Computerneukauf: Für Windows 7 oder XP entscheiden?

vom 15.05.2010, 01:02 Uhr

Eine Bekannte von mir will sich einen neuen Computer kaufen. Dabei hat sie ein Netbook ins Auge gefasst. Meine Freundin meint, ich solle sie beraten. Ich bin etwas unentschlossen. Ein Netbook mit 1 GB Arbeitsspeicher ist vielleicht etwas schwach auf der Brust um mit Windows 7 flüssig klar zu kommen. Also müsste man zu dem kleine Aufpreis, den ein modernes Betriebssystem kostet, auch noch obendrein einen zusätzlichen Arbeitsspeicher kaufen. Ist das sinnvoll?

Andererseits würde Windows XP sicherlich gut auf so einem Netbook laufen und mit dem kleinen Arbeitsspeicher klar kommen. Aber sollte man sich heute überhaupt noch einen Computer kaufen, der noch mit XP betrieben wird? Ich weiß, dass viele sagen, dass XP mittlerweile das stabilste und ausgereifteste Betriebssystem ist, das Microsoft je hatte. Aber ist es nicht inzwischen schon ein bisschen altmodisch? Wie soll man also jemanden z diesem Thema beraten und warum?

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Hallo,

ich würde mich an deiner Stelle auf jeden Fall für Windows 7 entscheiden. XP ist zwar gut, aber mittlerweile einfach alt. Neue Software wird irgendwann nicht mehr auf XP laufen, sondern nur auf Vista, 7 und dem, was danach kommt.

Da es sich aber um ein Netbook handelt, solltest du selbst entscheiden, was für Programme dir wichtig sind. Mit 1 GB Arbeitsspeicher ist der Spielraum ja ohnehin nicht so groß. Solltest du das Netbook also überwiegend zum Surfen für unterwegs, fürs Arbeiten mit Office oder zum Musikhören benötigen, könntest du dich durchaus auch für XP entscheiden. Was soll denn die Hauptaufgabe des Netbooks werden? ;)

» daturaferox » Beiträge: 174 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das Netbook soll hauptsächlich wirklich zum mailen, schreiben, surfen und als Multimediaplayer für Videos und Musik genutzt werden. Gelegentlich will sie darauf auch die Photos von der Digitalkamera bearbeiten und archivieren.

Es sind also weniger arbeitsspeicherintensive Anwendungen. Sonst hätte ich ja auch nicht zu einem Netbook geraten. Beim Surfen in Computershops habe ich nur eben gelesen, dass sich einige wegen des angeblich viel zu mickrigen Arbeitsspeichers aufregten. Da bekommt man eben den Eindruck, dass Win7 vielleicht eh schon aus dem letzten Loch pfeift, wenn es nur 1 GB Arbeitsspeicher bekommt und der Rechner dann z. B. beim Videos sehen vielleicht gleich abstürzt. Ich möchte meine Freundschaft eben nicht wegen einer lausigen Beratung aufs Spiel setzen.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



trüffelsucher hat geschrieben:Ein Netbook mit 1 GB Arbeitsspeicher ist vielleicht etwas schwach auf der Brust um mit Windows 7 flüssig klar zu kommen.

Nein, warum? Dann schaltet man halt alle Gimmicks und optischen Effekte ab. Sieht zwar deutlich schlechter aus (halt wie XP), läuft aber flüssig.

trüffelsucher hat geschrieben:Also müsste man zu dem kleine Aufpreis, den ein modernes Betriebssystem kostet, auch noch obendrein einen zusätzlichen Arbeitsspeicher kaufen. Ist das sinnvoll?

Keine Ahnung wieviel der Händler als Aufpreis verlangt, aber je nach Version bekommt man Windows 7 sowohl in der 32 als auch in der 64 Bit Ausgabe für 50 (Home) - 100 Euro (Ultimate). 1 GB RAM mehr kostet kaum mehr als 10 - 15 Euro Aufpreis, RAM ist spottbillig.

trüffelsucher hat geschrieben:Andererseits würde Windows XP sicherlich gut auf so einem Netbook laufen und mit dem kleinen Arbeitsspeicher klar kommen.

