"Obduktion" bei Haustieren

vom 08.05.2010, 00:04 Uhr

Wie steht Ihr zu einer Obduktion bei eurem eigenem Haustier? Ich glaube man nennt es bei Tieren eigentlich Nekropsie oder Sektion, bin mir da aber auch nicht ganz so sicher.

Was ich auch noch gerne wüsste, ob man generell die Tiere danach wieder bekommen darf und kann, oder ob Sie gleich entsorgt werden müssen? Ich weiß, dass man Tiere wieder bekommen kann, allerdings nicht, wie die Regelung da aussieht, wann man es zurück erhalten kann, um es ordentlich zu begraben und wann nicht. Kennt sich damit jemand besser aus? Wo darf man das Haustier denn überhaupt begraben? Wenn man zum Beispiel gar keinen eigenen Garten besitzt, darf man es dann an anderer Stelle begraben? Habt Ihr schon von eigenartigen Beerdigungen von Haustieren gehört?

Hattet Ihr schon mal eine Obduktion eines Tieres durchführen lassen oder hat jemand von Euch sogar beruflich damit zu tun? Habt Ihr danach das Tier noch einmal angeschaut? Ich weiß nicht, wie ich es mir vorstellen muss, ich gehe aber mal davon aus, dass man es wieder zunäht, so dass man es dann noch anständig beerdigen kann oder liege ich da falsch?

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Da wir eine große Gruppe Degus hatten (9 Tiere) haben wir den ersten, der starb auch obduzieren lassen um eine Krankheit in der Gruppe auszuschließen und um die anderen Tiere zu schützen. Es war sehr teuer und man bekam das Tier auch nicht zurück, weil es weggeschickt wurde. Es kam, ich glaube nach Süddeutschland und wir wohnen in Mitteldeutschland. Das wäre noch teurer geworden, wenn wir es zurückbekommen hätten und der Tierarzt hat uns auch davon abgeraten, weil das Tier doch ziemlich verunstaltet wird. Tiere werden dann nicht wieder zugenäht, weil sie sofort in die Verbrennung kommen.

Tiere darfst du nur auf Tierfriedhöfen begraben lassen oder in einem eigenen Garten, wenn du die Auflagen erfüllst, von mindestens 50 cm Tiefe und nicht in einem Wasserschutzgebiet wohnst. In der freien Natur darfst du kein Tier beerdigen.

Erkundige dich mal bei deinem Tierarzt, ob er selber obduziert. Dann ist es vielleicht möglich das Tier wiederzubekommen. Allerdings wird es nicht mehr so aussehen wie du es in Erinnerung hattest. Selbst wen das Tier wieder zugenäht wird, werden sich die Tierärzte nicht solche Mühe machen wie bei einem Menschen. Der Tierarzt damals meinte auch, dass Tiere schneller verwesen als Menschen und deshalb würde er schon davon abraten ein Tier wieder zurückzubekommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Danke schon einmal für die Info. Meine Tierärztin führt Obduktionen durch und das zu einem wirklich "annehmbaren" Preis, ich hatte mich zuvor auch woanders erkundigt, dort hätte es gleich mehr als doppelt so viel gekostet und mit speziellen Untersuchungen wäre der Preis dann auch noch in die Höhe gegangen. Da sagte man mir auch, dass die Tiere "in den Müll" kommen, man könnte Sie zwar wieder zurück erhalten, aber dann kostet auch schon jede Untersuchung mehr.

Da ich nun eine wirklich sehr gute und spezialisierte Tierärztin habe, die auch allgemein auf ihrem Gebiet sehr anerkannt ist, brauche ich mir wegen Ihr eigentlich keine Sorgen machen. Ich ging eigentlich davon aus, dass das Tier wieder zugenäht wird, dass es dann nicht so klasse sein wird, darüber bin ich mir gedanklich schon mal bewusst. Ich werde hier sicherlich noch mehr schreiben.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Eine Obduktion bei Tieren finde ich nur dann sinnvoll, wenn der Verdacht besteht, dass das Tier an einer ansteckenden Krankheit gestorben ist, noch wietere Tiere vorhanden sind und die Gefahr besteht, dass sich diese bereits an dem verstorbenen Tier angesteckt haben könnten.

