Abnehmen durch gutes Kauen der Mahlzeit
In einer gemütlichen Runde ging es mal wieder um abnehmen und Diäten. Dabei wurde mir gesagt, dass ich zu schnell esse, was für mich nichts Neues war. Nun aber wurde mir gesagt, dass schnelles und hastiges Essen eine Gewichtszunahme mit sich bringt, während langsames essen und gutes Durchkauen der Mahlzeiten für eine Gewichtsabnahme zuträglich ist.
Das hat mich jetzt aber gewundert. Was hat das schnelle Herunterschlingen des Essens mit Zunehmen oder Abnehmen zu tun? Natürlich ist meine Schnelligkeit beim Essen nicht gerade sonderlich schön anzuschauen und ich versuche immer wieder, langsamer zu essen, aber ich kann keinen Zusammenhang mit einer Diät vorstellen. Wer von euch hat da Infos für mich?
Ich wurde von klein auf so erzogen, langsam zu essen. Es ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass langsames Essen viel gesünder ist. Es gilt die Regeln, jeden Bissen ungefähr 30 Mal zu kauen, bevor man alles runter schluckt. Zum einen wird so das Essen besser eingespeichelt und es kann einfach schneller verdaut werden. Weniger zerkautes Essen bleibt länger im Körper.
Ich habe noch nie Probleme mit meinem Gewicht gehabt und ich denke, dass es wirklich an dem langsamen Essen und oftmaligen Kauen liegt, denn ich betreibe ansonsten keinen Sport, welcher mit meine schlanke Figur halten lassen könnte. Außerdem esse ich für mein Leben gerne Kuchen und auch Süßigkeiten in allen Variationen und dennoch nehme ich nicht zu.
Wieso isst Du eigentlich so hastig und schnell? Ich kann Dir nur den Tipp geben, Dein Essen in Zukunft einfach versuchen zu genießen, denn Du bist ja nicht auf der Flucht oder niemand möchte Dir was weg essen. Langsames Kauen führt auch dazu, dass man schneller satt wird und dadurch isst man naturgemäß auch weniger! Ich kann es nur empfehlen!
Ich nehme an, das liegt daran, dass der Verdauungsprozess Deines Essens bereits beim Kauen beginnt. Der Speichel spaltet zum Beispiel Kohlenhydrate schon im Mund auf. Magen und Darm werden entlastet und können schneller verdauen. Was beim Kauen nicht vorverdaut wird muss erst im Magen mühselig aufgespalten werden, was dazu führt, dass sich der Verdauungsprozess verlängert, das Essen ist also länger im Körper unterwegs.
Außerdem setzt das Sättigungsgefühl beim Essen mit einigen Minuten Verspätung ein. Wer langsamer kaut verpasst den Zeitpunkt nicht, oft ist es doch so, dass man das Essen verschlingt und am Ende feststellt, dass einem schlecht ist. Das ist ein Signal, dass man mehr gegessen hat, als der Körper tatsächlich braucht. Kaut man langsamer, dann hat der Körper mehr Zeit die entsprechenden Signale auszusenden, man ist auch nach kleineren Mengen schneller satt. Und wenn man weniger isst, nimmt man weniger zu.
Überlegt doch mal selbst: Mal angenommen, du möchtest eine ganze Tafel Schokolade essen. Ob du die 100g Schokolade nur herunterschlingst oder langsam kaust, die Kalorienzufuhr bleibt die gleiche. Es kommt drauf an, was du ißt und nicht wie weich und breiig bis flüssig du es kaust. Der Vorteil des langsamen Essens ist, daß du schneller feststellst, wann du satt bist und beim Runterschlingen vielleicht noch ein wenig mehr "reinstopfen" kannst, bevor du dich auch hier voll fühlst.
