Freund schläft dauernd bei den Eltern - Noch normal?
Mein Freund und ich haben eine gemeinsame Wohnung und er selbst ist auch schon vor über 6 Jahren von zu Hause ausgezogen ist. Er ist mittlerweile fast 30. Unsere Wohnung ist etwa 100 Kilometer von seinem Elternhaus entfernt; also schon ein kleines Stück und es ist nicht so, dass man da einfach mal hinfahren kann, sondern man bleibt ja dann in der Regel schon über Nacht. Damit habe ich auch gar kein Problem.
Nun leben wir hier unser eigenes Leben, aber faktisch denke ich oft, dass er hier überhaupt nicht richtig lebt. Er hat zwar ein paar Klamotten hier in seinem Schrank, behauptet dann immer hier sei dafür zu wenig Platz und er hat deshalb noch ein Zimmer in seinem Elternhaus und dort einen Kleiderschrank, wo die meisten seiner Sachen sind. Hier hat er eigentlich nur einen Koffer mit ein paar alltäglichen Geschäftsklamotten und Hygieneartikeln. Wir haben hier auch eine Waschmaschine; also es ist nicht so als müsste er zum Waschen nach Hause oder damit jemand ihm seine Hemden bügelt. Jetzt ist er in dieser Woche am Mittwoch und Donnerstag zu Hause, weil er auf einer Beerdigung ist. Dann fährt er am Sonntag nochmal nach Hause, die Begründung ist, dass ich dann mal in Ruhe 'arbeiten' könnte (ich bin gerade in der Lernphase, aber ansonsten sowieso immer in der Bibliothek zum Lernen!) und er käme dann erst am Montag wieder. Dann möchte er in der darauffolgenden Woche Donnerstag aber schon wieder heimfahren und dort bis wiederum Monat auch bleiben. Grund dafür ist sicherlich auch sein Sportverein und der Sport, dem er eben nachgehen möchte.
Ich habe ihm schon hundert Mal erklärt, dass er einsehen muss, dass wir umgezogen sind und es nur noch lästig ist, dass er weiterhin in diesem Sportverein ist. Er kann den Sport ja auch hier in der Nähe in einem Verein ausüben; stattdessen fährt er ständig nach Hause und schläft dann bei seinen Eltern. Ich verstehe ja, dass ihm das fehlt, aber er ist jetzt eben umgezogen und das kann er selbst wohl irgendwie nicht kapieren. Wir leben jetzt eben in einer anderen Stadt, die es mir ja beispielsweise auch nicht ermöglicht meinen Hobbies vor Ort nachzugehen. Stattdessen sieht er das eben einfach nicht ein und schläft dann lieber bei seinen Eltern. Nun sind wir aber erwachsene Menschen und ich muss sagen, ich finde es so langsam nicht mehr normal, dass mein 30jähriger Freund am Wochenende in seinem Kinderzimmerbett schläft und sich von Mutti das Frühstück machen lässt. Für mich ist das einfach nicht mehr normal. Unser Leben hier findet überhaupt nicht als Solches statt, weil er nämlich eigentlich nur zur Hälfte hier lebt.
Hallo Sippschaft!
Ich kann dich schon verstehen, denn meine Eltern wohnen auch ca. 186 km von mir entfernt und ich fahre dann auch schon mal zu Besuch dort hin. Allerdings machen wir es auch schon mal so, dass wir morgens hin fahren und dann abends wieder zurück. Denn ich schlafe doch am liebsten in unserer Wohnung, neben meinem Freund. Einmal im Jahr bleibe ich dann auch schon mal für 1 oder 2 Wochen bei meinen Eltern, aber das war es dann auch schon. Ich würde auch gar nicht so oft zu meinen Eltern fahren wollen.
Ich kann daher nicht nachvollziehen, dass dein Freund dauernd die weite Strecke in Kauf nimmt und dann wegen seinem Sportverein dorthin fährt. Vor allem gehen die Fahrten ja auch ins Geld. Was sagen denn die Eltern deines Freundes dazu, dass er so oft dort schläft? Du solltest dich nochmal mit deinem Freund zusammensetzen und ihm sagen, dass er sich doch in der Nähe bei dem Sportverein anmelden kann und das du es nicht gut findest, dass er dauernd für ein paar Tage zu seinen Eltern fährt.
Ich verstehe sehr gut, dass du dir Gedanken über das Verhalten deines Freundes machst und dich auch über seine teilweise doch recht seltsamen Gewohnheiten aufregst, die, da muss ich dir zustimmen, für einen Mann von dreißig Jahren, der ausgezogen ist und mit seiner Freundin zusammenlebt, um es milde zu formulieren, nicht gerade gewöhnlich sind.
