Wurstfett: vom Abfall zur Delikatesse

vom 22.05.2010, 08:23 Uhr

Ich bin letzte Woche über unseren Wochenmarkt gelaufen und habe dort bei einem Metzger gesehen, dass er dort Wurstfett verkauft. Er hatte es neben 250 Grammpackungen Schweineschmalz stehen und verkaufte das Wurstfett, ebenfalls zu 250 Gramm abgepackt für 2,50 Euro, also das Kilogramm Wurstfett für ganze 10 Euro das Kilo.

Das hat mich schon recht gewundert, denn Wurstfett ist ja eigentlich ein Abfallprodukt vom Schlachten her. Es entsteht von der Kochwurst, die in großen Kesseln gebrüht oder gekocht wird. Dieses schwimmt dann oben auf dem Wasser und wird abgeschöpft. Als wir noch geschlachtet hatten, haben wir es verschenkt, den Rest dann weggeworfen. Nun aber sehe ich, dass es für teures Geld verkauft wird. Ich habe mich jetzt gefragt, was macht man mit Wurstfett? Ich kann mir nicht vorstellen, das es auch als Bratfett, wie Schweineschmalz benutzt wird, denn dazu hat es eigentlich einen zu eigenständigen Geschmack.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Eine Bestimmung wird das Wurstfett schon auch haben. Wobei ich mich natürlich frage, ob diese den Preis von 1 Euro pro 100 g wirklich rechtfertigen kann. Schließlich handelt es sich wie Du geschrieben hast um ein Abfallprodukt.

Aber wenn ihr es selbst verschenkt habt, müsstest Du doch wissen, was die Empfänger damit vor hatten. Schließlich wird das ja kein Geheimnis sein. Außerdem könntest Du auf dem Wochenmarkt den Metzger darauf ansprechen und süffisant anmerken, dass es Zeiten gab, als dieses "Gold" offenbar noch nichts Wert war und fragen, wozu es den Kunden heute dienen würde.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wurstfett macht man auf Brotscheiben oder Brötchen. Dazu noch ein wenig Salz drauf und sauere Gurken dazu. Weiterhin wird es auch von vielen gerne als Unterlage für Harzer Käse genutzt. Zum braten oder kochen wurde es eigentlich kaum benutzt.

Ich kenne es auch nicht als Abfallprodukt beim Schlachten. Da wurde eher genau aufgepasst, das keiner zuviele bekam, sondern eben gerecht aufgeteilt wurde. In meinem früheren Wohnort wird es sogar an einem Stand direkt verkauft. Also gleich als fertig geschmierte Brotscheibe. Übrigens schmeckt auch fein geschnittener Schnittlauch auf solch einem Fettbrot.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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