Auslöser für Depressionen
Ich beschäftige mich seit einem Gespräch mit einer Bekannten sehr mit dem Thema Depressionen. Aber ich frage mich, was Depressionen überhaupt auslösen kann. Ist es etwas genetisch bedingtes? Oder bekommt man Depressionen durch Dinge, die man erlebt oder ist es beides ein Auslöser für Depressionen.
Wenn es genetisch bedingt ist, kann dann auch schon ein Kind an Depressionen leiden ohne es zu wissen? Oder merkt man dann einem Kind die Depression auch an? Was ist also Ursache einer Depression?
Ob eine Depression genetisch bestimmt ist, kann ich dir leider nicht sagen, allerdings höre ich gerade nebenbei Ö3 und da ist gerade eine Sendung mit einem Lebenscoach und da können Leute anrufen und um Rat fragen. Soeben hat gerade eine Dame angerufen, die wohl auch depressive Züge hat und bei ihr dürfte der Auslöser der Tod ihrer Oma sein, die bereits im Jahr 2010 verstorben ist.
Generell denke ich jedoch, dass es sehr unterschiedliche Auslöser geben kann. Ich glaube ich habe auch einmal gehört, dass eine ständige Überforderung nicht nur zu einem burn out führen kann, sondern eben auch zu einer Depression.
Dann gibt es ja auch verschiedene Depressionen, wobei vor allem die Winterdepression bekannt ist. Bei ihr ist der Auslöser denke ich in erster Linie der Lichtmangel durch die kürzeren Tage und das oftmalige schlechte und vor allem trübe Wetter. Eine Winterdepression ist tendentiell angeblich geringer, wenn es im Winter viel Schnee gibt, weil dadurch auch alles heller erscheint und der Schnee reflektiert ja auch mehr Licht.
In diesem Forum hier habe ich auch einmal etwas von einer Frühjahrsdepression gelesen, von dieser Form hätte ich vorher jedoch noch nichts gehört, aber scheinbar gibt es das auch.
Ursachen von Depressionen können wirklich ganz viele unterschiedliche sein. So ziemlich jeder Mensch wird ja mal Erfahrungen mit depressiven Phasen gemacht haben, so ist es auch nachvollziehbar, was einen dahin führen kann. Sei es nun Misserfolg im Berufsleben, das Splitten einer jahrelangen Freund- oder Partnerschaft oder der Tod eines Verwandten. Da kann es wirklich die verschiedensten Faktoren geben, die da mitspielen.
Ein weiterer Punkt ist zum Beispieldie Winterdepression, die schon angesprochen wurde. Auch mir geht es manchmal so, dass im Winter einfach einen "Durchhänger" habe, da ich mich antriebslos und nutzlos fühle. Aber es gibt auch Tage im Winter, an denen ich voller Elan an Dinge gehe und von einer Winterdepression nichts zu spüren ist. Ob das also wirklich zusammenhängt, kann ich dir nicht sagen.
Was mir aber nocheinfällt, wenn man von der rein psyschischen Ebene weggeht zur Psychosomatik hin, ist eine Schilddrüsenunterfunktion. Wenn diese gegeben ist, kann es auch häufig zu Depressionen kommen. Kommt vielleicht in diesem Artikel nicht ganz so heraus, kannst du dir ja aber trotzdem mal durchlesen.
Ich liebe medizinische Ferndiagnosen und Aussagen ala ich habe gehört und vermute und so weiter. Eine ähnliche Frage las ich mal in einem anderen Forum. Dort wurden als Auslöser unter Anderem Todesfälle in der Familie genannt. Da kam als Antwort von einer Userin, das kann nicht sein, weil ihr Verwandter X sei ja auch gestorben und der Verwandte Y auch und sie hat keine Depressionen.
Und ja Depressionen können genetisch veranlagt sein. Es besteht die Möglichkeit, das Depressionen vererbbar sind. Sprich es kann sein, muss aber nicht sein.
Depressionen können aber auch erziehungstechnisch beeinflusst werden und werden auch durch die Umwelt beeinflusst. Beziehungsweise besteht die Möglichkeit. Einfaches Beispiel: Es gibt Menschen die fallen nach einem Todesfall in Depressionen und wiederrum anderen Menschen macht das gesundheitlich nicht soviel aus, der die medizinische Unterstützung brauchen.