Allerdings glaube ich mich zu erinnern, vor ein paar Tagen ein Thema von dir gelesen zu haben, in dem es um den Tod der Oma deines Freundes ging. Hat er auch vor dem Tod seiner Großmutter in diesem Ausmaße im Elternhaus übernachtet? Vielleicht will er seinen Eltern, denen es nach dem Tod sicherlich schlecht geht, in dieser schwierigen Zeit auch ein bisschen den Rücken stärken.
Deine Beschreibung klingt aber eher danach, als sei sein Verhalten der Regelfall. Fällt es ihm vielleicht schwer, in der neuen Stadt einen stabilen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen? In diesem Fall könnte ich nachvollziehen, dass er sich an die Heimat, die alten Freunde und auch an den alten Sportverein klammert, wobei das trotzdem auf die Dauer kein Zustand ist. Wenn ihm in der neuen Stadt wirklich die Kontakte fehlen, könntet ihr ja eventuell einmal zusammen ausgehen oder du könntest ihm ein paar von deinen Bekanntschaften vorstellen, mit denen er sich dann vielleicht ebenfalls gut versteht. Vielleicht habt ihr auch ein gemeinsames Hobby, das man in einem Verein ausüben könnte. Dadurch würde er neue Leute kennenlernen und ihr könntet etwas zusammen unternehmen.
Mit meiner nächsten Vermutung möchte ich dir nicht zu nahe treten, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass dein Freund ein wenig vor eurer Beziehung flüchtet und im Elternhaus eine Auszeit sucht. Damit will ich dich nicht angreifen, sondern lediglich darauf hinweisen, dass ich hier im Forum schon einige Konflikte zwischen euch als Paar gelesen habe, das ging von Konflikten über seine Arbeit in der Wohnung bis zu euren unterschiedlichen Vorstellungen die Sauberkeit betreffend.
Vielleicht hilft es auch, wenn ihr miteinander redet und dem jeweils Anderen mitteilt, was euch aneinander stört. Dann wäre es, insofern beide willig sind, vielleicht möglich, gemeinsam daran zu arbeiten, bis eine Besserung der Situation eintritt.
Eventuell führe dein Freund, wenn es in seiner Beziehung wieder harmonischer zur Sache ginge, nicht mehr so oft zu seinen Eltern, sondern zöge es vor, die Zeit mit dir zu verbringen.
Ja, er ist jetzt in dieser Woche auf der Beerdigung seiner Oma - Das ist ja auch nicht der Punkt. Aber er möchte jetzt eben am Sonntag schon wieder nach Hause fahren und dann kommende Woche schon wieder Donnerstag bis Sonntag und mir wird das langsam einfach etwas zu viel. Ich finde es ja gar nicht schlimm, wenn er hin und wieder seine Eltern besucht und ich verlange ja auch nicht, dass er dann direkt nach Hause fährt sondern von mir aus kann er gerne dort schlafen, aber derzeit schläft er monatlich sicher 5 - 7 Nächte bei seinen Eltern. Das auf die Entfernung ist einfach abnormal.
Ich habe mich auch schon gefragt, ob er vielleicht flüchtet, sich hier nicht wohlfühlt oder etwas anderes im Argen liegt, aber das stritt er immer ab und meinte, er würde sich eben gerne mit seinen Eltern treffen. Das verstehe ich ja auch irgendwo, aber ich kapiere nicht weshalb wir überhaupt gemeinsam in eine Wohnung ziehen, weshalb wir hier einziehen und wegziehen, wenn er dann sowieso nur zu Hause ist. Auch weiß ich nicht was er dort dannn eigentlich immer so machen möchte, denn seine Eltern müssen ja auch arbeiten (Samstag auch) und er wäre dann eh alleine zu Hause. Ich bin selbst derzeit kaum zu Hause, weil ich entweder studieren bin oder arbeiten oder eben in die Bibliothek um zu lernen - Und er hätte doch hier auch seine Ruhe. Oft dachte ich schon, es ist Heimweh. Aber wie kann er dann mit 30 Jahren noch Heimweh haben, nachdem er jetzt schon über 6 Jahre alleine wohnt?
Hallo Sippschaft, da hast Du ja ziemliche Probleme mit Deinem Partner. War es nicht vor ein paar Tagen erst Thema, dass Dein Freund ganze Wochenende nicht erreichbar ist, weil er wegen seines Sports unterwegs ist? Und war es nicht auch so, dass er im Haushalt so gut wie nichts macht? Wenn ich alle diese Probleme im Zusammenhang sehe, frage ich mich als Außenstehende ernsthaft, was das für eine Beziehung ist, die Ihr derzeit führt? Entschuldigung, aber normal ist das nicht.
