Dauernd Stress mit dem Erzeuger

vom 07.05.2010, 09:23 Uhr

Das ist eine etwas längere Geschichte. Am besten fange ich mal von vorne an. ;) Ich habe mich vom Erzeuger (Vater kann man ihn wirklich nicht nennen) meiner Tochter getrennt als meine Kleine 6 Monate alt war. Er hat sich die ganze Zeit nicht um sie gekümmert und als sie dann mit 4 Monaten krank wurde wurde sie ihm natürlich noch „lästiger“! Nach seinen Worten wäre er noch nicht bereit für ein Kind! Die Trennung verlief dann von beiden Seiten aus freundlich, ich habe ihm zudem flexibles Besuchsrecht eingeräumt! Am Anfang ging das auch noch ganz gut, er kam zu vereinbarten Terminen, wenn auch nur kurz.

Als er dann eine Neue kennen gelernt hat hieß es er wolle mehr Privatsphäre und er habe nun mal keine Zeit! Wenn er denn mal kommen wollte sollte sie dabei sein! Das Jugendamt und ich waren allerdings streng dagegen, weshalb ich mir von ihr androhen lassen musste sie wolle mein Kind, und es würde ihr zustehen! Ich bin in der Zeit wirklich durch die Hölle gegangen in dauernder Angst um meine Tochter (wenn ihr die Frau erlebt hättet würdet ihr verstehen warum ich es Ernst genommen habe!). Natürlich war ich sofort beim Anwalt und habe Versucht einen kompletten Verbot des Besuchsrechts zu erwirken oder zumindest nur noch im Beisein des Jugendamtes! Das Ende vom Lied: Er schmiss seinen Job,zog etliche Kilometer weit weg zu ihr und gesehen haben wir ihn das letzte mal an ihrem 1 Geburtstag. Da auch nur 2 Minuten, reinkommen hatte er nicht nötig! Über mehrere Ecken habe ich dann erfahren das sie bereits schwanger von ihm sei. Daher wohl das plötzliche Desinteresse. ;)

In der Zeit habe ich einen neuen Partner kennen gelernt, er akzeptiert meine Tochter und behandelt sie als wäre sie sein eigenes Kind! Ohne ihn hätte mich vermutlich während diesem ganzen Besuchsrecht und Unterhaltsstreit,dem ganzen hin und her die Kraft verlassen. Endlich konnten meine Tochter und ich erfahren was eine glückliche Familie ist!

Gestern kam dann der nächste Schlag! Nach über einem weiteren Jahr bekam ich Post von seinem Anwalt, eine Vaterschaftsanfechtung! Angeblich solle ich bei Bekannten erzählt haben er sei sowie so nicht der Vater! Ich dachte ich falle aus allen Wolken! Davon mal abgesehen das wir keine gemeinsamen Bekannten haben frage ich mich warum ich ihm ein Kind unterschieben sollte? Unterhalt sehe ich sowie so keinen und werde es wohl auch nie! Jetzt fängt der ganze Stress wieder von vorne an! Gott was würde ich darum geben wenn er nicht der Erzeuger wäre! Dummerweise kann ich das aber mit 100% Gewissheit sagen! :twisted:

Musste den Dampf jetzt einfach mal ablassen! Danke fürs lesen. ;)

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Kullerkeks, lass ihn doch den Test machen, wenn er, wie du schreibst zu 100% der Erzeuger ist und bis jetzt nicht zahlt, dann könnte es doch sein, dass er sich ins eigene Fleisch schneidet.

Denn auf alle Fälle hat dein Kind dann auch Rechte und er Pflichten, die er erfüllen muss, bis hin zu Erbrecht, wenn er denn mal nicht mehr ist. Erkundige dich doch mal beim Jugendamt, was da auf dich zukommen könnte, damit du dich gleich gegen irgend etwas wappnen kannst. Die scheinen den Fall ja schon zu kennen, da du geschrieben hst, dass du sie vorher schon eingeschaltet hattest.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei sowas kannst du doch gelassen bleiben, wenn es keinen anderen möglichen Erzeuger gibt. Er muss vor Gericht gehen und dort wird dann wohl ein Test angeordnet. Das er dabei hinten runterfällt wird ihm nicht klar sein. Aber lass ihn doch ins offene Messer laufen.