Die Theorie, jeden Bissen 30 mal zu kauen ist schon lange überholt und auch mittlerweile entkräftet worden. Der Speichel enthält nebst 94 Prozent Wasser anorganische sowie organische Verbindungen. Er sorgt unter anderem für die Vorverdauung von Kohlenhydrate und dafür, daß die Nahrung "besser ruscht". Eine Hauptverdauung findet im Mund nicht statt. Der Speichel ist mit weit mehr Aufgaben betreut, als nur der Verdauung förderlich zu sein. Es reicht, die Nahrung so grob klein zu kauen, daß man sie sorglos Schlucken kann.
Neu ist diese Erkenntnis nun wirklich nicht. Und auch wenn man die Theorie mit der Einspeichelung der Nahrung so nicht mehr glauben mag und sollte, so hat langsames Essen doch etwas mit Achtsamkeit zu tun. Achtsamkeit ist (wenn man nur die Gewichtsreduktion betrachtet) allein deswegen so wichtig, weil es ja schon ein wenig braucht, bis man ein Sättigungsgefühl verspürt. Und was das betrifft, so kann man auch als Laie sicher schnell einsehen, dass man eben beim langsamen Essen weniger Nahrung zu sich nimmt, bis das Sättigungsgefühl einsetzt als wenn man die Nahrung einfach nur schnell herunter schlingt.
Was deine Freundinnen hier angesprochen haben, ist für mich ebenfalls nicht neu. Allerdings ist es nicht so, dass du zunimmst, weil du zu wenig kaust, sondern weil das Sättigungsgefühl einfach erst nach einer gewissen Zeit eintritt.
Wenn man also schnell isst, kann man viel essen, noch bevor das Sättigungsgefühl eintritt. Isst man hingegen langsam und kaut das Essen gut, kann man in der Zeit bis das Sättigungsgefühl eintritt, nicht so viel Essen vertilgen. Das gründliche Kauen ist natürlich auch noch dazu gut, dass das Essen leichter verdaut werden kann und nicht so schwer im Magen liegt.
Es ist doch eigentlich bekannt, dass das Sättigungsgefühl erst nach einiger Zeit einsetzt. Und wenn man sich lange Zeit beim Essen lässt, jeden Bissen 20-mal kaut und zwischendurch auch mal was trinkt oder sich unterhält, dann dauert eine Mahlzeit schon gleich viel länger und man wird auch viel schneller satt und kann dann nicht mehr weiteressen.
Wenn man dagegen das Essen runter schlingt und nicht mal eine kleine Pause macht, dann ist es doch klar, dass man viel mehr in sich hineinstopfen kann, ohne dass man das Sättigungsgefühl überhaupt bemerkt - abgesehen davon, dass man dann sowieso eher mit dem Essen in sich reinstopfen beschäftigt ist und es wahrscheinlich noch ignorieren würde, dass man satt ist.
Es ist durchaus etwas dran, dass man durch mehrmaliges Kauen der Speisen Abnehmen kann. Der Grund hierfür ist, dass viele in der gleich Zeit wie andere das doppelte zu sich nehmen. Durch das "Schlingen" bekommt man sehr große Nahrungsmengen in den Magen ohne direkt satt zu sein. Der Sättigungseffekt setzt erst ca. 30 Minuten später ein, dadurch merkt man gar nicht so schnell dass man eigentlich schon genug hat.
Außerdem wird durch das Kauen der Speichelfluss angeregt und dadurch die Speichelmenge erhöht. Der Speichel zersetzt mit seinen Enzymen die Nahrung in ihre Einzelteile und leistet hier schon große Vorarbeit. Umso länger der Körper dafür Zeit hat, umso besser können die Nährstoffe dann vom Magen und dem Darmtrakt verarbeitet werden. Durch die schnellere Verarbeitung liegen Nahrungsreste dann auch nicht so lange im Magen oder Darm.