Ich kann Anemones Vermutung durchaus nachvollziehen, wenn sie vermutet, dass Dein Freund zum Teil auch vor Dir flüchtet. Woran es liegt kann man wohl schlecht sagen, denn auf der einen Seite kann ich gut verstehen, dass Du sauer bist und ihm das auch direkt ins Gesicht sagst. Aber wenn ich auf der anderen Seite lese, dass Du ihm erklärst, er solle sich eben daran gewöhnen, dass ihr eben umgezogen seid, und der Besuch des alten Sportvereins einfach nur lästig ist. Denn so verständlich Deine Reaktion auch ist, so verletzend muss Dein Verhalten auch für ihn sein.
Ich denke, Du solltest mit ihm vielleicht mal ganz ehrlich darüber reden, wie Ihr beide denn Eure Beziehung seht, was jeden von Euch daran stört, was besser gemacht werden könnte.
Kann es sein, dass Dein Freund bei seinen Eltern sehr verwöhnt wird? Gerade bei Söhnen ist es ja oft genug immer noch so, dass die dann ziemlich hofiert werden, wenn sie mal wieder bei den Eltern einfliegen. So etwas ist für ihn wahrscheinlich ganz angenehm; Frühstück steht fertig auf dem Tisch, Mittagessen sicher auch und bestimmt näht Mutti mal schnell die losen Knöpfe am Oberhemd an oder macht ihm die Wäsche.
Dazu kommt, dass er vorher zwar schon alleine wohnte, aber eben nicht so weit entfernt. Und 100 km ist eine ziemliche Ecke, da kann man nicht mal eben so zu Fuß noch schnell hingehen. Könnte gut sein, dass er da Verlustängste entwickelt hat, gerade durch den Tod seiner Großmutter. Das ist gar nicht mal so selten, ganz besonders, wenn er seiner Oma sehr nahe stand. Auch wenn die Eltern noch fit sind, so erinnert der Tod der Großmutter ihn vermutlich daran, dass auch ihnen etwas passieren könnte.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung, als wir einen Todesfall im Familienkreis hatten, hab ich eine Zeitlang auch geradezu an meiner Mutter geklebt, obwohl ich da schon erwachsen und berufstätig war und alleine zurechtkam. Trotzdem hat mich das ziemlich aus der Bahn geworfen, ich hing meiner Mutter laufend auf der Pelle, hab angerufen, wenn ich wusste, sie ist länger unterwegs, usw. Das hat sie irgendwann selbst genervt und ich hab auch von selbst eingesehen, dass mein Verhalten nicht richtig war.
Daher würde ich an Deiner Stelle gar nichts machen, wenn der Tod der Großmutter der Grund war. Vermutlich war sie ja vorher schon krank, was Dein Freund sicherlich dann auch mitbekommen hat. Wenn ein Familienmitglied schwer krank ist und man es dann ganz verliert, geht so etwas nicht spurlos an einem vorbei. Doch das renkt sich von ganz alleine wieder ein. Bei einigen nach wenigen Tagen, andere brauchen da ein paar Wochen.
Ist der Grund für den häufigen Heimaturlaub allerdings die Bequemlichkeit und der Service in Hotel Mama, hilft nur, ein ernstes Wörtchen mit Deinem Freund zu reden. Denn er ist mit Dir zusammen, folglich bist Du die Frau Nummer Eins in seinem Leben - nicht die Mutter.
@Sippschaft: Da das nicht dein erster Problemthread mit deinem Freund ist, würde ich sagen, dass ihr an eurer Beziehung arbeiten müsst und euch mal in Ruhe zusammensetzen solltet. Denn wenn jemand sich das ganze Wochenende nicht bei der Partnerin meldet, mit der er zusammen wohnt, nicht alle Klamotten in der gemeinsamen Wohnung hat und öfters bei den Eltern übernachtet und sich auch noch einen Dreck dafür interessiert, wie der Haushalt gemacht wird und seine Freundin ihm quasi am Allerwertesten vorbei geht, sollte man was machen, bevor es vorbei ist.
Dein Freund scheint die Beziehung nicht so zu sehen, wie du es machst. Er sieht alles sehr viel lockerer und ich würde sogar so weit gehen, dass ich sage, dein Freund sucht die Abwechslung von daheim und ist lieber bei seinen Eltern und bei seinen Sportkumpanen. Da soltest du dich fragen, warum er es macht und es mit deinem Freund mal in Ruhe besprechen.
