US Bank Merill Lynch verbucht Rekordverlust
An der US Immobilienkrise hat auch die New Yorker Investmentbank Merill Lynch noch ordentlich zu kauen, nachdem es nach bereits im Zuge dieser von Krisen nur so gebeutelt wurde.
Und der Zug ist noch lange nicht abgefahren, denn Merill Lynch musste das Jahr 2007 mit tiefroten Zahlen beenden, nachdem man im letzten Quartal 2007 10 Milliarden Dollar abschreiben musste – davor mussten 11, 5 Milliarden Dollar aufgrund der Hypothekenkrise abgeschrieben werden, was Merill Lynch zu einem der größten Verlier im US Immobilienskandal bei den Investmentbanken macht, da so insgesamt mehr als 20 Milliarden Dollar abgeschrieben werden mussten. Und das, nachdem man 2006 noch 7,5 Milliarden Dollar Gewinn machte – das Jahr 2007 wurde „ausgleichend“ mit 7,8 Milliarden im Minus beendet. Damit beendete Merill Lynch das Jahr 2007 noch schlechter als von Analysten erwartet wurde und büßte im Jahr 2007 mehr als 40 % des Börsenwertes ein.
Und wie gesagt, es könnte noch weiter gehen, da Analysten mit weiteren Milliardenabschreibungen rechnen wie auch bei anderen Banken aufgrund der anhaltenden Krise, die auch noch das Jahr 2008 bestimmen wird. Allein in den USA mussten bisher aufgrund der Kreditkrise 100 Milliarden Dollar abgeschrieben werden. Trotz der Katastrophe, die die Citigroup am härstesten traf ist Merill Lynch die einzige Investmentbank die für 2007 einen Verlust ausweisen muss, was viele Anleger umso härter traf angesichts der Tatsache dass Mitte 2007 noch Rekordgewinne eingefahren wurden – und es seitdem steil bergab geht. Ein noch tieferer Fall von Merill Lynch wurden nur durch sehr gute Ergebnisse aus anderen Teilen der Bank, z. B. der Vermögensverwaltung, aufgefangen.
John A. Thain, der seit Dezember Merill Lynch vorsteht hat jedoch momentan andere Dinge als den nach seien Worten „inakzeptablen“ Verlust im Kopf, da momentan alles getan werden muss, um die Kapitalbasis von Merill Lynch abgesichert werden muss. Die Bank war zuletzt auf Kapitalspritzen von knapp 13 Milliarden Dollar von verschiedenen internationalen Banken und Staatsfonds angewiesen – so mussten vor allem Staatsfonds aus Arabien und Asien als neue Großaktionäre an Bord geholt werden. Eine massive Stellenstreichung im Sinne von Sparmaßnahmen soll bald folgen.
Ich bezweifle immer, dass man hier die ganze Wahrheit erfährt. Den Vorständen geht es leider nur noch um die Erhöhung ihrer Vorstandsgehälter und Boni. Viele sind oft schon nach einem Jahr "Arbeit" Multimillionäre.
Zum Thema Finanztransaktionssteuer hat Wikipedia einen schönen Artikel auf deutsch, wo darauf hingewiesen wird, dass die Bankenbranche lt. EU-Kommission in der letzten Finanzkrise mit 6.700 Milliarden Euro unterstützt wurde.
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