Geh zum Jugendamt und zeige ihnen das Schreiben, die werden dir auch nichts anderes dazu sagen, als erstmal abzuwarten. Da du einen liebevollen Partner an deiner Seite hast und dazu ein reines Gewissen, musst du dir keine Sorgen machen und bekommst eben auch die nötige emotionale Unterstützung.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wenn du keinen Unterhalt von ihm bekommst, erhälst du ja vermutlich Unterhaltsvorschuss vom Jugendamt oder? Die wenden sich dann in der Regel wegen der Erstattung an den Erzeuger des Kindes, diese Anprüche verfallen auch nicht, oder jedenfalls nicht so schnell. Sollte er also momentan nicht zahlungsfähig sein, bleibt der Anspruch deiner Tochter weiter bestehen, auch rückwirkend. Das Jugendamt holt sich den Vorschuss wieder und euch steht der Rest zu. Selbst wenn du nie einen Cent mehr als den Vorschuss siehst: Das Jugendamt ist da nämlich etwas penetranter als viele alleinerziehende Eltern, die holen sich ihre Kohle. Vielleicht bin ich rachsüchtig, aber ich an deiner Stelle würde es ihm gönnen, zumindest das zu zahlen.

Dazu muss die Vaterschaft jedoch anerkannt oder nachgewiesen sein. Wenn er dazu nun freiwillig die Grundlage liefert, lass ihn doch! Dann hat deine Kleine zumindest was in der Hand, sollte er mal zu Geld kommen. Oder eben, wenn es ans erben geht, wie hier schon angemerkt. Deine Tochter muss dafür meines Wissens nach nur eine Blutprobe abgeben, womöglich reicht auch Speichel. Also nichts schlimmes. Und dein Ex wird dann höchstens feststellen, dass er eben doch ihr "Vater" ist und sich vermutlich nachher schwarz ärgern. Ich kann wohl verstehen, dass dich seine Unterstellung der Untreue vergällt, aber im Endeffekt schadet er sich mehr als dir oder deiner Kleinen. Insofern: Unterstütze ihn da ruhig! :wink:

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Vielen Dank erstmal für eure aufmunternden Worte!

Da sich unser Jugendamt meistens aus allem raus hält habe ich direkt mal einen Termin beim Anwalt gemacht. Die gute Frau ist ja bereits mit dem letzten Fall betraut und freut sich sicherlich auf ein leicht verdientes Taschengeld. ;) Mich regt es einfach auf das er plötzlich auf solche Geschichten kommt! Denken kann ich es mir ja schon fast,wahrscheinlich hat er nun endlich mal einen Job und sein Weibchen Angst das Geld flöten geht! Und ich kann jetzt wieder hier und da hin rennen. Als wenn man nix anderes zu tun hätte! Na ja dafür hab ich am Ende wenigstens was zu lachen wenn er den Test und Unterhalt zzgl. Unterhaltsvorschuss zahlen darf! :lol:

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe etwas ähnliches durch wie du und kann es nur nachvollziehen, was du und deine Kleine da mitgemacht haben und das tut mir echt leid!

Lass dich nicht unterkriegen, sei glücklich das du ja einen Partner hast der euch das gibt, was ihr verdient habt! Was besseres kann euch beiden nicht passieren und er wird es sicher eines Tages bereuen das er sein Kind aufgegeben hat!

Zu dem Test muss ich sagen, dass ich das auch durch habe, als es da um die Unterhaltszahlungen ging, wollte er auch den Test, vorher hat er immer brav von sich aus gezahlt, als das Amt es erhöht hat wollte er auf einmal das es einen Test gibt. Ich fand es auch eine Frechheit, aber nicht weil ich mir unsicher war, sondern weil er das Kind auf einmal so verleugnet hat!

Ich hatte keinen anderen Partner und war mir 100% sicher, dass er der Vater ist darum habe ich das auch alles mitgemacht auch wenn ich ihm gegenüber nur noch Hass empfunden habe! Aber da ich mir sicher war und ich ihm zeigen wollte wie lächerlich das ist, habe ich das natürlich mitgemacht! Und er ist der Vater und musste auch alle Kosten vom Gericht und dem Test übernehmen! Er hätte es anders haben können, aber wie in deinem Fall, wenn sie einen so fallen lassen und dann noch einem so eine hinten rein würgen, dann ziehe das durch und dann hast du endlich deine Ruhe und kannst deine neue Beziehung geniessen!

Ich wünsche Dir viel Kraft und Alles Gute für deine kleine Familie.

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge

Zuletzt geändert von timbo007 am 07.05.2010, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.

