Kaum ostdeutsche Bauern bei „Bauer sucht Frau“

vom 27.05.2010, 07:34 Uhr

Ich habe die ersten Staffeln dieser Sendung nicht gesehen, schaue sie mir aber seit den letzten zwei Staffeln doch recht gern an und habe daher auch am Pfingstmontag die Vorstellung der Bauern für die Staffel 2010 gesehen. Dabei ist mir, wie bei der Staffel zuvor schon aufgefallen, dass immer nur einen Bauern oder eine Bäuerin aus den neuen Bundesländern dabei ist.

Da habe ich mich doch gefragt, woran das liegt. Gibt es vielleicht schlicht und ergreifend zu wenig Bewerber aus dem Osten Deutschlands? Liegt es daran, dass im Osten Deutschlands die Bauern alle glücklich vergeben sind? Kaum, ich kenne da mindestens zwei Gegenbeispiele? Oder liegt es vielleicht daran, dass die meisten Bauern hierzulande keine Einzelbauern mehr sind, sondern eben genossenschaftlich organisiert und es in der Regel schwer ist eine Idylle nachzubauen, wie man sie ja sonst immer bei „Bauer sucht Frau“ findet. Was denkt Ihr? Woran könnte es liegen? Oder täuscht mich meine Wahrnehmung?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich vermute mal, das es zu wenige Bewerber aus dem Osten gibt. Denn wie du schon sagst, gibt es hier ja eher die genossenschaftlichen Agrarbetriebe und weniger Einzelbauern. Ich selbst kenne zum Beispiel keinen einzigsten der wirklich selbständiger Landwirt ist, so wie sie in der Sendung vorgestellt werden. Das sind alles Menschen, welche eine frühere LPG übernommen haben.

Dabei werden mehrere 100 Tiere gehalten, wo es auch entsprechend Personal gibt. Die Idylle des klassischen Landwirtes der wirklich seinen Hof allein versorgt ist dabei nicht gegeben. Zumal dann doch auch Partner vorhanden sind, die dann nichtmal mehr in diesem Betrieb arbeiten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Im Verhältins 12 Bauern zu Gesamtdeutschland ist es doch kaum möglich mehr als einen Bauern oder Bäuerin aus den neuen Bundesländern zu nehmen. Das wird ja doch ein wenig aufgeteilt und wenn dann 2 oder 3 Bauern aus den neuen Bundesländern dabei wären, dann würde zu dem Verhältnis zu ganz Deutschland es prozentual gesehen mehr Bauern aus dem Osten geben als aus anderen Bundesländern.

Ich denke nicht, dass im Osten Deutschlands mehr Bauern glücklich vergeben sind. Wenn man Deutschland noch in Ost und West teilen würde, dann ist ja auch die Gesamtfläche vom Westen größer als die vom Osten und wenn dann nur ein Bauer dabei ist, ist das Verhältnis doch noch gut.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das ist mir bisher noch nicht so aufgefallen, aber jetzt wo du es sagst, hast du eigentlich recht. Wobei ich aber auch sagen muss, dass ich die Staffeln meist nur so nebenbei und eher zufällig verfolgt habe bisher.

Ich denke, dass es wirklich daran liegen wird, dass es weniger Bewerber aus den ostdeutschen Bundesländern gibt, was aber nicht daran liegt, dass die Bauern dort einfach glücklich vergeben sind, sondern viel mehr auf der Geschichte der ehemaigen DDR beruht. Zu DDR-Zeiten war es einfach üblich, dass es grosse LPGs und VEBs gab, und eigentlich keine kleinen eigenständigen privaten landwirtschaftlichen Betriebe. Das war im Westen der BRD natürlich ganz anders. Wenn man bedenkt, dass einige der Bauern selbst schon um die 40 sind und meist den landwirtschaftlichen Betrieb von ihren Eltern übernommen haben, dann ist es kein Wunder, dass es im Osten nicht so viele private kleine Landwirte gibt, weil sie einfach keine Tradition haben.

Diamante hat geschrieben:Im Verhältins 12 Bauern zu Gesamtdeutschland ist es doch kaum möglich mehr als einen Bauern oder Bäuerin aus den neuen Bundesländern zu nehmen. Das wird ja doch ein wenig aufgeteilt und wenn dann 2 oder 3 Bauern aus den neuen Bundesländern dabei wären, dann würde zu dem Verhältnis zu ganz Deutschland es prozentual gesehen mehr Bauern aus dem Osten geben als aus anderen Bundesländern.

Die neuen Bundesländer machen knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands aus und sind insgesamt sechs von 16 Bundesländer (ich habe Berlin nun mit dazu gezählt). Unabhängig von der Bevölkerungsdichte wäre es also keineswegs zu viel, wenn von 12 Bauern pro Staffel wenigstens zwei oder drei aus den ostdeutschen Bundesländern kämen, das wäre dann ein knappes Viertel und damit gerechter verteilt.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



diezeuxis hat geschrieben:
Diamante hat geschrieben:Im Verhältins 12 Bauern zu Gesamtdeutschland ist es doch kaum möglich mehr als einen Bauern oder Bäuerin aus den neuen Bundesländern zu nehmen. Das wird ja doch ein wenig aufgeteilt und wenn dann 2 oder 3 Bauern aus den neuen Bundesländern dabei wären, dann würde zu dem Verhältnis zu ganz Deutschland es prozentual gesehen mehr Bauern aus dem Osten geben als aus anderen Bundesländern.

Die neuen Bundesländer machen knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands aus und sind insgesamt sechs von 16 Bundesländer (ich habe Berlin nun mit dazu gezählt). Unabhängig von der Bevölkerungsdichte wäre es also keineswegs zu viel, wenn von 12 Bauern pro Staffel wenigstens zwei oder drei aus den ostdeutschen Bundesländern kämen, das wäre dann ein knappes Viertel und damit gerechter verteilt.

@Diamante, wenn man anzahlmäßig an die Sache herangeht, dann sind es fünf ostdeutsche Bundesländer zu acht westdeutschen Bundesländern, wenn man mal die Stadtstaaten außen vorlässt, da lässt sich ja eher auch kein ländliches Idylle finden, nimmt man die Stadtstaaten mit in die Rechnung auf, dann steht es immer noch zehn zu fünf und das ohne Berlin. Also, wenn man schon so ankommt, dann sollte man doch ein bißchen mehr überlegen oder wenigstens recherchieren.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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