Kreislauf des Fruchtwassers?

vom 13.05.2010, 22:46 Uhr

Auch wenn ich zweifache Mutter bin, habe ich mir darüber eigentlich noch nie Gedanken gemacht. Aber neulich kamen mein Mann und ich auf das Gespräch, dass ein Baby ja über 9 Monate im Bauch der Mutter ist und immer im gleichen Fruchtwasser liegt. Es uriniert ja auch ins Fruchtwasser und im Prinzip ist das ja ein "stehendes Gewässer". Aber dennoch kann es ja nicht nur still stehen. Es muss sich ja irgendwie reinigen, damit das Baby nicht irgendwann im eigenen Urin liegt und nicht mehr im Fruchtwasser.

Mein Frauenarzt sagte mir damals, dass die Babies auch das Fruchtwasser trinken und es sich immer wieder erneuert. Aber deswegen muss ja auch das Wasser, was vorhanden ist mal gereinigt werden, damit das Baby kein schmutziges mit Urin durchtränktes Fruchtwasser trinkt. Wie ist es? Ist das ähnlich wie beim Blutkreislauf, dass das Wasser immer wieder in einem Kreislauf ist und sich quasi selber reinigt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Der Urin eines Fetus ist nicht mit dem vergleichbar, was ein Neugeborenes oder gar ein Erwachsener als Urin ausscheidet. Die Nieren des Fetus über nehmen erst nach der Geburt vollständig die eigentliche Entgiftungsfunktion. Die Entgiftung übernehmen während der Schwangerschaft die Nieren der Mutti. Da der Blutkreislauf des ungeborenen Kindes über die Nabelschnur mit der Mama verbunden ist, geht das auch ganz einfach.

Der Urin, den der Fetus ins Fruchtwasser laufen lässt ist sehr sehr wenig konzentriert und enthält keine Giftstoffe und Stoffwechselschlacken. Es ist wohl so, dass der Fetalurin einen großen Teil bei der Bildung von Fruchtwasser beiträgt. Aber davor sollte man sich nicht ekeln. Jede Frau, die schon geboren hat und einen Blasensprung mitbekommen hat weiß, dass Fruchtwasser überhaupt nicht wie Urin riecht und auch anhand von Tests vom Arzt davon unterschieden werden kann. Es ist also nichts ekliges daran.

Außerdem tauscht der mütterliche Körper das Fruchtwasser so oft aus, dass man nach ca. drei Stunden davon ausgehen kann, dass nur noch "neues" Fruchtwasser im Mutterleib ist. Das Baby wird also immer wieder in frisches Fruchtwasser gepackt.

Wenn Fruchtwasser irgendwie gesundheitsschädlich wäre, wären die Säugetiere längst schon ausgestorben. Ich gehe da mal von aus, dass das die Natur mit Hilfe der Evolution schon schön und bestmöglich eingerichtet hat.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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