Ein Sättigungsgefühl stellt sich erst nach fünfzehn bis zwanzig Minuten ein. Deswegen sollte man sich für eine Mahlzeit zumindest eine Viertelstunde Zeit nehmen. Dadurch isst man automatisch weniger, weil man merkt, dass man satt wird. Wenn du die selbe Menge innerhalb von fünf Minuten runterschlingst, hast du danach möglicherweise immer noch Hunger. Folglich isst du dann mehr. Durch langsames und gründliches Kauen zügelt man die Geschwindigkeit beim Essen ja automatisch.
Mit gründlichem Kauen hilft man außerdem der Verdauung. Wenn man alles zu Brei zerkaut, muss diesen Teil der Magen nicht mehr übernehmen. Außerdem sind im Speichel Entzyme enthalten, die mit dem Zersetzen der Nahrung anfangen.
Kurz gesagt, deine Bekannten hatten Recht. Langsames Essen ist gut für die Verdauung und die Figur.
Wie Cappucino sagt, stellt sich beim Essen das Sättigungsgefühl erst nach etwa 20 Minuten ein. Dabei ist es unabhängig davon, wie viel man wirklich gegessen hat. Wenn man nur einen kleinen Snack langsam verzeht, fühlt man sich nach 20 Minuten auch gesättigt. Gesättigt meint in dem Zusammenhang, dass das Hungerzentrum im Gehirn keinen Hunger also Appetit mehr meldet.
Bei vielen Leuten ist das Gefühl für diese Sättigung verloren gegangen, weil sie lange unachtsam gegessen haben. Viele Leute merken erst, dass sie Satt sind, wenn der Magen ein Völlegefühl meldet. Wenn man dieses merkt, hat man eigentlich schon zu viel gegessen und man hat den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören verpasst.
Wenn man Essen schlingt, ist das Essen relativ schnell runtergeschluckt und man hat das Gefühl vergleichsweise wenig gegessen zu haben. Wenn man nach einer geschlungenen ausreichenden Portion das Gefühl hat, man könnte noch was Essen, weil das Hirn noch nicht Satt gemeldet hat, isst man normalerweise noch einen Nachschlag, der prinzipiell nicht vom Körper benötigt würde.
Wer gründlich kaut, kann das Essen intensiver genießen und die Aromen richtig auskosten. Unter dem Strich hat man mehr Genuss, wenn man das Essen als kleine Portion langsam genießt und nicht als Riesenportion achtlos herunterschlingt. Eine Riesenportion hat natürlich einen vergleichsweise x-fachen Kaloriengehalt zu einer kleine Portion. Es ist also nur logisch, dass man dann zwangsläufig zunehmen muss.
Dabei darf man das gründliche Kauen aber nicht missverstehen. Es geht hier nicht darum, das Essen wie eine Maschine exakt 30 Mal zu einem abscheulichen Brei zu verkauen. Es geht hier darum, das Essen gründlich fein bis zu einer angenehmen Konsistenz zu kauen und die Aromen auf die Zunge intensiv einwirken zu lassen.
Als Vergleich fällt mir da ein Weinverkoster ein. Wenn der das Weinglas einfach so herunterstürzt, kann er keine Auskunft geben, ob der Wein schmeckt oder nicht. Wenn er aber drei einzelne Schluck schlürft, veratmet und im Mund wälzt, kann er ihn genau schmecken und ggf. genießen und hat einen richtigen Eindruck von dem Wein. Ähnlich ist es eben auch mit dem Essen.
Auf jeden Fall sollte man darauf achten, dass man nicht zu schnell ist. Man muss nicht zwangsläufig mehr kauen. Man kann sich beispielsweise auch zwischen jeder Gabel, die man in den Mund steckt, bewusst eine Minute Zeit nehmen. Oder man kann auch zwischen der Vorsuppe und dem Hauptgang wie im Restaurant 10 Minuten Zeit vergehen lassen und so lange etwas anderes machen, z. B. gemütlich Zeitung lesen. Das hat genau den selben Effekt.
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