Meine Freundin ist schwanger und ein wenig anstrengend

Meine Freundin ist in der 5. Woche schwanger ich hab mich am Anfang wirklich sehr für sie gefreut, aber jetzt wird es immer anstrengender. Ich selber hab auch 2 Kinder und ich weiss das eine Schwangerschaft nicht immer so einfach ist. Aber bei ihr ist es irgendwie so schwierig. Sie sagt ihr sei die ganze Zeit übel, aber so brechen muss sie nicht. Dann kommt sie fast täglich zu Besuch zu mir, das stört mich ja nicht, aber dann legt sie sich bei auf das Sofa stundenlang und plagt mir von ihrer Übelkeit.

Ich habe ihr schon eine Sachen rausgesucht was sie probieren soll, aber leider macht sie das einfach nicht, wo ich mir dann denke, dann kann es ja doch nicht so schlimm sein oder nicht? Ich möchte hier keine Schwangeren beleidigen und hoffe es kommt nicht falsch rüber, nur mir kommt es vor, dass sie das ausnutzt und sie macht auch nichts mehr daheim, es ist ja jetzt alles zu anstrengend. Mich ärgert das ein wenig, da ich bis zum 7.Monat arbeiten gegangen obwohl es auch nicht immer einfach war.

Bei ihr ist es echt schwierig einzuschätzen, sie ist meine Freundin und ich helfe ihr gerne, aber wenn ich höre das sie am Abend weggehen kann, dann frage ich mich doch schon wie das zusammen passen soll, dass sie so mies drauf ist da aber doch am Abend weggehen. Ich weiss nicht so recht wie ich weiter damit umgehen soll wenn ich ehrlich bin ich will sie ja auch nicht verletzten oder gemein werden ihr gegenüber!

Also das Erste was mir einfiel als ich dein Posting las war der Allgemeinspruch den man ja so kennt: Sie ist Schwanger aber nicht krank.

Natürlich kann man da nicht alle über einen Kamm scheren, denn sicherlich gibt es auch kompliziert verlaufende Schwangerschaften aber dass scheint ja nicht bei deiner Freundin der Fall zu sein. Sie rafft sich ja auf um auf Party zu gehen und beginnt Tagsüber ihre Schwangerschaft zum Leiden zu machen. Ich frage mich ob ihre Übelkeit auch besteht wenn sie ausgeht oder ob die Überlkeit dann verschwunden ist.

Wenn du ihre Freundin bist, kannst du ihr auch als ihre Freundin sagen, dass sie ihr Leidensverhalten zu sehr ausbaut und ihr erklärst, dass Schwangerschaft keine Krankheit ist. Vor allem kannst du ihr ja auch vermitteln von was du redest, da du ja selber 2 Kinder hast.

Wenn es dich nicht stört, dass sie bei dir "rumhängt" dann kannst du ihr vielleicht vermitteln, dass du keinen Bock hast in der Whg. rum zu hängen und treibst sie damit praktisch zur Bewegung und lenkst sie vielleicht dadurch ab. Vielleicht erkennt sie ja, dass es nichts schlimmes sein muss schwanger zu sein und ändert ihr Verhalten. Ansonsten denke ich, ist es völlig legitim, dass du ihr auch klar sagen kannst, dass dich das auf Dauer nervt und sie sich mal zusammenreißen soll.

Ja, das mit den Launen in der Schwangerschaft ist das so eine Sache. Generell sehe ich das auch so, dass eine Schwangerschaft keine Krankheit ist und dass da viele scheinbar übertreiben und die Situation ein wenig ausnutzen. Allerdings gibt es eben schon auch Schwangerschaften, die sehr mühsam sein können. Eine Freundin von mir hat in den ersten Wochen auch extrem mit Übelkeit gekämpft. Sie konnte nichts mehr essen und sie musste dann sogar ins Spital.

Dass es vor allem in den ersten 12 Wochen zu einer Schwangerschaftsübelkeit kommen kann, ist denke ich allgemein bekannt. Ich hatte diesbezüglich zum Glück auch keine großen Probleme. Ich habe mich nie übergeben und mir war nur an einigen Tagen etwas übel. Aber es kann eben auch ganz anders sein und da ist es natürlich schwer zu unterscheiden, ob die Situation einfach nur ausgenutzt wird oder es wirklich so ist.

