Gebrauchte Kleidung ist eklig

vom 23.05.2010, 09:28 Uhr

Eine gute Bekannte meiner Frau ist jetzt schwanger und freut sich natürlich schon sehr auf das Kind. Letztens saßen sie dann mal wieder zusammen und meine Frau hat mir später dann eher schockiert davon erzählt.

Sie hat ihr halt angeboten wenn sie ein Mädchen bekommen das wir jede Menge Kleidung hätten die wir ihr leihen könnten. Wir selber haben auch viel geliehen bekommen und waren froh darüber weil die Kleinen ja eh so schnell herauswachsen. Die Kleidung die wir noch haben, haben wir neu gekauft und wurden nur bei unserem Kind verwendet. Außerdem hat sie ihnen noch eine Wiege angeboten. Doch die Meldung die dann zurückkam hat meine Frau eher schockiert.

Die Meldung war: Dort wo ein anderes Kind schon mal rein gemacht hat, kann man doch nicht mehr für ein anderes Kind nehmen. Wenn sie gebrauchte Kleidung bekommen würde, dann würde sie die Kleidung sofort in den Ofen stecken. Auch die Wiege braucht sie nicht. Wegen dem Autositz hat meine Frau dann gar nicht mehr gefragt. Weil es kam schon mal die Meldung das man den Autositz ja nicht mehr verwenden kann. Wir haben unsere Babyschale aufbewahrt weil wir eventuell noch ein zweites Kindmöchten und hier kam auch schon die Meldund das man die Babyschale ja nicht für zwei Kinder nehmen kann. Da muß man dann wieder eine neue kaufen.

Und der ganze Witz an der Geschichte ist das diese Bekannte selber kaum Geld hat und alles ihr Freund bezahlen muß, der mir persönlch als eher sparsam bekannt ist. Ich weiß jetzt zwar nicht was er dazu sagt, aber ich persönlich finde diese Einstellung leicht dämlich. Wir waren froh das wir für die Babyzeit Kleidung bekommen haben, wo sie sowieso alle paar Wochen eine andere Größe hatte. Später verstehe ich es ja noch aber grad als Baby? Was haltet ihr von so einer Einstellung?

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke da hat unsere Konsum- und Verbrauchsgesellschaft einfach mal wieder einen Volltreffer gelandet. Uns wird doch an jeder Ecke suggeriert, dass dies und das totalunhygienisch ist und was nich alles gegen Keime an jeder Ecke und in jeder Ritze hilft.

Bei Kinderkleidung sehe ich da eigentlich überhaupt kein Problem, die ist doch in der Regel wenig abgetragen und auf heisses Waschen ausgelegt. Was ist denn bitte nach einem oder zwei Waschgängen in der eigenen Trommel da noch eklig dran? Ich finde eklig ist nur noch diese Wegwerf-Einstellung. Immerhin sagt sie es offen und lässt sich nich schweigend beschenken um den Kram dann zu entsorgen.

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» Herr Lehmann » Beiträge: 558 » Talkpoints: 5,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wer weiß wie das läuft mit ihrem Freund. Vielleicht kommt Sie ja doch sogar nochmal auf euer Angebot zurück. Ich persönlich finde es auch nicht schön, getragene Kleidung weiter zu geben, aber es kommt halt wirklich auch mit darauf an, was man sich leisten kann.

Nehmt es doch nicht so persönlich, ich finde Herr Lehmanns Satz, dass Sie zumindest offen zu Euch ist auch wirklich gut. Natürlich kommt es da auch ein wenig auf den Ton an, aber vielleicht haben die Frauen auch einfach grundsätzlich ein wirklich gutes Verhältnis zueinander, so dass die Schwangere dann einfach gleich ihre Meinung frei heraus gesagt hat?

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich halte da an sich auch nichts von so einer Einstellung, dann dürfte eure Bekannte ihrem Baby ja wirklich gar nichts anziehen. Denn die Kleidung im Geschäft wird doch auch von anderen Menschen anprobiert und wäre dann ja auch eklig, oder etwa nicht?

Ansonsten finde ich, dass die Bekannte da übertreibt, da sie wohl entweder zu viel Fernsehen geguckt hat, wo in jeder 2. Werbung empfohlen wird, sich vor Keimen und Bakterien zu schützen oder aber sie hat noch nie etwas von 90° - Wäsche und Desinfektionsmittel für Wäsche gehört. Selbst wenn sie sich noch so sehr ekelt, sie müsste doch logisch erkennen können, dass die Wäsche, wenn sie bei 90° und mit Sagrotan gewaschen wird absolut nicht mehr eklig ist, weil da nichts mehr dran ist.

