"Hackordung" am Grill
Eben im Lokalradio haben sie eine Statistik erwähnt. Demnach stehen die meisten Männer am Grill und lassen es sich auch von der Frau nicht nehmen die Speisen am Grill zubereiten. 90% der Männer, die nie in der Küche stehen und kochen wollen aber in der Grillsaison zeigen, "wer der Mann ist". Zurückzuführen ist das auf den Urinstinkt der Männer, die früher auch am Feuer gesessen haben und das selbsterlegte Wild gegart haben.
Männer lassen meist nur die Frauen an den Grill, um das Rost sauber zu machen oder wenn sie mal kurz weg müssen. Aber ansonsten lässt sich kaum ein Mann nehmen das Grillgut zu wenden. Ist das wirklich auf den Urinstinkt zurückzuführen?
Komischerweise tritt dieser "Urinstinkt" in meinem Umfeld fast nur bei den Männern auf, die mit Frauen zusammen sind, die das Kochen als ihr Monopol betrachten. In Partnerschaften, wo beide Partner kochen, wird auch das Grillen meistens gemeinsam erledigt, es dreht einfach derjenige die Steaks um, der gerade in der Nähe des Grills steht. Vielleicht haben diese Männer nicht das Bedürfnis am Grill zu beweisen, dass sie kochen, bzw. Lebensmittel zubereiten können, weil sie das im Alltag schon oft genug bewiesen haben.
Aber ganz abgesehen von persönlichen Beobachtungen verstehe ich die Logik hinter dieser "Urinstinkt" Theorien eh nicht. Ich meine, ein Instinkt ist eine angeborene Verhaltensweise, die Männer, die am Feuer ihr Wild grillen müssen dieses Verhalten aber entwickelt haben, denn der Mensch hatte ja nicht immer das Wissen, wie man Feuer macht und jagt. Es handelt sich also um etwas, das erlernt wurde. Und ein erlerntes Verhalten kann doch nicht vererbt werden.
Ich würde auch sagen, dass das nicht ganz zutrifft. Mein Freund kocht liebend gerne mit mir zusammen und bei uns ist es auch nicht so, dass es sich um eine Machtposition am Grill bemüht. Auch in meiner Familie ist mir das nie aufgefallen. Mein Vater macht die Arbeit am Grill nicht häufiger als meine Mutter oder mein Bruder auch und Putzen muss am Ende meistens mein Vater. Wahrscheinlich ist das nur wieder so ein Ammenmärchen, dass uns von den Medien auferlegt wird, stimmen tut es nicht. Sicher gibt es Familien in der der Mann grillt und nicht die Frau, aber das ist nicht unbedingt die Mehrheit.
Ich kann meiner Vorrednerin auch nur zustimmen, dass es absolut nicht sein kann, dass dieses Phänomen auch den Urinstinkt zurückzuführen sei. Wissenschaftlich bewiesen ist das ganze nicht und das wird es auch nie sein, denn die schon erwähnt wurde, handelt es sich beim Grillen um ein erlerntes Verhalten und keinesfalls um einen Instinkt. Menschen wissen nicht, wie man Feuer macht, Tiere erlegt und diese dann grillt, ohne das man es ihnen vorher gezeigt und beigebracht hat. Es ist also sicherlich kein Urinstinkt.
Ich reiße mich ehrlich gesagt nicht darum am Rost zu stehen. Es stinkt, man muss ständig aufpassen, dass nichts anbrennt und überhaupt. Ich bin ziemlich froh, dass mein Freund das übernimmt, wenn es drauf ankommt.
Er selbst lässt aber auch lieber braten. Wird bei ihm im Freundeskreis gebraten, gibt es die Aufgabe auch ganz gerne mal an einen anderen Mann ab. Finde ich auch nicht schlimm.
Ansonsten kochen wir immer zusammen.
Meine Theorie zu dem Thema ist ein wenig anders gelagert:
Wenn man beim Grillen zusammen sitzt, ist es meistens gemütlich und fröhlich. In dieser besonderen Athmosphäre erhält auch noch ein zur Schuhsole trocken gegrilltes Stück Fleisch ein anerkennendes Schmatzen. Außerdem ist Grillen ein sehr öffentlicher Vorgang der Nahrungsbereitung, so dass das dem äußerst männlichen Bedürfnis, sich loben zu lassen sehr entgegen kommt.
