine Kollegin) hat dann mit ihm gesprochen. Da es aber nichts genützt hat, hat sie sich dann Verstärkung bei den "höher gestellten" geholt. Der Mann bei der Kofferabgabe hat nun eine Verwarnung bekommen, und der Junge aus der Reisegruppe kam mit seiner Fahne durch.
Ich finde das wirklich furchtbar witzig. Männer und Fußball, das ist ein extra Humor für sich. Ich kenne keine Fluggesellschaft, die den Koffer ihrer Passagiere wegen Fan-Artikeln oder Bildern nicht annehmen würde. Bemerkenswert ist auch noch, dass der Mann, welcher bei der Koffer-Abgabe arbeitete, nicht gekündigt wurde, wegen Diskriminierung von Fluggästen.
Hallo,
ja so sind Männer nun einmal, besonders was Fußball betrifft. Wenn eine gegnerische Mannschaft verherrlicht wird, dann werden sie fuchsteufelswild.So erging es wahrscheinlich dem Mann am Schalter. Aber seltsam ist wirklich, dass er nur verwarnt wurde, denn er hat meiner Meinung nach ja auch den Flugverkehr aufgehalten und Fluggäste diskriminiert.
War das auf einem deutschen Flughafen?
Ob das auf einem deutschen Flughafen passiert ist, würde mich auch mal interessieren. Wenn dies der Fall ist, verstehe ich die ganze Aktion nämlich noch viel weniger als so schon. Fußballfan oder -fanatiker zu sein, ist ja schön und gut, aber es muss auch in einem gewissen Rahmen bleiben.
Natürlich gibt es noch weitaus schlimmere Aktionen, die aufgrund von Fanverhalten oder Vereinszugehörigkeiten passieren. Aber das ist ja meistens nur bei Vereinsmannschaften und der Rivalität derer Fans, wie zum Beispiel bei Dortmund und Schalke, der Fall. Aber nicht bei einer Länderflagge.
Dass der Mann den Koffer wegen einer Deutschlandfahne nicht annehmen wollte, finde ich das eine Frechheit. Denn solcher Fußballfanatismus hat bei einer Kofferabfertigung am Flughafen nun wirklich nichts verloren.
Hallo,
ich würde die Ablehnung durchaus auch nachvollziehen können. Je nach dem wie die Fahne am Koffer befestigt war, kann man vielleicht davor Angst haben, dass sie sich in den Transportbändern auf dem Weg zum Bestimmungsort vielleicht verhaken oder auch beschädigt werden kann.
Sollte dies nicht der Grund gewesen sein, dann finde ich die Entscheidung aber auch sehr merkwürdig. Wenn ein Mitarbeiter sich wegen einer Fahne, die er nicht mag so anstellt, dann verstehe ich nicht wie er an einem Flughafen arbeiten kann. Schließlich wird dieser Fan ja nicht der einzige sein, der einen Aufkleber mit seiner Landesfahne an seinem Koffer hat. Werden diese Koffer dann auch alle abgelehnt?
Wenn das Ganze aus sicherheitstechnischen Gründen passiert wäre und der Flughafenmitarbeiter Bedenken gehabt hätte, dass sich die Fahne irgendwo verfangen könnte oder sowas in der Art, könnte ich das natürlich auch verstehen. Aber so, wie die Situation beschrieben wurde, war das ja wohl nicht Fall. Der Mitarbeiter wollte den Koffer ja nur nicht annehmen, weil ihm die Fahne nicht gefallen hat, er also irgendwas gegen die deutsche Flagge an sich einzuwenden hatte.
Das mit der Fahne hätte ich genau so gehandhabt, wie der Mann an der Annahmestelle. Wer übernimmt den sonst die Verantwortung, wenn die Fahne zerrissen wird oder abhanden kommt? Ebenfalls ungeklärt ist die Frage, wenn die Transportbänder hier Schaden nehmen. Dabei mag die Begründung, wenn sie denn überhaupt gegeben wurde, nebensächlich sein.
Dem jungen Mann aus der Reisegruppe hätte ich da vielleicht auch erzählt, dass er sich seinen Stolz anders halten soll - diese Art aber wenigstens unklug ist. Aus den oben genannten Gründen.
Wieso hier nun darauf geschlossen wird, dass es sich auch nur im Entferntesten um so was die Diskriminierung handeln könnte, ist mir schleierhaft. Auch verstehe ich die Reiseleiterin nicht, die hier die Gefahr nicht erkannt hat. Diese hätte auf ihr Schäflein einwirken müssen, dass dieser von seinem fragwürdigen Ansinnen Abstand nimmt.
Aber gut, so wurde der Mensch an der Annahmestelle pro forma verwarnt (was auch immer das dann in dem jeweiligen Land für Konsequenzen hat). Und wenn der ein wenig Humor hat, reist er die Fahne einfach runter, sobald die Reisegruppe um die Ecke gegangen ist. Das übrigens dieser Junge nicht selbst auf die Idee gekommen ist, die Fahne einfach abzunehmen, spricht schon für sich.
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