Jetzt hört sich Deine (an sich leider nicht erfreuliche) Geschichte ja so an, als ob Du bisher Deinem Ex-Traummann nichts Böses wolltest und eigentlich von Deiner Seite trotz oder wegen des gemeinsamen Kindes einen angenehmen und guten Umgang hattest bzw. Dich selbst um selbigen bemüht hast. Lediglich das Wort Erzeuger lässt darauf schließen, dass gewisse Ressentiments doch (noch) vorhanden sind. Sei es aber wie es auch immer ist und war.

Zunächst ist es ja so, dass er Dir das Kind legal nicht entziehen/wegnehmen kann. Dafür müsstest Du Dir schon einiges leisten. Und wenn ihr nicht verheiratet wart, dann kommt vor so einem Schritt sowieso das Jugendamt und prüft, ob nicht doch eine Pflegefamilie gesucht werden sollte. Das klingt einfach, kann mir aber vorstellen, dass man in der konkreten Situation evtl. besorgt oder erschrocken ist. Nichts desto trotz: lass Dich durch solche dummen Drohungen nicht einschüchtern. Wenn Dir dies Unbehagen bereitet, dann begründe mit eben der Drohung Deine Ablehnung, ihm das Kind zu den Besuchszeiten allein außerhalb Deiner Wohnung zu überlassen!

Nachdem Du aber sonst bisher offenbar kein Interesse daran hattest, ihm zu schaden, wäre es vielleicht angebracht, ihm explizit mitzuteilen, dass Du zu 100% davon ausgehst, dass er der Vater ist. Das Du auch keinen Grund kennst, ihn und alle andere diesbezüglich anzulügen! Das Du sogar bereit bist, den Test zu machen. Aber das bedeutet auch, dass Kosten auf ihn zukommen werden, die er zu tragen haben wird. Das macht für so einen gerichtsfesten Beweis locker 500-800 Euro aus. Für nichts? Da sollte er lieber man an den Unterhalt denken.

Das ist vielleicht der nächste Punkt. Du schreibst, dass er finanziell bisher weder für Dich noch das eigene Kind aufgekommen ist? Das ist natürlich so eine Sache (zumal er ja wenigstens einen Job in der Vergangenheit hatte). Es ist Dir zwar möglich, auf Ansprüche die Dir zustehen zu verzichten. Nicht aber auf Ansprüche, die das Kind hat. Und auf die solltest Du dringend bestehen. Gerne, wenn er zahlungsunfähig ist, auch über einen gerichtlich erwirkten Titel, der dann 30 Jahre gültig ist! Denn in dem Fall ist er verpflichtet, verstärkt nach einem Job zu suchen. Aber das musst Du nicht prüfen bzw. darum hast Du Dich nicht zu kümmern. Das Jugendamt spring hier ein - wenigstens für eine kurze Zeit. Wenn Du glaubst das Geld nicht zu brauchen, lege es für das Kind zur Seite. Aber nimm es in Anspruch!

Das er übrigens eine Bekannte ins Feld führt, der Du erzählt hättest, er sei nicht der Vater, ist abzusehen bzw. so was ist eher üblich. Nachdem er ja die Vaterschaft seinerzeit anerkannt hatte, kann er diese nicht ohne weiteres anfechten. Dazu bedarf es eines Grundes. Und weil der so ohne weiteres nicht zu finden ist, bedient man(n) sich eben solcher Lügen. Kann sogar gut sein, dass er diesen Tipp (indirekt) vom Anwalt erhalten hat, wobei ich hier ganz sicher nur Spekuliere. Aber was könnte der Anwalt sagen, wenn man ihn Fragt, wann und wie es zu einer Anfechtung kommen kann?