Ich habe ja eine Borderline- Persönlichkeitsstörung. Diese kann durchaus viele depressive Phasen enthalten oder Depressionen sind halt Bestandteil der Erkrankung. Beziehungsweise gibt s Ärzte die halt Borderline und Depressionen bei einem Patienten diagnostizieren und es gibt Ärzte, bei denen fallen alle psychischen Probleme dann unter das ist typisch Borderline. Bei mir ist letzteres der Fall. Für meinen Arzt ist alles typisch Borderline. Deshalb kann ich nun auch nicht wirklich sagen, was an mir halt Borderline ist und was einer Depression zuzuordnen ist.
Da aber Borderline nun mal, wie Depressionen, eine psychische Erkrankung ist und viele Sachen ähnlich ablaufen, kann ich ein paar Worte dazu sagen. Zum Beispiel zu dem genetischen oder entwicklungstechnischen Teilen. Ob meine Eltern Borderline hatten oder haben weiß ich nicht. Aufgrund meiner Erzählungen sagt Fachpersonal, das bei meinem Vater depressive Züge vorhanden sind. Ich sehe bei mir aber viel an der entwicklungstechnischen Seite. Ich habe viel unter dem Verhalten meiner Eltern, das nach außen perfekt war, gelitten. Noch dazu fand wenig Kommunikation statt. Eine Internetbekanntschaft meinte nur mal zu meinen Ansichten, ach man habe das auch durch, und betreffende Person ist gesund, deshalb müße ich mir das alles einbilden. Nur gibt es in unserer Entwicklung ein paar entscheidende Unetrschiede. Einmal fand Kommunikation mit den Eltern statt. Das Umfeld war ein ganz anderes. Und die betreffende Person bekam immer viel Rückendeckung von den Eltern, die mir fehlte.
Auch Umwelteinflüße können die Psyche beeinträchtigen. Ich war immer ein Einzelgänger. Hatte nie wirklich gelernt zu kommunizieren. Durfte viele Sachen nicht, die gleichaltrige durften und als ich durfte war ich schon der Außenseiter. Sprich auch später gab es in schwierigen Phasen keine wirklichen Ansprechpartner. Der erste Job der schief lief- Freunde mit denen ich drüber reden konnte, gab es nicht. Ich neigte schon früh zu depressiven Phasen, die mich auch nicht gerade beliebter machten. Und so weiter.
Auslöser kann vieles sein. Bei manchen muß erst richtig viel passieren, bevor sie psychisch reagieren, bei anderen reicht eine Kleinigkeit. Manche lernen schon als Kind sich allem bewusst zu stellen und andere lernen es quasi nie.
Und es gibt auch Botenstoffe im Körper die bei einem depressiven Menschen nicht unbedingt "normal" laufen. Dazu fehlen mir aber ehrlich gesagt die chemischen und biologischen Kenntnisse. Diese "Fehler" können aber leicht mit Medikamenten beeinflusst werden. Und gleichzeitig halt auch lernen, mit "Tiefschlägen" umzugehen.
Als Ergänzung zu den Ausführungen von LittleSister kann ich bei den Medikamenten direkt welche nennen. Vorallem sogenannte Betablocker können auch Depressionen als Nebenwirkung haben. Betablocker werden vorallem bei Bluthochdruck eingesetzt.
Dazu sind mittlerweile auch Fälle bekannt, wo der Blutdruck durch Arbeitsstress entstanden ist. Nachdem man die Stelle gewechselt oder in den Ruhestand gegangen ist, konnten die Medikamente nach und nach abgesetzt werden, was wiederrum die Nebenwirkungen in Fom der Depressionen positiv beeinflusst hat.
Es gibt endogene und exogene Ursachen für Depressionen. Also das eine meint nicht körperlich begründbare und körperlich begründbare Depressionen. Z. B. kann eine Funktionsstörung der Schilddrüse tatsächlich zu Depressionen führen. Diese ist jedoch gut mit Medikamenten behandelbar und Schilddrüsenerkrankung im Allgemeinen können durch die regelmäßige Aufnahme von jodiertem Salz vermieden werden.
