Ikea Haus ist kein Schnäppchen

Wie bereits Fertighäuser von Ikea berichtet plant der schwedische Möbelriese auch in Deutschland Fertighäuser zu errichten. Was Insider bereits vermuteten untermauert noch einmal der Focus, das Haus ist kein Schnäppchen.

Je nach der Lage des Grundstücks und der Größe des Eigenheims sind durch den Käufer Summen zwischen 180 000 und 248 500 Euro zu zahlen. Die Baugebiete sind festgelegt, auf das eigene Grundstück in seiner Lieblingsgegend dieses Haus zu stellen geht also nicht. Allerdings ist im Preis ein Ikea Warengutschein inklusive. Der Prüfer Peter Würtenberger, Architekt und Bauherrenberater, hat sich ein Musterhaus angeschaut und schildert seine Eindrücke sehr anschaulich.

Das Haus wird über einen Gitterrost betreten, die Überdachung ist sehr einfach und ein Windfang fehlt völlig. Es gibt nur einen sehr kleinen Flur, das Haus wird praktisch über die Küche betreten. Das heißt, auch Gäste müssen erst einmal durch die 12 qm große Küche gehen bevor sie im Wohnbereich sind. Die Gästetoilette ist ohne Fenster. Das Wohnzimmer hat eine Fläche von 21 qm, hier kann allerdings noch eine kleine Arbeitsecke mit einer Trennwand eingerichtet werden. Eine Holz- Stahlkonstruktion führt in die obere Etage, hier befinden sich zwei Kinderzimmer und das Schlafzimmer.

Positiv zu vermerken ist dass die Entlüftungsanlage in Küche und Bad gut funktioniert und alle Wrasen ordentlich absaugt werden. Auch wird durch das Oberlicht noch einmal zusätzlich Tageslicht in das Erdgeschoss geleitet.

Der Grundriss ist auf einen Vierpersonenhaushalt zugeschnitten, die Räume sind aber alle ziemlich klein gehalten. Das Kinderzimmer hat beispielsweise nur zehn qm Grundfläche, das Schlafzimmer hat 14 qm. Hier gibt es allerdings noch einen begehbaren Kleiderschrank. Superknapp kalkuliert ist das Bad im Obergeschoss dass nur fünf qm Fläche hat und das bei Vorhandensein einer Toilette, Badewanne und einem Waschtisch. Weiterhin wird kritisiert dass auf Grund der beengten räumlichen Verhältnisse individuelle Möbel kaum aufgestellt werden können und schon garnicht flexibel. Alles hat seinen vorbestimmten Platz, selbst ein 2x2 m Bett ist schon zu groß. Auch gibt es leider keinen Keller, wer noch Farbe vom letzten Schutzanstrich überbehalten hat muss diese wohl in der Wohnung aufbewahren um Frostschäden zu vermeiden.

Bei dem Fertighaus handelt es sich um ein Holzständehaus, das bedeutet sie stehen auf 20 cm dicken Kanthölzern. Leider ist an den Außenwänden keine Installationsebene vorgesehen. Es gibt zwar eine 18 mm dicke Schutzplatte, aber wer tiefer bohren will muss dann mit Bauschäden rechnen. Die Isolierung der Häuser ist gut, allerdings speichern sie auf Grund der Konstruktion nur wenig Wärme. Das bedeutet dass die Räume auch schnell auskühlen wenn die Heizung abgedreht wird. Die Energieeffizienz und damit der voraussichtliche Heizkostenbedarf ist aber gut, sie entspricht dem Standart des KfW-70 Hauses.

Was du hier alles über Ikea Häuser berichtet hast, würde mich nun auch nicht vom Hocker reißen. So eng und vorgegeben wohnen zu müssen in eigentlich hässlichen Häusern ist nicht jedermanns Sache. Für das Geld bekommt man auch ein besser gestaltetes Haus. Die Häuser sollen Ladenhüter sein.

Die Stiftung Warentest hatte die Häuser begutachtet und für schlecht befunden. In Wiesbaden-Auringen wurden nur acht Häuser gebaut. Quelle N24.