Verschobene Wirbelsäule durch das Tragen von Kindern

Seit einiger Zeit plagte mich mein Rücken. Ich hatte Schmerzen auf der rechten Seite etwas unterhalb des Schulterblattes in Höhe der Rippen. Mein Mann klagte ein paar Wochen später auch über genau die gleichen Rückenschmerzen. Er hatte sie ebenfalls auf der rechten Seite, nur waren sie bei ihm stärker ausgeprägt wie bei mir.

Wir beschlossen gemeinsam zu einem Orthopäden zu gehen. Da dieser zugleich auch Chiropraktiker ist, hat er zunächst ein paar Tests mit uns gemacht und uns dann beide ausgerenkt bzw. unsere Wirbelsäule. Daraufhin waren die Schmerzen bei meinem Mann so gut wie weg und bei mir auf jeden Fall ein Stück weit besser. Trotzdem bestand der Orthopäde auf einer Röntgenaufnahme von unserer beider Rücken. Die Bilder brachten dann zum Vorschein, dass beide Wirbelsäulen in dem Bereich, wo wir die Schmerzen verspürt hatten, leicht gebogen/verschoben waren bzw. es noch immer sind.

Der Orthopäde lächelte nur und meinte, dass er sich das beinahe gedacht hatte. Das sei wohl bei vielen Eltern mit kleinen Kindern der Fall, da die Kleinkinder oft getragen werden. Meistens hat man eine Lieblingsseite und wechselt diese nur sehr selten. So war es nun auch bei mir und meinem Mann. Beide tragen wir unseren 15 Monate alten Sohn rechts. Inzwischen haben wir uns allerdings angewöhnt, öfters mal auch die linke Seite zu nutzen, auch wenn das etwas mühsamer ist und auch etwas ungewohnter.

Wie ist das bei euch? Tragt ihr eure Kinder auch nur auf einer Seite oder wechselt ihr die Seiten ab? Ist euch dieses Phänomen der gebogenen/verschobenen Wirbelsäule bekannt oder hat das bei euch auch schon einmal ein Arzt diagnostizieren können? Was tut ihr dagegen?

Auch ich bevorzuge meinen Sohn, der in etwa im gleichen Alter ist wie dein Sohn, vor allem auf der rechten Seite zu tragen. Ich versuche zwar immer wieder die Seiten zu wechseln, aber das geht gar nicht so leicht, weil ich mir eben angewöhnt habe, mit der linken Hand alles zu machen, seltsam eigentlich, weil ich bin Rechtshänderin. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich ihn lieber auf der rechten Seite trage, weil die Hand sicher eine stärkere Muskulatur hat.

Ich hatte zum Glück noch keine größeren Probleme mit der Wirbelsäule, obwohl ich meinen Sohn sehr viel trage, aber eine Freundin von mir hatte auch große Probleme. Von jetzt auf gleich bekam sie eines Abends einen extremen Drehschwindel. Der war so arg, dass sie gleich den Hausarzt nach Hause gerufen haben und der hat sie dann gleich ins Spital geschickt, mitten in der Nacht. Auch bei ihr stellte sich nach einigen Untersuchungen raus, dass sich die Wirbelsäule verschoben hat, ebenfalls durch das viele Tragen ihrer Tochter, und der hat irgendeinen Nerv eingeklemmt, der den Drehschwindel ausgelöst hat.

Meine Freundin hatte vor über 15 Jahren einen Autounfall mit Peitschenschlag. Sie hat sich von dem Unfall eigentlich komplett erholt und es war damals eigentlich gar nicht so schlimm, aber es hat sich jetzt durch den Drehschwindel auch herausgestellt, dass der auch daran Schuld war, dass sich durch die große Belastung des ständigen Tragens die Wirbelsäule noch mehr verschoben hat.

Viele unterschätzen glaube ich, welche körperliche Belastung das ständige Tragen eines Kindes ist. Oftmaliger Seiten- oder Positionswechsel ist sicher mehr als nur empfehlenswert. Ich habe meinen Sohn auch lange und viel in einem Tragetuch getragen, das ist für die Wirbelsäule sicher auch nicht schlecht, zumindest wenn man das Tragetuch richtig bindet, weil so kann der Rücken auch gut entlastet werden.

Meine Tochter wird zwar schon fast 3 Jahre alt, aber sie liebt es trotzdem, vor allem von der Mama, getragen zu werden. Und ich bin leider immer wieder so "dumm" und gebe ihren drängeln nach. Natürlich ist sie mit diesem Alter schon relativ schwer, würde mal sagen so gegen 16 Kilo, aber ab und zu kann man es ihr eben nicht nehmen und sie lässt sich tragen.