Und die Sache mit den Ausscheidungen des Babys kann ich auch nicht verstehen. Normalerweise haben Kinder doch Windeln an, oder? Und wenn man die dann im Auto-Kindersitz transportiert, ist der Sitz doch hinterher nicht voller Urin. Das ist doch total unlogisch, wenn die Bekannte aus diesem Grund extra einen neuen Sitz kaufen will. Aber vielleicht mag sie ja auch einfach nur gerne Shoppen und nutzt deswegen den Ekel als Vorwand?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Diese Einstellung kann ich nicht verstehen und kann nur jemand haben der ein Haufen Geld hat. Ich selbst kaufe manchmal sogar für mich gebrauchte Dinge zum anziehen. Da ist nichts dabei und es wird ja auch alles gleich gewaschen. Wo es für mich aber auch zuweit geht, ist mit Unterwäsche.

Das muss nicht unbedingt sein, aber Jeans, Strampler und Oberteile oder Kleidchen für Kinder sind doch kein Problem. Aber es gibt halt so Menschen die sich vor allem eckeln. Eine Freundin von mir ist da ähnlich. Die würden dann eher eine Spinne anfassen, als gebrauchte Kleidung anzuziehen.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


@pepsi-light, da bist Du aber auch ganz schön von der Werbung verblendet. Besser als irgendwelche Desinfektionsmittel ist die Option noch mal zusätzlich spülen zu lassen.

Prinzipiell bin ich ja auch eher der Meinung, dass gebrauchte Kleidung nichts ekliges hat, die man ja nach belieben noch mal waschen oder desinfizieren kann, auch wenn ich von Letzterem nicht wirklich viel halte. Allerdings gibt es auch einige Familien, von denen ich beim besten Willen nichts annehmen würde, weil es mich einfach bei dem Gedanken schütteln würde, dass die Kleidung eben häufiger bei dieser Familie in Gebrauch war. Ebenso würde ich bestimmte Kleidung nicht nehmen, wenn die schon sehr gebraucht aussähe. Gerade bei eindeutigen Urin- oder anderen Flecken auf Unterwäsche bin ich da vielleicht etwas zu empfindlich. Ich will Euch damit nichts unterstellen wiesel, sondern nur mal deutlich machen, welche Gedankengänge vielleicht auch andere Personen haben.

Auf der anderen Seite kann ich aber auch sehr gut den Wunsch dieser Bekannten sehr gut verstehen, für das Baby nur Neues kaufen zu wollen. Das ist doch erst mal ein sehr verständlicher Wunsch und wenn die Entbindung noch nicht akut in Sicht ist und man vielleicht noch gar nicht überschaut, was man so alles an Erstausstattung benötigt (und selbst davon haben die meisten zukünftigen Eltern zur Geburt nur das absolut nötigste, dass dann schnell aufgestockt wird).

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich würde mich ehrlich gesagt über sowas überhaupt nicht aufregen, sondern das Ganze eher belächeln. Dann hätte ich sie gefragt, ob sie die Kleidung bei ihrem Kind auch nur einmal benutzt, wenn das Kind da mal reingemacht hat und ob sie die Sachen nicht vielleicht zwischenzeitlich auch mal Waschen will?

Kinder wachsen so schnell, dass es sich meiner Meinung nach gar nicht lohnt, alles neu zu kaufen. Umso besser, wenn einem das angeboten wird und man die Familie auch noch kennt (bzw. das Kind). Es gibt durchaus Kinder oder Familien, da wäre das dem ein oder anderen durchaus unangenehm (nämlich dann, wenn die Familie eher schmutzig ist), aber sonst?

Den Wunsch alles komplett neu zu kaufen, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Nicht, weil das Geld unbedingt zu schade ist, sondern eben weil es sich kaum lohnt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Die Meinung von JotJot kommt meiner eigenen schon sehr nahe. Ich kann mir gut vorstellen, daß es Familien gibt, von denen man nichts gebrauchtes geschenkt haben möchte. Manche nehmen es mit der Hygiene nicht unbedingt so ernst. Wobei mit den heutigen normalen Waschmittelprodukten eigentlich alles "unreine" davongespült wird. Allerdings von Desinfektionsmitteln in Waschmaschinen halte ich gar nichts. Die schaden dem Kind mehr, als das sie nützlich sind.

Trotzdem hat man doch einen gewissen Wunsch nach Ästhetik. Mir geht es auf jeden Fall so. Verlöcherte oder stark abgenutzte Kleidung würde mein Kind, egal von wem sie stammt, niemals bekommen. Allerdings kann man die Gaben der Freundin wirklich taktvoller ablehnen, sofern man von denen nichts wissen möchte. Vom Prinzip spricht aber gegen das Auftragen von Kleidung, von der man ungefähr weiß woher sie kommt, nichts. Ehrlich gesagt kämen mir Sachen vom Flohmarkt auch nicht in den Schrank. Aber das ist bestimmt nur eine Frage der persönlichen Einstellung und nicht aus irgendwelchen Gefahrengründen.