Warum? Nur weil es älter ist? Windows XP ist überhaupt nicht für Netbooks entwickelt worden und muss je nachdem mit allen benötigten Treibern angepasst werden - diese bringt Windows 7 meist als Standardtreiber mit, die eigentlichen Treiber sollte man aus Performancegründen natürlich trotzdem installieren.

trüffelsucher hat geschrieben:Ich weiß, dass viele sagen, dass XP mittlerweile das stabilste und ausgereifteste Betriebssystem ist, das Microsoft je hatte.

Die kenn ich auch, sie heißen im Fachjargon DAUs, noobs, ComputerBILD Leser ;) oder schlicht: Idioten. Diese Aussage ist völliger Blödsinn, denn Vista ist das ausgereifteste System, sowie seine B Version Windows 7. Windows XP steckt heute noch voller Fehler und Lücken bedingt durch den Kernel usw. die nicht (mehr) behoben werden usw. Wer sowas erzählt, soll bitte mal XP ohne SP installieren und dann nochmal was sagen, selbst Vista ohne SP war weniger schlimm.

Windows XP läuft übrigens auch mit 1 GB RAM langfristig mehr schlecht als recht, vor allem wenn das System langsam schwerer wird. Den Tipp von daturaferox kannst Du in die Tonne treten - kaufe ein vernünftiges Netbook mit ausreichender Grundperfomance, d. h. ausreichend RAM, CPU Leistung usw., dann ist es völlig egal, welches Betriebssystem aufgespielt wird. Und übertrieben gesagt reicht für das, was deine Bekannte da machen will auch mein uralt Win 98 Notebook,

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Nun Windows 7 und Vista sind in der Tat sehr ressourcenfressend und unter 2GB Arbeitsspeicher sollte man nur im äußersten Notfall dieses Betriebssystem installieren. Ich habe beispielsweise 4GB Arbeitsspeicher verbaut und gut 30% gehen bereits für Windows 7 drauf, was bei manchen Programmen ziemlich blöd ist, wenn nur noch 60-70% des Arbeitsspeichers zur Verfügung stehen.

Da das Netbook so gut wie nur für "kleinere" Anwendungen benutzt wird, reicht Windows XP meiner Meinung nach absolut aus und würde die ohnehin geringe Kapazität des Arbeitsspeichers auch nicht so sehr belasten. ICQ, FireFox etc. sind nicht an das neueste Betriebssystem gebunden und insofern macht es nicht viel Sinn dieses unbedingt zu installieren. Schade ist, dass es keine Updates mehr für XP gibt, jedoch ist das nicht so tragisch, da es schon einige Jahre auf dem Buckel hat und somit mehr als genug Updates erfahren durfte.

Benutzeravatar

» LastGen » Beiträge: 411 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


LastGen hat geschrieben:Nun Windows 7 und Vista sind in der Tat sehr ressourcenfressend und unter 2GB Arbeitsspeicher sollte man nur im äußersten Notfall dieses Betriebssystem installieren.

So ein Schwachsinn! Die Mindestanforderungen liegen jeweils bei 1 GB RAM - und während dies bei Windows Vista noch die untere Grenze darstellte reicht dies bei Windows 7 im Grunde aus, wenn man nur normal arbeiten möchte.

LastGen hat geschrieben:Ich habe beispielsweise 4GB Arbeitsspeicher verbaut und gut 30% gehen bereits für Windows 7 drauf, was bei manchen Programmen ziemlich blöd ist, wenn nur noch 60-70% des Arbeitsspeichers zur Verfügung stehen.

Dann hast Du keinen Plan und dein System schön zusammengeschrottet oder halt irgendeinen Schrott gekauft, denn selbst mein deutlich ressourcenfressendes Vista verbraucht auf meinem 3 GB Notebook nicht einmal 13 % des RAMs im Leerlauf.