Zum Glück habe ich bis jetzt noch keine Schwierigkeiten mit dem Kreuz, zumindest habe ich bis jetzt noch nichts bemerkt. Wahrscheinlich kommt dieser Schmerz dann erst im Alter, wenn der Arzt dann feststellt, dass ich an Abnützung leide.

Aber leider mache ich es auch so wie du, dass ich meine Tochter oft auf der rechten Seite trage. Ich habe immer das Gefühl, dass sie mir in der linken Hand zuschwer wird und ich sie nicht tragen kann bzw. sie mir aus der Hand rutscht. Ab und zu bemühe ich mich aber doch, sie auf der anderen Seite zu tragen, da meine Kleine immer auf der gleichen Seite schon zu schwer ist.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das vor allem ein Problem bei Eltern bzw. vor allem bei Müttern ist. Die Kinder sind es einfach von klein auf gewohnt getragen zu werden und diesen Wunsch kann man ihnen natürlich nicht so leicht abschlagen. In dem Alter meiner Tochter kommt dann auch noch das Problem dazu, dass man selten einen Buggy mit hat, da sich die Kinder dort nicht mehr so gerne hineinsetzen.

Viele unterschätzen glaube ich, welche körperliche Belastung das ständige Tragen eines Kindes ist. Oftmaliger Seiten- oder Positionswechsel ist sicher mehr als nur empfehlenswert. Ich habe meinen Sohn auch lange und viel in einem Tragetuch getragen, das ist für die Wirbelsäule sicher auch nicht schlecht, zumindest wenn man das Tragetuch richtig bindet, weil so kann der Rücken auch gut entlastet werden.

Ich selber habe auch ein Tragetuch von Didymos mir zugelegt gehabt. Allerdings war da unser Sohn schon etwa 5 Monate alt. Da wollte er dann nur sehr selten so im Tuch getragen werden, obwohl es wirklich sehr praktisch ist und den Rücken stark entlastet. Inzwischen allerdings käme es mal auf einen Versuch wieder an, da es jetzt auch schon wieder sehr lange her ist, dass ich ihn im Tuch getragen habe. Die Tücher kann man, je nach Trageposition und Bindetechnik ja verwenden, bis das Kind in etwa 3 Jahre alt ist.

Danke auf jeden Fall für den Tipp. So habe ich mir das Tragetuch wieder ins Gedächtnis rufen können.

Wenn Kinder schwerer werden und trotzdem noch getragen werden, kann man sie auch auf den Schulter tragen. Das geht auch in den Situationen, wo mein keinen Babybjörn oder kein Tragetuch dabei hat. Das belastet den Rücken wie einen Rucksack gleichmäßiger und beugt Verkrampfungen vor. Bei empfindlichen Kindern können aber da leicht die Beine einschlafen.

Für diese Kinder ist es besser, wenn man sie auf dem Rücken trägt. Dazu lässt man das Kind auf dem eigenen Rücken, etwa in Lendenhöhe aufsitzen. Man hält das Kind dann mit beide Händen nur unter dem Kinderpo. Der Sitz ist sicher und für beide bequem. Dies geht allerdings nur dann, wenn man nicht dauernd eine freie Hand braucht.

Ich arbeite selbst als Kindergärtnerin mit Kindern im Alter von 1,5 bis 3 Jahren und habe zudem noch einen eigenen Sohn im Alter von 2,5 Jahren- das wiederum bedeutet, dass auch ich häufig ein Kind auf dem Arm trage. Das tue ich leider stets auf der gleichen Seite, weil die andere Seite ungewohnt ist und sich komisch anfühlt.

Nachdem ich unseren Sohn- er war knapp zwei Jahre alt- bei der goldenen Hochzeit der Großeltern meines Mannes sehr viel getragen habe, hatte ich tags darauf extreme Schmerzen in der Brust, die aber ebenfalls vom Rücken her kamen. Mein Orthopäde versuchte erst den Rücken wieder einzurenken und musste dann noch "quaddeln"- mir eine Spritze verpassen.

Zudem wurde auch ich zu einem Röntgen geschickt und auch bei mir wurde eine verschobene Wirbelsäule festgestellt. Mir wurde dann dringend dazu geraten, zu einer Pysiotherapie zu gehen, um die Rückenmuskulatur zu stärken und somit zu verhindern, dass so etwas wieder passiert!

Übrigens mache ich es seit diesem Vorfall stets so, dass ich mich mit den Kindern hinsetze, wenn sie kuscheln wollen und vermeide es weitestgehend Kinder zu tragen. Auch unser Sohn muss stets alleine gehen!