Juckreiz bei Müdigkeit

Seit zwei Tagen erlebe ich immer wieder eine seltsame Sache: Wenn ich müde bin und versuche, einzuschlafen, dann juckt es mich am gesamten Körper. Es ist wirklich absolut merkwürdig, denn es juckt überall, vom kleinen Zeh bis hin zu dem Inneren meiner Ohren. Es ist kein langes, starkes Jucken, sondern nur ein leichtes und es geht immer nur wenige Sekunden so, dann fängt es woanders an.

Ich habe natürlich schon angeschaut, wie es mit den betroffenen Hautpartien aussieht. Da ist kein Ausschlag und zum Glück ist da auch nichts Parasitäres zu sehen, also keine Krätze, Läusebisse oder was weiß ich. Das Bett ist an sich auch ordendlich und die Bettwäsche wird regelmäßig ausgetauscht. Ein neues Waschpulver, gegen das ich allergisch sein könnte, haben wir auch nicht benutzt. Und gegen Milben benutzen wir Sprays, weil mein Lebensgefährte eine Allergie gegen Hausstaubmilben beziehungsweise ihre Ausscheidungen hat und davon sofort Hautausschlag bekäme. Da er keinen mehr bekommt, nehme ich an, sind die Milben weg.

Übrigens ist auch an der Hautpartie, an der der Juckreiz gerade auftritt, nichts Auffälliges zu sehen, in dem Moment, in dem es juckt. Beispielsweise juckte es gestern einmal an meiner linken Hand, und ich habe mir die Stelle genau angesehen. Da war garantiert nichts Sichtbares. Ich bin gegen Pollen allergisch. Kann es sein, dass vielleicht Pollen auf das Bettzeug gelangt sind? Oder hängt es vielleicht mit feinstem Staub, den man normal nicht oder kaum sieht, zusammen? Gewisse kleinste Partikel sind ja häufig in der Luft.

Aber was mich da wundert, ist eben, dass es immer nur juckt, wenn ich müde bin. Wenn ich tagsüber auf dem Bett sitze oder liege, um etwas zu lesen, und wenn ich dabei nicht müde bin, dann juckt irgendwie auch nichts. Ich hoffe doch, das ist nichts Nervliches. Vielleicht ist man, wenn man wach ist und etwas nebenher tut, einfach so abgelenkt, dass man den Juckreiz nicht bemerkt? Also, dass man den nur deutlich wahrnimmt, wenn man nichts tut und einfach versucht, einzuschlafen? Denn da ist man ja entspannter, als sonst.

Ich denke, ich werde heute Abend nach dem Haarewaschen noch einmal die Bettwäsche wechseln, obwohl ich das Bett eigentlich vor nicht einmal einer Woche schon neu bezogen hatte. Ich hoffe, die Beschwerden sind dann weg. Aber vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen, woher all das kommen könnte. Falls das Wechseln der Bettwäsche doch nichts bringt.

Wenn du auf Pollen allergisch bist, solltest du die Bettwäsche nicht im Freien trocknen lassen, sondern immer entweder im Trockner oder eben in einem Raum. Wenn du also die Bettwäsche draußen aufgehängt hast, kann es schon durchaus sein, dass sich vermehrt Pollen darauf angesammelt haben.

Was das Jucken bei Müdigkeit betrifft, ist es glaube ich schon allgemein so, dass man bei Müdigkeit allgemein empfindlicher ist. Ich merke das sehr stark bei meinem Sohn, der Neurodermitis hat. Am Tag, wenn er abgelenkt ist, geht es mit dem Juckreiz halbwegs, aber wenn er müde wird und vor allem am Abend und in der Nacht kratzt er sich vor Juckreiz regelrecht blutig. Auch ein Arzt hat mir erklärt, dass es typisch ist, dass der Juckreiz in der Nacht verstärkt ist. Das ist ja auch eines der Hauptprobleme, weil das dann eben auch massiv den Schlaf stört.

Es kann aber nicht nur an der Bettwäsche oder so liegen, weil interessanter Weise schläft mein Sohn zu Mittag beim Mittagsschlaf erheblich besser und ruhiger, eben weil der Juckreiz am Tag nicht so stark ist. Und beim Mittagsschlaf ist er ja auch nicht mehr oder weniger abgelenkt als am Abend. Demnach kann Ablenkung alleine auch nicht gerade die Begründung sein.

