Kampf mit Kleinkind beim Mittagessen
Mein Sohn ist derzeit 15,5 Monate alt. Seither, nachdem wir mit Beikost angefangen hatten und er inzwischen auch ganz normal mit uns am Tisch das ißt, was auch mein Mann und ich essen, hat er immer schön brav und artig seinen Mund aufgemacht und wir konnten ihn gut füttern. Es ging nicht viel vom Essen daneben auf den Tisch, auf seinen Latz, seine Hose oder gar auf den Boden.
Neuerdings will er aber selber essen bzw. wie Mama und Papa es vormachen, auch mit Messer, Gabel und Löffel essen. Beim Frühstück ist das alles noch kein Problem, da ißt er auch noch ganz brav sein Toastbrot mit Wurst- oder Marmeladenbelag, das wir in kleine Stücke zerteilen und ihm Stück für Stück in den Mund schieben. Das läßt er sich meistens noch gefallen. Vielleicht, weil er einfach auch noch etwas müde und noch nicht vollkommen wach ist.
Auch abends, wenn es Brotzeit gibt, haben wir keine großartigen Probleme mit dem Essen, da es da dann Schwarzbrot mit Belag gibt, das er widerstandslos sich in den Mund schieben läßt oder es selber in die Hand nimmt und ganz selbstständig hinein beißt. Selbst der Joghrt danach geht noch einigermaßen gut zu füttern, auch wenn er da nach ein paar Löffeln, die er von mir oder meinem Mann bekommt, dann selber den Löffel in die Hand nehmen will und versucht sich selber Joghurt in den Mund zu schaufeln. Meistens erwischt er sowieso nicht viel mit seinem Löffel und alles geht gut in seinen Mund. Bei größeren Portionen muss man kurz nachhelfen, dann klappt auch das.
Nur mit dem Mittagessen haben wir so unsere Probleme. Da ißt er auch nicht alles, was wir ihm anbieten. Meistens mag er ganz gerne Nudeln, die er sich auch anstandslos füttern läßt. Das Fleisch liebt er, das ißt er gerne und da geht auch nichts daneben. Gemüse muss sehr weich und fast verkocht sein, damit er es überhaupt anrührt. Jetzt ist es so, dass er nach ein paar Löffelchen, nach denen er garantiert noch nicht satt sein kann, plötzlich anfängt, mit seinem Löffel in sein Tellerchen zu patschen. Meistens fliegt da schon ein Teil Essen aus dem Teller und landet auf dem Tisch. Das nutzt unser Sohn dann auch gleich, um seine Hände darin zu baden und über den ganzen Tisch mit seiner verschmierten Hand zu wischen. Aber es geht weiter. Dann nimmt er seine ganze Hand und panscht damit in seinem Essen. Er macht sie zur Faust und wieder auf und hat dabei alles an seiner Hand kleben. Meistens kommen wir mit dem Wischen gar nicht so schnell hinterher, wie er dann schon seine Ärmel im Teller badet und mit seinem Fang in der Hand alles an seiner Hose abwischt oder das Essen komplett auf dem Boden verteilt. Das Mittagessen ist jeden Tag gerade ein richtiger Kampf und eine riesige Sauerei, so dass wir unseren Sohn nach dem Mittagessen gerade immer komplett umziehen müssen. Er spielt mit seinem Essen, obwohl er noch Hunger hat. Wenn man ihm zwischendurch wieder etwas füttert, dann nimmt er das gerne. Wir denken ja, dass das nur eine vorübergehende Phase ist und dass er danach auch wieder anständiger ißt und nicht mehr so viel im Essen herumpanscht. Natürlich versuchen wir ihm beizubringen, ordentlich zu essen. Aber meistens ist er eben so schnell, dass wir gar nicht so schnell reagieren können.
Wie ist das bei euch? Ist es beim Mittagessen (oder auch bei anderen Mahlzeiten) auch so ein Kampf eure Kinder zum Essen zu bewegen? Gibt es einen Trick, damit Kleinkinder Essen nicht als Spielsache ansehen und das Essen nicht ständig in die Hand nehmen möchten? Eine Ablenkung mit anderen Spielsachen funktioniert im Übrigen bei unserem Sohn während dem Essen nicht. Die läßt er einfach links liegen.
