Befristeter Arbeitsvertrag - Nachfragen wegen Verlängerung

vom 28.05.2010, 06:34 Uhr

An dieser Stelle geht es wirklich nicht um mich, denn meine Meinung zu diesem Thema steht fest. Da es aber so viele Menschen gibt, die einer ganz anderen Meinung sind, möchte ich das mal hier zur Diskussion stellen.

Nehmen wir mal an, dass ein Unternehmen U die Arbeitsverträge neu eingestellter Mitarbeiter grundsätzlich auf ein Jahr befristet. Das ist ja nicht ungewöhnlich sondern entspricht nun mal den heutigen Realitäten. Der Geschäftsführer des Unternehmens handhabt es grundsätzlich so, dass ein Arbeitnehmer, der auch nach der Befristung weiter für das Unternehmen arbeiten soll, dies recht kurzfristig erfährt; da es aber festgelegte Kündigungsfristen gibt, die nicht ganz so kurzfristig sind, kann man sich als Angestellter schon recht sicher sein – wer bis acht Wochen vor dem Ende des Arbeitsvertrages keine Kündigung bekommt wird weiter beschäftigt.

Dies ist natürlich trotzdem sehr kurzfristig und wenn man dazu noch bedenkt, dass man sich bei der Agentur für Arbeit schon drei Monate vor dem Eintritt der Arbeitslosigkeit melden muss (so man denn davon weiß), ist dieser Zeitraum natürlich zu kurz. Daher wäre es doch sinnvoll etwa 14 Wochen vor dem eventuellen Ende des Beschäftigungsverhältnisses nachzufragen, ob der Vertrag nun verlängert wird oder aber nicht.

Genau das tun aber viele mir bekannte Menschen nicht. Da frage ich mich dann immer: warum? Was hält Menschen davon ab, doch eigentlich für deren Zukunft, wichtige Dinge zu erfragen? Ist es Scham, ist es großes Selbstbewusstsein, dass man denkt, man würde eh nicht gekündigt? Wie seht Ihr das? Wie handelt Ihr und was sind Eure Beweggründe?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



JotJot hat geschrieben:da es aber festgelegte Kündigungsfristen gibt, die nicht ganz so kurzfristig sind, kann man sich als Angestellter schon recht sicher sein – wer bis acht Wochen vor dem Ende des Arbeitsvertrages keine Kündigung bekommt wird weiter beschäftigt.

Nur blöd, dass es befristeter Arbeitsvertrag gar keiner Kündigung bedarf. Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, rechtzeitig vorher Bescheid zu sagen, dass sich der Vertrag nicht verlängert, er kann ihn ganz einfach auslaufen lassen. Das steht so eigentlich auch in jedem befristeten Arbeitsvertrag drin. Eine nicht zugestellte Kündigung ist somit also keinesfalls eine sichere Weiterbeschäftigung.

Von daher hilft es nur, einfach selber nachzufragen. Gerade bei längeren Laufzeiten von bis zum 1 Jahr, ist es doch gar kein Problem 4 Wochen vor Ablauf des Vertrages nachzufragen und hinterlässt mit Sicherheit auch keinen schlechten Eindruck, sodass man Angst haben müsste, dass der Vertrag deswegen nicht verlängert wird. Vielmehr ist es oftmals ein positives Zeichen, wenn man sich selber darum kümmert und nicht wartet bis man darauf angesprochen wird. Das zeigt, dass man willig ist weiter im Unternehmen zu arbeiten und sich um seine Arbeit kümmert.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Man kann bzw. muss sich ja auch beim Arbeitsamt melden, auch wenn die Entscheidung über die weitere Beschäftigung noch nicht gefallen ist. Es kann durchaus sein, dass die Entscheidung erst ein oder zwei Wochen vor Ablauf der Befristung fallen wird.

Zu der Meldung kommt natürlich noch dazu, dass man sich auf jeden Fall um einen neuen Job kümmern muss. Das heißt Bewerbungen schreiben und möglicherweise auch das eine oder andere Bewerbungsgespräch. Wenn der Chef das mitkommt, ist das Signal ja auch deutlich. Man kann ihm dann ja auch erklären, dass man vom Arbeitsamt dazu aufgefordert wird und man ja eigentlich gerne bleiben würde.

So wird sich die Entscheidungsfindung wahrscheinlich noch beschleunigen. Es kann natürlich auch sein, dass der Chef sauer wird, aber ich denke in den meisten Fällen wird die Argumentation überzeugen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^