Durch diese direkte Beweihräucherung können sicherlich viele Männer das Grillen so viel genießen. Um als Koch in der Küche ein Menü zu zaubern, das annähernd so viel Lob bringt, wie etwas gegrilltes muss man sich schon ganz schön viel mehr anstrengen. Wenn man das Fleisch fertig und schmackhaft eingelegt kauft, kann man beim Grillen fast nichts falsch machen. Mit etwas Übung bekommt jeder lernwillige Mann das Fleisch so hin, dass es weder blutig noch ledrig ist. Mehr muss man kaum beachten.
Wegen dieser komischen Theorie mit dem Jäger und Sammler, die recht oft in Grillrunden zu hören ist, hat das Grillen heute irgendwie den Ruf, ein sehr männliches Geschäft zu sein. So können die Männer gefahrlos kochen, ohne Angst zu haben, als Weichei oder Softie verschrieen zu werden. Auch wenn viele excellente Köche in den Spitzengastronomien männlich sind, ist ein kochender Mann am heimischen Herd in den Augen der meisten Männer, die ich kenne doch noch etwas anderes. Ein Mann, der extra für die Nahrungszubereitung das wilde Element Feuer zähmt, ist eben immer noch viel mehr ein Macho als einer, der einen kleinen Knopf auf 12 dreht, um ein Ceranfeld zu erhitzen.
Hallo!
Bei uns ist es erst seit einer geraumen Weile so, dass sich mein Freund um die Grillsachen kümmert. Sonst war es bei uns eigentlich unterschiedlich, wer das Fleisch auf den Grill legt und sich darum kümmert.
Allerdings mache ich immer den Salat und backe das Brot auf. Da habe ich dann keine Zeit, um mich um den Grill zu kümmern. Daher macht das dann mein Freund. Aber er macht den Grill dann auch hinterher sauber. Das ist dabei dann eben seine Aufgabe. Ich denke aber nicht, dass mein Freund gerne grillt, weil es etwas mit seinen Urinstinkten zu tun hat. Ich denke, dass die meisten Männer eben Spaß am offenen Feuer haben und deswegen gerne grillen. Grillen könnte man ja schon fast alles Männersport bezeichnen.
In unserer Beziehung bin schon hauptsächlich ich für das Kochen verantwortlich und mein Freund verirrt sich sehr selten mal an den Herd. Lustigerweise übernimmt aber doch immer er das Grillen von Fleisch. Das liegt aber auch einfach daran, dass ich selbst das überhaupt nicht mag; mich stört der Qualm, mich stört die Hitze und ich mag Fleischgeruch sowieso nicht so gerne. Würde er kein Fleisch grillen, würde es vermutlich keiner von uns machen, weil ich mich einfach nicht drum reiße und es letztendlich wohl dann eher in der Pfanne machen würde.
Ich bin froh, dass er das macht, weil es mir am Ende eben doch gut schmeckt. Mir selbst ist das immer zu viel Aufwand und ich habe keine Lust dazu. Da mache ich lieber die zugehörigen Salate und lasse ihn draußen wursteln. Solange es ihm Spaß macht, ist doch alles in Ordnung.
Es stimmt schon, grillen ist Männersache. So war es schon immer, und ob es durch Urinstinkte ausgelöst wird, kann ich dir nicht sagen. Wenn es früher mit der Familie in die freie Natur ging, dann kümmerte sich eben der Mann um den Grill und das Grillgut. Vielleicht lag es auch daran, dass es viel öfter Männerfreundschaften waren, die zusammen grillten und Bier tranken, als gemischtes Partyvolk. Vielleicht liegt es auch daran, das Männer eher Fettiges grillen und riesige Mengen an Fleisch verspeisen, während Frauen gerne mal einen Salat oder gegrilltes Gemüse dazu essen.
Ich kann nur sagen, bei uns ist das eher gemischt. Meine Frau kümmert sich genau so oft um das Grillgut und dreht die Würstchen um, wie ich. Ich finde, Grillen ist eine „Gemeinschaftsarbeit“ bei dem ruhig jeder mit eingebunden werden sollte. Warum Frauen sich für das Grillen nicht so interessieren, kann ich nicht sagen. Bei uns im Freundeskreis gibt es aber einige, die gerne grillen und auch das Kommando dabei übernehmen.
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