Das ist jetzt zwar alles sicher eine aufwühlende und unschöne Geschichte. Aber zum einen ist ja ein Ende abzusehen (nach dem Test), zum anderen ist der Kindsvater (oder der biologische Vater) weggezogen, so dass er durch seine Anwesenheit keinen Stress mehr verursachen kann. Sein Recht auf Umgang kann er übrigens auch dadurch verwirken, dass er sich über lange Zeit rar macht, so dass er auch kaum Chancen haben dürfte, in ein paar Jahren problemlos und gegen Deinen Willen wieder in das Leben von Dir oder Deiner Tochter zu treten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hallo Kullerkeks, dass der Erzeuger Deines Kindes eine ominöse gemeinsame bekannte Person zitiert, die ihm geflüstert haben soll, dass er eben nicht der Vater Deines Kindes ist, ist wirklich nicht verwunderlich und sollte Dich nicht beunruhigen - da Du Dir ja ganz sicher bist. Wenn der Mann die Vaterschaft anerkannt hat, dann kann er sie nur binnen zweier Jahre nach Bekanntwerden eines Grundes der gegen seine Vaterschaft spricht, anfechten. Da kann er dann nicht einfach kommen, von wegen, er glaubt das einfach nicht. Anders sieht es dagegen schon aus, wenn ein Zeuge benannt werden kann, unabhängig wie glaubwürdig dieser Zeuge erst einmal ist. Trotzdem kostet so eine Geschichte natürlich Zeit und Nerven.

Wenn der leibliche Vater so einen Weg geht, dann kann es ja schon gut sein, dass ihm das Jugendamt bezüglich des Unterhalts bzw. Unterhaltsvorschuss auf die Füße tritt und er nun dafür sorgen will, dass er eben nicht mehr unterhaltspflichtig ist. Da könnte natürlich eine Aussage von ihm Klarheit bringen, aber wenn er schon nur noch über Anwalt kommuniziert ist es fraglich, ob man da noch versuchen sollte persönlich Kontakt aufzunehmen - wer weiß, wie Dir das ausgelegt würde.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Männer reagieren nach der Trennung manchmal komisch. Für deine Tochter wird es eines Tages hart sein einsehen zu müssen, dass sie ihrem Vater so egal ist. Aber an so etwas denkt er offensichtlich nicht. Wie es eines Tages dem zweiten Kind deines Ex mit diesem Erzeuger wird, wird hoffentlich besser sein. Ich finde es jedenfalls komisch, dass ein Mann, der sich eigentlich gar nicht reif für die Vaterschaft fühlt gleich wieder ein Kind zeugt.

Übrigens haben Kinder wohl ein Recht auf Umgang mit ihren Eltern. Du könntest den Kindserzeuger sogar verklagen, dass er verpflichtend zum Umgang erscheint, weil dein Kind das für eine gesunde Entwicklung braucht, seine Herkunft zu kennen. Wenn er trotzdem nicht kommt, kann man sogar Zwangsgelder vollstrecken lassen, soweit ich das als Laie weiß. Dein Anwalt berät dich da sicher.

Den Vaterschaftstest würde ich auf jeden Fall machen lassen. Aber sorge dafür, dass er möglichst die Gerichtskosten trägt. Wenn ich Du wäre und Geld genug hätte, würde ich mir eine gute Rechtschutzversicherung abschließen, die auch bei Familienrecht zahlt. Ich will es ja nicht verschreien, aber nicht, dass diese verantwortungslose Person noch mehr solche Aktionen startet!

Wie eine Frau so komisch ticken kann, dass sie denkt, sie habe einen Rechtsanspruch auf die leiblichen Kinder ihres Mannes mit einer anderen Frau ist mit bis heute unerklärlich. Ich kann deine Ängst da sehr gut verstehen.

So schlimm deine Situation ist, Du kannst Dich damit trösten, dass es auch Männer gibt, die ihren Frauen die Kinder weg nehmen und den Umgang zur Mama dann vereiteln. Neulich ist mir da im Internet ein Fall über den Weg gelaufen, da hat eine junge Lehrerin ihr Kind seit 13 Monaten nicht mehr gesehen, weil der Vater, so weit ich mich erinnere, das Kind einfach mit genommen hat und seit dem gegen ein Umgangsrecht der Mutter prozessiert. Was im Familienrecht so teilweise an Erfahrungsberichten zu Tage kommen ist einfach unfassbar. Das Schlimme ist, dass diese Unzulänglichkeiten immer auf Kosten der Kinder gehen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich kann gut verstehen, dass dich diese Sache wahnsinnig ärgert. Dennoch würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall die positive Seite an der ganzen Sache sehen: Wenn du dir nämlich tatsächlich sicher bist, dass nur er der Vater sein kann, schneidet er sich- wie schon andere hier sagten- selbst ins Fleisch.

Er wird dann wohl um die Kosten für den Test und auch um Unterhaltszahlungen nicht mehr herum kommen und das ist doch durchaus positiv für dich. Da er außerdem anscheinend ohnehin kein Interesse an deiner Tochter hat, wird sich sonst wohl nichts ändern.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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