Mann in Indien hat 70 Jahre weder gegessen noch getrunken

vom 10.05.2010, 10:42 Uhr

Diese Quelle würde mich auch mal interessieren! Wer veröffentlicht denn so einen Unsinn? Das ist wissenschaftlich absolut undenkbar!

Ich wundere mich immer wieder, wie das Internet solche Nonsenseinformationen an seine Leser bringt und immer wieder fallen irgendwelche Menschen darauf herein und nehmen so etwas für bare Münze. Früher hat man mit einer Zeitungsente die Leute ja auch total verarschen können. Aber seit jeder alles was er will veröffentlichen kann, sind da anscheinend keine Grenzen mehr gesetzt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



trüffelsucher hat geschrieben:Diese Quelle würde mich auch mal interessieren! Wer veröffentlicht denn so einen Unsinn? Das ist wissenschaftlich absolut undenkbar!

Es kam auch bei Sat1 bei Planetopia ein Bericht dazu. Allerdings war dieser Bericht natürlich sehr kritisch und hielt es für unmöglich, dass die Geschichte stimmen könnte. Man bleibt aber an der Sache dran und will erneut berichten, wenn es etwas Neues gibt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich glaube diese Geschichte ebenfalls nicht. Ich bin einfach ein viel zu großer Anhänger der Naturwissenschaften, um solchen Geschichten etwas abzugewinnen. Es handelt sich bei dem Mann aus Indien ja um einen normalen Menschen, alles andere wäre Science-Fiction. Und als normaler Mensch ist er auf Nahrung und Trinken ebenso angewiesen wie alle anderen Menschen. Ein Mensch kann natürlich mal wenige Tage auf das Trinken und mehrere Wochen auf Nahrung verzichten. Dennoch ist es nicht vorstellbar, dass jemand allein mit Hilfe irgendwelcher Meditationstechniken seinen Stoffwechsel und scheinbar auch alles andere so weit herunterfährt, dass er jahrelang auf die Zufuhr von Flüssigkeit und fester Nahrung verzichten kann.

Ein Mensch, der sich bewegt, verbraucht zwangsläufig Energie - und die entsteht nicht aus dem Nichts heraus. Wenn Energie verbraucht wird, muss sie in Form von Nahrung ersetzt werden. Es ist naturwissenschaftlich nicht möglich, dass Menschen ohne Nahrung über einen längeren Zeitraum überlegeben können. Selbst wenn dieser Mann keine Nahrung im klassischen Sinne zu sich nimmt, muss es einen Weg geben, auf dem er Flüssigkeit und Nahrung zu sich nimmt.

Ich denke auch nicht, dass die 14-tägige Überwachung im Krankenhaus wirklich aussagekräftig ist. Auf der einen Seite ist eine lückenlose, persönliche Überwachung im Krankenhaus nicht üblich und zum anderen gibt es immer Momente, in denen der Mann zumindest hätte trinken können - zur Not aus dem Wasserhahn auf der Toilette. Er wird die Toilette ja wohl benutzt haben. Wenn Urin in seiner Blase gefunden wurde, wird sich dieser auf normalem Wege aus den aufgenommenen Flüssigkeiten gebildet haben.

Ich sage, dass kein Mensch 70 Jahre, nicht einmal 7 Wochen ohne Wasser und Nahrung auskommen kann. Ohne Nahrung vielleicht noch, aber niemals ohne Wasser, vor allem nicht ohne ganz massive Schädigungen des Körpers. Diese Geschichte ist ein dummer Schwindel und sonst nichts.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube diese Geschichte auch nicht. Das ist wie mit diesen Leuten, die meinen, von Lichtnahrung leben zu können und dann dehydriert oder mit Kreislaufversagen im Krankenhaus landen. Es stimmt zwar, dass es Menschen gibt, die problemlos ohne Wasser und Nahrung auskommen können und ihren Körper komplett beherrschen, aber das sind soweit ich weiß eher die tibetanischen Mönche, die eben durch Meditation auch ihren Herzschlag sehr stark verlangsamen können.

Nur: Das ist bei den Mönchen im Grunde lediglich Training, das sie von frühester Kindheit an haben. 70 Jahre weder Nahrung noch Flüssigkeit zu sich zu nehmen funktioniert nicht. Die Psyche kann den Körper nur bis zu einem gewissen Punkt beeinflussen. Und bei Wassermangel ist da eben schon nach wenigen Tagen Schluss mit lustig. Da nutzt dann aller Glauben nichts mehr, der Körper trocknet aus und wenn da nicht sofort medizinisch etwas getan wird, tritt der Tod ein.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das Ganze ist meiner Meinung nach auf jeden Fall ein großer Schwindel. Man soll zwar niemals sagen, dass etwas unmöglich ist oder dass es etwas nicht gibt, solange man es nicht zweifelsfrei bewiesen hat, aber in diesem Fall bin ich doch schon sehr skeptisch. Es ist für einen normalen Menschen medizinisch einfach nicht möglich, länger als 3 bis 4 Tage ohne Wasser zu überleben. Der Körper trocknet viel zu schnell aus. Ohne jegliche Flüssigkeitsaufnahme ist der menschliche Körper einfach nicht lebensfähig.

Für einen Menschen, der die Meditation bis zur Perfektion getrieben hat, ist es vielleicht möglich, diese Zeit ein kleines bisschen zu verlängern. Aber auch ein Mensch, der die Meditation perfekt beherrscht, kann die physikalischen und medizinieschen Gegebenheiten der Natur und des menschlichen Körpers nicht außer Kraft setzen. Der lebensnotwendige Nahrungs- und vor allem Flüssigkeitsaufnahme muss sich jeder Mensch beugen. Wenn er dies nicht tut, wird er zwangsläufig nach kurzer Zeit sterben. Das sind nunmal die Gesetze der Natur.

» Sebbe2307 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 14,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nun, auch ich habe von diesem Fall gehört. Ich beschäftige mich schon seit sieben Jahren mit Indien, deren Kultur und alles was dazu gehört. Einerseits glauben die Menschen, vor allem in den unteren Kasten, an solche spirituellen Wunder aufgrund ihrer Religion. Eben deshalb weil sie an ihren uralten Tradition und Weisheiten fest halten. Auch die Bildung in Indien ist den untersten Kasten sehr schlecht.

Ich glaube auch, dass dieses "Wunder" gar kein Wunder ist, sondern eben erfunden wurde um vor seiner Glaubensgemeinschaft verehrt zu werden. Auch bringt ihm das nicht nur Ruhm sondern auch Geld. Wir aus der westlichen Welt können nicht nachvollziehen, dass er so verehrt wird. Doch für seine weniger gebildeten Glaubensbrüder und -schwestern ist es ein Fakt. Sie stellen "den Willen Gottes" nicht in Frage. Sie sind davon fest überzeugt.

» Zaara » Beiträge: 113 » Talkpoints: 57,91 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe keine Ahnung von dem Mann. Aber Sterbefasten in Hospiz oder Altenheim dauert in der Regel 14 bis 16 Tage. Nur sehr geschwächte Menschen sterben schneller. Eine amerikanische Studie, die sich ebenfalls mit dem Sterben durch die Verweigerung von Wasser und Nahrung und der Sterbequalität beschäftigt, geht von einer durchschnittlichen Dauer von 15 Tagen aus. In der Zeit sterben drei Viertel der Patienten, also schaffen es viele länger. Und da reden wir von kranken Menschen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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