Bei deiner Freundin ist es jedoch schon etwas seltsam, dass sie am Abend noch fortgehen kann und am Tag ihr Leid klagt. Generell würde ich ihr diesen Punkt schon konkret so sagen, dass das etwas eigenartig ist. Sonst würde ich einmal sagen, dass du mal ein wenig abwartest. Wenn sie gerade in der 5. Woche ist, kann sie es ja auch erst seit ein paar Tagen wissen. Ich denke, dass fast jede Frau einen positiven Schwangerschaftstest, egal ob geplant oder ungeplant, erst mal kurz verdauen muss. Vielleicht braucht sie einfach noch ein wenig Zeit.

Es kann übrigens wegen der Übelkeit schon sein, dass es ihr am Abend besser geht. Vor allem bei der Schwangerschaftsübelkeit sagt man ja sehr oft, dass die Übelkeit vor allem am Morgen stärker sein soll und von den Tagen, wo es mir auch nicht so gut ging, kann ich auch nur sagen, dass die Übelkeit sehr wellenartig kam und ging. Von einer Sekunde auf die nächste wurde mir extrem übel und nach ein paar Minuten war alles wieder vorbei und ich habe mich blendend gefühlt. Möglich ist also alles, weil es eben kein grippaler Infekt ist, der diese Übelkeit verursacht, sondern eben die Hormonumstellung.

Es kann übrigens wegen der Übelkeit schon sein, dass es ihr am Abend besser geht. Vor allem bei der Schwangerschaftsübelkeit sagt man ja sehr oft, dass die Übelkeit vor allem am Morgen stärker sein soll...

Bei mir war es genau umgekehrt. Ich war morgens topfit und mir überhaupt nicht übel im Gegensatz zu abends. Kaum war ich von der Arbeit nach Hause gekommen und saß gemütlich auf dem Sofa und habe fern geschaut, wurde mir ziemlich übel. Ich habe zwar auch nicht spucken müssen, aber es war kurz davor.

Ich würde der Freundin auch einmal die Meinung sagen. Auf der einen Seite kann sie (angeblich) viele Dinge nicht machen, weil sie schwanger ist und auf der anderen Seite kann sie sich dem Stress des Ausgehens unterziehen. Wie passt denn das zusammen? Außerdem merken die meisten Frauen in den ersten Wochen rein gar nichts von ihrer Schwangerschaft, außer dieser eventuell vorhandenen Übelkeit und einer Müdigkeit, so dass sie trotzdem noch alles machen können, was sie vor der Schwangerschaft auch gemacht haben.

Abends Ausgehen ist nicht nur Stress für deine Freundin, sondern auch für den Embryo. Das ist meistens weitaus schlimmer als die üblichen Hausarbeiten. Eine vorhandene Übelkeit wird auch nicht besser, wenn sich deine Freundin bei dir ausheult und nur auf dem Sofa liegt. Vielmehr sollte sie dann wenigstens einen Spaziergang an der frischen Luft machen. Das hilft oft sehr gut. Spaziergänge werden sowieso oft den Schwangeren vom Frauenarzt angeraten. Frische Luft tut genauso gut, wie ein wenig Bewegung. Man ist schließlich nicht krank, sondern schwanger. Vielleicht solltest du diesen Unterschied deiner Freundin einmal verdeutlichen.

Wenn sie dann gegen Ende der Schwangerschaft einen dicken, schweren Bauch hat, könnte ich es verstehen, dass sie bei dir auf dem Sofa liegt. Da ist sämtliche Hausarbeit wirklich ein Problem und nur noch sehr mühsam zu erledigen. Aber auch das geht, wenn man es möchte. Mit dickem Bauch kann man übrigens auch noch Spaziergänge zur Entspannung machen.

Ich vermute fast, das sich deine Freundin einfach wichtig machen will. Sie ist schwanger und damit was besonderes. Sie will umsorgt und bemitleidet werden, weil ihr ja ständig so übel ist. Solche Menschen gibt es und da helfen oft nur klare Worte.

Auch wenn es dich nicht stört, wenn sie den ganzen Tag bei dir ist. Aber ihr Gejammer nervt dich dann schon. Und mal ehrlich. Sie ist erst in der 5. Schwangerschaftswoche. Das kann die restlichen 35 Wochen noch sehr anstrengend für ihr Umfeld werden.

Also wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben als mal ernsthaft mit ihr zu reden. Ansonsten wird sie sich immer über ach so schwere Schwangerschaft bei dir auslassen.

Natürlich gibt es Schwangerschaften welche sehr kompliziert ablaufen und wo es der Schwangeren alles andere als gut geht. Dass diese besondere Hilfe und Unterstützung brauchen, ist dann auch gut so. Wenn aber eine Schwangere extrem über Probleme klagt, sobald aber etwas interessantes ansteht alles vergisst - kann man dies nicht so recht glauben.

