Jemand Erfahrung mit Frühförderung?

Ich war letzte Woche mit meinem Sohn im Kindergarten wo ich ihn für den Sommer angemeldet habe. Das war so ein Vormittag wo die Kinder sich da alles ansehen konnten und die Kindergärtnerinnen sich auch Notizen über die Kinder gemacht haben. Am nächsten Tag rief die Leiterin des Kindergartens mich an und machte mit mir einen Termin aus zu einem 2. Gespräch, dieses war gestern.

Sie legte mir nahe eine Frühförderung mit ihm zu besuchen. Bzw es ist wohl so das jemand von der Frühförderung zu einem nach Hause kommt, sich das Kind ansieht in seiner normalen Umgebung und dann bei Bedarf mehrere Termine gemacht werden. Dieser Termin, das die Frau zu uns kommt ist nun am 26.2.

Bei ihm ist es so, er ist Ende Dezember 3 geworden. Er war schon immer ein recht aufgewecktes Kind, aber nicht übermäßig. Seit September 07 etwa ist es schlimmer geworden. Er spielt 1 Stunde ganz lieb und ruhig mit unserer kleinen Nachbarin und plötzlich fängt er an rumzurennen und macht nur noch Unfug. Im Kindergarten zb gab es ein Bällebad, ohne zu gucken springt er einfach da rein.

Er guckt nicht ob da was ist was ihm weh tun könnte, er guckt nicht ob da andere Kinder sind. Eigentlich muß man ihn immer im Auge haben, damit er nicht irgendwas anstellt. Meine Tochter (18 Monate) ist ein eher ruhiges Kind und hat teilweise richtig Angst vor ihrem Bruder weil er ihr einfach zu wild ist. Von seiner Motorik her ist alles in Ordnung, sowohl die Feinmotorik, als auch die Grobmotorik.

Er redet viel, auch ganze Sätze, kennt ein paar Farben, kann ein wenig zählen usw. Schaut auch gerne mal Bücher an und spielt mit seinen Autos. Irgendwann ist es dann einfach so als würde da ein Schalter umgelegt und er wird total wild, hört nicht mehr zu wenn man ihm was sagt und ist wie ausgetauscht. Irgendwie schlägt mir das ganze sehr auf den Magen. Evtl muß er dann in eine kleine Kindergartengruppe um ihn einfach besser kontrollieren zu können.

Ein Integrativer Kindergarten, wo nur 5-6 Kinder in der Gruppe sind. Klar haben wir gemerkt das er teilweise wirklich sehr munter ist. Darauf habe ich auch den Kinderarzt angesprochen, dieser meinte das sich das von alleine gibt. Nun denke ich halt, man hätte ja vorher schon was machen können, irgendwie einfach das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. Etwas verpasst zu haben. Irgendwie schwer zu beschreiben. Hat evtl jemand Erfahrung mit Frühförderung? Oder ähnliche Erfahrungen mit Kindern gesammelt?

Hallo,

Dein Kleiner ist gerade mal 3 Jahre alt und alleine die Tatsache, dass er eine Stunde friedlich spielt, ist doch toll. Normalerweise sind die Kinder dann sehr beweglich und möchten ihre Welt entdecken. Nur ruhig spielen geht nicht. Für mich klingt das nun nicht besonders schlimm oder furchtbar. Das schaffe ich selbst auch kaum - irgendwann muss man sich einfach bewegen. Bei so einem kleinen Knirps ist es nicht viel anders, ganz im Gegenteil.

Hat die Kindergartenleiterin denn einen Grund gesagt, weshalb Du mit ihm zur Frühförderung solltest? Das war für mich nicht offensichtlich in Deinem Eingangsposting zu erkennen, sorry. Es klingt nämlich mehr nach Spekulationen, weshalb Ihr eine Frühförderung nahe gelegt bekommen habt.

Dass Du Dir Vorwürfe machst, ist menschlich, aber nicht wirklich notwendig. Warte erst einmal den Termin Ende Februar ab und schau dann, was Sache ist. Ist es wirklich etwas auffälliges, kann man das inzwischen gut in den Griff bekommen. Aber bitte sei nicht übereifrig und behalte ihn nur unter Deiner Fittiche.

Was mir in dem Kontext einfällt - hat er denn ein ausreichendes Bewegungsangebot? Vielleicht fehlt ihm das. Ich stolpere immer wieder über diese Stunde, die er friedlich spielt. Kinder haben eben einen natürlichen Bewegungsdrang. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Und da muss man dann auch drauf eingehen und es nicht mit anderen Dingen unterdrücken.