Ansonsten finde ich eine Obduktion eher überflüssig, zudem sie ja auch einiges an Geld kostet. Interessant wäre es manchmal allerdings schon, wenn man wüsste, woran ein Tier gestorben ist.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich hatte mal eine Gruppe von 12 Meerschweinchen, in der dann eine Krankheit ausbrach. Eins der verstorbenen Meerschweinchen haben ich dann auch obduzieren lassen. Wir wollen einfach wissen, mit welcher Krankheit wir es zu tun haben und welche Medikamente man dagegen einsetzen kann.

Mein verstorbenes Meerschweinchen wurde damals direkt nach der Einschläferung zu einem Labor gebracht. Ich habe es leider auch nicht zurück bekommen, um es begraben zu können. Mir wurde gesagt, dass das Meerschweinchen nach der Obduktion dann verbrannt werden würde.

Ich denke, dass es für die Labore zu viel Aufwand wäre, wenn die Besitzer ihr Tier dann zurück bekommen würden. Außerdem ist das Tier dann sicher in keinem guten Zustand mehr. Es wird sich sicherlich gespart, die Schnitte wieder zu verschließen. Daher fand ich es dann schon besser, dass ich das Meerschweinchen anschließend nicht mehr gesehen habe.

Bisher habe noch nichts davon gehört, dass man sein Tier zurück bekommt, wenn es obduziert wurde. Mir ist auch neu, dass ein Tierarzt so eine Obduktion durchführt. Ich kenne es nur, dass größere Labore dies machen, die dann mit dem Tierarzt oder der Tierklinik zusammenarbeiten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Wenn ich den Verdacht haben sollte, dass mein Tier einer ansteckenden Krankheit zum Opfer gefallen wurde und ich hätte noch weitere Tiere, dann wäre eine Obduktion sinnvoll, um anderen Tieren die Krankheit zu ersparen.

Würde das Tier normal sterben und es keinen Verdacht geben, dass es eventuell eine Seuche hatte, würde es nicht obduziert. Das würde ich nicht wollen und außerdem kostet es ja auch Einiges.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Mir ist auch neu, dass ein Tierarzt so eine Obduktion durchführt. Ich kenne es nur, dass größere Labore dies machen, die dann mit dem Tierarzt oder der Tierklinik zusammenarbeiten.

Wie schon gesagt, ist meine Tierärztin halt eine Art Spezialist auf ihrem Gebiet und hat bei sich auch ein kleines Labor in der Praxis. Zudem arbeiten Sie auch mit einem anderen größeren Labor zusammen, wenn es denn wohl notwendig ist.

Da jetzt wieder ein anderes Tier verstorben ist, welches zwar nicht mir gehörte, aber zu dem ich regelmäßigen Kontakt hatte, habe ich mir wieder die Frage gestellt, ob man es nicht zur Obduktion hätte geben sollen. Ich für mich kann eigentlich nur sagen, dass ich es immer wieder tun würde, wenn ich danach die Möglichkeit habe, das Tier zurück zu erhalten.

Ansonsten würde ich eigentlich eher den Ausnahmefall bei mir darin sehen, ein Tier, welches nicht das normale Alter erreicht hat, nicht zum Tierarzt zu geben, um feststellen zu lassen, woran es gestorben ist. Für mich ist es einfach zu wichtig, zu wissen, woran ein Tier gestorben ist.

Einmal aus dem Grund heraus, dass es sich ja auch um eine besondere ansteckende Krankheit hätte handeln können (obwohl man da auch normalerweise gut vorbeugen kann, indem man sein Tier regelmäßig entsprechend der Art mal durchchecken lässt und Kotproben untersuchen lässt) oder aber um gegebenenfalls wichtige Informationen für verwandte Tiere daraus entnehmen zu können. Ich denke mal, da gibt es sicherlich auch Fälle, wo man anhand von Erkrankungen schon "mutmaßen" kann, ob das andere Tier womöglich auch an einer ähnlichen Krankheit leiden wird? So stelle ich es mir jedenfalls vor.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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