Vielleicht bemerkt deine Freundin gar nicht, wieviel sie am Tag meckert über ihre Situation. Es gibt so Leute, die sich einfach nicht bewusst sind, dass sie sich ständig beschweren. Wenn man sie dann darauf anspricht, dass sie mal darauf achten sollen, fällt es erst wirklich auf. An deiner Stelle würde ich mit deiner Freundin darüber sprechen. Wahrscheinlich wird es dir irgendwann so auf die Nerven gehen, dass du sie einfach anfährst und das wird sie dann auch kränken. So kannst du ihr in aller Ruhe sagen, was du davon hältst und dass du ebenso schwanger warst und weiß was man für Beschwerden hat.

Auch wäre möglich, dass deine Freundin sonst wenig Aufmerksamkeit bekommt und diese bei dir sucht. Dadurch dass sie immer wieder von ihren Problemen und Beschwerden berichtet, bleibt sie doch im Gespräch und kann bemuttert werden. Du bist für sie eine gute Ansprechpartnerin, weil du ja schon in dieser Situation warst und ihr da helfen kannst. Dass sie deine Ratschläge nicht befolgt, ist ein anderes Thema. Dazu würde ich ihr auf jeden Fall deine Meinung sagen, immerhin klagt sie dir ihr Leid, hört aber nicht auf dich.

Was die Übelkeit angeht: ich habe den ganzen Tag ziemlich darunter gelitten und das war in der Tat alles andere als schön und daher habe ich mich immer wenn es möglich war im Bett verkrochen und wollte nur meine Ruhe haben. Es gibt also nicht die Schwangerschaftsübelkeit sondern jede Frau erlebt die Übelkeit anders und manch eine Frau sogar gar nicht. Nur mal so am Rande.

Zu dem eigentlich Thema: ich bewundere Deine Zurückhaltung, timbo007, ich wäre in der gleichen Situation wahrscheinlich schon pampig geworden und hätte besagter Freundin die Meinung gesagt. Ist sicher auch nicht die beste Lösung. Allerdings würde ich Dir raten, dass Thema doch mal anzusprechen. Denn wie Du selbst schon erwähnt hast bist Du ja auch in der Schwangerschaft noch arbeiten gegangen und Du warst da beileibe nicht die einzige schwangere Frau. Es ist doch eigentlich die Normalität oder wie auch schon erwähnt: Schwangerschaft ist keine Krankheit.

Du kannst ja einfach schildern, wie ihr verhalten auf Dich wirkt. Dann muss sich Deine Freundin nicht angegriffen fühlen, obwohl das natürlich passieren kann, aber sie hat die Möglichkeit sich trotzdem mal an die eigene Nase zu fassen und ihr Verhalten doch etwas zu ändern.

Ich habe zwar niemanden in meinem Umfeld, der schwanger ist oder Kinder hat, aber ich finde das Verhalten deiner Freundin auch schon ziemlich anstrengend, so wie du es beschreibst. Ich kann mich natürlich nicht in die Lage einer Schwangeren hineinversetzen und weiß nicht, wie schlimm die Übelkeit und andere Beeinträchtigungen sein können. Es ist sicher so, dass jede Frau eine Schwangerschaft ein bisschen anders erlebt. Ich kenne eigentlich auch eher aus dem entfernteren Umfeld nur solche Frauen, die bis kurz vor der Geburt, also bis wenige Wochen davor, noch arbeiten gegangen sind und sich dann eben für die Geburt eine kurze Auszeit genommen haben. So ein sehr anstrengendes Verhalten wie das von deiner Freundin habe ich bei niemandem mitbekommen, auch nicht aus Erzählungen.

Ich kann mir irgendwie auch nicht so richtig vorstellen, dass es deiner Freundin wirklich schlecht geht. Wenn sie abends weggehen kann, wird es ja nicht so schlimm sein. Natürlich gibt es auch Frauen, die schon zu Beginn einer Schwangerschaft (wobei die fünfte Woche wirklich sehr früh ist) Probleme haben und dann eben entsprechend eingeschränkt sind. Diese gehen aber dann sicher nicht abends weg, nachdem es ihnen den ganzen Tag über so schlecht ging. Wenn deine Freundin nun ausschließlich über ihre Übelkeit sprechen würde und nicht weggehen würde, könnte ich die Sache noch eher verstehen.