Solche Dramen haben sich bei uns nie abgespielt. Allerdings merkst du doch selbst, das dein Sohn lieber alleine essen möchte. Dann lass ihn das auch machen. Das er so mit dem Essen rumschmiert scheint mir dann eher ein Protest zu sein, weil er eben weiterhin gefüttert wird.
Dein Kind ist in einem Alter wo die Entwicklung wiedermal rasend schnell geht und Eltern sollten da ihre Kinder nicht ausbremsen. Gib ihm einen Löffel zum essen und füttere halt nebenbei noch selbst. Das sollte ihm von seiner Spielerei ablenken, da er nun damit beschäftigt sein sollte, das er Essen vom Teller in seinen Mund bekommt.
In dem Alter haben meine Kinder im Hochstuhl gesessen und ihren eigenen Teller vor sich stehen gehabt und selber gegessen. Ich würde es an deiner Stelle einfach mal versuchen. Und wenn du danach den Boden wischen musst und den Hochstuhl putzen musst. Das Kind ist in einem Alter, wo es selber ausprobieren will. Und dann schmecken auch auf einmal Dinge, die man eigentlich gar nicht mag.
Bei mir hat sich sowas auch nie abgespielt. Als ich merkte, dass sie nicht mehr gefüttert werden wollten, habe ich ihnen die Sachen klein geschnitten und Kinderbesteck gegeben und dann konnten sie essen. Und siehe da, sie haben mehr gegessen, als ich ihnen gefüttert hätte und sie wollten manchmal noch Nachschlag. Ausserdem ist es für dich auch entspannter beim Essen. Dein Essen wird nicht mehr kalt, weil du auch hintereinander essen kannst ohne Fütterpausen zu machen.
Wenn Kinder sich entwickeln, dann wird es auch schon mal schmutzig und man muss dann nach dem Essen eben erst mal richtig sauber machen. Aber das gehört zu dieser Entwicklung dazu und das solltest du dann auch zulassen. Du willst doch ein selbstständiges Kind erziehen, was nicht mit 6 noch den Po abgewischt bekommen muss.
Also unsere Tochter läßt sich schon seit Monaten nicht mehr füttern und ist gleich alt wie dein Sohn. Das Thema mit füttern war schnell erledigt. Der Mund geht einfach nicht auf. Sie will alles selber essen.
Sie sitzt schon seit Monaten beim Essen auf ihrem Hochstuhl und hat ein Teller mit essen vor sich stehen. Sicher geht mal was daneben aber das ist ja egal, denn sie muß es ja erst lernen. Mittlerweile isst sie schon mit Löffel und Gabel selber. Sogar beim Aufstrichbrot muß eine Gabel dabeiliegen. Ich schneide alles in kleine Stückchen und sie spießt dann ein Stück nach dem anderen auf und steckt es in den Mund. Ist eigentlich ganz praktisch.
Bei flüssigen Speisen ist es natürlich ein wenig schwieriger und es sieht hinterher ziemlich aus, aber sie kann es auch von Tag zu Tag besser. Ich würde deinen Sohn einfach probieren lassen. Richte ihm ein Teller mit kleingeschnittenen Speisen her und lass ihn versuchen. Sicher wird es am Anfang ein wenig ein Saustall sein aber es wird mit jedem Tag besser. Wir hatten für den Anfang so Lätzchen die ganz lang waren und Ärmel dran hatten, so war die Kleidung danach nicht so schmutzig.
Wie viele andere vor mir schon geschrieben haben, scheint das Problem doch augenscheinlich zu sein: Euer Sohn möchte allein essen und nicht mehr gefüttert werden. Warum lasst Ihr das nicht zu? Ich denke Euer Sohn soll lernen anständig zu essen, dazu gehört in unseren Breitengraden nun auch mal das vernünftige Benutzen von Besteck. Wann wollt Ihr denn damit anfangen?
Mein Kind hat im Alter von 10 Monaten definitiv allein gegessen, das weiß ich so genau weil ich in dem Alter ein so genanntes Baby-Besteck gekauft habe, dass so Art Gabel enthielt (eigentlich ein Löffel mit ein paar Ritzen).
Natürlich gab es am Anfang einige Zeit lang ein tierisches Gemansche, dass dann nach dem Essen beseitigt werden musste. Besser wird es also am Anfang nicht unbedingt. Aber auch die Zeit geht recht schnell vorbei. Ebenso wird wahrscheinlich auch die Spielerei mit dem Essen schnell Geschichte sein, wenn Euer Sohn denn endlich auch mit Eurer Erlaubnis allein essen darf.