Mir kommt es so vor, dass er wirklich vor dir flüchtet. Ich würde an deiner Stelle wirklich skeptisch werden, was dein Freund von eurer Beziehung hält und wie er sie sieht. Normal ist es sicherlich nicht, wenn der Partner lieber bei den Eltern übernachtet als bei seiner Freundin und auch sich das ganze Wochenende nicht meldet. Aber dazu haben einige schon in dem anderen Thread geschrieben, wo du dich dann auch nicht mehr gemeldet hast und geantwortet hast.
Rede mit deinem Freund. Auch wenn dir die Antwort vielleicht nicht gefallen wird. Aber nur so kannst du sicher sein, was er wirklich fühlt und wie er eure Beziehung sieht.
Ehrlich gesagt, und das auch durch die anderen Probleme, welche du schon geschildert hast, sehe ich keine Beziehung mehr bei euch. Eher eine Zweckgemeinschaft, da ihr doch mehr oder weniger schon getrennte Wege geht. Nur wundert es mich eben auch immer mehr, das dir seine Macken jetzt erst auffallen.
Ich meine, das man vieles in der ersten Verliebtheit nicht sehen will, ist alles schön und gut. Aber das ist bei euch ja schon länger vorbei, soweit ich das mitbekommen habe. Und diese ganzen Probleme scheinen ja auch erst seit dem Umzug aufzufallen. Kann es sein, das du deinen Freund in die jetzige Situation nur gedrängt hast und er jetzt versucht einen Ausweg zu finden?
Auch mir ist nicht entgangen, dass dies einer von vielen Threads ist, in denen du über Probleme mit deinem Freund schreibst. Und was ich da zum Teil gelesen habe, hat mich schon etwas verwirrt und wenn man das alles so im Zusammenhang betrachtet, muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich mich wundere, wieso du überhaupt noch mit deinem Freund zusammen bist.
In diesem Fall hört es sich an, als wäre dein Freund einer dieser klassischen faulen Gewohnheitsmenschen, die gerne in ihrem alten Muster bleiben und sich dort wohl fühlen. Wegen seinem Beruf oder Studium musste er wohl umziehen, aber er vermisst seine Eltern und liebt es bemuttert zu werden und wieder der kleine Junge zu sein. Daher hat er auch keine Lust, sich einen neuen Sportverein auszusuchen, weil er sich dort vermutlich wieder hoch arbeiten müsste oder weil er keine Lust hat, sich neue Freunde zu suchen, sondern lieber in seinem alten Verein bleibt, wo er alle kennt.
Ob das so schlimm ist weiß ich nicht, aber mich würde es auf jeden Fall stören, weil dieser Mensch dann einfach nicht so selbstständig ist, wie man in dem Alter eigentlich sein sollte. In dem Alter sollte man nicht mehr das Bedürfnis danach haben, zu Hause bei Mama zu schlafen, man sollte sich davon lösen können und dazu gehört eben auch, dass man seine Sachen mitnimmt, wenn man auszieht und diese nicht dann da lässt, praktisch als Vorwand, wieder zurückzukehren.
Was man da machen kann, weiß ich nicht. Vielleicht hilft es, wenn du mit deinem Freund redest, vermutlich aber auch eher nicht. Da du in einem anderen Thread einmal erwähnt hast, dass dein Freund sehr sparsam ist und dir auch gerne vorwirft, verschwenderisch zu sein, würde ich es vielleicht mal damit ausprobieren, ihm einfach mal die Fahrkosten für seine Fahrt zu seinen Eltern vor zurechnen. Vielleicht sieht er dann ein, dass es lohnender wäre, sich einen Verein in der Nähe zu suchen.
So, wie Du Eure Situation geschildert hast, würde ich als Frau die Krise kriegen, echt! Ich meine, entweder man lebt zusammen, dann sollte man sich aber auch irgendwann platzieren können und nicht immer hin- und her tingeln. Es muss ja einen Grund haben, weshalb er ständig zu seinen Eltern fährt, zumal das ja mit 100 Kilometern schon eine richtige Entfernung ist, ich hätte keine Lust, die so oft zu fahren.
Vermutlich hat Dein Freund Sehnsucht oder aber er kommt mit Eurem gemeinsamen Leben (noch) nicht klar. Es gibt solche Männer, die sich einfach nicht von ihrem Elternhaus los sagen können. Jedenfalls ist das aber keine Beziehung, wenn Ihr eigentlich zusammen wohnt, er aber öfter bei seinen Eltern übernachtet. Wo ist er denn eigentlich zu Hause?!
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