Warum schlafen Füße oder Hände ein?
Viele von euch kennen sicher das Gefühl, wenn zum Beispiel nach längerem Sitzen ein Fuß einschläft. Wenn man dann aufsteht, kribbelt der ganze Fuß und die ersten Schritte sind ganz seltsam. Es sind keine Schmerzen, aber es ist doch ein seltsames Kribbeln und doch irgendwie unangenehm. Früher hatte ich das eigentlich nur gelegentlich, zum Beispiel wenn ich länger gekniet bin. In letzter Zeit jedoch ist das relativ häufig der Fall und nicht immer nur, wenn ich auf den Knien sitze, sondern durchaus auch wenn ich einfach im Bett liege.
Ich habe mich jetzt gefragt, wie es eigentlich dazu kommt oder was da im Körper genau passiert. Ich könnte mir vorstellen, dass es prinzipiell dann dazu kommt, wenn eben die Zirkulation des Blutes unterbrochen oder eben zumindest gestört ist und es so zu einer schlechten Versorgung kommt. Das ist aber nur eine Vermutung von mir und würde eigentlich auch dazu passen, wenn man eben auf den Knien sitzt, aber warum schlafen dann auch manchmal die Füße ein, wenn man nur so da sitzt oder eben liegt? Das spricht dann doch eher gegen diese Theorie, weil da gibt es dann ja keine gestörte Blutzirkulation.
Neuerdings passiert mir dieses Einschlafen von Körperteilen übrigens nicht nur in den Füßen sondern auch manchmal im Arm, vor allem dann, wenn ich im Bett liege und mein Sohn auf meiner Hand liegt, sonst passiert es eigentlich nicht. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass da die Blutversorgung vielleicht gestört wird, aber so schwer ist der Kopf meines Sohnes nun ja auch wieder nicht.
Kann man eigentlich etwas dagegen machen? Also jetzt in erster Linie als Vorbeugung? Sind irgendwelche gezielten Turnübungen sinnvoll? Und wenn ja, welche?
Ich meine mich erinnern zu können, im Biologieunterricht etwas darüber gelernt zu haben. Ein Körperteil, sei es Hand oder Fuß, schläft dann ein, wenn Nerven (es kann auch nur ein einzelner Nerv sein), die in den betreffenden Körperteil führen, in einer Art und Weise abgeklemmt werden, dass sie Reize nicht mehr weiterleiten können. Das passiert, wie du ja auch schon berichtet hast, wenn beispielsweise der Fuß lange Zeit in einer unbequemen Haltung gehalten wird, man nehme an im Schneidersitz oder eben beim Knien oder Sitzen mit überschlagenen Beinen.
Wenn ein Nervenbündel also abgeklemmt wird, werden die auftreffenden Reize nur noch ganz verzerrt ans Gehirn weitergeleitet. So empfindet man den Fuß als "eingeschlafen", ein irgendwie pelziges, manchmal auch schmerzhaftes Gefühl. Dagegen gehen viele Menschen ähnlich vor, das heißt sie wackeln mit dem betroffenen Körperteil hin und her oder reiben ihn. Meistens dauert das ganze nur ein paar Minuten, es kann aber in seltenen Fällen auch bis zu einer Stunde dauern, bis sich das Nervenbündel wieder erholt hat.
Wenn es allerdings häufig passiert, dass Körperteile einem einschlafen und auch ohne offensichtlichen Grund, kann das an einem Fehler in der Wirbelsäule liegen. Denn wie jeder weiß verlaufen ja besonders hier in der Wirbelsäule Nerven, die in alle möglichen Körperteile führen und hier könnten irgendwo Nervenbündel abgeklemmt sein. Hier müsste man dann eine ärztliche Untersuchung in Betracht ziehen.
Was allerdings auch ein Grund sein kann sind Durchblutungsstörungen. Da fühlt sich das "Einschlafen" allerdings eher kribbelig an, also genau auf das Gefühl achten, wenn dir das nächste Mal was einschläft
Was hierbei noch interessant sein könnte, ist, dass dieses kribbelige Einschlafen Anzeichen von Gefäßverschluss sein können (müssen aber nicht) und die Betroffenen ein erhöhtes Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko haben. Deshalb sollte man auch bei Durchblutungsstörungen in den Beinen unbedingt zum Arzt gehen.
tournesol hat geschrieben:Neuerdings passiert mir dieses Einschlafen von Körperteilen übrigens nicht nur in den Füßen sondern auch manchmal im Arm, vor allem dann, wenn ich im Bett liege und mein Sohn auf meiner Hand liegt, sonst passiert es eigentlich nicht. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass da die Blutversorgung vielleicht gestört wird, aber so schwer ist der Kopf meines Sohnes nun ja auch wieder nicht.
Das ist vergleichbar mit der Frau, die auf deinem Arm einschläft - am nächsten Morgen ist dein Arm taub. Deshalb ist es tatächlich so, dass der Kopf deines Sohnes ausreichend ist, um dir Nerven und/ oder Blutgefäße insofern abzudrücken, dass Sensibilitätsstörungen auftreten. Das sollte aber recht schnell behoben sein, wenn der Blutfluss in den Arm wieder ermöglicht wird.
Was viel bedenklicher ist, ist die Tatsache, dass Sensibilitätsstörungen auftreten, die zum einen gehäuft sind und zum anderen, ohne das die zuführenden Gefäße abgeklemmt wären. Das ist dann eine Befund, bei dem man den Arzt aufsuchen sollte. Ich will dir damit keine Angst machen, aber unter Umständen, solltest du dich auf Diabetes mellitus untersuchen lassen. Das führt nämlich häufig (meist nach längerem oder unbehandeltem Krankheitsverlauf) zu Durchblutungsstörungen (können natürlich auch aus anderen Gründen auftreten), welche anfänglich vor allem in den unteren Extremitäten auftreten. Da dein Sohn noch ein kleiner Bursche zu sein scheint, gehe ich mal davon aus, dass du selbst auch noch recht jung bist - dann ist diese Gefahr recht klein (glücklicherweise). Aber trotz allem gilt: je früher behandelt, desto unwahrscheinlicher die Spätfolgen.
@Muttersoehnchen: An eine Durchblutungsstörung habe ich auch schon gedacht, aber an Diabetes leide ich sicher nicht, zum einen, weil der letzte Blutbefund noch gar nicht so extrem lange her ist und zum anderen habe ich auch sonst keine typischen Anzeichen für eine Diabetes.
Das Einschlafen des Armes wird wohl wirklich an meinem Sohn liegen und ja er ist noch relativ klein, er ist 16,5 Monate alt. Der Arm ist auch in der Regel nicht lange eingeschlafen.
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