Außerdem freut man sich als Mutter tatsächlich auf die Anschaffung neuer Sachen für das Baby. Aber die Voraussetzung dafür muß natürlich sein, daß man dafür genug eigene Mittel hat. Ansonsten halte ich es für dekadent, gänzlich auf Geschenke oder Leihgaben von guten Freunden und Bekannten verzichten zu wollen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Deine Freundin wird sicher noch merken, dass vor allem Babykleidung sehr ins Geld gehen kann und wenn ihr Freund als Sparfuchs bekannt ist, wird der ihr wohl auch noch eines Tages die Augen öffnen. Ich verstehe durchaus, dass man vor allem ganz am Anfang nicht nur geliehene Sachen haben möchte und dem Baby auch selber ein paar Sachen kaufen möchte. Allerdings will deine Freundin die Sachen ja nicht, weil sie es ekelig findet.

Eine Freundin von mir hatte eine ähnliche Ansicht. Sie hat auch keine geborgten Sachen verwendet und bei ihr ging es am Anfang sogar wirklich soweit, dass sie den Strampler tatsächlich sogar weggeworfen hat, wenn die Windel nicht alles aufgefangen hat. In gewisser Weise konnte sie es sich erlauben, zumindest haben sie keine großen finanziellen Probleme, ihr Mann ist Pilot und allgemein sind sie finanziell auch nicht so schlecht gestellt. Allerdings ist selbst diese Freundin sehr bald draufgekommen, dass man nicht jedesmal wenn der Strampler sehr schmutzig war ihn wegwerfen kann und einen neuen kaufen kann.

Dann kann ich deine Freundin auch noch beruhigen, dass es oft sogar empfohlen wird, gebrauchte Kleidung für Kinder zu verwenden, zumindest wenn sie Hautprobleme haben. Babykleidung ist natürlich sehr schadstoffgeprüft, aber ganz befreit sind sie davon natürlich auch nicht. Diese Schadstoffe, womit ich zum Beispiel auch überschüssige Farbstoffe meine, gehen natürlich mit vermehrten Waschen zumindest zum Großteil raus. Deswegen ist gebrauchte Kleidung, wenn das richtige Waschmittel verwendet wurde, oft hautfreundlicher als neue Kleidung.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich würde einmal abwarten, was diese Bekannte deiner Freundin dann sagt, wenn ihr Kind dann auf der Welt ist. Vielleicht ändert sie dann ihre Meinung, wenn sie sieht, wie viel Kleidung man eigentlich für ein Baby braucht.

Ich hatte anfangs, als mein Sohn zur Welt kam eine ähnliche, wenn auch nicht ganz so drastische Einstellung zu gebrauchter Babykleidung. Ich habe auch sehr viele Sachen von zwei meiner Kolleginnen bekommen. Diese Kleidungsstücke habe ich dann nach Aussehen sortiert. Die Kleidung, die tadellos aussah und keine Flecken irgendeiner Art aufgewiesen hat, habe ich gewaschen und in den Schrank geräumt. Diese habe ich dann auch verwendet. Andere Kleidungsstücke mit Flecken habe ich gewaschen und separat zur Seite gelegt bzw. sie im Keller verstaut. Diese Kleidungsstücke habe ich nur dann benutzt, wenn ich nichts anderes mehr zum Anziehen hatte. Das kam nur einmal vor als mein Sohn mehrere Male am Tag die Windel so voll hatte, dass alles übergelaufen ist und ich bei jedem Mal wickeln nicht nur die Windel, sondern auch den Body wechseln musste. Da war ich dann ganz froh darüber, dass ich noch eine Reserve hatte.

Bei sonstigen gebrauchten Gegenständen war ich sehr froh darüber, dass ich sie geschenkt oder geliehen bekommen habe, wie zum Beispiel eine Wiege, die wir eine Zeit lang verwenden konnten, bis unser Sohn sich drehen konnte. Dann haben wir sie wieder zurück gegeben. Auch eine gebrauchte Babyschale haben wir sehr gerne angenommen, da wir dann schon das dafür vrgesehene Geld für andere Sachen verwenden konnten.

Generell finde ich, dass an gebrauchten Sachen nichts schlimmes dran ist und dass man sie ruhig verwenden kann. Es spart eine Menge an Geld, zumal viele Dinge nur eine kurze Zeit verwendet werden können bis das Baby hinaus gewachsen ist oder sich für andere Dinge interessiert. Bei gebrauchter Kleidung, wo man sieht, dass sie schon oft getragen wurde, kann ich den Ekel oder die Skepsis der Bekannten verstehen, bei anderen Gebrauchsgegenständen, die man kurz desinfizieren kann und danach ganz normal benutzen kann, da sie sauber sind, verstehe ich die Bekannte deiner Freundin nicht. Ich war jedenfalls immer sehr froh, wenn ich von jemand anderem etwas für lau für meinen Sohn bekommen konnte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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