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hier würde ich mich Inhaltlich den Ausführungen von Subbotnik anschließen, wenn auch man das sicher freundlicher zum Ausdruck hätte bringen können. 8) Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Windows 7 wirklich auch auf Systemen mit 1 GB Hauptspeicher akzeptabel schnell und performant arbeitet.

Aber anders als hier schon im Thread geschrieben, würde ich auch eher dazu tendieren, hier Windows 7 eben nicht mit Vista zu vergleichen. Denn hier ist es tatsächlich so, dass zwar die Mindestanforderung von Vista 1 GB war. Aber, jedenfalls ging es mir mit meinem subjektiven Empfinden so, das Arbeiten wirkte wirklich sehr träge und auch ein Laie hätte sich über kurz oder lang nach mehr Speicher gesehnt. Und das, obwohl keine besonderen Programme liefen! Wohingegen mit Windows 7 bei gleicher Hardware sogar Entwicklungsumgebungen erstaunlich wie erfreulich flink reagieren.

Wenn es nun keinen besonderen Grund dafür gibt, trotz vorhandener Windows 7 Lizenz mit XP arbeiten zu müssen, würde ich wirklich raten, hier mal mit Windows 7 zu beginnen und sich damit vertraut zu machen. Hier macht der Versuch klug und etwaige negative Erfahrungen mit Vista sollten außen vor bleiben. Hier passt der Werbespruch eines Elektrodiscounters, der Sinngemäß lautete: Windows 7 ist Ideal für Vista Nutzer.

Übrigens darf nicht unterschlagen werden, dass natürlich die Kostenüberlegung ja auch richtig ist: eine XP Lizenz wird teurer sein, als eine Speicheraufrüstung auf 2 GB. ;)

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Windows XP mit SP1 sollte heutzutage sowieso nicht mehr verwendet werden, schliesslich ist das Pack im Jahre 2002 veröffentlicht worden und 8 Jahre sind in der IT eine Ewigkeit.
Die Netbooks mit XP die ich kenne (und das sind eine Menge), haben in der Regel auch SP3 installiert und falls nicht, installiert man es halt nach. Seit der Veröffentlichung von SP2 und 3, läuft das System bei mir absolut Stabil und ich hatte in den letzten Jahren bestimmt 20 PCs, Note- und Netbooks berufsbedingt im Einsatz gehabt. Da die Weiterentwicklung dieses Betriebssystems jedoch inzwischen eingestellt wurde und SP3 auch schon wieder knapp 2 Jahre alt ist, würde ich es dennoch nicht empfehlen.

Die abgespeckte Starter-Edition von Windows 7, die den Netbooks beiliegt ist stark auf die Architektur der Geräte ausgelegt und läuft ebenfalls stabil und flüssig. Getestet bisher auf dem Samsung NC10 und dem Asus EEE 1005H.
Der Ressorcenverbrauch ist deutlich niedriger als bei Vista, was für Netbooks im übrigen überhaupt nichts taugt. Es gibt auch kaum/keine Netbooks, die mit Vista ausgeliefert werden.

Wichtiger als der Arbeitsspeicher, der erfahrungsgemäß zwar mit 1GB locker ausreicht aber dennoch nicht schaden kann auf 2 GB zu erhöhen, sind aus meiner Sicht die Programme und Energieoptionen, die das System unnötig verlangsamen. Beim Start des Samsung NC10 sind knapp 70% des Deskops mit Icons wie Testversionen und Samsungtools bedeckt, die natürlich fleissig im Hintergrund alle mitlaufen. Nach ausmisten des Systems läuft der Bootvorgang um einiges schneller. Das Samsung Energietool bremt zusätzlich massiv aus, nur um die Akkulaufzeit zu verringern.

Ich empfehle also Windows 7 mit vernünfig eingerichteten und entmülltem System. Surfen und Texte schreiben kannst du damit allemal und hast ein System, was auch noch in den nächsten Jahren mit Updates versorgt wird.

» stifler » Beiträge: 427 » Talkpoints: 46,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^