Ich hätte ehrlich gesagt keine große Lust, mir immer wieder das gleiche anzuhören, wenn es letztendlich zu nichts führt und es deutliche Anzeichen dafür gibt, dass jede Menge Übertreibung im Spiel ist. An deiner Stelle würde ich diese Freundin einfach mal darauf ansprechen, wie das für sie zusammenpasst, dass es ihr zwar tagsüber so schlecht geht, sie aber abends weggehen kann und auch offensichtlich nicht unbedingt auf deine Ratschläge angewiesen ist, mit denen du ihr helfen willst. Wenn es einem richtig schlecht geht, ergreift man doch (fast) jeden Strohhalm, in der Hoffnung, dass es einem dann endlich besser geht. Das scheint ja bei deiner Freundin nicht der Fall zu sein. Vielleicht ist das generell nicht ihre Art, aber ich denke, dass man manche Dinge zumindest mal ausprobieren und sie nicht pauschal ablehnen sollte.

In der fünften Schwangerschaftswoche finde ich es auch merkwürdig, dass deine Freundin jetzt schon so große Probleme mit ihren alltäglichen Dingen hat. Gerade die Begründung, dass das nun alles zu anstrengend sei, finde ich ziemlich seltsam und ich halte diese Aussage auch für eine blöde Ausrede, um unangenehmen Dingen aus dem Weg zu gehen.

Falls es dich stört, dass sie den ganzen Tag bei dir ist und dort vor sich hin leidet, während es ihr abends offensichtlich deutlich besser geht, würde ich ihr an deiner Stelle sagen, dass sie bitte nicht jeden Tag vorbeikommen soll. Man kann so etwas ja auch freundlich sagen, so dass deine Freundin sich nicht direkt angegriffen fühlen muss. Vielleicht hilft es ihr, wenn ihr mal zusammen etwas unternehmt, so dass sie nicht einfach nur herumhängt und jammert. Sie ist schließlich "nur" schwanger und es gibt ja offensichtlich keine Anzeichen für eine besonders problematisch verlaufende Schwangerschaft. Daher würde ich die Freundin an deiner Stelle nicht aus falscher Rücksichtnahme in Watte packen. Das ist für dich zu stressig und tut ihr letztendlich auch nicht gut. Vielleicht kannst du ihr auch deine persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema vermitteln. Du hast ja offensichtlich zwei Kinder zur Welt gebracht und bist nicht in einen solchen Zustand verfallen wie deine Freundin.

Natürlich ist jede Schwangerschaft anders und man kann nur schwer sagen, ob es deiner Freundin tatsächlich so schlecht geht. Dennoch würde ich dazu tendieren zu sagen, dass deine Freundin sich wohl ein wenig aufspielen und in den Mittelpunkt stellen möchte.

An deiner Stelle würde ich einfach mal mit ihr darüber sprechen. Sag ihr genau die Dinge, die du hier auch angesprochen hast: Frag sie, wie es sein kann, dass sie erst den ganzen Tag herumliegt und total leidend tut und dann abends ausgehen kann. Frag sie, wieso sie deine Tipps gegen die Übelkeit nicht einfach mal ausprobiert, wenn es tatsächlich so schlimm ist, usw.

Hallo,

wie schon vorher geschrieben wurde kann man keine Schwangerschaft mit der anderen vergleichen. Bei meiner ersten Schwangerschaft war ich bis zwei Wochen vor der Entbindung sportlich aktiv und bin auch bis zum Beginn der Schutzfrist arbeiten gegangen. Bei meiner letzten Schwangerschaft litt ich etwa ab der 20. Woche unter starken Kreislaufbeschwerden und war kaum fähig den "weiten Weg" durch den Supermarkt zu laufen. Allerdings war ich dann auch nicht in der Lage abends fortzugehen. Ich habe immer nur geschaut dass ich so bald wie möglich ins Bett komme.

An Deiner Stelle würde ich die Freundin schon mal sanft darauf ansprechen. Da ich weiß dass Schwangere ziemlich empfindlich sein können wenn sie nur die leiseste Kritik hören, könntest Du es ja mal als Verbesserungsvorschlag bringen. So nach dem Mottot, sie soll mal versuchen so wenig wie möglich an ihre Übelkeit zu denken, sondern lieber mit Dir spazieren gehen. Das tut ihrem Kreislauf gut und versorgt das baby optimal mit Sauerstoff.

Ich wünsche Dir viel Glück und vor allem das nötige Fingerspitzengefühl!