LG Steph

Natürlich gegen normale Bewegung wäre auch gar nichts einzuwenden.
Ich gehe 1 mal die Woche mit den Kindern zum turnen und sonst sind wir viel draußen bei den Pferden oder er klettert an seinem Klettergerüst.
Außerdem toben wir auch viel zusammen.
1 mal die Woche gehen wir vormittags schwimmen 2Stunden.
Er ist sehr viel draußen mit unsrer Nachbarin.
Also ich denke an der Bewegung scheitert es da nicht.
Und es ist ja auch im Sommer wenn wir den ganzen Tag draußen sind, dann turnt er normal auf seinem Klettergerüst rum und schaukelt, rutscht, klettert, irgendwann kommt dann wieder der Punkt wo er einfach total ausrastet und auch nicht zu stoppen ist.

Was halt auffällt ist dieses total unkontrollierte was irgendwann immer kommt bei ihm.
Aufstehen, rumrennen, schreien.

Er rennt halt auch einfach auf andere Kinder zu, rempelt sie an, wodurch es zwangsläufig immer wieder zu Konflikten kommt.

Das deine Junior in dem Alter nach einer Stunde spielen nicht mehr ruhig sitzen kann ist nicht wirklich außergewöhnlich.
Dieses "unkontrollierte" muss auch noch nicht wirklich eine Auffälligkeit sein, aber überprüfen lassen würde ich es auf jeden Fall auch.
In den meisten Fällen kann man auf das Auge und die Einschätzung der Erzieherinnen vertrauen, immerhin haben sie viele Vergleichsmöglichkeiten.

Könnte es vielleicht etwas mit der Wahrnehmung sein?
Das tritt inzwischen leider immer häufiger auf, wird aber in den wenigsten Fällen erkannt oder diagnostiziert.

Hallo engel04, ich kann Deine Sorgen gut verstehen. Allerdings lass Dich von der Aussicht auf Frühförderung bloß nicht irre machen.
Meine Nichte war auch ein Kind, dass erst daheim derart gefördert wurde und dann im Vorschuljahr eine integrativen Kita besuchte. Sie hatte Probleme mit der Feinmotorik und auch kleinere sprachliche Probleme.
Vielleicht kannst Du ja mal posten, was der Termin am 26.02. ergeben hat, denn so eine wirkliche Diagnose gibt es wohl noch nicht.

Im übrigen kennen das wohl die meisten Eltern, wenn es nicht 110% nach Plan läuft, etwas nicht ganz richtig gemacht zu haben
Bei mir ist es so, dass ich allein erziehend mit nur einem Kind bin. Noch dazu ein Kind mit viel Power, dass gern auch mal seine Kräfte misst, dass andererseits aber auch gern mal allein spielt. Da hab ich auch schon zu hören bekommen, dass es sich wohl so unsozial verhält, weil es nicht rund um die Uhr mit anderen Kindern zu tun hat.

Meine Tochte hat auch ca. ein dreivierteljahr Frühförderung (angefangen mit ca.2 Jahren) gemacht, da sie eher das Gegenteil von deinem Kind war, sie war sehr ängstlich Fremden gegenüber, wollte nicht mit anderen Kindern spielen und hat kein wort gesagt wenn Besuch da war und bei Fremden sich total verkrochen,hing mir nur am Rockzipfel usw.

Dann kam auch regelmäßig eine von der FF zu uns nach Hause. Sie hat dort mit meiner Tochter gespielt und sind auch immer mal mit ihr spazieren und auf den Spielplatz gegangen. Und wir sind zusätzlich noch einmal die Woche in die Spielgruppe von denen gegangen. Erst war ich immer mit dabei und später kam sie dann in die größere Gruppe wo ich sie nur hingebracht habe und später wieder abgeholt.
Was besseres konnte meiner Tochter garnicht passieren,da sie eh niemanden im Umfeld in ihrem Alter zum spielen hatte.

Ihr hat das wirklich viel gebracht. Sie hat schnell ihre Angst gegenüber anderen verloren, ist viel Selbstbewußter geworden und zeigt nun auch was sie kann. Jetzt kann ich sie auch anderen mal eben auf den Schoß setzen etc.
Ich fand es jedenfalls toll und würde es auch weiter empfehlen.

Könnte es vielleicht etwas mit der Wahrnehmung sein?
Das tritt inzwischen leider immer häufiger auf, wird aber in den wenigsten Fällen erkannt oder diagnostiziert.

Das sagte die Erzieherin auch.
Auch das er andere Kinder oft härter anfasst kann deswegen sein, weil er es anders wahrnimmt.

Wir werden sehen was bei dem Termin rumkommt.
Werde dann hier posten was daraus geworden ist.

Mal sehen, im Sommer soll er dann in den Kindergarten, integrativ oder nicht wird sich zeigen.
Wenn die Frau von der Frühförderung hier ist und etwas feststellet, was "behandelt" werden muß, wird es danach ein paar Termine in der Frühförderstelle geben und evtl kommt er dann früher schon in den Kindergarten, sie sagte das sei dann gar nicht schlecht.