Bei endogenen Ursachen ist es schwieriger Menschen zu behandeln. Mittlerweile gibt es zwar ganz gute Medikamente wie z. B. Antidepressiva die einem weiterhelfen können, jedoch sind langwidrige Gesprächstherapien unabdingbar um Betroffenen weiterhelfen zu können. Häufig werden medikamentöse und therapeutische Maßnahmen zu gleich angewendet, um Menschen mit Depressionen weiterhelfen zu können.
Um jedoch auf Auslöser zurück zu kommen sind mir folgende spontan eingefallen: traumatische Erfahrungen, Stress (z. B.Dauerbelastung auf der Arbeit), Liebeskummer, Ängste, Schlafentzug, Drogenmißbrauch, Mobbing.
Depressionen sind sehr häufig und werden häufig unterbewertet in der Gesellschaft wahrgenommen. Die fehlende Ernsthaftigkeit mit einer depressiven Lebensepisode umzugehen können auch zu sehr lebensbedrohlichen Situationen führen. Das beste aktuellste Beispiel ist wohl Robert Enke (der ehemalige Nationaltorhüter), der sich aufgrund seiner Depressionen sogar suizidiert hat. Dabei ist mit Sicherheit im vorhinein seine Problematik nicht ausreichend zur Geltung gekommen.
Deshalb ist die Hilfe eines Aussenstehenden und die von Profis wie Psychiatern, Psychologen und Therapeuten umso wichtiger um wieder im Leben klar kommen zu können.
Man weiß eigentlich bis heute nicht genau, woher Depressionen ihren Ursprung haben. Und leider wird diese Krankheit ja immernoch abgetan, so nach dem Motto, den Leuten würde es zu gut gehen und sie sollen sich doch nicht so anstellen. Wenn ich das immer höre, kriege ich einen richtig dicken Hals! Ich hatte nämlich selber auch lange Zeit Depressionen, war lustlos, habe mich nur mit Mühe zur Arbeit geschleppt und bin danach gleich wieder nach Hause gefahren. Jeder Gang in einen Supermarkt oder überhaupt an einen Ort, an dem man mit Menschen in Berührung kommt, war für mich der blanke Horror! Hinzu kam bei mir aber auch noch eine Art Angst und innere Unruhe.
Wo kommt das nun aber her? Ich habe mal gelesen, dass es eine Stoffwechselstörung im Gehirn ist, zumindest bei manchen Leuten. Die Botenstoffe werden nicht mehr richtig oder nur unzureichend transportiert, so dass man nicht ausreichend Serotonin (verantwortlich für Glücksempfinden) im Körper hat. Und das führt eben dazu, dass man alles schwarz sieht und grundlos traurig ist. Zumindest ist das eine mögliche Ursache.
Eine andere Ursache sind oftmals äußere Einflüsse, wie der Verlust eines geliebten Menschen, Mobbing am Arbeitsplatz, zu viel Stress und das damit verbundene Gefühl, den Alltag und das Leben nicht mehr meistern zu können. In unserer heutigen Stress-Gesellschaft wundert es mich auch nicht, dass so viele Menschen an Despressionen erkranken und das so genannten Burnout-Syndrom bekommen, was ja beides nebeneinander hergehen kann.
Ein gestörtes Selbstwertgefühl kann ebenfalls eine mögliche Ursache sein, das war es bei mir. Ich hatte immer Minderwertigkeitskomplexe und dadurch die Angst, mein Partner könnte mich mit einer hübscheren, schlankeren Frau betrügen. Diese Angst war allgegenwärtig, ich hatte schon immer Wochen vorher Panik, wenn es hieß, er geht alleine weg, das war für mich der blanke Horror!
Und so kamen dann auch meine Depressionen und Ängste zustande. Ich habe mich nach der Arbeit nur noch auf die Couch gelegt, die Jalousie runtergezogen und in die Röhre geguckt. Ich wollte niemanden sehen, gar nichts. Es war wirklich schlimm. Irgendwann fing ich eine Therapie an, dann bekam ich auch Antidepressiva. Es wurde besser, aber ich denke, dass auch meine damalige Beziehung eine tragende Rolle gespielt hat. Denn jetzt habe ich keine Depressionen mehr, denn ich habe einen Partner, der mir zeigt, wie sehr er mich liebt und so mein (heute immernoch!) mangelndes Selbstvertrauen wieder aufbaut!
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