Bei uns gab es sowas ehrlich gesagt auch nicht. Meine Schwester saß ebenfalls in ihrem Hochstuhl und bekam (zumindest teilweise) das gleiche wie wir anderen. Sicherlich nicht 1:1, weil es in dem Alter einfach mundgrecht sein muss.
Die meisten Kinder neígen dazu, dass sie früher oder später mit dem Spielen anfangen und es liegt nun klar an den Eltern, dass sie genau das unterbinden und ihrem Kind klar machen, dass Essen kein Spielzeug ist. Meine Mutter hat meiner Schwester grundsätzlich das Essen weggenommen, wenn diese anfing zu spielen und man muss wohl nicht erwähnen, dass sie das ziemlich schnell gelernt hat und aufgehört hat, dass Essen über den Tisch zu werfen oder ihre Hände darin zu baden.
Ich finde es aber auch wichtig, dass man das Kind alleine essen lässt, wenn er das will. Wieso sollte man ihn denn auf Teufel komm raus unbedingt fütter wollen, wenn er selbst bereit ist für den nächsten Schritt?
Mit Sicherheit wird anfangs auch noch das ein oder andere Stück auf dem Boden landen. Hier sollte man klar unerscheiden, ob das Absicht war (und er spielt) oder ob es einfach nur ein Versehen war.
Also bei meinen kleinen Geschwistern gab es so was nicht. Das hätten meine Eltern jedenfalls schnell unterbunden, weil man sich ja nicht von seinen Kindern auf der Nase rumtanzen lassen sollte.
Wenn dein Kind mit dem essen spielt, hat es scheinbar keinen Hunger. Dann würde ich ihm das Essen einfach wegnehmen und ihm stattdessen ein Spielzeug in die Hand drücken. Wenn es dann bis zur nächsten Mahlzeit mal nichts gibt (es sollte natürlich nicht ständig vorkommen, dass das Kind Hunger hat), wird es sehr schnell lernen, dass man mit dem Essen nicht spielt.
Was auch noch wichtig ist, wäre, dass du selbst nicht mit dem Essen spielst. Denn wenn Kinder nicht essen wollen, kommen Eltern ja manchmal auf die dumme Idee, mit dem Essen auf der Gabel "Hubschrauber" zu spielen und dann im Mund des Kindes "landen" zu wollen. Wenn die Eltern aber schon derart mit dem Essen spielen, macht es das Kind bestimmt nach, deswegen solltest du es unterlassen, so etwas zu tun.
Meine Kleine ist 17 Monate alt und spielt auch manchmal mit dem Essen (auch hauptsächlich mittags), allerdings so eine Pantscherei wie Dein Kind macht sie zum Glück nicht.
Sie bekommt alles so geschnitten, dass sie es problemlos mit der Gabel aufspießen kann - den Mund findet sie mit einer erstaunlichen Trefferquote, BEVOR das Essen wieder von der Gabel stürzt. Ab und zu hat sie aber mal so kurze Anwandlungen, dass sie mit der Gabel in der Luft herumfuchtelt. Wir nehmen ihr dann die Gabel kurz ab und ermahnen sie, nicht damit zu spielen. Sie heult meistens eine oder zwei Minuten herzerweichend, isst danach aber ohne Spielereien weiter.
Problematisch wird es nur wenn es zum Beispiel Suppe gibt, weil man diese ja bekanntlich nicht aufspießen kann und sie sich aber weigert mit dem Löffel zu essen. Deshalb stellen wir ihr immer eine Scheibe Brot hin und wir anderen essen unsere Suppe. Das klappt prima und sie möchte zwischendurch immer mal ein paar Löffelchen Suppe vom Papa abbekommen (meine Suppe will sie komischerweise nicht).
Ich denke Du musst bei Deinem Kind einfach dranbleiben und das Essen sofort wegnehmen wenn es anfängt damit rumzuspielen. Es ist halt immer eine Gratwanderung zwischen "mit dem Essen spielen" und "versuchen zu essen". Ich wünsche Dir gute Nerven und gib nicht auf, bis jetzt haben es alle Kinder irgendwann gelernt.
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