Seltsam ist in deinem Fall, dass du aber gar keinen Ausschlag oder sonstige Auffälligkeiten hast und trotzdem den Juckreiz hast. Aber vielleicht bist du da diesbezüglich eben so empfindlich, dass es eben auch schon ohne Ausschlag eine kleine allergische Reaktion ist? Bist du denn auf irgendwelche Pollen oder Sonstiges allergisch?

Ich bin stark auf verschiedene Pollen allergisch und auch auf Nahrungsmittel, wobei die ja bei diesem aktuellen Problem keine Rolle spielen dürften. Bei den Pollen sind das zum Beispiel Birke, Erle und Haselnuss, die ja im Moment stark blühen. Gräser schaden mir auch sehr, aber die blühen ja erst gegen Herbst.

Also, es ist schon so, dass aktuell Pollen in der Luft liegen, die natürlich auch auf die Bettwäsche gelangen. Natürlich hänge ich die nie nach draußen, sondern trockne sie maschinell. Außerdem sauge ich sie regelmäßig mit dem Staubsauger ab, und versuche allgemein, sie möglichst wenig mit Pollen in Kontakt kommen zu lassen. Also ich dusche zum Beispiel auch und wasche mir die Haare, immer sofort, wenn ich von draußen nach Hause komme. Damit eben keine Pollen in die Wohnung kommen. Aber ganz vermeiden, dass so etwas auf die Bettwäsche kommt, kann man natürlich trotzdem nicht.

Also, logisch erscheint es mir schon irgendwie, dass das irgendwie mit der Pollenallergie zusammenhängt. Nur verwunderlich ist dabei eben, dass es nur abends vor dem Einschlafen juckt, und nicht, wenn ich mittags auf dem Bett sitze. Denn wenn da Pollen im Bettzeug sind, dann sind die ja nicht nur nachts da.

Dann klingt es wirklich sehr nach einer allergischen Reaktion. Warum das am Abend so verstärkt ist, glaube mir, darüber habe ich mir schon zahlreiche schlaflose Nächte Gedanken gemacht, wenn sich mein Sohn nur hin und herwälzt weil es ihn so juckt. Bisher konnte mir keiner eine wirklich logische Erklärung dafür geben, leider.

Mein Sohn hatte auch sehr lange, eigentlich noch bis vor wenigen Wochen einen extrem verschobenen Rythmus. Da die Nächte einfach nur mit blanken Horror zu beschreiben sind und er einfach nicht schlafen konnte, ist er oft erst nach Mitternacht wenigstens kurz eingeschlafen, hat sich dann bis etwa 6 Uhr in der Früh regelrecht durch die Nacht gequält und dann konnte er plötzlich viel besser schlafen, oft auch bis 11 oder 12 Uhr zu Mittag!

Im Februar war ich mit meinem Sohn wegen der Neurodermitis auf Kur. Dort habe ich den Ärzten auch geschildert, dass ich es einfach nicht schaffe, dass er am Abend früher schläft und dass der Tag/Nachtrythmus extrem verschoben ist und wie ich das ändern kann. Ich bekam darauf als Antwort, dass das bei extremen Neurodermitisfällen oft der Fall ist, weil der Juckreiz eben in der Nacht erheblich stärker ist als am Tag. Warum das so ist, konnten sie mir jedoch leider nicht wirklich erklären.

Inzwischen hat es sich zum Glück zumindest ein wenig gebessert. Er geht wenigstens schon um 23 Uhr schlafen, wobei das natürlich für ein 1,5 Jahre altes Kind noch immer einfach nur Wahnsinn ist, aber ich hatte auch lange Zeiten, wo er erst um 2 Uhr in der Früh ein wenig zum Schlafen kam. Es gehört wohl zum Krankheitsbild leider dazu. Obwohl er nun schon früher müde ist, quält er sich trotzdem täglich einfach nur durch die Nacht durch. Es ist zum Verzweifeln. Zu Mittag geht es erheblich besser.

Eine Erklärung kann ich dir wie gesagt dafür leider nicht geben, aber ich wollte dir damit sagen, dass es durchaus möglich ist, dass es bei dir eben auch nur am Abend zu dem Juckreiz kommt. Meine einzige Erklärungsmöglichkeit ist eben wieder die Müdigkeit, wo man einfach empfindlicher ist und vieles extremer wahrnimmt.