Welche baulichen Maßnahmen um Hitze zu vermeiden gibt es?

Also momentan ist das Wetter ja schon richtig heiß und das vertragen ja nicht alle Leute so gut. Und in den Wohnungen fängt es ja auch schon an, dass es dauernd stickig und heiß ist. Meinen Großeltern geht es in ihrem Haus genau so und sie haben sich jetzt bei mir erkundigt, was es da für Möglichkeiten (bauliche) gibt, um diese Hitze zu vermeiden. Welche gibt es denn da?

Ich habe mal gehört, dass es helfen soll, wenn man das Dach bepflanzt, also praktisch ein Beet darauf errichtet. Allerdings halte ich das hier für nicht so geeignet, weil das wohl auf einem Dach, was kein Flachdach ist, nicht so gut geht. Aber was für Alternativen gibt es noch?

Diese Hitze ist auch nicht nur im Dachgeschoss, sondern auch im Erdgeschoss. Meistens ist es ja unten etwas kühler als oben, aber hier ist das nicht der Fall. Was kann man da machen?

Als bauliche Maßnahme würden mir eigentlich nur Außenrollos einfallen. Allerdings sind sie nicht gerade billig und sie verändern auch das Aussehen des Hauses nicht immer gerade zum Vorteil. Die preiswerte Variante der Innenrollos bringt nur sehr wenig, ist aber besser als garnichts. Auch machen es unsere südländischen Nachbarn vor, ein heller Außenanstrich reflektiert die Sonnenstrahlen besser als eine dunkle Außenhaut.

Das Problem ist eigentlich dass man der Hitze nicht so richtig begegnen kann. Wenn draußen dreißig Grad sind und in der Wohnung nur zwanzig dann ist doch klar was passiert wenn ich die Fenster aufmache um frische Luft hereinzulassen, die Innenraumtemperatur bewegt sich in Richtung Außentemperatur. Wir handhaben das immer so dass wir in der Nacht lüften, Tagsüber die Jalousien aber geschlossen halten. Ein bischen funktioniert auch die sogenannte Querlüftung. Das heißt dass man beispielsweise im Wohnzimmer und im gegenüberliegenden Badezimmer die Fenster ankippt und natürlich auch die Türen offen hält und den Luftzug dann wirken lässt.

Man könnte auch über eine mobile oder eine stationäre Klimaanlage nachdenken, man braucht aber unbedingt einen Außenanschluß. Das realisiert man in dem man entweder einen Schlauch durch das geöffnete Fenster leitet oder einen Mauerdurchbruch hat. Leider arbeiten die Geräte nicht gerade leise und sie haben natürlich auch einen hohen Stromverbrauch. Für uns ist der Lüfter allerding immer noch eine gute Wahl. Es wird dadurch zwar nicht kühler in den Räumen, aber durch die Luftbewegung hat man ein angenehmeres Gefühl. Wir haben in unserem Schlafzimmer direkt unter dem Dach einen Deckenventilator installiert. Der läuft in der kleinsten Stufe fast geräuschlos, man kann ihn auch per Fernbedienung abstellen und bringt ganz gute Ergebnisse. So etwas würde ich euch letztendlich auch empfehlen.

Es gibt passive und aktive Massnahmen. Aktive sind doof, da diese das eigentliche Problem, der Einfall von Energie von aussen, nicht lösen. Wir sprechen hier von Klimaanlagen, die die eingefallene Wärme mittels Strom wieder nach aussen transportieren.

Sinnvoller ist es mittels baulicher Massnahmen zu verhindern, dass die Energie ins Haus kommt. Vorhänge nützen nichts, da die Energie schon durch das Fenster gekommen ist. Also muss es aussen an der Fassade sein.

Auf dem Dach gibt es eigentlich nur die Begrünung. Bei Flachdächern und Steildächern mit einer Dachneigung von kleiner als 20 Grad ist das möglich, wenn auch Gleichbedeutend mit einer Neueindeckung des Daches. Das kann sich rechnen, wenn eine Sanierung des Daches ansteht. Ansonsten ist es bei einem Dach in einwandfreiem Zustand doch recht aufwendig.

Ebenfalls zu beachten ist die Sonnenseite des Hauses, speziell die Südfassade. Dort können, wie bereits angetönt, Aussenrollos helfen. Diese helfen die Oberflächentemperatur der Fassade deutlich zu senken. Je nach Zustand der Fassade kann eine Aussenwärmedämmung helfen, falls noch keine vorhanden. Dies wäre energetisch gesehen eh das Sinnvollste, da im Winter massiv Energie gespart werden kann. Bei der Fassadenfarbe darauf achten, dass diese hell ist. Dunkle Fassaden heizen sich stärker auf.

Zum Lüften. Wenn es heiss ist, dann sollte das Fenster geschlossen sein. Speziell im Süden, denn die Fassade hat sich aufgeheizt, die heisse Luft steigt an der Fassade empor und kommt dann durch das offene Fenster in die Wohnung. Also am Morgen gut durchlüften, denn dann ist es draussen noch schön kühl. Sobald es wärmer wird die Fenster schliessen. Dann bleibt die Hitze länger draussen und muss sich erst durch die Wandkonstruktion "durcharbeiten", das nennt man Phasenverschiebung. Wenn dann am Abend die Hitze der Wand nach innen kommt, dann kann man wieder die Fenster öffnen, da es draussen mittlerweise kühler geworden ist.

Am einfachsten ist es, wenn man darauf achtet, dass die Fenster richtig geöffnet und geschlossen werden. Meist ist es so, dass die Leute bei Wärme die Fenster aufreissen, da es ja so heiss ist. Dabei lassen sie so die Wärme in die Wohnung.

Es kommt darauf an, wie viel Geld ihr investieren wollt. Alle Maßnahmen, die zur Wärmedämmung dienen, sind im Prinzip geeignet, denn sie sorgen dafür, dass der Wärmeaustausch zwischen Haus und Umwelt reduziert wird und das funktioniert nicht nur im Winter. Ihr könnte zum Beispiel neue Fenster einsetzen, die Fassade oder das Dach dämmen.

Günstiger sind wahrscheinlich Rolläden, aber ich weiß nicht, ob man die so einfach nachträglich einbauen kann, denn zumindest die Modelle, die ich kenne haben alle einen Kasten, der über dem Fenster eingemauert ist. Falls das Haus schon Rolläden hat - morgens gründlich lüften, danach die Fenster schließen und die Rolläden zu machen.

Eine Alternative zu Rolläden sind vielleicht Sonnensegel. Das ist ein dreieckiges Stück Stoff, das man mit der langen Seite über den Fenstern anbringt und mit der Spitze am Boden befestigt. So bekommt das Fester Schatten,während es drinnen aber nicht so dunkel wie mit zugezogenen Rolläden ist.

Günstiger sind wahrscheinlich Rolläden, aber ich weiß nicht, ob man die so einfach nachträglich einbauen kann, denn zumindest die Modelle, die ich kenne haben alle einen Kasten, der über dem Fenster eingemauert ist.

Ja, es ist möglich Rolläden auch nachträglich einzubauen, da kommt dann der Kasten an die Außenseite, meist über das Fenster. Der Unterschied zwischen den nachträglich montierten Rolläden und den schon im Mauerwerk integrierten ist lediglich die Optik des Rolladenkasten, für die es auch schon ganz ansehnliche Lösungen gibt.